Ok, dann habe ich ein anderes Bild von (gutem) Journalismus.
Für mich sollen Nachrichten OBJEKTIV sein und ALLE Intimationen zur Verfügung stellen, damit sich der Leser ein eigenes Bild machen kann.
Was in einer Kolumne oder Kommentar steht, ist was anderes.
Du scheinst ein unvollständiges Bild vom Journalismus zu haben, das ist wohl richtig.
Dass NACHRICHTEN objektiv und möglichst informativ sein sollten, bezweifelt übrigens niemand, ich schon gar nicht.
Also soll eine Oberschicht (Parlament) mehr Rechte und Gewalt haben als die Bevölkerung, die sie gewählt hat?
Warum Oberschicht? Jeder kann sich wählen lassen und im deutschen Parlament sitzen einige Leute, die eher nicht zu den "Eliten" gehören. Aber ja, die Macht politische Entscheidungen zu treffen, sollte bei Parlamenten liegen (auf Staats- bzw. Länderebene.
All wie viele Jahre soll denn Deiner Meinung nach ein Parlament gewählt werden?
4-6 Jahre haben sich als einigermaßen praktikabel erwiesen. Lange genug, um außerhalb des Wahlkampfes gut arbeiten zu können und kurz genug, um nicht zu viel Macht anzuhäufen.
Wann ist denn der "richtige* Zeitpunkt für diese Wahlen?
Den gibt es objektiv nicht. Das muss jede Gesellschaft für sich abwägen.
Wäre denn der Brexit in Deinen Augen besser, legitimer, was weiss ich, wenn gleichzeitig auch das Parlament gewählt worden wäre?
Nein. Es wäre besser gewesen, wenn darüber grundsätzlich das Parlament abgestimmt hätte.
Wenn das Parlament aus mehrheitlich aus Befürwortern bestanden hätte?
Wenn das Parlament mehrheitlich aus Befürwortern besteht, dann würden sie wohl auch für den Brexit stimmen.
Ja.
Weil das "elitäre" Parlament dafür gewesen wäre, weil die Mehrheit der Bevölkerung eben jene Leute gewählt hätte?
Ja.
Vieles. Denn eine parlamentarische Entscheidung dieser Tragweite wird in der Regel umfassend diskutiert. Außerdem kommen dabei Themen zum Tragen, die im populistischen Diskurs auf der Straße oft vergessen werden bzw. nicht durchschaut werden. Zumal solche Entscheidungen eigentlich viel zu komplex sind für simple "ja" oder "nein" Abstimmungen. Denn der Brexit hat ja auch nicht geklärt, wie das jetzt genau weiter gehen soll. Es wurde nicht geklärt, welche Punkte man jetzt mit der EU wie durchsetzen will. Dieses Dilemma überlässt man wieder schön dem Parlament bzw. der Regierung. Das ist Politik, die im höchsten Maße simplifiziert ist und dadurch praktisch jeglichen Informationsgehalt verliert. Wofür haben denn die Brexiter gestimmt? Für weniger Polen im Land? Weiß keiner, ob das jetzt kommen wird und ob die Briten sich da durchsetzen können. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.
Darüber hinaus ist die parlamentarische Demokratie aber ein Sicherheitsmechanismus gegen jeglichen Populismus. Sie schränkt auch effektiv ein, dass Minderheiten schlecht behandelt werden, was (berechtigte) Kernkritik der alten Griechen an der Demokratie als "Herrschaft des Pöbels in Form der Mehrheit" war. Klar, unsere Verfassung schränkt das ein auf dem Papier, aber was ist das Papier nach einer Volksabstimmung schon wert? In diesem Zusammenhang verweise ich gerne auf die Entstehungsgeschichte des 3. Reiches...
Die Regierung (und damit Parlament) ist doch dazu da, die Bevölkerung zu vertreten in solchen Sachen.
Nur: Wer kommt in ein solches Parlament?
Derjenige, der gewählt wird.
Wohl eben nicht jene, die auch eine Stimme haben, denn sonst wäre der Widerstand früher zu spüren gewesen, bzw die Vertreter der Bevölkerung wären aufmerksam geworden auf das Problem.
Ein Parlament ist keine Single-Issue Einrichtung. Dort werden alle Themen des gesellschaftlichen Lebens besprochen. Wenn man jemanden wählt, dann wird derjenige niemals zu 100% die eigene Meinung vertreten. Das ist normal und ein Zugeständnis an dieses System.
Und wenns so Scheisse ist, dann wäre es eben auch ihre Aufgabe gewesen, die Bevölkerung zu informieren.
Das hat man ja auch versucht. Aber würde das bei jemandem wie dir klappen, der scheinbar so wenig von der parlamentarischen Demokratie hält? Wohl eher nicht...
Gab es doch alles schon, Weg vom Kapitalismus, den was anderes ist dein Neoliberaler Dingsbums ja nicht, hin zu den Links /Grünen und auch Kommunisten, ist alles massiv fehl geschlagen , die DDR gibt es ja deshalb wohl nicht mehr, ne danke da ist das jetzige doch besser.
Ich bin für eine progressive sozialistische Demokratie mit vorrangig regulierten, aber grundsätzlich freien Märkten, nicht für autokratischen Kommunismus mit konsequenter Planwirtschaft...
Dass es zumindest "besser" geht, beweisen übrigens schon die skandinavischen Länder. Dort ist die soziale Gerechtigkeit und die gesellschaftliche Solidarität noch deutlich höher ausgeprägt und trotzdem sind alle zufriedener, inkl. der "Reichen". Sapperlott, aber auch!
Sorry Scholdarr, aber du laberst da den ganzen Mist runter den die gesteuerten Nachrichten so von sich geben und die Big Firmen.
Haha, ähm nein, bestimmt nicht.
Du darfst meinen Punkten übrigens gerne argumentativ begegnen. Kein einziges echtes Argument bringen, aber dafür schön persönlich werden. Auf der Ebene brauchen wir auf jeden Fall nicht weiter reden...