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MichaelG
Gast
Und Äpfel und Birnen auch...
Ich habe nur angemerkt, dass generell heute mehr Spiele abgesetzt werden als noch vor 10 Jahren oder gar 20+. Früher galt es als Erfolg, wenn bei den erfolgreichsten Spielen 50000 Spiele abgesetzt worden sind und ich persönlich sehe es daher nicht als Grund, warum ein Spiel heute zwangsweise einen Shop enthalten muss um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Aber klar, solange es Leute gibt, die hunderte Euros in shops/Monat versenken, warum nicht...
Aber jetzt mal eine Frage an dich.
Wo ist denn dein Problem Enisra? Habe es nach bestimmt 5 Jahren mal wieder gewagt bei dir etwas zu schreiben, aber hätte es besser wissen müssen. Ein paar wenige sehen nur ihre eigene Meinung als gegeben an.
Hab es verstanden, werde deine Beiträge auch in Zukunft weiter ignorieren.
Apfel - Birne auch bei Dir. Wo früher die Entwicklungskosten eines Spieles noch vielleicht im 100.000 EUR Bereich im Extremfall mal im 1 Mio Bereich lag (bei Triple-A Titeln) sind wir jetzt im 2-3 stelligen Mio-Bereich (teils schon im mittleren 3-stelligen Mio-Bereich). RDR2 soll z.B. ca. 600 Mio an reinen! Entwicklungskosten aufgefressen haben. Darauf kommen noch mal 300 Mio Marketingkosten on top. Da sind aber noch nicht mal die Kosten für die PC-Portierung dabei. Die dürften aber bei dem Kostenpaket problemlos untergehen.
https://www.derstandard.de/story/20...demption-2-lukrierte-in-ersten-drei-tagen-725
Wären mal eben 900 Mio. Das sind Lichtjahre von den Kosten früherer Spiele entfernt. Dagegen ist selbst ein Cyberpunk 2077 mit geschätzten 121 Mio Dollar Entwicklungskosten vergleichsweise billig produziert worden.
Was natürlich bei vielen Titeln noch on Top kommt sind die deutlich höheren Marketingaufwendungen im Vergleich zu früher. Die müssen ja auch noch finanziert werden. Mittlerweile liegen zwischen den Kosten für Hollywood-Blockbuster und Triple-A-Titeln kostenseitig keine/kaum noch Unterschiede. Manchmal sogar im Gegenteil: So mancher Triple-A Titel ist teurer als ein Hollywood-Blockbuster. Auch was die Kosten für Marketing und Co. betrifft. Und da sind nur selten Gagen für Schauspieler dabei. Es sei denn jemand taucht im Spiel auf (Keanu Reeves bei Cyberpunk 2077 oder Norman Reedus bei Death Stranding als 2 von relativ wenigen Beispielen; da gabs glaube ich noch ein COD-Teil mit einem bekannten Darsteller als Bösewicht. Weiß nur nicht mehr welcher Teil und welcher Schauspieler das waren). Diese Titel sind aber nahezu an einer Hand abzählbar. Und die Gagen hierfür sind auch bei weitem nicht so hoch wie die Gagen als Schauspieler.
Es geht weiter. Früher waren es kleine Firmen mit Spezialisten und Idealisten die die Spiele entwickelt haben. Die allerdings auch nicht zuletzt aufgrund der noch nicht vorhandenen Technik bei weitem nicht so komplex und umfangreich waren wie heute.
Heute sind es Großfirmen mit Hunderten von Programmierern und teils mehrere Studios einer Firma die parallel an einem Projekt oder auch an mehreren arbeiten. Dann sind es heute AGs, keine Einzelunternehmer. Und die Firmen müssen und wollen Geld verdienen. Was für eine Überraschung. Schlagen aber 1-2 Projekte nicht ein sondern werden Rohrverrecker dann stehen gerade die Großen ganz schnell vor dem Ruin. Das ist die andere Seite die kaum einer sehen will.
Kämen Spiele wie AC und Co. ohne Kopierschutz heraus wären die sicher verbreiteter aber die Verkaufszahlen wären drastisch geringer was die Firmen in finanzielle Probleme brächte. Diese verbreitete "ich lad mir mal eine Demo herunter und kaufe mir das Spiel wenn es mir gefällt"-Mentalität schadet der Industrie. Auch wenn nur wenige das einsehen wollen. Weil die sich für das Spiel interessieren müssen sich das Spiel dann regulär kaufen. Würden die Spiele ohne jeglichen Kopierschutz da stehen würde sich ein Teil der Käufer das Spiel "gratis" abstauben und sich das Geld sparen (wenn wir mal ehrlich sind). Nicht jeder hat die Ethik und Moral bezogene Waren zu bezahlen. In der heutigen Zeit ist diese Mentalität auch weiter rückläufig. Leider. Mir braucht auch keiner zu erklären, daß man das Spiel danach kauft, wenn es einem gefällt. Das ist nur eine billige Ausrede.
Der Vergleich früher und heute beißt sich bei dem Thema an allen Ecken und Enden. Das ist wie ein Vergleich Golf 1 gegen Golf 8. Ob die Vergrößerung der Firmen, die AG-Gründung, das breitere Spieleangebot etc. immer nur Vorteile bringt sei mal dahingestellt. Das behauptet auch keiner. Aber ohne die vorgenommenen Kapitalisierungen wären solche Großprojekte wie AC oder ein RdR 2 gar nicht fianzier-/herstellbar. Die Frage ist halt nur wann hier mal eine Grenze erreicht ist. Irgendwie müssen die eingesetzten Kosten ja refinanziert werden. Das wird dann je teurer ein Projekt wird naturgemäß schwieriger. Ausnahmen wie RdR 2 gibts natürlich.
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Aber so oder so. Solange der Echtgeldshop so ist wie bei Ubisoft und dort nur diverses Zeug verkauft wird was für meine Begriffe nicht wirklich spiele-/spieleprogressrelevant ist (das x-te Skin, die drölftaustenste Waffe ohne irgendwelche Vorteile gegenüber den vorhandenen, Shortcuts weil man zu faul ist selbst die Locations aufzudecken bzw. zu lösen) ist mir das Banane.
Es gibt natürlich auch Spiele deren Monetarisierungspolitik nicht nur fragwürdig sondern bis hin zu bösartig ist. Mittelerde kein Progress ohne Micros, Spielen wo diverse zusätzlich zu kaufenden DLC das Spiel nicht ergänzen sondern erst einmal rund machen usw. Aber der Ingameshop bei AC ist hier echt ein eher positives Beispiel wie man solche Monetarisierungen einbauen kann, ohne den Kunden hier sinnfrei zu beschneiden.
Wieder etwas andere sind F2P-Titel. Dort gibt es generell Monetarisierungsmethoden. Aber auch gestaffelt von fair bis unspielbar ohne Geldeinsatz.
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