• Aktualisierte Forenregeln

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    Vielen Dank

Brexit - Großbritannien entscheidet sich für den Austritt

Wenn sich derart schnell und eindeutig rausstellt, daß ein Wahlversprechen erlogen war und gebrochen wurde wie bei diesen 350 Millionen, wäre ich schon dafür, daß die se Wahl/dieses Referendum für ungültig erklärt wird.
Eigentlich sollte es auch für jedes gebrochene Wahlversprechen eine Strafe geben.

deswegen hab ich ja auch gedagt das die Doofen Merken dass das ganz Großes Pupu war ...
 
genau genommen haben nur etwa 35% pro brexit gestimmt.
Ok, mein Fehler: Ich meinte natürlich: "gegen den Willen der Hälfte der Wählerschaft."

... obwohl man das bei der Menge der Stimmen rein statistisch durchaus hochrechnen könnte. ;)

aber: willst du so lange wählen lassen, bis das ergebnis passt? jeder (volljährige) brite durfte wählen und konnte sich im vorfeld über die möglichen folgen informieren und mit einer simplen google-suche binnen sekunden die lügen von ukip und co. als solche entlarven. haben sie nicht getan - pech gehabt!
Ja, aber wer jetzt? bei einem derartigen 50:50 Ausgang willst du jetzt allen Ernstes voller Härte darauf pochen, daß 51,9 mehr sind als 48,1 und daß das deswegen ohne jedwede Möglichkeit zur Relativierung genauso durchgezogen werden soll wie bei einem 99:1 Ergebnis?

eigentlich, dürften wir dann ja überhaupt keine wahl mehr als gültig erachten, angesichts von wahlbeteiligungen im bereich von 60 prozent (hierzulande).
Durchaus ein Argument. Mir allerdings würde es schon reichen, wenn diejenigen, die sich einigen wollen (also von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen), auf ein eindeutiges Ergebnis einigen, bei dem ausgeschlossen werden kann, daß der Gewinner lediglich durch Standardabweichungen oder ähnliche statistische Effekte den Sieg gefunden hat.

Und ja, ich fände es sinnvoll, so ein Referendum solange regelmäßig zu wiederholen, bis ein derart eindeutiges Ergebnis für welche Seite auch immer rauskommt oder der Brexit aufgrund von mangelndem Interesse eingestellt wird.

Irgendwo hier könnte man auch noch das Stichwort "Stichwahl" unterbringen.

ich bin wirklich stinksauer. raus heißt raus! bye bye!
Das Problem ist bloß: UK hat nicht "Britannen Raus!" gesagt, sondern festgestellt, daß es sowohl für den Verbleib wie auch für den Austritt Vor- und Nachteile gibt, die einander in etwa aufwiegen.

Und das Prozedere ist immer noch:
Volksabstimmung => Unabhängige Entscheidung des Parlaments => Durchführung des Brexits

Fazit: Raus heißt natürlich raus - aber bisher hat UK noch gar nicht "Raus!" gesagt, sondern bloß laut darüber nachgedacht und den Grundstein gelegt, daß man einen Brexit durchführen könnte.
 
Fazit: Raus heißt natürlich raus - aber bisher hat UK noch gar nicht "Raus!" gesagt, sondern bloß laut darüber nachgedacht und den Grundstein gelegt, daß man einen Brexit durchführen könnte.

rein formell hast du selbstverständlich recht. es ist eigentlich noch nix passiert.
aber ein bißchen mehr als ein reinses "nachdenken" ist das pro-brexit-votum natürlich schon.
cameron hat angekündigt, dass das volk entscheiden darf und dass diese entscheidung dann auch akzeptiert werden wird.
 
Und was ist mit den Schotten, Iren und Londonern die in der EU bleiben wollen. Und mal böse formuliert: Warum gilt das Votum von ein paar Halbtoten die die Folgen des Brexit teils nicht mehr erleben mehr als das Votum der Jugend die diese Entscheidung am ehesten betrifft und die pro EU gestimmt haben?
 
Weil in der Demokratie die Gesellschaft formell gleich und klassenlos ist und daher jede Stimme gleich viel zählt. Alles andere hat man mit Fug und Recht beseitigt.
Jeder, der jetzt jammert, er sei um seine Stimme betrogen worden, spinnt in meinen Augen. Haben die wirklich gedacht, die Abstimmung sei nur eine Art Spaß gewesen? Jetzt soll man etwa so lange abstimmen lassen, bis das Ergebnis passt? Die Mehrheit hat entschieden. Das Parlament sollte sich jetzt daran halten. Das heißt ja nicht, dass man alle Brücken für die Zukunft abbrechen muss.
 
... der aber gar nicht mehr da ist. Also braucht sich da auch keiner dran zu halten.

cameron sprach ja für die gesamte regierung. ;)
wenn wir deiner argumentation folgen, könnte ein staatschef das blaue vom himmel erzählen (was ja auch durchaus passiert) und bei einem rücktritt fühlt sich keiner mehr dran gebunden, obwohl die mehrheiten im parlament noch dieselben sind.
das wäre noch sehr viel schädlicher für die demokratie.

er wollte durch das abhalten des referendums seine wiederwahl erkaufen, was ja auch tatsächlich funktioniert hat.
nur dass es so ausgeht, war nicht einkalkuliert. cameron hat sich schlicht verpokert. dass er bei einem pro-brexit-votum zurücktreten müsste, war direkt nach seiner (edit: damaligen) rede klar. er hat sein politisches schicksal direkt mit dieser frage verknüpft.

dennoch: es kann so kommen, wie du gesagt hast. ich schließe inzwischen nix mehr aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und mal böse formuliert: Warum gilt das Votum von ein paar Halbtoten die die Folgen des Brexit teils nicht mehr erleben mehr als das Votum der Jugend die diese Entscheidung am ehesten betrifft und die pro EU gestimmt haben?

Andersrum böse formuliert:
Es regen sich wohl anscheinend jene am meisten auf, welche nicht abstimmen waren, denn sonst wäre die Empörung nicht so gross.
Wer nicht abstimmen geht, soll also mehr Gehör finden?

Mal abgesehen davon, dass ich 35-44-Jährige noch nicht ganz für Scheintot halte (bei denen wars ziemlich ausgeglichen, wenn ich mich nicht täusche).
 
Die Frage ist "lediglich", stürzen die Parteien GB in die Krise um ihr Gesicht zu wahren oder nehmen zu innenpolitischen Unmut, höflich ausgedrückt!, in Kauf für eine stabile Wirtschaftspolitik?

Ich fürchte aber fast, dass unsere englischen Freunde aus politischen Kalkül lieber mit erhobenen Haupt untergehen als mit gesenkten Kopf um "Verzeihung" bitten ...
 
dennoch: es kann so kommen, wie du gesagt hast. ich schließe inzwischen nix mehr aus.

Ja, aber dann kann sich die EU echt glücklich wähnen, ein solch geführtes Land in ihre Reihe zu zählen. :|
Kommt dann auch echt gut, wenn man als nächstes wieder die Demokratiedefizite in Ungarn oder so ankreidet :B
 
Andersrum böse formuliert:
Es regen sich wohl anscheinend jene am meisten auf, welche nicht abstimmen waren, denn sonst wäre die Empörung nicht so gross.
Wer nicht abstimmen geht, soll also mehr Gehör finden?

Mal abgesehen davon, dass ich 35-44-Jährige noch nicht ganz für Scheintot halte (bei denen wars ziemlich ausgeglichen, wenn ich mich nicht täusche).

Aber die Ü60 waren überwiegend contra EU. ;) Klar kann man jetzt hinterher alle möglichen Szenarien durchspielen. Was mich aber am meisten aufregt ist, daß einige sich äußern nach dem Motto "Wie ? Die Abstimmung war ernst ? Dann hätte ich doch anders gevotet".
 
Der soll noch bis Oktober im Amt bleiben.
Ups. Gar nicht so leicht, alle Details im Auge zu behalten.

OK, also hat UK jetzt noch einen amtierenden Premierminister. Diesem fällt die Aufgabe zu, einen Austritt aus der EU laut Artikel 50 des Lissabonner Vertrages einzuleiten. Optimalerweise als Folge einer Abstimmung des Parlamentes. Es ist also nicht nötig, bis Oktober zu warten, eine entsprechende Abstimmung könnte problemlos innerhalb der nächsten 2 Wochen erfolgen.

Jetzt soll man etwa so lange abstimmen lassen, bis das Ergebnis passt? Die Mehrheit hat entschieden.
Das ist keine Entscheidung. Ein derart knappes Ergebnis kannn man nicht einfach ohne weiteres als "pro Brexit" abhaken.

Das Parlament sollte sich jetzt daran halten.
Das Parlament sollte unabhängig die richtige Entscheidung treffen. Bei 48:52 hat jede mögliche Entscheidung ihre Berechtigung.

Das heißt ja nicht, dass man alle Brücken für die Zukunft abbrechen muss.
Ähm, doch. Die EU Mitgliedschaft ist ja kein Drive-In, bei dem man nur mal vorbeifährt, wenn einem die Konditionen passen. Wenn sie tatsächlich raus wollen, dann dürfen auch keine Extra Würste gebraten werden, dann haben sie ganz normale Rechte wie jedes andere nicht-EU Land auch.

Und mal böse formuliert: Warum gilt das Votum von ein paar Halbtoten die die Folgen des Brexit teils nicht mehr erleben mehr als das Votum der Jugend die diese Entscheidung am ehesten betrifft und die pro EU gestimmt haben?
Es gilt nicht mehr, sondern genau so sehr wie das von jüngeren. Im Idealfall erhält man so eine Entscheidung, die auf Lebenserfahrung und jugendlichem Elan basiert.

cameron sprach ja für die gesamte regierung. ;)
Kommt auf die Formulierung an. Wenn er "Ich" gesagt hat, geht das auf seine Kappe.

wenn wir deiner argumentation folgen, könnte ein staatschef das blaue vom himmel erzählen (was ja auch durchaus passiert) und bei einem rücktritt fühlt sich keiner mehr dran gebunden,
https://www.youtube.com/watch?v=vGuXVzgZ1uA

Es ist ein Unterschied, ob er bei einem Ergebnis von 70:30 sagen würde: "Nö, mach ich nicht" oder eben bei der momentanen Faktenlage, in der das Volk im Prinzip sagt: "Wir als Volk können uns nicht entscheiden." und damit die Entscheidung selbst aus der Hand gibt.

Andersrum böse formuliert:
Es regen sich wohl anscheinend jene am meisten auf, welche nicht abstimmen waren, denn sonst wäre die Empörung nicht so gross. Wer nicht abstimmen geht, soll also mehr Gehör finden?
Wieso sollte das so sein?

Es gibt für alle Möglichkeiten (Pro und contra Stimmer sowie Enthalter) Gründe, sich über das Ergebnis zu empören. Gut, manche davon sind nachvollziehbarer als andere.
Wieso das ausgerechnet und mehrheitlich von den Nichtwählern kommen soll, erschließt sich mir nicht.

Und deswegen: Nein. Wer nicht abstimmt, soll nicht mehr Gehör finden. Aber wer berechtigte Einwände hat, der schon.
 
Wobei mich interessiert, ob die EU wirklich ein Ultimatum zur Austrittserklärung fordern kann, da es sich hierbei nur um ein Referendum handelt.

Da wirkt die EU etwas angepisst auf mich. Verständlich, aber entspricht nicht unbedingt dem professionellen politischen Verständnis, was ich bei EU Politikern erwarten würde.
 
Ups. Gar nicht so leicht, alle Details im Auge zu behalten.

OK, also hat UK jetzt noch einen amtierenden Premierminister. Diesem fällt die Aufgabe zu, einen Austritt aus der EU laut Artikel 50 des Lissabonner Vertrages einzuleiten. Optimalerweise als Folge einer Abstimmung des Parlamentes. Es ist also nicht nötig, bis Oktober zu warten, eine entsprechende Abstimmung könnte problemlos innerhalb der nächsten 2 Wochen erfolgen.
Sollte man meinen, aber man vermutet dass Cameron es bewusst in die Länge ziehen wird um die Verantwortung auf seinen Nachfolger - wer auch immer das sein wird - zu wälzen.


gesendet von meinem Asus Fonepad
 
Wobei die Geschichtsschreiber trotzdem Cameron erwähnen werden ... und nicht seinen Nachfolger, der den Trümmerhaufen aufräumen darf. :B
 
Das ist keine Entscheidung. Ein derart knappes Ergebnis kannn man nicht einfach ohne weiteres als "pro Brexit" abhaken.

Eine Quotenregelung hätte man vorher festlegen sollen. Dies hinterher zu tun, weil das Ergebnis nun mal knapp war, wäre m.M.n. nicht demokratisch

Das Parlament sollte unabhängig die richtige Entscheidung treffen. Bei 48:52 hat jede mögliche Entscheidung ihre Berechtigung.

Mir ist bewusst, dass einige MPs das jetzt fordern und dies mehr oder minder plausibel mit der Souveränität des Parlaments begründen. Ich weiß persönlich nicht mal, ob diese Souveränität common law oder statute law ist. Rechtstheoretisch wäre wohl ein Ignorieren möglich, aber praktisch wäre es in meinen Augen eine Katastrophe. Ich gehe sicher davon aus, dass die britische Regierung jegliche Glaubwürdigkeit verliert und die Krise nur noch schlimmer wird. Weiterhin würde ich als Brite tatsächlich nicht so regiert werden wollen, selbst wenn ich gegen den Brexit gestimmt hätte- es würde doch irgendwie deutlich gemacht, dass der Willen der Mehrheit nicht zählt. Ganz zu schweigen davon, was die Brexit- Demagogen aus dem ganzen machen würden- sie würden das ganze als Beweis der "Tyrannei" auffassen, und hätten damit meiner Meinung nach nicht mal unrecht.

Ähm, doch. Die EU Mitgliedschaft ist ja kein Drive-In, bei dem man nur mal vorbeifährt, wenn einem die Konditionen passen. Wenn sie tatsächlich raus wollen, dann dürfen auch keine Extra Würste gebraten werden, dann haben sie ganz normale Rechte wie jedes andere nicht-EU Land auch.

Nur dass es m.W. viele nicht-EU Länder mit verschiedenen Rechten gibt- warum sollte es also ausgeschlossen werden, dass sie in 30 Jahren wieder eintreten, wenn doch angeblich ohnehin nur die "Halbtoten" wegfallen müssen?

Es ist ein Unterschied, ob er bei einem Ergebnis von 70:30 sagen würde: "Nö, mach ich nicht" oder eben bei der momentanen Faktenlage, in der das Volk im Prinzip sagt: "Wir als Volk können uns nicht entscheiden." und damit die Entscheidung selbst aus der Hand gibt.

Sehe ich nicht so. Das öffnet Tür und Tor, mit (auch willkürlichen) Quoten, und zudem nachträglich, wie du es forderst, Mehrheitsentscheidungen einfach auszuhebeln. Das Referendum war nicht einfach nur zum Spaß...
 
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