Nicht unbedingt, ich bin einfach mal nur auf Vorschläge gespannt ...
Wie gesagt, es spielt eigentlich keine Rolle. Jede Partei sollte in der Lage sein, passende Kandidaten aus dem Hut zu ziehen; einfach einen Menschen mit "Profil", der eine bestimmte Linie/Haltung vertritt und das möglichst konsequent.
Angela Merkel dagegen ist für mich das personifizierte "Teflon"; unfreundlichere Vergleiche wie "rückgratlos" möchte ich nicht verwenden; sie vermeidet, wann immer möglich, klare Ansagen, Entscheidungen werden aufgeschoben bzw. "ausgesessen" - und wenn dann doch einmal eine Entscheidung fallen muss, dann wirkt diese nie wirklich durchdacht und planvoll. Gerade bei einer Physikerin (!) würde ich aber gerade das voraussetzen.
Und ich muss sagen, ich habe damals den Regierungswechsel Schröder-Merkel begrüßt, insbesondere, weil ich toll fand, eine Frau als Regierungschef zu haben. Ihr politischer (Schlinger-)Kurs im Zuge der Finanzkrise, dem "Ausstieg vom Ausstieg"-Gewurschtel und nicht zuletzt der Flüchtlingskrise haben das aber komplett ins Gegenteil verkehrt.
Merkel sagt ja von sich selbst: „Mal bin ich liberal, mal bin ich konservativ, mal sozial.“ - nichts gegen eine gewisse Flexibilität, aber gerade als Kanzlerin sollte man m. E. sich besser nicht wie das sprichwörtliche Fähnlein im Wind verhalten.
Und zum Thema "Deutschland geht es gut":
Das ist GANZ sicher nicht Merkels Verdienst (oder ihrer Regierungskoalitionen); sie kann sich prima auf den Reformen ausruhen, die Rot-Grün damals auf den Weg gebracht hat. Der Erfolg ist -wenn nicht ausschließlich, die globale Konjunkturentwicklung spielt m. E. die erheblich größere Rolle- der Agenda 2010 geschuldet. Ich sehe seit 12 Jahren weitgehend politischen Stillstand in diesem Land; da Merkel aber die Lage tatsächlich nicht wirklich verschlimmert hat, läuft der Laden halt.