AW: Ärzte: Kollegiale Zurechnungsfähigkeitsprüfung erforderlich !
davidian2000 am 22.03.2006 01:14 schrieb:
Jimini_Grillwurst am 21.03.2006 16:51 schrieb:
Ich bin Student, und ich weiß, was Studiengebühren sind und was Lebenshaltungskosten sind. Ich zeige dir gerne meinen Kontoauszug, wo drauf steht, dass für das Sommersemester 168 € und ein paar Cent abgebucht wurden.
und ?
ein haupt/realschüler steigt mit 15 oder 16 ins berufsleben ein, studenten teils erst mit ende 20. sie arbeiten also 15 jahre weniger und verdienen auch noch bedeutend mehr als arbeiter.
erhöhtes akademiker-einkommen bedeutet auch bessere private altersvorsorge, wenn nicht sogar früheres auscheiden aus dem berufsleben...
also bitte nicht rumheulen wegen 168 euro für ein halbes jahr lang mittags aufstehen...
weiß ja nicht, von was für akademikern du redest - aber die wenigen fachbereiche, bei denen "mittags" (ich dehn mal "10uhr" ein bißchen) die regel ist (und die dann im gegenzug bis in die nacht an hausarbeiten sitzen - aber das fällt ja vermutlich auch unter "fauler student") die regel ist, sind fächer, in denen man froh sein kann, wenn man da überhaupt einen passenden job bekommt, ganz gleich wie die bezahlung aussieht.
bei anderen studiengänge sieht es dann eher nach "jeden tag um 8", "freitags 8-18+" "samstags erst um neun" aus. wohlgemerkt: das sind die zeiten in der uni. dazu kommen vorbereitung, nachbereitung und referats- und klausurvorbereitung, was durchaus nochmal soviel ausmachen kann.
aktuell werden studiengänge gerade aufs bachelor/master system umgestellt und dabei dann auch gleich ECTS eingeführt - mit zum teil deutlich ergebnissen:
(für die, dies nicht wissen - den kommentaren hier nach vermutlich 90
ECTS versucht den gesamtaufwand (also auch heimarbeit) einzukalkulieren und einen vergleichbaren lehrumfang an allen unis durchzubringen.
über deren berechnungsverfahren mag man geteilter meinung sein -ganz falsch wirds nicht sein- , aber fakt ist, dass nicht wenige deutsche unis vor dem problem stellen, dass ihre diplom studiengänge nicht ohne SEHR große änderungen ins neue system überführt werden können, weil sie die ECTS vorgaben um mehr als 100% übertreffen.
die vorgabe sind 30stunden/woche. (berücksichtigend, dass man den studenten zeit für weitere aktivitäten lassen - sprachkurse für den entsprechenden fachbereich, die ja in vielen bereichen quasi pflicht sind, wenn man eine der legendären akademikerkarrieren machen will; praktika -die einige hier ja auch für dringend nötig halten;....)
macht nach adamriese ne 60stunden für einen nicht unerheblichen teil der studenten.
zugegeben: in ettlichen fachbereichen heißt das nicht, dass man vor mittag aufsteht.
aber dass man auch vor mitternacht auch nicht fertig ist.
und zu dem ach so tollen geld, dass man verdient: akademiker kriegen zwar z.t. höhere gehälter
(zum großteil liegen sie nur knapp über schnitt und es gibt mehr als genug hochbezahlte stellen für nicht akademiker, von selbstständigen mal ganz zu schweigen - und da man es sich in der heutigen wirtschaft nicht erlauben kann, mit 40 noch keinen job zu haben, kann man es mit 30 auch nicht riskieren, ne eigene firma aufzumachen, wie das nicht-studenten möglich ist), aber die einstiegsgehälter sind nicht unbedingt höher (nicht selten sogar niedriger, da man jahrelang nur irgend ne hilfskraft ist, bis man auch noch nen doktor hat) und man fängt -wie so schön vorgerechnet wurde auch noch n bissl später an. rechnen wir mal mit 1000€ (netto) schnitt für nen engagierten lehrling in den ersten 10jahren (nicht engagierte studenten stehen mit 25 ganz ohne was da, von daher nehm ich die 90% der nicht-immer-arbeitenden mal außen vor), wärend denen der student genau 0,00€ verdient, dann sind das schon mal lockere 120000€, die man mit höherem gehalt erstmal rausholen muss..
vorrausgesetzt wohlgemerkt, dass der student mit seinen vielleicht 500€ bafög (-250€miete/monat, 100-200€ semestergebühren/semester,50-500€/semester für lehrmittel, für einige jetzt/für alle in naher zukunft 500-1500€, nach meinung einiger politiker bis zu 30000€/semester studiengebühren..) zu recht kommt und nicht tatsächlich die veranschlagten 15jahre mehr braucht, weil er nebenbei jobben muss. (was ihn zwar gegenüber dem azubi nicht weiter zurückwirft, weil er ja dann auch geld verdient - aber wenn er mit 30 anfängt und auch noch "früher aufhört", dann muss er in den verbleibenden 25jahren schon ne verdammt steile karriere hinlegen, um das alles wieder rauszuholen)
so.
will hier studenten nicht als arme schweine hinstellen -das sind sie nicht (noch nicht - bzw. bald werden nur noch reiche schweine studieren)-, aber wer behauptet, dass studenten/akademiker es insgesamt soviel besser als leute mit lehre,... haben, der hat schlichtweg die entwicklung in deutschland in den letzten 50 jahren verpennt.