Also ich schiebe ja auch gerne mal EA den Miesepeter zu.... aber es ist schon erstaunlich zu sehen, dass ein Publisher wie EA 7 jahre lang so ein Produkt, welches eine Menge Risiken birgt, da neue, nicht etablierte Marke, unterstützt. Dafür erst mal Hut ab!
Natürlich braucht eine neue Marke oft auch eine wirklich lange Zeit um sich zu entwickeln und überhaupt erst entwickelt zu werden.
Aber was am Ende heraus kam, war ein Spiel das nette Artworks zu bieten hatte, bestimmt eine zwar noch ausbaufähige, aber interessante Lore.... Aber man hat wohl wenig Zeit in das eigentliche Gameplay investiert, geschweige denn viele Gedanken an den End-Content und das dann auch noch bei einem Loot-Shooter. Gameplay Mechaniken sind oft das A und O des Erfolges eines Spiels. Fesselt das Spielprinzip, kann der Rest drum herum auch "mittelmäßig" sein.
Ich denke das viele Spiele heutzutage in ein Genre gedrängt werden, welches diesem nicht wirklich gerecht wird. Anthem hätte vielleicht besser funktioniert, als halb lineares Storyspiel (von mir aus mit Open World Elementen), als wenn man dieses zwanghaft als eine Art MMO/Koop Hybrid und zu einem Loot-Shooter zu drängen, wo der Loot als solcher völlig verfehlt wurde. Ich denke, dass dies vermutlich einer der Hürden in der Entwicklung war. Geschweige denn die Raids/Fortresses, wo ich nach 2 mal durchspielen in der Beta schon nur noch wenig Lust verspürte weiter zu machen.
Vor allem die willkürlich designten und anreizlosen Waffen geben hier ein gutes Beispiel. Es gibt einem wenig bis keinen Wert, ergo keine Lust mehr dieser Waffen zu erspielen. Die Verbesserungen bringen einen lediglich etwas für wiederholenden Grind, bieten sonst keinen Mehrwert (wie für PVP o.ä.) und noch nicht mal (heute leider nicht zu unterschätzenden) Prestige, was Spieler dazu treiben würde, dass Spiel mehr zu spielen.
Geplagt von anderen technischen Problemen, zu viele Spielunterbrechungen durch Loading-Screens, und falsch kommunizierten/beworbenen Features des Spiels, ist das Ergebnis eben mittelmäßig. Wie andere XAAN schon festgestellt hat, hier handelt es sich nicht um einen "missglückten Start", eher um ein "missglücktes Produkt" was wohl nicht ganz wusste, was es sein will. Das kann man nicht unbedingt dem Entwickler Team in die Schuhe schieben, welches mit Sicherheit mit Vorgabe und Auflage, versucht dem gerecht zu werden, was die Entscheidungsträger ihnen auftragen. Ich denke, hier versucht einer der Entscheidungsträger aus der Führungsetage eher die Schuld von sich zu weisen.
Wohl gemerkt kommentiere ich hier von außerhalb, da ich eben jene Fehler aus der Beta heraus sehen konnte und habe mich dagegen entschieden das Spiel zu kaufen. Obwohl es mich äußerlich Ansprach.... Das EA nach 7 Jahren irgendwann mal zum Release drängt, statt ewig ohne Aussicht auf Gewinn weiter zu produzieren ist irgendwann nun mal offensichtlich und nachvollziehbar. Die Entwicklung eines derartigen Produktes lebt nun mal nicht von heißer Luft, ein Gigant wie EA auch nicht.