• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Brexit - Großbritannien entscheidet sich für den Austritt

[...]
Sehe ich nicht so. Das öffnet Tür und Tor, mit (auch willkürlichen) Quoten, und zudem hinterher, wie du es forderst, Mehrheitsentscheidungen auszuhebeln.
Absolut richtig ... nur gehört es mMn zur Aufgabe jeder Regierung, Schaden und Unheil von der Bevölkerung abzuwenden, auch wenn die Maßnahmen nicht populär sind ...
 
Eine Quotenregelung hätte man vorher festlegen sollen. Dies hinterher zu tun, weil das Ergebnis nun mal knapp war, wäre m.M.n. nicht demokratisch
Ja richtig. Aber es wäre in diesem Sinne sinnvoll, das vor zukünftigen Wahlen & Co in die Ablaufregelungen reinzuschreiben.

Rechtstheoretisch wäre wohl ein Ignorieren möglich, aber praktisch wäre es in meinen Augen eine Katastrophe. Ich gehe sicher davon aus, dass die britische Regierung jegliche Glaubwürdigkeit verliert und die Krise nur noch schlimmer wird.
Wie auch immer: Die Regierung wird gegen die Hälfte der wählenden Bevölkerung entscheiden.

- es würde doch irgendwie deutlich gemacht, dass der Willen der Mehrheit nicht zählt.
Welche Mehrheit? die ist doch nur statistisch gegeben. Faktisch steht es 1:1 - wenn man dann noch hinzunimmt, daß die 350 Millionen Pfund gar nicht einzusparen sind, was von der Seite, die exakt damit auf massiven Stimmenfang ging, bereits Stunden(!) nach dem Ergebnis als nicht durchführbar eingeräumt wurde, könnte man das fast schon als Wahlbetrug deklarieren und bei der Entscheidung berücksichtigen oder ggfalls sogar rechtliche Schritte einleiten.

Ganz zu schweigen davon, was die Brexit- Demagogen aus dem ganzen machen würden- sie würden das ganze als Beweis der "Tyrannei" auffassen, und hätten damit meiner Meinung nach nicht mal unrecht.
Wie ich schon schrieb: Wenn es sich um ein Verhältnis wie 70:30 handeln würde: Klar. dann würde ich hier auch kein Wort zum Thema schreiben.
Bei diesem effektiven Remis hingegen stehen alle Türen offen. Jedwede Entscheidung wäre gleichberechtigt.

- warum sollte es also ausgeschlossen werden, dass sie in 30 Jahren wieder eintreten,
Das wäre dann aber ein Neuaufbau sämtlicher Brücken. Entweder man ist EU Mitglied oder eben nicht. Eine "Mitgliedschaft ehrenhalber" oder "nur die Vorteile, aber bei den Nachteilen halten wir uns raus" darf es nicht geben.

Sehe ich nicht so. Das öffnet Tür und Tor, mit (auch willkürlichen) Quoten, und zudem nachträglich, wie du es forderst, Mehrheitsentscheidungen einfach auszuhebeln. Das Referendum war nicht einfach nur zum Spaß...
Trotzdem sollte eine solche Entscheidung nicht letztendlich von einer Menge an "normalem Stimmvolk" abhängen, die nicht mal die 5% Hürde erreichen würde.
 
Du weißt was ich meine ... :B

Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt. :P

Ich denke mir oft, "...aber die können doch nicht...nicht wirklich. Aber...?" - und dann sehe ich mir sowas an und denke mir "Oh Gott, es ist noch viel schlimmer."

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...und trotzdem würd' ich den noch als einen der Kompetenteren in dem Haufen sehen. :B
 
Welche Mehrheit? die ist doch nur statistisch gegeben. Faktisch steht es 1:1 - wenn man dann noch hinzunimmt, daß die 350 Millionen Pfund gar nicht einzusparen sind, was von der Seite, die exakt damit auf massiven Stimmenfang ging, bereits Stunden(!) nach dem Ergebnis als nicht durchführbar eingeräumt wurde, könnte man das fast schon als Wahlbetrug deklarieren und bei der Entscheidung berücksichtigen oder ggfalls sogar rechtliche Schritte einleiten.

Das sehe ich durchaus ein. Ich weiß nur nicht,
a) was Wahlbetrug an sich für eine Folge haben kann, und
b) ob man nicht dagegenhalten könnte, dass jedem vernünftigen Menschen zumindest Zweifel daran hätten aufkommen sollen, ob dieses Geschwafel ernst zu nehmen war. Dazu kommt nämlich, dass 350 Mio. bei 115 oder gar 130 Milliarden, die der NHS derzeit noch im Jahr kostet höchstens ein schlechter Witz sind...

Wie ich schon schrieb: Wenn es sich um ein Verhältnis wie 70:30 handeln würde: Klar. dann würde ich hier auch kein Wort zum Thema schreiben.
Bei diesem effektiven Remis hingegen stehen alle Türen offen. Jedwede Entscheidung wäre gleichberechtigt.

Absolut richtig ... nur gehört es mMn zur Aufgabe jeder Regierung, Schaden und Unheil von der Bevölkerung abzuwenden, auch wenn die Maßnahmen nicht populär sind ...


Da bin ich eben skeptisch. Dann hätte das Parlament auch gleich selbst entscheiden sollen, wenn ein knappes Referendum, und sei es aus vernünftig abgewägten Gründen, schlussendlich ignoriert werden kann- das ganze verkommt damit zum in meinen Augen zum schlechten Schildbürgerstreich. Denn wenn so klar ist, dass eines von zwei möglichen Ergebnissen der Umfrage nur zum Schaden des Landes gereicht, hätte man das Versprechen nicht machen sollen, dass man sich an das Referendum hält.
 
Dazu kommt nämlich, dass 350 Mio. bei 115 oder gar 130 Milliarden, die der NHS derzeit noch im Jahr kostet höchstens ein schlechter Witz sind...
Richtig und GB bekommt von den 350 Mio. 66 % als Britenbonus zurück. Dafür hat ja schon Thatcher "I want my money back" gewirkt. IMHO ist das höchst unsoldarisch und gehört in jedem Fall auf den Prüfstand, falls kein Austritt erfolgt.
 
Ähhhhh..."Professionalität" und "(EU-)Politiker" in einem Atemzug zu nennen...sehr verwegen! :B

Was ist überhaupt "professionell" bei einem Politiker?

Ein etwas zynischer Realist könnte durchaus geltend machen, dass ein berechnender Lügner und Opportunist, der einzig auf Macht, Reichtum und Ansehen aus ist, durchaus dem Jobprofil des Berufspolitikers entspricht. Er verhält sich dann ducrhaus professionell, aber eben nicht moralisch und sicherlich nicht im Sinn der Allgemeinheit.

Und wir hoffen immer noch, dass Politiker anständig und uneigennützig, aber gleichzeitig klug und durchsetzungsfähig sind. Wir armen, naiven Idioten... :pacman:
 
Ich denke, dass wir vielleicht mal wieder klären sollten, was der abstrakte Begriff "Demokratie" überhaupt für uns bedeutet. Soll es eine absolute Diktatur der Mehrheit sein, die Plato (zurecht?) so verabscheut, oder soll es eine repräsentative Staatsform sein, in der Entscheidungen zum Wohle aller abwägt werden und z.B. auch die Interessen von Minderheiten geschützt werden?
 
Richtig und GB bekommt von den 350 Mio. 66 % als Britenbonus zurück. Dafür hat ja schon Thatcher "I want my money back" gewirkt. IMHO ist das höchst unsoldarisch und gehört in jedem Fall auf den Prüfstand, falls kein Austritt erfolgt.

Das mag stimmen, aber ebenso stimmt es das GB eben auf viele Millionen Agrarsubventionen verzichtet, weil GB eben keine so große Agrarwirtschaft hat. Das war es ja wieso Thatcher damals Geld zurück wollte und nicht mal so aus purem National Stolz.
Und GB ist immer noch das Land hinter Deutschland und Frankreich was am meisten zahlt, aber immer noch weniger raus bekommt als wie es einzahlt, also wie Deutschland und Frankreich Netto Zahler ist.
 
Das mag stimmen, aber ebenso stimmt es das GB eben auf viele Millionen Agrarsubventionen verzichtet, weil GB eben keine so große Agrarwirtschaft hat. Das war es ja wieso Thatcher damals Geld zurück wollte und nicht mal so aus purem National Stolz.
Und GB ist immer noch das Land hinter Deutschland und Frankreich was am meisten zahlt, aber immer noch weniger raus bekommt als wie es einzahlt, also wie Deutschland und Frankreich Netto Zahler ist.
Formal gesehen ja. Was man aber nicht vergessen darf sind die Dinge, die man nicht so einfach nachrechnen kann, wie eben die Nachfrage nach den eigenen Produkten durch die Tatsache, dass die "ärmeren" Länder wirtschaftlich wachsen und daher überhaupt britische, französische und deutsche Produkte kaufen können. Geschweige denn von "Kettenreaktionen": wenn es (nur als Beispiel) "den Polen" besser geht, hat England auf den ersten Blick kaum was davon, aber D schon, weil mehr Polen dann hier einkaufen, Ausflüge machen usw. und auch Deutsche waren importieren - aber auf den zweiten Blick: das stärkt ja dann Deutschland, und Deutschland wiederum importiert auch vieles aus GB - also profitiert GB am Ende sehr wohl auch davon, dass die Polen vlt von den EU-Geldern profitieren.

Aber "dem Volk" kann man halt die vermeintlich simple Rechnung "wir zahlen netto drauf - also haben wir einen klaren Verlust" auftischen, und leider gibt es genug Leute, die dumm genug sind, das als Beweis für "die EU ist für uns nicht gut" zu sehen, oder die auch nix anderes hören wollen wie zb auch fremdenfeindliche Asis, die ernsthaft glauben, dass jeder Flüchtling mehr Geld bekommt als ein dt. Hartz IV-Empfänger und eher einem dazu passenden Facebook-Posting vertrauen als einer Zeitung...

GB mag derzeit, was die EU-Gelder angeht, draufzahlen - aber mit hoher Sicherheit wird das Land GB ohne die EU in der Summe deutlich mehr draufzahlen als wenn die in der EU bleiben würden, und zwar was die Gesamt-Volkswirtschaft angeht. Denn es wird etliches für die Briten teurer werden, der Handel erschwert, und auch viele Arbeitskräfte aus der EU, die in GB gute Jobs machen und zum Wohlstand GBs beitragen, werden abwandern. Die Arbeitsplätze, die da draufgehen könnten, sind noch gar nicht abzusehen. Ein Kumpel von mir kennt sich zB mit der Autoproduktions-Branche gut aus: die Autofabriken in GB beziehen zu ca 80% fertige Teile aus der EU von Firmen, mit denen sie schon "ewig" zusammenarbeiten - mit dem Brexit wird das alles deutlich teurer werden. Dadurch wiederum werden die in GB produzierten Autos teurer und unattraktiv. in der Summe heißt das, dass in GB ggf, die Fabriken einfach dicht gemacht werden und man die Produktion in die EU verlagert. Denn den ganzen Zuliefer-Kram in GB selber herzustellen wird nicht möglich sein, dafür müsste man erst jahrelang das Know-how entwickeln, um dann wiederum Stück für Stück die Infrastruktur aufzubauen.

Auch ein Anzeichen für das Chaos: die Briten haben bei weitem nicht genug Handels-Experten, um nun mit der Umplanung zurechtzukommen - die haben schon jetzt u.a. aus Kanada Leute angefragt, weil die selber nicht genug Fachpersonal für solche Fragen haben...
 
Ich finde es wahnsinnig schade und fahrlässig, dass sich die ganze Diskussion fast immer nur ums Geld dreht. Bei der EU geht es aber vor allem erst mal um Politik, um die europäische Integration. Es geht um Frieden. Wenn man dafür einen bestimmten Betrag bezahlen muss, dann sollte man das tun. Es ist die Sache allemal wert. Zumal man in GB scheinbar noch nie verstanden hat, dass es sich bei der EU auch um ein zivilisatorisches und moralisches Projekt handelt. Die, die viel haben, geben denen, die weniger haben, etwas, damit alle zusammen wachsen und in Frieden miteinander leben. Das nennt man Solidarität, Anstand, Menschlichkeit, Weitsicht, Klugheit. Es ist Altruismus gepaart mit Egoismus, weil uns die Geschichte lehrt, dass wir alle besser leben, wenn wir zusammen und nicht gegeneinander arbeiten. Wir brauchen noch viel mehr Integration in Europa, nicht weniger. Wir brauchen Menschen, die sich aktiv für das europäische Projekt einsetzen, nicht dagegen arbeiten. Wenn man etwas positiv verändert will, muss man erstmal für etwas einstehen. Protest alleine ist keine Errungenschaft, ganz im Gegenteil. Es ist das Eingeständnis der eigenen Ignoranz, Kurzsichtigkeit oder Unanständigkeit, wenn dadurch nicht die richtigen Konsequenzen entspringen. Es ist traurig, wie wenig das europäische Projekt heutzutage geachtet wird, haben wir doch alle so dermaßen davon profitiert in den letzten Jahrzehnten...

Dem gegenüber steht der pure, kurzsichtige, simple Eigensinn. Und der hat natürlich mal wieder gewonnen.
 
Ich finde es wahnsinnig schade und fahrlässig, dass sich die ganze Diskussion fast immer nur ums Geld dreht. .....Zumal man in GB scheinbar noch nie verstanden hat,....
Genau genommen geht es doch der Merheit der Europäer in erster Linie um den eigenen Vorteil: Da mußte man nur gestern exemplarisch bei "Anne Will" die Statements des serbischen EU-Abgeordneten hören, oder die Flüchtlingskrise betrachten.
 
Genau genommen geht es doch der Merheit der Europäer in erster Linie um den eigenen Vorteil: Da mußte man nur gestern exemplarisch bei "Anne Will" die Statements des serbischen EU-Abgeordneten hören, oder die Flüchtlingskrise betrachten.
Das stimmt. Aber der eigene Vorteil wäre ja gerade die europäische Integration. Das ist mittel- und langfristig gut für alle in Europa. Leider sind viele Menschen nicht in der Lage, das zu erkennen. Eigensinn ist nicht zwangsläufig etwas Schlechtes. Schlecht ist es vor allem erst dann, wenn man falsche Schlüsse zieht und viel zu simpel und kurzfristig denkt...
 
Es wird unübersichtlich. Schottland denkt an Selbstständigkeit, Antragsformulare auf die irische Staatsbürgerschaft sind derzeit Mangelware und jetzt meldet sich sogar Gibraltar zu Wort. 95% stimmten pro EU, aber die meisten wollen auch in UK bleiben. Und definitiv nicht zu Spanien.

Eine theoretische Möglichkeit wäre, dass die Mitgliedschaft des United Kingdom in der EU erhalten bliebe - aber ohne Wales und England. Als Präzedenzfall wird Grönland genannt. Das trat aus der EU aus als es Autonomie bekam, Dänemark blieb aber drin. Was ein Durcheinander. :B
 
Ich musste vorhin schmunzeln. Da schrieb jemand im Internet: Jetzt wird aus Großbritannien Kleinbritannien ;) :-D
 
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