AW: Ärzte: Kollegiale Zurechnungsfähigkeitsprüfung erforderlich !
kiljeadeen am 30.03.2006 11:35 schrieb:
Man muß sich eben vorher überlegen, was man später will. Ich habe beispielsweise ab 14 jedes Jahr eine Ferialpraxis gemacht und da kommt schon einiges an Geld zusammen.
hmmm - weiß nicht so ganz, ob es der richtige weg ist, schüler dazu zu zwingen, schon mal die kosten für ein späteres studium zu erarbeiten..
(abgesehen davon, dass man in D erst ab 16 einigermaßen lohnende jobs machen darf - neben der schule innerhalb von 3jahren 5000++€ für studiengebühren ranzuschaffen dürfte schwer werden, wenn die schule nicht drunter leiden soll und man jungen leuten auch noch n bissl freizeit zur persönlichen entwicklung zugestehen will.)
auch zu bedenken: wieviele jobs gibts für schüler?
bezweifle mal, dass die für alle reichen, die ihr studium nicht von den eltern finanziert bekommen..
zu meiner zeit wars jedenfalls schon schwierig, nen 300+Dm job zu finden, der mit der schule vereinbar war - und der war nach nem halben jahr auch schon wieder weg.
Ich weiß nicht wie es in Deutschland ist, aber in Ö kann man monatlich rund 330 Euro verdienen ohne Steuer oder SV zu bezahlen und ohne die Studienbeihilfe zu verlieren.
in D sinds 400€ steuerfrei, weiß aber nicht genau, wie es mit bafög aussieht.
problem ist halt nur, neben dem studium auch die zeit dafür zu finden...
solche jobs haben i.d.r. unter 8€/stunde (gerade wenn man fachbezogen arbeiten will) und 10-12h die woche, zusätzlich zu den 50+h für die uni, ist nicht gerade wenig.
Möglicherweise gibt es in D aber weniger Stipendien.
stipendien?
im vergleich zur zahl der studenten quasi gar keine. und die paar, die es gibt, sind oft von krichlichen oder politisch klar orientierten organisationen, sind also auch nicht jedem in gleichem maße zugänglich.
Bei uns kommen erfolgreiche Absolventen einer FH beispielsweise nicht in die Quote, in D hingegen schon.
nun - sagen wir mal: wir haben in D afaik mehr leute an fhs, bas,... denn an unis. rechnen wir also mal mit 0,5% uni-absolventen in D, wie sieht das im vergleich zu Ö aus?
Was die soziale Aufschlüsselung betrifft, bin ich nicht deiner Meinung. Es mag schon stimmen was du sagst, nur liegt das primär daran, daß Schüler aus ärmeren Verhältnissen von Haus aus mehr zu einer Lehre neigen, da sie so schon recht früh zu Geld kommen
hmm - ich kenn einige leute aus ärmeren verhältnissen, die sich trotzdem für ein studium entschieden haben und die drehen definitiv jeden cent zweimal um.
frühes geld mag da ein zusätzlicher anreiz sein, aber fakt ist:
die leute entscheiden sich aus geldmangel gegen ein studium und wenn das studieren noch teurer wird, wird sich das weiter verschlimmern, da dann in zunehmenden maße die entscheidung nicht nur eine frage der persönlichen wünsche sondern auch einfach eine frage der möglichkeiten wird.
Je mehr ich von dem lese, was du so schreibst, desto mehr komme ich zu der Ansicht, daß das System rund ums Studium in D totaler Sch****dreck ist.
*volle zustimmung*
und die politiker geben sich jede mühe, es noch weiter in den dreck zu ziehen.
neben studiengebühren ist es in letzter zeit z.b. auch "in", die selbstverwaltung der hochschulen einzuschränken.
soll heißen: wofür geld verwendet wird, also was gelehrt und erforscht wird, entscheidet nicht eine hochschulverwaltung aus vertretern von studierenschaft und lehrenden,.. sondern ein externer rat aus hochrangigen leuten aus der wirtschaft
In Ö darf man prinzipiell ohne Konsequenzen 1 Semster pro Studienabschnitt (gibt im Regelfall 2 pro Studium) überziehen ohne negative Konsequenz seitens öffentlicher Förderungen befürchten zu müssen.
ich selbst kenn die regelungen nicht genau, aber alle bafögler, die ich kenne, bangen um jede klausur und eins stimmt defintiv: länger als die regelstudienzeit darf man nicht brauchen - egal, was passiert.
der freund meiner schwester z.b. hatte das "glück", dass er auch im 3.anlauf nicht in einen bestimmten kurs gekommen ist, was dann -in verbindung mit 1-2 anderen verzögerungen, an denen er aber selbst schuld ist- dafür gesorgt hat, dass er seine bafög zeit und das eine jahr bildungskredit (muss voll zurückgezahlt werden, hat zinsen - aber staat bürgt -> kriegt jeder), dass er dranhängen konnte, überschritten hat und nun erstmal hartzIV-er ist, obwohl ihm nur noch 1semester für die abschlussarbeit fehlt.
Weiters gibt es neben der Studienbeihilfe, die jeder bekommt solange er ein bestimmtes Alter nicht überschreitet (glaub 26) und darüber hinaus Leistungs- und Sozialstipendien.
wie gesagt: stipendien vom staat haben wir gar nicht, welche für sozialschwache auch nicht, die paar, die es gibt, sind bis auf ein-zwei ausnahmen (wer die bedingungen erfüllt -1,0er abi wär n ansatz- sollte eigentlich schlau genug sein, um sich nen job nebenbei leisten zu können) nicht ausschließlich an die leistung gebunden.
Keine Ahnung wie das in D ist, aber in Ö kann mit Sicherheit jeder studieren, wenn er will und das ohne unterversorgt zu sein. Wer etwas mehr will, nimmt sich halt noch eine geringfügige Beschäftigung dazu.
hmm - "können" derzeit schon, unterversorgung kann -im wahrsten sinne des wortes- aber sogar jetzt schon auftreten, wenn z.b. das bafögamt nicht ausm knick kommt. (kürzlich beispiel im fernsehen: berlinerin, seit 3monten am studieren - bafög antrag noch nicht bearbeitet. muss sich bei freunden durchschnoren und gönnt sich einmal die woche ein warmes essen in der mensa)
aber gut ist man da noch lange nicht dran - bafög höchstsatz liegt afaik so bei 500€, dazu kriegt man noch kindergeld. wenn man sich jetzt aber z.b. mal mietpreise und lebenserhaltungskosten in großstädten (extrem beispiel: münchen) anguckt, dann wird schnell klar, dass man damit nicht viel machen kann, weil mehr als die hälfte schnell man schon für nen platz zum schlafen draufgeht.
selbst ich im billigen kiel zahl ja schon 200€ für 12m² wohnheim. (und wohnheim ist bei uns auf 3jahre beschränkt -in anderen städten gibts oft überhaupt nicht genug plätze- danach kann ich mir dann ne wohnung suchen. in uninähe -öffentliche verkehrsmittel kann man hier vergessen- sind das schnell 300€. kalt. )
wer hier ausschließlich von dem leben will, was er vom staat garantiert bekommt, und vielleicht noch 1-2 mal im jahr nach hause fährt, der hat ohne z.b. wg schon mal gar keine chance.
und find mal im vorraus ne wg, in der dus aushälst, wenn dein zvs-gegebener studienplatz 600km entfernt vom heimatort liegt..
wie gesagt: das sind die zustände jetzt. ohne studiengebühren.
(und die geplanten 500€/semester sind eh nur der anfang. mehrere politiker großer parteien planen offen auch 1000-2000€, randgestalten wollen die kompletten studienkosten umschlagen -z.t. über 30000€/semester- , die cdu hat schon mehrfach den wunsch geäußerst, das bafög ganz abzuschaffen,.... vielleicht verständlich, dass man mit den aussichten von studentischer seite nicht den kleinsten schritt in diese richtung zulassen wird
)
Ist bei uns auch so, allerdings kann man spätestens im 2. Studienabschnitt die Fächer frei wählen. Im 1. Abschnitt geht das weitgehend nicht, da man dort erst die Basis lernt auf der die späteren Fächer aufbauen.
bei uns ähnlich - allerdings ist es oft schon schwer genug, überhaupt einen stundenplan ohne überschneidungen zusammenzustellen, viel spielraum um auch noch den kompaktesten auszuwählen, bleibt da nicht.
(ich red hier von diplom studiengängen - magister haben mehr möglichkeiten, aber von lehrämtlern wollen hier vielleicht besser nicht reden, die haben jetzt schon quasi keine chance ohne die eine oder andere vorlesung komplett in heimarbeit zu absolvieren)
außerdem nutzt es einem noch nicht wirklich viel - auch die ersten 2jahre wollen finanziert sein
Naja, wenn studienbezogene Jobs überhaupt nicht existieren, sollte man mal den Sinn des Studiums hinterfragen.
bei mir z.b. (biologie) gibt es primär jobs in der forschung.
da kann man studenten ausschließlich als hilfskräfte gebrauchen.
und davon können sich unis wenige leisten. private unternehemen gibt es z.b. hier in der gegend gar nicht (und ich bezweifle auch mal, dass diverse gentechnik, pharma,... -konzerne x-beliebige leute in ihren labors schnüffeln lassen, schließlich bedeutet es für die ne katastrophe, wenn die konkurrenz erfährt, an was gearbeitet wird) und mit staatlichen instituitionen ist es auch nicht weit her, gerade messungen im umweltschutzbereich müssen ja auch rechtlichen bestand haben.
jobs gibts aber genug. nur halt eher für absolventen/promovierte.
Ich kenne das System zwar nicht, aber für mich klingt das nach einem ausgezeichnetem Weg.
nur leider sind die deutschen politiker hinter geld her..
aktuell liebstes system: jedes semster 500€ oder höher, zur unterstützung finanzschwacher studenten bieten banken (nicht der staat! der fungiert nur als bürge - privatkonkurse vorprogramiert) bildungskredite an. die können die studenten dann samt zinsen (aktuelle planung 4-5
zurückzahlen - nach vorstellung der banken (und politiker hält es für unnötig, diese zurechtzuweisen) unmittelbar ab studienende..
einige banken haben auch schon angekündigt, den studienverlauf zu beobachten (im klartext: man muss seiner bank leistungsnachweise vorlegen), andere wollen den ganzen lebensunterhalt finanzieren (kommt den baföggegnern natürlich sehr entgegen, den banken auch -können dank staatlicher bürgschaft nur gewinnen-, dass die studenten dann zu beginn ihrer karriere mit 40-50k€ schulden da stehen scheint für alle beteiligten akzeptabel zu sein)
Downloaden kann man auch mit einem Stand-PC und man muß die Daten nicht überall mitnehmen, man kann auch zu Hause lernen.
man braucht die dinger aber nunmal gerade auch bei klausuren.
Also echt, die Unis in D scheinen echt das Letzte zu sein.
hat seinen grund, warum deutsche in den usa studieren und nur osteuropäer nach D wollen