So, der heutige DVD-Abend hat meinen Filmhorizont etwas erweitert:
Seit heute frisch auf DVD: 96 Hours - Taken
Bryan Mills - ehemaliger Regierungsmitarbeiter für die „schmutzigen“ Jobs - deklassiert knapp 90 Minuten lang alle bisher gekannten Action-Helden. Jack Bauer? Kriegsdienstverweigerer. Jason Bourne? Verkäufer in der Damenwäscheabteilung von Karstadt. James Bond? Kosmetikfachberater bei Douglas. Frank Castle („The Punisher“)? Pfadfinder der aus einem Mickey-Mouse-Heft gelernt hat, wie man eine H&K USP 9mm benutzt. Die schonungslose Härte der Figur ist der markanteste Aspekt des Films. Die Handlung selbst ist zwar rudimentär und auf das nötigste beschränkt, nervt so aber nicht mit den üblichen Unterbrechungen (...wie bringe ich eine arg konstruierte Story zwischen die Actionszenen...) oder moralischen Selbstreflexionen (...oh, ich habe einen Terroristen gefoltert, ich bin ein böser Mensch...). Der Film bleibt sich und seiner zielgerichteten Art treu. Kein übermäßiges BlaBla. Kein CGI. Keine gespielte Reue. Kein aufgesetztes philosophieren über Selbstjustiz oder Rache. Einfach nur ein Mann, der extrem angepisst ist, weil seine Tochter entführt wurde, und entsprechend „radikal“ mit den Entführern und den Hintermännern umgeht. Insgesamt ein gradliniger, knallharter und schonungsloser Actionthriller, der Liam Neeson mal in einer ganz anderen Rolle zeigt.
Die FSK-Freigabe von „ab 16“ ist mir allerdings unverständlich...
Ich habe den Film bereits im Kino gesehen, aber jetzt gefällt der mir noch ein Stück besser (wohl weil es aktuell keine guten Action-Filme gibt)
9 / 10
Resident Evil: Degeneration
Der Titel ist Programm. Der Film degeneriert tatsächlich. Primär die Hirne der Zuschauer. So einen unsäglichen Sondermüll in CGI-Form habe ich echt noch nicht gesehen. Da stimmte einfach nichts. Zunächst haben wir da die wirklich miese CGI-Qualität, samt Ticket in das Uncanny Valley. Jeder weiß doch, dass CGI-Filme mit realistischem Stil nicht funktionieren, und so war es auch hier. Gruselige Mimik, groteske Animationen, bei „Nebendarstellern“ ein geringer Polygoncount. Optisch und stilistisch also richtiger Mist. Die Handlung eifert der Optik leider nach. Aufgesetzt, platt, teilweise sogar künstlich in die Länge gezogen. Dagegen wirken die Realverfilmungen wie epische Meisterwerke. Merke: Was im Spiel als Sequenz von 90 Sekunden noch ganz lustig ist, funktioniert einfach nicht als abendfüllender CGI-Porn.
1 / 10 (und zwar für das Steelbook)
Regards, eX!