DMH am 05.02.2006 01:46 schrieb:
1.) Das THW hat bei der Katastrophenhilfe sicherlich ein größeres Know-how und wahrscheinlich auch die bessere Ausrüstung, da sie sich vornehmlich auf dieses Gebiet spezialisiert hat - im übrigen arbeitet das THW schon seit Jahren auf diesem Gebiet!
Ist das so? Haben die dort etwa Spezialisten im Sandsack füllen, Sandsack schleppen und Sandsack aufschlichten? Mit laufenden Auffrischungskursen vielleicht?
Nur so zu deiner Information, das wichtigste bei Katastropheneinsätzen sind Menschen, die tun was ihnen gesagt wird und nicht dumm herumdiskutieren. Einer oder eine kleine Gruppe gibt den Plan vor und alle anderen setzen ihn fraglos um.
2.) Die Ausrüstung der Bundeswehr würde ja im Falle ihrer Auflösung bzw. Reduzierung nicht auf den Müll geworfen sondern an z.B. das THW übergeben werden!
Ja, das THW braucht ganz dringend Panzer und Kampfjets.
3.) Ich sehe im Moment keine Chance die Bundeswehr aufzulösen, da die Welt von einem globalen Frieden noch weit entfernt ist; insofern bin ich durchaus dafür einige (d.h. wenige!!!) Flugzeuge zur Sicherung des Luftraums zu unterhalten.
Warum wenige? Einerseits bist du bereit einzugestehen, daß man welche braucht, d.h. es gibt eine mögliche Bedrohung. Kannst du diese Bedrohung auch quantifizieren? Womit müssen wir im Ernstfall maximal rechnen? Mit einem Flieger? 2? 10? 100? Alle an einer Stelle oder weit verteilt? Wenn ersteres zutrifft, braucht man auch selbst die Kapazitäten konzentriert. Konzentriert man aber alles beispielsweise in der Mitte, dann sind die Wege zu den Rändern sehr lang = kein Schutz dort, also muß man die Kräfte verteilen und braucht entsprechend mehr insgesamt.
Der THW erfüllt vielfältige Aufgaben und nicht "nur" Katastrophenhilfe!
http://www.thw.bund.de/cln_035/nn_2...es/02__aufgaben/aufgaben__node.html__nnn=true
Außerdem hilft das THW nicht nur bei Katastrophen im Inland (wie das auch die BW tut) sondern auch im Ausland (z.B. nach dem Tsunami in Asien)!
Die BW kann/ darf dort gar nicht helfen...
Insofern werden die Kräfte des THW ständig benötigt und auch sinnvoll eingesetzt. Ganz im Gegensatz zu den Soldaten, die mit irgendwelchen blödsinnigen Aufgaben betreut werden, die niemanden was bringen.
Erklär mir aber doch bitte mal WAS die 270.000 Soldaten den ganzen Tag über machen (wenn du sogar für eine Vergrößerung der Streitkräfte plädierst musst du auch irgendeine Vorstellung von deren Beschäftigung haben)?!
Welche der obigen Aufgaben erfüllt das THW denn außerhalb von Katastrophenfällen? Keine?
Daß das BW außerhalb nicht helfen darf, ist lediglich eine rechtliche Sache, die leicht geändert werden kann. In Ö gibt es nichts, was mit dem THW vergleichbar ist. Bei Katastrophenhilfe kümmert sich Ö traditionell um die Trinkwasseraufbereitung für die Bevölkerung vor Ort und schickt dazu eben die Spezialisten der ABC-Abwehr. Natürlich könnte man diese Leute auch in etwas mit dem THW vergleichbaren ausgliedern, nur was bringts?
Das klare Nein der rot-grünen Regierung zum Irak-Krieg war die einzig richtige Entscheidung in dieser Angelegenheit! Das Äußern seiner Meinung/ Position bzw. seiner Überzeugung darf niemals davon abhängen wie viele Soldaten man hat bzw. wie viel Geld!!!
Darüber kann man geteilter Meinung sein. Das Nein hat viel Ärger und Tote auf dt. Seite erspart, gleichzeitig hat man sich aber auch ins Abseits gestellt. Man konnte immer noch mitreden, aber es war den Beteiligten egal.
Ist man hingegen dabei, kann man vor Ort etwas bewirken und den anderen Beteiligten gegenüber hat man eine weit bessere Position, denn immerhin kann man ja jederzeit die Truppen wieder abziehen, was die Partner vor Probleme stellt, die sie vermeiden wollen.
Drei Fragen an dich, die du hoffentlich auch beantwortest:
1.) Was sollen denn die 270.000 (oder mehr) deutschen Soldaten machen?
bzw. was machen die 270.000 im Moment?
Hoffentlich nichts allzu wichtiges, denn das würde bedeuten, daß es uns halbwegs gut geht und wir keine Krise haben.
2.) Findest du die jährlichen Ausgaben des Verteidigungsministeriums von 24 Mill. € (!!!) - also 10% des Bundeshaushaltes- für angemessen?
Ja, könnte von mir aus auch mehr sein.
3.) Glaubst du im Ernst, dass die -zeitlich begrenzte- Intervention in Kriegs-/ Krisengebiete bzw. die Auslandseinsätze der BW im Auftrag der UN...etc. langfristig zu einer Verbesserung der Lebensverhältnisse der 6 Milliarden Menschen führen?
Ich glaube nicht. Da ist Entwicklungshilfe wesentlich effektiver!
Nein, gemessen an den den 6 Mrd Menschen kann man nicht ausreichend helfen um nachhaltig eine Verbesserung herbeizuführen. Andererseits kann die Welt auch nicht alle Problem Deutschland aufhalsen und die Deutschen fühlen sich (nehme ich an, bin ja keiner) auch nicht für die ganze Welt zuständig. Es gibt ja auch noch ein paar andere Länder, die auch was tun.
Die Entwicklungshilfe ist keineswegs effektiver, sie ist oftmals sogar der Grund für die Probleme. Der Umstand, daß sie im guten Glauben und mit den besten Absichten Krisen herbeiführt, ändert nichts daran.
Nur ein Beispiel von vielen. Vor einigen Jahren hatten ein paar Dummköpfe die gloreiche Idee, daß man massive Lebensmittelüberschüsse doch eigentlich in Hungerregionen schicken könnte anstatt sie zu vernichten. Die zusätzlichen Kosten für den Transport wären marginal und man würde etwas gutes bewirken! Tolle Idee, hat man auch umgesetzt und dann mit Schrecken feststellen müssen, daß diese Gratislebensmittel in der Region lediglich dazu geführt haben, daß die ansässigen Bauern dicht gemacht haben, weil keiner mehr deren Lebensmittel bezahlen wollte - gab ja Gratisnahrung. Nette Idee mit fatalen Folgen, denn dadurch hat man die Lebensmittelproduktion in einer Hungerregion nachhaltig geschädigt.