Ohne eine Zugehörigkeit und eine gewisse Einteilung, ist man wie ein Blatt im Wind und es hat, zumindest in der Entwicklung des Chars, immer einen faden Begeschmack verwaschene Klassen zu erzeugen, die prinzipiell so gar nicht stimmig und möglich sind.
Es verhindert auch viele Optionen in einer Geschichte rund um den Charakter.
Wie will ich ordentlich einen dämonischen Paladin erklären, ohne dabei in alberne extreme abzudriften, die mehr Flair zerstören als sie dazu beitragen die Welt stimmig zu machen?
Wie soll sich ein heiliger Priester mit Glauben und Kirche passend einbinden mit Heilung usw., wenn er nebenbei ein Meuchelmörder ist, ohne mal wieder sonstwas für Schrott an Story zu fabrizieren?
Es ist auch ziemlich langweilig, wenn ein Schurke oder Barbar nebenbei Heilung skillen kann und ein halber Heiler ist oder zum Magiergroßmeister wird. Das zerstört in Gruppenrpg so ziemlich jedes vernünftige Gameplay schon im Fundament, zudem es wenig Spaß macht dann noch als Heiler zu spielen, wenn eh jeder sich selbst heilt.
In MMORPG´s ist das gleich noch fataler wie ja aktuell zu sehen.
Jeder rennt Solo rum und braucht keinen. Am Ende kann man keinen Heiler mehr spielen, sondern muss DDler sein und am Ende dann umskillen, um in einer Gruppe wieder dienlich zu sein und vorher die ganze Welt ist sinnloser denn je.. Wird dazu total vereinfacht und seiner Seele, Werte und Inhalte beraubt, weil man glaubt der Endgamefokus und Itemgrind seinen spaßige Dinge auf Dauer, die man dann auch noch mit jedem Add On komplett einstampft..Es hinterlässt also nichts so..
Klassensysteme haben einen Grund und eine sinnvolle und sehr nützliche Aufgabe die perfekt ist und geradezu der Vorzeigekandidat für ein Genre Namens RPG.
Es geht auch ohne ein vertieftes Klassensystem, wie damals Fallout 1 +2 es vorgemacht hat. Jedoch gab es dort ja keine Voraussetzung für Klassen. Da war man eben ein Mensch der sich dann auf Fette Waffen, Leichte Waffen, Nahkampf oder Handgranaten festgelegt hat. Es war also weit realistischer und enstprechend schon vordefinierter. Da wäre ein Totenbeschwörer ziemlich lächerlich gewesen.
Der Held war selbst schon als Klasse definiert und man legte sich halt nur noch auf ein, in dem Stilrahmen passendes, Handwerk aus.
Also man war schon in einem Korsett eingebunden.
Was bei Fallout so ja dann ok geht, weil macht Spiele wie Skyrim weit schwächer als wie sie sein könnten.
Dort ist die Alleskönnermentalität einfach schwammig und das man sich nicht festlegt, erzeugt einfach kaum eine tiefgehende Bindung zu irgendwas. Man ist Hansdampf in allen Gassen, sehr realistisch und glaubwürdig..
Dazu kommt, dass man so keine sehr netten klassenspezifischen Trainer/Klassenhallen einbinden kann.
Die Dunkle Bruderschaft war doch eigentlich toll, auch schon in Oblivion ein Highlight. Ja warum wohl...
Weil es eben eine Einteilung hin zu einem Weg war und man dann dort genau das bekommen hat, was man sich auch vorstellt, genau einkategorisiert.
Dasselbe würde mit einem Druidenklan als Werwolf auch funktionieren, oder als Eismagier in der Gilde des Wassers...Mit entsprechendem FLair und Aufgaben dahinter.
Das man als Feuermagier da nicht mitmischen kann sollte klar sein. Diese Grenzen machen RPG´s erst spannend und ermöglichen Flair, Immersion und viele Optionen. Vor allem ist dies immer ein prima Mittel Langzeitmotivation einzubinden.
Denn jede noch so tolle Story eines RPG, ist irgendwann ausgelutscht.
Was dann immer zieht ist die Möglichkeit vieles auszuprobieren und nicht einfach alles zu können. Am besten umskillen und mal eben noch mit Save&Load solange rumprobieren, bis man jeden Reiz aus dem SPiel gezogen hat in kürzester Zeit.
Spannend ist immer das, was man nicht einfach hat. Darin liegt eine große Motivationskurve.
Das Unbekannte u nd der Traum von Dingen die man gerne mal sein will, auch wenn man es am Ende gar nicht packt.
Das war schon immer so gewesen.
Ich erinnere mich da an die MMORPG´s. Der Reiz lag unter Anderen auch darin, eben sich die DInge mal auszumalen und dann darauf "hinzuarbeiten". Der Drang dies zu erreichen ist die Motivation. Nicht das Erreichte selbst. Das langweilt schnell.
Kann ich bei einem freien Klassensystem alles einfach so. Also Jetzt ein Bogenschütze, 5 Minuten später zücke ich die 2 Äxte und weitere 5 Minuten später caste ich als Erdmagier mich durch die gegen um dann schnell die Heilspells auszupacken.. alleine schon die Möglichkeit und entsprechend das Fehlen der Grenzen und der Klassenzugehörigkeit, langweilt mich nur von Gedanken...
Das habe ich x-Mal immer wieder erlebt, dass genau diese Motivationsebene fehlt in einigen Spielen und ich daher einfach nur so dahintreibe im Spiel und die Story runterrassel...Nochmal spielen.. ach wozu..?
MfG