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    Vielen Dank

Call of Duty 4 und Moral

Boesor am 17.12.2007 18:36 schrieb:
Zubunapy am 17.12.2007 18:24 schrieb:
PS: Ich habe das aus meiner Ausbildung. Deswegen die Frage, woher du diese These nimmst (nochmal richtig formuliert)

Edit: Achja. Das JuSchG gehört zur Pädagogikausbildung dazu ;)

Ich hab das aus meinem Studium.
Da gehört jenes Gesetz aber nicht dazu.
Und siehe da, ich hab mich juristisch vertan. Na Mahlzeit, wie peinlich :pissed:

Also: Mit 18 aber noch nicht 27 gilt man als junger Volljähriger gemäß KJHG (Kinder und Jugend Hilfe Gesetz) §7 Absatz1 Zeile3. Allerdings gilt man pädagogisch, dabei bleibe ich, als Jugendlicher.
Ein junger Mensch (dämlicher Begriff, wie ich finde) ist übrigens ebanfalls jeder, der noch nicht 27 ist.

Naja. Man sollte sein wissen eben regelmäßig auffrischen, damit man keinen Mist erzählt.

Edit: Aber ERWACHSEN ist man nach wie vor erst mit 27! Das bleibt so, wie ich es gesagt habe.

Nochn Edit: So könnte es auch sein. Aber ich denke, es gibt eine Differenzierung zwischen Gesetz und Pädagogik. Kein Mensch würde zu jemandem "Junger Erwachsener" sagen. Nach Gesetz wie gesagt übrigens Junger Volljähriger.
 
Zubunapy am 17.12.2007 18:47 schrieb:
Edit: Aber ERWACHSEN ist man nach wie vor erst mit 27! Das bleibt so, wie ich es gesagt habe.

Das wird dann wohl auch der Grund dafür sein das alle, die etwas auf sich haben, mit 27 ihr Leben beenden. (z.B: Jim Morrison, Janis Joplin, der kranke Typ von den Stones, dessen Name mir entfallen ist, Kurt Cobain etc.)
:B :B :B
 
ruef am 17.12.2007 20:26 schrieb:
Zubunapy am 17.12.2007 18:47 schrieb:
Edit: Aber ERWACHSEN ist man nach wie vor erst mit 27! Das bleibt so, wie ich es gesagt habe.

Das wird dann wohl auch der Grund dafür sein das alle, die etwas auf sich haben, mit 27 ihr Leben beenden. (z.B: Jim Morrison, Janis Joplin, der kranke Typ von den Stones, dessen Name mir entfallen ist, Kurt Cobain etc.)
:B :B :B

Mist, die Chance hab ich verpasst
 
Wir sind doch irgendwie alle hier im Thread Opfer unserer eigenen Anständigkeit:
Wir diskutieren hier schön brav über die Moral von Computerspielen. Derweil finden weltweit ECHTE Kriege statt, größtenteils aus Gründen, die kein einziges Menschenleben wert sind.

Moralisch korrekt wäre es, wenn man die Vorlage abschaffen würde...
...hat da wer gelacht? :B

Ich habe Spaß an Spielen wie CoD4, habe kein Problem damit, virtuell Menschen zu töten und freue mich z.B. wie ein Schneekönig über gelungene Sterbeanimationen.

Gleichzeitig verabscheue ich (echte) Kriege aus tiefstem Herzen.

Vielleicht bin ich ja schizophren.
Ich bin eher der Meinung, daß ich eine recht gesunde Einstellung habe.

Aber was weiß ich schon....
 
Wer einen PC besitzt, sollte wohl kaum an Moral denken... Oder glaubt ihr etwa ernsthaft, dass ihr auch nur ein Quäntchen besser seid, wenn ihr statt Shootern Barbie oder Die Schlümpfe spielt? Abgesehen von der fehlenden Gewalt, ist der Unterschied nämlich eher verschwindend gering.

Anstatt beim Aufbau der Entwicklungsländer zu helfen, frisiert ihr Frauen oder springt mit blauen Kobolden durch die Gegend. Und da mir das beides keine Laune bereitet, spiele ich lieber gut inszenierten Anti-Terror-Kampf. ;)

Bitte nicht falsch verstehen, aber... von 'Moral' zu sprechen, sollte gut überlegt sein...
 
BleedingMe am 18.12.2007 08:08 schrieb:
Wir sind doch irgendwie alle hier im Thread Opfer unserer eigenen Anständigkeit:
Wir diskutieren hier schön brav über die Moral von Computerspielen. Derweil finden weltweit ECHTE Kriege statt, größtenteils aus Gründen, die kein einziges Menschenleben wert sind.

Moralisch korrekt wäre es, wenn man die Vorlage abschaffen würde...
...hat da wer gelacht? :B

Ich habe Spaß an Spielen wie CoD4, habe kein Problem damit, virtuell Menschen zu töten und freue mich z.B. wie ein Schneekönig über gelungene Sterbeanimationen.

Gleichzeitig verabscheue ich (echte) Kriege aus tiefstem Herzen.

Vielleicht bin ich ja schizophren.
Ich bin eher der Meinung, daß ich eine recht gesunde Einstellung habe.

Aber was weiß ich schon....
ich hoffe du bist nicht schizophren...sonst bin ich es auch %)
ich find deine Aussage kann man sehr gut so stehen lassen :top:
 
SCUX am 18.12.2007 09:32 schrieb:
ich hoffe du bist nicht schizophren...sonst bin ich es auch %)
ich find deine Aussage kann man sehr gut so stehen lassen :top:

Vllt. leih ich dir mal meine modisch weiße Jacke mit den schick auf dem Rücken zusammengebundenen Ärmeln. ;)

Bis dahin:
Sobald die Telekom geschnallt hat, daß ich meinen Anschluß im Eichenweg und nicht im Eschenweg brauche :B , suche ich euch in COD mal heim und mach euch platt! :-D
 
uuodan am 18.12.2007 08:11 schrieb:
Wer einen PC besitzt, sollte wohl kaum an Moral denken... Oder glaubt ihr etwa ernsthaft, dass ihr auch nur ein Quäntchen besser seid, wenn ihr statt Shootern Barbie oder Die Schlümpfe spielt? Abgesehen von der fehlenden Gewalt, ist der Unterschied nämlich eher verschwindend gering.

Anstatt beim Aufbau der Entwicklungsländer zu helfen, frisiert ihr Frauen oder springt mit blauen Kobolden durch die Gegend. Und da mir das beides keine Laune bereitet, spiele ich lieber gut inszenierten Anti-Terror-Kampf. ;)

Bitte nicht falsch verstehen, aber... von 'Moral' zu sprechen, sollte gut überlegt sein...

So wie ich dich verstehe sollte man auch keine Probleme damit haben, virtuell Kinder zu schänden. Es gibt durchaus moralische Grenzen bei virtuellen Handlungen. Die liegen halt bei jedem woanders (wie bei reellen Handlungen auch).
Im übrigen fühle ich mich keineswegs besser wenn ich mich weigere, COD4 zu spielen (beim virtuellen Kinderschänder sähe die Sache jedoch anders aus). ICH fühle MICH nur nicht gut dabei, wenn ich etwas Nachspiele, was für andere unendliches Leid bedeutet. Vorallem dann nicht, wenn es derart "Kriegsgeil" daherkommt wie COD4 (Jubel bei abschüssen von Gegnern etc.). Ich will auch nicht einen auf Moralapostel machen.
Aber ich finde halt schon, das dieses Thema einen Gedanken (oder eine Diskussion) wert ist... ;)
 
ruef am 18.12.2007 20:45 schrieb:
Im übrigen fühle ich mich keineswegs besser wenn ich mich weigere, COD4 zu spielen (beim virtuellen Kinderschänder sähe die Sache jedoch anders aus). ICH fühle MICH nur nicht gut dabei, wenn ich etwas Nachspiele, was für andere unendliches Leid bedeutet. Vorallem dann nicht, wenn es derart "Kriegsgeil" daherkommt wie COD4 (Jubel bei abschüssen von Gegnern etc.). Ich will auch nicht einen auf Moralapostel machen.
Aber ich finde halt schon, das dieses Thema einen Gedanken (oder eine Diskussion) wert ist... ;)

Sicherlich könnte ein solches Spiel auch moralische Aspekte näher beleuchten. Allerdings: Es wurde gemacht, um zu unterhalten. Moralische Schlußfolgerungen kann ich als Spieler auch ziehen, wenn mir diese nicht vom Spiel mit nem ganzen Zaun um die Ohren gehauen werden. Aktuelles Beispiel wieder COD4, Mission "Tod von oben". Da ist mir auch ein Kloß im Hals steckengeblieben. Nicht ob der krassen, unreflektierten Darstellung inkl. höhnischer Kommentare von virtuellen Kameraden, sondern weil mich das frappierend an eine im Fernsehen gesehene Szene erinnert: Nachtsicht aus einem Apache, Ziel 2 Personen an einem Geländewagen, ähnlicher Ausgang des Geschehens wie im Spiel. Inklusive Kommentar der Soldaten. Nur: Hierbei starben Menschen. Für mich der absolut entscheidende Unterschied.
 
BleedingMe am 19.12.2007 07:44 schrieb:
ruef am 18.12.2007 20:45 schrieb:
Im übrigen fühle ich mich keineswegs besser wenn ich mich weigere, COD4 zu spielen (beim virtuellen Kinderschänder sähe die Sache jedoch anders aus). ICH fühle MICH nur nicht gut dabei, wenn ich etwas Nachspiele, was für andere unendliches Leid bedeutet. Vorallem dann nicht, wenn es derart "Kriegsgeil" daherkommt wie COD4 (Jubel bei abschüssen von Gegnern etc.). Ich will auch nicht einen auf Moralapostel machen.
Aber ich finde halt schon, das dieses Thema einen Gedanken (oder eine Diskussion) wert ist... ;)

Sicherlich könnte ein solches Spiel auch moralische Aspekte näher beleuchten. Allerdings: Es wurde gemacht, um zu unterhalten. Moralische Schlußfolgerungen kann ich als Spieler auch ziehen, wenn mir diese nicht vom Spiel mit nem ganzen Zaun um die Ohren gehauen werden. Aktuelles Beispiel wieder COD4, Mission "Tod von oben". Da ist mir auch ein Kloß im Hals steckengeblieben. Nicht ob der krassen, unreflektierten Darstellung inkl. höhnischer Kommentare von virtuellen Kameraden, sondern weil mich das frappierend an eine im Fernsehen gesehene Szene erinnert: Nachtsicht aus einem Apache, Ziel 2 Personen an einem Geländewagen, ähnlicher Ausgang des Geschehens wie im Spiel. Inklusive Kommentar der Soldaten. Nur: Hierbei starben Menschen. Für mich der absolut entscheidende Unterschied.

der unterschied: du schießt im spiel auf pixel ... ja sie sehen aus wie menschen ... aber das spiel ist nur zur unterhaltung und nicht das du da groß über den sinn oder folgen nachdenkst ...
 
AxelFoly3000 am 20.12.2007 15:58 schrieb:
der unterschied: du schießt im spiel auf pixel ... ja sie sehen aus wie menschen ... aber das spiel ist nur zur unterhaltung und nicht das du da groß über den sinn oder folgen nachdenkst ...
Wenn du beim Spielen nicht über das Gespielte nachdenkst, bist du schonmal gefährdet. Weißt du, wieso Fernsehen doppelt so einprägsam ist, wie Spielen? Weil man beim Fernsehen das Gehirn nicht sonderlich nutzen muss. Man lässt sich von Sprüchen und Eindrücken berieseln ohne drüber nachzudenken. Wenn du selbiges beim Zoggen machst, wirken die Spiele stärker auf dich ein, als bei einem "normalen User".
Sicherlich sollen CoD und co unterhalten. Aber sie haben auch eine gewisse Verantwortung beim Spieler, die sie nicht ignorieren dürfen.
 
Zubunapy am 20.12.2007 16:51 schrieb:
AxelFoly3000 am 20.12.2007 15:58 schrieb:
der unterschied: du schießt im spiel auf pixel ... ja sie sehen aus wie menschen ... aber das spiel ist nur zur unterhaltung und nicht das du da groß über den sinn oder folgen nachdenkst ...
Wenn du beim Spielen nicht über das Gespielte nachdenkst, bist du schonmal gefährdet. Weißt du, wieso Fernsehen doppelt so einprägsam ist, wie Spielen? Weil man beim Fernsehen das Gehirn nicht sonderlich nutzen muss. Man lässt sich von Sprüchen und Eindrücken berieseln ohne drüber nachzudenken.

Diese Logik würde ich doch mal ganz stark bezweifeln. Je weniger man über etwas nachdenkt, desto einprägsamer ist etwas? Sorry aber da hätte mein Banknachbar früher in der Schule lauter Einser schreiben müssen - hat er aber nicht ;) :B

Es ist eher so, dass man sich etwas besser einprägt je höher die Aufmerksamkeit des Empfängers ist. So zumindest die Theorie, die ich für am plausibelsten halte.

Wenn es da Studien geben sollte, die das Gegenteil beweisen, bin ich sehr daran interessiert die zu lesen...

Fernsehen, oder generell audiovisuelle Botschaften erinnert man besser als z.B. nur Bild, nur Ton, oder nur Text weil das Gehirn auf mehrere Sinnesreize gleichzeitig anspricht statt nur auf einen. Das ist aber imo bei Spielen sogar noch stärker gegeben, weil man auch noch aktiv mitwirkt und ständig eine hohe Aufmerksamkeit auf das Spiel richtet. Beim TV ist diese Aufmerksamkeit nicht gegeben, zumindest nicht automatisch.
 
Zubunapy am 20.12.2007 16:51 schrieb:
AxelFoly3000 am 20.12.2007 15:58 schrieb:
der unterschied: du schießt im spiel auf pixel ... ja sie sehen aus wie menschen ... aber das spiel ist nur zur unterhaltung und nicht das du da groß über den sinn oder folgen nachdenkst ...
Wenn du beim Spielen nicht über das Gespielte nachdenkst, bist du schonmal gefährdet. Weißt du, wieso Fernsehen doppelt so einprägsam ist, wie Spielen? Weil man beim Fernsehen das Gehirn nicht sonderlich nutzen muss. Man lässt sich von Sprüchen und Eindrücken berieseln ohne drüber nachzudenken. Wenn du selbiges beim Zoggen machst, wirken die Spiele stärker auf dich ein, als bei einem "normalen User".
Sicherlich sollen CoD und co unterhalten. Aber sie haben auch eine gewisse Verantwortung beim Spieler, die sie nicht ignorieren dürfen.

naja als gefärdet würde ich mich nicht bezeichnen, aber das ist ansichtssache ...

wenn jetzt real leute sterben ist das schlimm, wenn sie virtuel sterben nicht. (Vor allem nicht weil sie nach ein paar sec wieder leben im MP ) Ich finde es gut, dass man in spielen sachen machen kann die man im RL nicht machen kann, bzw sollte oder möchte. (vorausgesetzt man ist alt genug für das jeweilige spiel) Krieg ist schlimm und ich würde es nicht gut finden, wenn ich da cod zocken würde und das wäre dann nicht brutal ... da würden sich sicher einige den Krieg gans anders vorstellen wie er ist ...
im Grunde sollte man immer wissen was echt ist und was virtuel ... ich meine sonst könnte man sich ja nicht mal black hawk down ansehen ... ist ja auch nicht viel anders als cod4 zocken.
 
TBrain am 20.12.2007 17:07 schrieb:
Zubunapy am 20.12.2007 16:51 schrieb:
AxelFoly3000 am 20.12.2007 15:58 schrieb:
der unterschied: du schießt im spiel auf pixel ... ja sie sehen aus wie menschen ... aber das spiel ist nur zur unterhaltung und nicht das du da groß über den sinn oder folgen nachdenkst ...
Wenn du beim Spielen nicht über das Gespielte nachdenkst, bist du schonmal gefährdet. Weißt du, wieso Fernsehen doppelt so einprägsam ist, wie Spielen? Weil man beim Fernsehen das Gehirn nicht sonderlich nutzen muss. Man lässt sich von Sprüchen und Eindrücken berieseln ohne drüber nachzudenken.

Diese Logik würde ich doch mal ganz stark bezweifeln. Je weniger man über etwas nachdenkt, desto einprägsamer ist etwas? Sorry aber da hätte mein Banknachbar früher in der Schule lauter Einser schreiben müssen - hat er aber nicht ;) :B
Ich nehme mal stark an, dass dein Banknachbar nicht zugehört hat...?

Wenn er nicht zuhört, kann er sich nichts einprägen. Beim TV ist es so, dass man hinhört und sieht, aber über das Gesehene nicht nachgrübeln muss, da jede noch so unwichtige und offensichtliche Handlung mit einem Kommentar versehen ist. Beispiel: Jemand tritt in einen Hundehaufen. Und dazu sagt er dann: "Ieh, ich bin in einen Hundehaufen getreten".
Bei Spielen muss man sich aber auf die Welt konzentrieren, man muss sich auf sie einlassen, um in ihr erfolgreich Interaktion zu betreiben. Dadurch wird man immer gewisse moralische Kerngedanken mit sich herumtragen, ob bewusst oder unbewusst. Bei TV ist es eben nicht so. Kinder können die Folgen von Spongebob lückenlos wiedergeben, obwohl beim Glotzen das Gehirn weniger beansprucht wird, als beim Starren auf eine weiße Wand.

Zitat: "Denn das Problem beim Fernsehen ist, dass es geradezu hypnotisierend wirkt und zusätzlich einschläfernde Wirkung auf das Gehirn hat. "
Quelle

Ich finde es gut, dass man in spielen sachen machen kann die man im RL nicht machen kann

Unterschreibe ich sofort. Spiele lassen uns etwas erleben oder tun, was im RL nie möglich wäre. Einmal wie John McLayne etliche "Bösewichter" erlegen und der strahlende Held sein. Als Jedi durch die Lande ziehen oder sich der Seite der Sith anschließen. Aus den Händen Blitze und Feuerkugeln zucken lassen. Alles, was wir als Kinder geträumt haben, machen Spiele jetzt möglich =)
 
AxelFoly3000 am 20.12.2007 15:58 schrieb:
BleedingMe am 19.12.2007 07:44 schrieb:
ruef am 18.12.2007 20:45 schrieb:
Im übrigen fühle ich mich keineswegs besser wenn ich mich weigere, COD4 zu spielen (beim virtuellen Kinderschänder sähe die Sache jedoch anders aus). ICH fühle MICH nur nicht gut dabei, wenn ich etwas Nachspiele, was für andere unendliches Leid bedeutet. Vorallem dann nicht, wenn es derart "Kriegsgeil" daherkommt wie COD4 (Jubel bei abschüssen von Gegnern etc.). Ich will auch nicht einen auf Moralapostel machen.
Aber ich finde halt schon, das dieses Thema einen Gedanken (oder eine Diskussion) wert ist... ;)

Sicherlich könnte ein solches Spiel auch moralische Aspekte näher beleuchten. Allerdings: Es wurde gemacht, um zu unterhalten. Moralische Schlußfolgerungen kann ich als Spieler auch ziehen, wenn mir diese nicht vom Spiel mit nem ganzen Zaun um die Ohren gehauen werden. Aktuelles Beispiel wieder COD4, Mission "Tod von oben". Da ist mir auch ein Kloß im Hals steckengeblieben. Nicht ob der krassen, unreflektierten Darstellung inkl. höhnischer Kommentare von virtuellen Kameraden, sondern weil mich das frappierend an eine im Fernsehen gesehene Szene erinnert: Nachtsicht aus einem Apache, Ziel 2 Personen an einem Geländewagen, ähnlicher Ausgang des Geschehens wie im Spiel. Inklusive Kommentar der Soldaten. Nur: Hierbei starben Menschen. Für mich der absolut entscheidende Unterschied.

der unterschied: du schießt im spiel auf pixel ... ja sie sehen aus wie menschen ... aber das spiel ist nur zur unterhaltung und nicht das du da groß über den sinn oder folgen nachdenkst ...


in der realität ist es doch genauso - als schütze in einer realen ac-130 spectre
"puff the magic dragon" sieht der schütze den "gegner" (von gegner kann man kaum noch sprechen - opfer wird wohl treffender sein) GENAU SO wie wir im
spiel - als grüne pixel, völlig entmenschlicht, kleine verschwommende grüne wuselnde ziele die umfallen wenn sie getroffen sind.
gebt mal unter youtube "ac-130" ein und ihr werdet ein paar videos präsentiert bekommen die einen ganz schön schlucken lassen.
vorallem WEIL es genauso ist wie in Cod4 - einschließlich der kommentare aus dem off.
ich denke nicht das die macher von COD alles kriegsgeile hillbillys sind, sie überlassen lediglich die moralische entscheidung beim spieler.
teilweise ist es mir fast wie ein antikriegsfilm vorgekommen, da einige szenen den krieg in seiner ganzen barbarei zeigen, eben oben genannte ac130 sequenz oder auch das abschlachten einer frachterbesatzung die in ihren betten pennt.
letzlich bleibt die wahrnehmung immer subjektiv.
soldaten geilen sich heute vor den einsätzen teilweise mit antikriegsfilmen wie
"apokalypse now" auf - eine völlige zweckentrfremdung.
 
Das mit den 130ac is aber unheimlich. AHb beides, CoD-Vid und reallifevid gesehen. Es ist unmöglich zu erkennen, welches von beiden das Spiel ist. Soviel zum Pixelgedanken.
 
Zubunapy am 21.12.2007 18:41 schrieb:
Das mit den 130ac is aber unheimlich. AHb beides, CoD-Vid und reallifevid gesehen. Es ist unmöglich zu erkennen, welches von beiden das Spiel ist. Soviel zum Pixelgedanken.
Ich schätze mal, die Macher von CoD wollten es so realistisch und erschreckend wie möglich machen.
Aber wenn man sich dann z.T. die Kommentare bei den Realen Videos und den bei CoD anguckt, kommt einem doch wirklich der Gedanke, dass so etwas nicht in einem Spiel sein sollte.
Wenn die Mission mit den AC-130ern als beste Mission beschrieben wird, ist das schon merkwürdig. Aber wenn man bei dem realen Video ein Kommentar wie "cool!" liest, dann ist das auch schon irgendwie fast so erschreckend wie das Video selbst.
 
Auf mich hat das Spielen eines Shooters in dem perfekten Gewand eines Call of Duty 4 eine sehr interessante Wirkung.
Das Erschießen der Pixelsoldaten gibt mir nie heroisches Gefühl, auch kein Gefühl der Überlegenheit, es hat mich am Beispiel von CoD 4 sehr oft inne halten lassen und das Gesehen hat mich zur Reflexion gezwungen.

"So ist das wenn Du mitten drin bist", "heftig, was man da durch macht", "wie kann man das überstehen?" - das sind so die Gedanken die durch meinen Kopf wanderten.
Die Szene in der man mehrere Minuten durch die Stadt fährt, das Leben und den Tod im Vorbeifahren mitbekommt und am Ende erschossen wird - Wahnsinn! Wo mich die Tagesthemen abgestumpft haben, hat mich dieses Spiel zu angestrengtem Nachdenken über Krieg und Gewalt veranlasst!

Ein Verrohung oder Entwicklung zu mehr Aggressivität? Bei mir kann das niemals zutreffen - das absolute Gegenteil ist hier der Fall.
Letztlich scheint mir das alles die Wirkung eines Anti-Kriegs-Spiels zu haben - das Gezwungen werden, nachzudenken, über das was in dieser Welt geschieht...
 
Ich möchte hier einen Aspekt des Spieles in den Vordergrund Stellen, der hier meiner Meinung nach bisher nicht ausreichend beleuchtet worden ist.
CoD4 propagiert eine Logik der Gewalt, die eine Bush/Bin Laden Logik ist. Ich beziehe mich hier auf folgende Sequenz: arabischer Bösewicht zündet Atomsprenkopf-Heldenhafte Amerikaner sterben (wir erleben den Tod des Helden First Person)-Arabischer Bösewicht wird gefangen halb Tod gefoltert und anschließend exekutiert (ohne Gerichtsverhandlung, die hat er nicht verdient). Dies ist tatsächlich etwas mehr als eine Abfolge von Szenarios in einem Action Spiel. Es ist eine Rechtfertigung für eine Logik der Gewalt die fast keine Grenzen und schon gar kein Recht mehr kennt. Mancher mag hier einwenden, es handle sich ja nur um ein Spiel. So einfach ist es jedoch nicht, da CoD4 sich an aktuellen Ereignissen orientiert. Denn worum geht es denn wirklich in CoD 4.
Ein russischer Fiesling, der zufälligerweise einen tchetchenischen muslimischen Namen trägt tut sich mit einem arabischen Terroristen zusammen (der höchswahrscheinlich Moslem ist) um die Freiheit der westlichen Welt zu bedrohen. Das Spiel spricht es nicht aus, aber hier wird die vielbeschwohrene Internationale des radikalen muslimischen Terrorismus dargestellt. Und gegen diese, das wissen wir aus den Nachrichten ist fast jedes Mittel erlaubt.
Das perfide an CoD4 ist, die Art und Weise wie ich als Spieler vom Spiel an diese oben genannte Bush-Logik herangeführt werde ohne es erstmal zu merken. Der Atomtod der Amerikaner (wirklich beeindruckend Dargestellt) ist die Vorbereitung für die später folgende Folterung und Hinrichtung des Arabischen Schurken. Ich, als Spieler habe soeben miterlebt wie meine Hauptpersonen grausam gestorben ist, nachdem sie selbstlos anderen das Leben gerettet hat. Das ganze soll mich emotional auf das kommende einstimmen und dient gleichzeitig als Rechtfertigung. Wenn ich später im Spiel dann die unkommentierte Folterung und Exekution des Arabers miterlebe und dabei denke:"Das Schwein hats ja auch nicht anders verdient."habe ich eben jene Logik der Gewalt soeben nachvollzogen, wiederum ohne es zunächst zu merken und zum reflektieren lässt das Spiel keine Zeit.
Ich persönlich glaube an Gerechtigkeit durch Recht und nicht durch Gewalt. Das Spiel hätte den Schurken auch problemlos nach Den Haag verfrachten können und damit die biblische Gewaltspirale (Aug um Aug etc) durchbrechne können.
Noch ein Punkt: Wir erfahren rein garnichts über die bösen Terroristen, ausser dass sie eben Böse sind. Wir erfahren nichts darüber, welche politschen Zutände in jenem fiktiven Land am persischen Golf herrschten. War der am Anfang hingerichtete Potentat möglicherweise schwehr korrupt. Hat er die Ölvorkommen seines Landes an der Bevölkerung vorbei an die Amerikaner verscherbelt. Wir wissen es nicht. So bleibt als einzige Motivation der Schurken ein unmotivierter Hass auf den Westen bestehen.
 
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