Schock? Unwahrscheinlich.
Danke, Dr. Nuuub.
Zitat:
"Ich habe gelogen, weil ich Angst hatte, dass die Vergewaltigung von Rechts missbraucht wird, um die Hetze gegen Flüchtlinge weiter anzuheizen, die gerade nach den Vorfällen in Köln in der Silvesternacht dramatisch angestiegen ist. Und ich wollte einfach nicht, dass meine Geschichte ihnen noch einmal Auftrieb liefert. Vor allem, wenn sie herausfinden, dass ich das bin, eine junge Linke, und es dann heißt: Schaut mal her, ihr Linken, jetzt werdet ihr auch schon von Migranten und Flüchtlingen vergewaltigt. So, jetzt müsst ihr dass doch auch mal gerafft haben!"
Also. Sie hat überlegt gehandelt, hat klar nachvollziehen können welche Konsequenzen ihre Anzeige haben wird, und hat sich entschieden zu lügen. Also ich weiß ja nicht, aber ich würde es "Wohlüberlegt" nennen. ^^
Also. Sie hat diese Aussage - dieses Fazit - diese Erklärung nach einem halben Jahr geäußert, in dem sie jede Menge Zeit hatte, darüber nachzudenken, warum sie das getan hatte und wie sie das vor sich rechtfertigen würde.
Logisch sind
die Aussagen in der Reportage wohl überlegt.
Das heißt aber noch lange nicht, daß die Gedankengänge in der Tatnacht wohl überlegt gewesen sein müssen.
Außerdem interessant, daß du ihr zwar vorwirfst, "einen an der Klatsche" zu haben, das aber bei der Beurteilung ihrer Lüge gar nicht berücksichtigst.
Wenn man sich das erste Facebook Posting, das du verlinkt hast ("mein lieber Flüchtling" oä), erhält man ja einen recht guten Einblick in ihre Welt.
Und wenn man jetzt im nächsten Schritt eben versucht, zu verstehen, wie jemand
mit dieser Einstellung von Migranten vergewaltigt wird, ist es meines Erachtens überhaupt nicht verwunderlich, daß da schnell auch der Gedanke kommt, was denn in den "sozialen" Medien dazu passieren wird, wenn sie die Vergewaltigung anzeigt und irgendjemand davon Wind bekommt. Das hat in meinen Augen nicht das Geringste mit "wohl überlegt" zu tun.
Zumal Politik ja auch ihre Arbeit ist und sie ständig gerade mit dem Thema zu tun hat - anders als zB wir Nicht-Politiker (setze ich jetzt einfach mal voraus
).
Da braucht es ja nur den kleinsten Anstoß, damit das Thema in den aktuellen Gedankenpool schwappt.
PS: mal was ganz anderes: Wenn du an
jedes noch so winzige Fazit ein ^^ ans Ende setzt, wirkt das auf Dauer lächerlich. Nur mal so'n kleiner Tipp von mir. ^^