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Wehrpflicht geht weiter

Trancemaster

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Die "Geißel junger Männer" geht also weiter.
Ich habe keine Ahnung, warum in diesem Land so vehement an der Wehrpflicht festgehalten wird. In den Jahren als ich im LWAusbRgt II. Wehrpflichtige und Zeitsoldaten durch die Grundausbildung "begleitete" war deutlich der Unterschied in der Motivation erkennbar. Von verpflichteten kann man nicht dieselben Leistungen erwarten wie von Freiwilligen.

In Zeiten des Kalten Krieges war die Wehrpflicht durchaus noch nachvollzieh - und finanzierbar. Heute, wo chronischer Geldmangel herrscht, ist das Aufrechterhalten von einer übertrieben großen Armee doch völliger Quatsch. Wozu braucht die BRD noch so viele Panzer- und Infanteriedivisionen? Zumal eine starre Grenzverteidigung bei der heutigen Kriegsführung unmöglich sind. Ausserdem sind nach dem letzten Bericht der Wehrbeauftragten gerade 30% aller Fahrzeuge Einsatzbereit. So ist es doch eigentlich naheliegend die Truppenstärke drastisch zu reduzieren und eine Berufsarmee aufzubauen, wie sie viele Nachtbarstaaten bereits besitzen.

Ich bin auch der Ansicht, daß der Wehrdienst nicht unbedingt "schädlich" für den Charakter junger Menschen ist, wo aber kein wirklicher Bedarf ist... warum sollen sie sich nach der Grundausbildung langweilen? Und sicher kennen etliche diese Praxis, das nach der Grundi die Langeweile wartet. Und während man so wartet, klettern die Kollegen schonmal die Leiter der Karriere eine Stufe höher. Etliche Wehrpflichtige haben während des Wehrdienstes auch schonmal Schulden gemacht, weil das Zurückschrauben des Lebensstandards gar nicht so einfach war, vor allem, als noch bis zum 28. Lebensjahr eingezogen wurde.

Was rechtfertigt die Wehrpflicht eigentlich noch?

Hat das Verwaltungsgericht heute nicht widersinnig entschieden, denn eine "Wehrgerechtigkeit" ist nicht mehr gegeben, wenn von 220000 "möglichen" Wehrpflichtigen, lediglich ca. 70-100000 gezogen werden.
 
Trancemaster am 19.01.2005 17:40 schrieb:
Die "Geißel junger Männer" geht also weiter.
Ich habe keine Ahnung, warum in diesem Land so vehement an der Wehrpflicht festgehalten wird. In den Jahren als ich im LWAusbRgt II. Wehrpflichtige und Zeitsoldaten durch die Grundausbildung "begleitete" war deutlich der Unterschied in der Motivation erkennbar. Von verpflichteten kann man nicht dieselben Leistungen erwarten wie von Freiwilligen.

In Zeiten des Kalten Krieges war die Wehrpflicht durchaus noch nachvollzieh - und finanzierbar. Heute, wo chronischer Geldmangel herrscht, ist das Aufrechterhalten von einer übertrieben großen Armee doch völliger Quatsch. Wozu braucht die BRD noch so viele Panzer- und Infanteriedivisionen? Zumal eine starre Grenzverteidigung bei der heutigen Kriegsführung unmöglich sind. Ausserdem sind nach dem letzten Bericht der Wehrbeauftragten gerade 30% aller Fahrzeuge Einsatzbereit. So ist es doch eigentlich naheliegend die Truppenstärke drastisch zu reduzieren und eine Berufsarmee aufzubauen, wie sie viele Nachtbarstaaten bereits besitzen.

Ich bin auch der Ansicht, daß der Wehrdienst nicht unbedingt "schädlich" für den Charakter junger Menschen ist, wo aber kein wirklicher Bedarf ist... warum sollen sie sich nach der Grundausbildung langweilen? Und sicher kennen etliche diese Praxis, das nach der Grundi die Langeweile wartet. Und während man so wartet, klettern die Kollegen schonmal die Leiter der Karriere eine Stufe höher. Etliche Wehrpflichtige haben während des Wehrdienstes auch schonmal Schulden gemacht, weil das Zurückschrauben des Lebensstandards gar nicht so einfach war, vor allem, als noch bis zum 28. Lebensjahr eingezogen wurde.

Was rechtfertigt die Wehrpflicht eigentlich noch?

Hat das Verwaltungsgericht heute nicht widersinnig entschieden, denn eine "Wehrgerechtigkeit" ist nicht mehr gegeben, wenn von 220000 "möglichen" Wehrpflichtigen, lediglich ca. 70-100000 gezogen werden.

Ich bin auch der Meinung, daß die Wehrpflicht eigentlich nicht mehr gerechtfertigt ist. Ich könnte mir gut ne Reform nach dem Motto "1 Jahr Staatsdienst für jeden" vorstellen (Männer und Frauen). Ob die Leute dann bei der Bundeswehr, im Zivildienst oder in weiteren Bereichen dienen wo ein Mangel an Kräften besteht wäre mir dabei egal (je nach Bedarf und Interesse des Einzelnen - es soll ja auch Leute geben die gerne zum Bund gehen)

Ich denke, daß sich niemand nen Zacken aus der Krone bricht, wenn er ein Jahr lang der "Gemeinschaft" dient. Auch denke ich, daß angesichts der "Verpisserquote" durchaus auch Dienstplätze für die "kaum lebensfähigen" T5er zu finden sind.
 
Trancemaster am 19.01.2005 17:40 schrieb:
Ich habe keine Ahnung, warum in diesem Land so vehement an der Wehrpflicht festgehalten wird.

Ansonsten würde imo die Versorgung durch Zivildienstleistenden im Pflegesektor zusammenbrechen. Besonders dort ist nicht genügend Geld da um genügend und vorallem quualifiziertes Personal einstellen zu können. Die Zustände in solchen "Pflegeanstalten" bekommt man ja schon gelegentlich in den Medien mit :$ In letzter mehren sich ja schon die Forderungen 1€ Jobber in solchen Gebieten einsetzen zu können...
 
Trancemaster am 19.01.2005 17:40 schrieb:
Was rechtfertigt die Wehrpflicht eigentlich noch?
alte herren spielen mit zinnsoldaten. das ist es doch. in der schweiz ist de armee auch immens teuer, ich glaube, wir haben sogar die teuerste der welt, wenn man in relation zur grösse unseres landes setzt. und wozu? unser luftraum ist x-fach abgesichert, aber was will so ein kleines land gegen eine grosse invasionsarmee anstellen? das mittelland würde eh in ein paar tagen einfach überrannt, die alpen könnten wir vielleicht ein paar wochen halten, aber wozu?
die armee erzählt ja jetzt immer von neuen feindbildern wie terroristen und so. aber was will man dann gegen die mit manzern und jets machen? ein paradoxon jagt das nächste. scheiss armee, verdammt, am 8.2. hab ich nen termin bei der militärisch-ärztlichen untersuchungskommission, wi ich versuchen werde, endlich aus diesem scheissverein aussteigen zu können, hole mir eh jedes jahr fast ein magengeschwür im wiederholungskurs.
 
The_Linux_Pinguin am 19.01.2005 17:47 schrieb:
Trancemaster am 19.01.2005 17:40 schrieb:
Ich habe keine Ahnung, warum in diesem Land so vehement an der Wehrpflicht festgehalten wird.

Ansonsten würde imo die Versorgung durch Zivildienstleistenden im Pflegesektor zusammenbrechen. Besonders dort ist nicht genügend Geld da um genügend und vorallem quualifiziertes Personal einstellen zu können. Die Zustände in solchen "Pflegeanstalten" bekommt man ja schon gelegentlich in den Medien mit :$ In letzter mehren sich ja schon die Forderungen 1€ Jobber in solchen Gebieten einsetzen zu können...
Eben, mobile soziale Hilfsdienste können sich oft nur durch die Zivivs überhaupt noch halten. Die Kosten die im sozialen Bereich entstehen würden wenn die Wehrpflicht abgeschafft würde, sind schon ein kleiner Anreiz die Wehrpflicht weiter laufen zu lassen.
 
Ich bin der Meinung, dass die Wehrpflicht eigentlich kaum noch "brauchbar" ist.
Anderer seits, kommen auch die Sesselpupser auch mal aus ihren stickigen Büroräumen raus um etwas zu leisten. Als einziger ausweichspunkt gibt es da noch den Zivildienst. Den kann man aber unmöglich abschaffen.
Trotzdem verstehe ich nicht die Wehrpflicht verweigerer. Vieleicht ist es für den einen odere anderen besser ohne diese, ich nenns sie mal lustlosen Rekruten, :-D auszukommen. In der Bundeswehr werden diese "lustlosen Rekruten" schon fast mit Samthandschuhen angefasst. Dazu könnte ich eine Geschichte erzählen, aber ich lasse das lieber... ;)
Naja ich persönlich werde mich verpflichten...immernin ist die Bundeswehr ein guter und meißt sicherer Arbeitsplatz
 
Canardo am 19.01.2005 17:55 schrieb:
The_Linux_Pinguin am 19.01.2005 17:47 schrieb:
Trancemaster am 19.01.2005 17:40 schrieb:
Ich habe keine Ahnung, warum in diesem Land so vehement an der Wehrpflicht festgehalten wird.

Ansonsten würde imo die Versorgung durch Zivildienstleistenden im Pflegesektor zusammenbrechen. Besonders dort ist nicht genügend Geld da um genügend und vorallem quualifiziertes Personal einstellen zu können. Die Zustände in solchen "Pflegeanstalten" bekommt man ja schon gelegentlich in den Medien mit :$ In letzter mehren sich ja schon die Forderungen 1€ Jobber in solchen Gebieten einsetzen zu können...
Eben, mobile soziale Hilfsdienste können sich oft nur durch die Zivivs überhaupt noch halten. Die Kosten die im sozialen Bereich entstehen würden wenn die Wehrpflicht abgeschafft würde, sind schon ein kleiner Anreiz die Wehrpflicht weiter laufen zu lassen.

Dann sollte es aber gerecht zugehen und dann bitte ALLE, also auch das weibliche Geschlecht, einbeziehen.
Wer sich heute vor dem Dienst drücken will, wird das 100% auch schaffen und das ist nicht Sinn der Sache.
 
The_Linux_Pinguin am 19.01.2005 17:47 schrieb:
Trancemaster am 19.01.2005 17:40 schrieb:
Ich habe keine Ahnung, warum in diesem Land so vehement an der Wehrpflicht festgehalten wird.

Ansonsten würde imo die Versorgung durch Zivildienstleistenden im Pflegesektor zusammenbrechen. Besonders dort ist nicht genügend Geld da um genügend und vorallem quualifiziertes Personal einstellen zu können. Die Zustände in solchen "Pflegeanstalten" bekommt man ja schon gelegentlich in den Medien mit :$ In letzter mehren sich ja schon die Forderungen 1€ Jobber in solchen Gebieten einsetzen zu können...
nun ja, aber firmen die zivi's als billige kräfte einsetzen ( können ) konkurieren direkt mit unternehmen, die vollzeit und vollbezahlte arbeitnehmer haben. damit konkurriert der staat indirekt mit deutschen unternehmern und dadurch entsteht eine wettbewerbsverzerrung.

meine meinung :rolleyes:
 
HanFred am 19.01.2005 17:47 schrieb:
scheiss armee, verdammt, am 8.2. hab ich nen termin bei der militärisch-ärztlichen untersuchungskommission, wi ich versuchen werde, endlich aus diesem scheissverein aussteigen zu können, hole mir eh jedes jahr fast ein magengeschwür im wiederholungskurs.

Viel Erfolg und gutes Gelingen :top:

Miltärersatz bezahlen ist sooo schön. Den bezahle ich mit Freuden :X

Psychiater?
 
Trancemaster am 19.01.2005 17:40 schrieb:
Hat das Verwaltungsgericht heute nicht widersinnig entschieden, denn eine "Wehrgerechtigkeit" ist nicht mehr gegeben, wenn von 220000 "möglichen" Wehrpflichtigen, lediglich ca. 70-100000 gezogen werden.

Naja, kommt drauf an, was die Alternative ist...wenn stattdessen alle 220000 gezogen würden, hätten diejenigen, die gegen die aktuelle Praxis klagen, auch nichts davon.
Ungerecht ist, das für die Bundeswehr nur knapp 50% der Wehrpflichtigen einberufen werden, für den Zivildienst aber nahezu 100%!


Gruß Sgod
 
Gorthaur am 19.01.2005 20:48 schrieb:
Psychiater?

ja, geht ja kaum anders, wenn man schon die meiste dienstzeit geleistet hat. mir hängt es einfach zum halse raus, jedes jahr zeit zu verlieren, um mich nur wieder über schlechte organisation, ineffiziente arbeitsweise und idiotisches kader aufzuregen. der gang zum arzt war aber nicht getürkt, den letzten WK konnte ich jedenfalls problemlos mit einem arztzeugnis aussetzen. und da hat mir der sympathische militärarzt dann gleich das kreuzchen gemacht, dass ich vor die UC komme. ich versuche es erst mit dem ehrlichen weg. totalverweigerung kann ja bis zu elf monaten halboffenem vollzug führen, was ich sicher nicht riskieren werde. wenn sie mich nicht UT schreiben, werde ich meine taktik fortsetzen, alles im militär zu torpedieren, in frage zu stellen und einfach weiterhin ein bisschen das sandkorn im getriebe spielen.
merci für das glückwünschen, den militärpflichtersatz werde ich in zikunft auch gerne zahlen, war ursprünglich ja der einzige grund, warum ich überhaupt in die armee ging, aber mittlerweile ist mir meine gesundheit wichtiger als die paar franken.
 
Rabowke am 19.01.2005 19:41 schrieb:
nun ja, aber firmen die zivi's als billige kräfte einsetzen ( können ) konkurieren direkt mit unternehmen, die vollzeit und vollbezahlte arbeitnehmer haben. damit konkurriert der staat indirekt mit deutschen unternehmern und dadurch entsteht eine wettbewerbsverzerrung.

meine meinung :rolleyes:

nicht nur eine meinung sondern logik. ausserdem können sich unternehmer wunderbar bereichern mit gratis-arbeitskräften. die ein-eurojobs sind ja auch der witz des jahrzehnts, als würde das der wirtschaft auf lange sicht helfen. kurzfristige scheinlösungen bringen nunmal nur den amtierenden politikern etwas, aber wenn das die allgemeinheit nicht sehen will... bitte...
 
HanFred am 20.01.2005 00:41 schrieb:
Rabowke am 19.01.2005 19:41 schrieb:
nun ja, aber firmen die zivi's als billige kräfte einsetzen ( können ) konkurieren direkt mit unternehmen, die vollzeit und vollbezahlte arbeitnehmer haben. damit konkurriert der staat indirekt mit deutschen unternehmern und dadurch entsteht eine wettbewerbsverzerrung.

meine meinung :rolleyes:

nicht nur eine meinung sondern logik. ausserdem können sich unternehmer wunderbar bereichern mit gratis-arbeitskräften. die ein-eurojobs sind ja auch der witz des jahrzehnts, als würde das der wirtschaft auf lange sicht helfen. kurzfristige scheinlösungen bringen nunmal nur den amtierenden politikern etwas, aber wenn das die allgemeinheit nicht sehen will... bitte...

Argh, ich muss Rabowke schon wieder zustimmen. *heul*

Und was du sagst, stimmt auch: Die 1-Euro-Jobs verzerren den Wettbewerb genauso wie die Zivildienstleistenden.
Letztere sind nämlich nur ein Deckpflaster für die Probleme der krass unterfinanzierten Gesundheits-"Wirtschaft". Wären sie weg, könnte/müsste man endlich daran gehen, unser Gesundheitssystem auf stabile Füße zu stellen und Pflegekräften endlich das bezahlen, was sie für ihre extrem belastende Arbeit verdienen.

Ich finde es absolut nicht gerechtfertigt, für die Fehlkonstruktionen eines einzelnen Bereiches unserer Gesellschaft die Freiheit willkürlich gewählter junger Männer zu opfern.
 
aph am 20.01.2005 11:32 schrieb:
Ich finde es absolut nicht gerechtfertigt, für die Fehlkonstruktionen eines einzelnen Bereiches unserer Gesellschaft die Freiheit willkürlich gewählter junger Männer zu opfern.

eben.
rekapitulieren wir einmal: woher kommt unser wohlstand? richtig, von raubzügen, kolonien mit fronarbeitern und sklaven. und von billiglohnländern, wo wir direkt von den niedrigen löhnen profitieren (hier muss ich allerdings sagen, dass diese arbeiter oft mehr verdienen als andere landesgenossen und stolz sind, bei ausländischen firman arbeiten zu dürfen - es hat also zwei seiten). wir bzw. unsere vorfahren haben den wohlstand also jemandem weggenommen, darum haben wir mehr als andere. jetzt fängt es langsam an, anders zu laufen. china z.b. ist jetzt noch ein billiglohnland, aber irgendwann wird es das nicht mehr sein... denke ich jedenfalls, der wohlstand wächst rasant, wobei er natürlich ziemlich viel aufzuholen hat.
na, dann braucht man halt neue sklaven - zivis und ein-euro-jobber müssen her. ist doch echt so, jedenfalls aus sicht der unternehmer. eine firma in die schwarzen zahlen zu führen dürfte mit fronarbeitern auch nicht sonderlich schwierig sein, ich glaub ich bau kurz ne firma auf in deutschland, wo nur sklaven arbeiten und scheffel geld wie heu. ach ne, ich hab ein gewissen ;) .
jedenfalls erreicht man so doch keine objektiv gesunde wirtschaft.
natürlich kann ich mich auch nicht einfach damit abfinden, dass der momentane wohlstand nicht mehr haltbar ist, aber mein verstand sagt mir das schon lange. es kann nicht allen menschen auf der welt so gut gehen wie uns jetzt, also werden wir wieder abbauen, wo andere aufbauen können.

noch etwas zum gesundheitssektor im speziellen: das personal ist überarbeitet und unterbezahlt, die verdienen ja nicht einmal schichtlöhne, obwohl es eigentlich ganz normale schichtarbeiter sind. die gesundheitssysteme vieler länder sind völlig überteuert, es gibt einfach VIEL zuviele ärzte. und die kassen werden beschissen, wo es nur geht. mit der 10€-arztbesuch-abschreckung ist es einfach nicht getan, im idealfall würde jeder fall einzeln abgehaldelt, was aber wieder arbeiter braucht, die niemand bezahlen will oder kann. naja, ausser ärzte-zulassungsstops sehe ich keine patentlösung und das ist auch nicht das optimale. was tun? ich weiss es nicht. die pharmaindustrie icst auch nicht unschuldig, scheffelt geld wie heu und erfindet neue krankheiten, um noch mehr zu scheffeln, was dann die kassen wieder unnötig belastet. vielleicht sollte man am ehesten da ansetzen, aber wie? verstaatlichen bringt ja auch nix, ohne den freien wettbewerb schwindet wieder die innovation.
 
Hat das Verwaltungsgericht heute nicht widersinnig entschieden, denn eine "Wehrgerechtigkeit" ist nicht mehr gegeben, wenn von 220000 "möglichen" Wehrpflichtigen, lediglich ca. 70-100000 gezogen werden.

Wieso widersinnig ? Die Auswahlkriterien stehen klipp und klar im entsprechenden Gesetz. Und dann ist es Quatsch über Wehrgerechtigkeit zu streiten. Entweder man erfüllt die Kriterien oder nich.

Und das ne Freiwilligen-Armee günstiger wäre, als ne Wehrpflicht-Armee stimmt ebenfalls nicht.

Selbst wenn man sich frei kaufen könnte, würden immer noch einige rumheulen. Genauso wenn alle jetzt Zivi machen sollten. Wie stellen sich viele das denn vor !? Um 0900 Uhr anfangen. vielleicht ´n paar Transporte fahren und pünktlich um 1200 Uhr Feierabend. Davon gibts so viele in meinem Umfeld. Mensch, einmal 9 Monate abreissen und gut ist.
 
9 Monate (davon 3 in der Grundausbildung) bringen rein gar nichts!

Rechne damit, das einjeder in die Tätigkeit die er machen soll auch erstmal eingearbeitet werden muss, rechne mal selbst in den "Bürojobs" mit mindestens 2 Monaten, dann hat der Bund noch genau 4 Monate "effektive" Arbeit von einem Wehrpflichtigen - wow!

Und "schnell mal 9 Monate abreissen" sind in großen Firmen wie BHW, Siemens und co. ne ganze Menge!
 
baal512 am 20.01.2005 12:55 schrieb:
Hat das Verwaltungsgericht heute nicht widersinnig entschieden, denn eine "Wehrgerechtigkeit" ist nicht mehr gegeben, wenn von 220000 "möglichen" Wehrpflichtigen, lediglich ca. 70-100000 gezogen werden.

Wieso widersinnig ? Die Auswahlkriterien stehen klipp und klar im entsprechenden Gesetz. Und dann ist es Quatsch über Wehrgerechtigkeit zu streiten. Entweder man erfüllt die Kriterien oder nich.

Es ist aber nicht "gerecht", solche Kriterien überhaupt erst aufzustellen. Bei gesundheitlichen Gründen ist es ja noch logisch, aber alles andere nicht.
 
aph am 20.01.2005 13:53 schrieb:
Es ist aber nicht "gerecht", solche Kriterien überhaupt erst aufzustellen. Bei gesundheitlichen Gründen ist es ja noch logisch, aber alles andere nicht.
stimmt und genau mit diesem argument bin ich um die beförderung herumgekommen, weil grundsätzlich jeder gezwungen werden kann, das mit sportlern hier aber in der praxis nie passiert.
 
AW: 9 Monate (davon 3 in der Grundausbildung) bringen rein gar nichts!

Trancemaster am 20.01.2005 13:20 schrieb:
Rechne damit, das einjeder in die Tätigkeit die er machen soll auch erstmal eingearbeitet werden muss, rechne mal selbst in den "Bürojobs" mit mindestens 2 Monaten, dann hat der Bund noch genau 4 Monate "effektive" Arbeit von einem Wehrpflichtigen - wow!

Und "schnell mal 9 Monate abreissen" sind in großen Firmen wie BHW, Siemens und co. ne ganze Menge!

Am 31.10.04 habe ich 8 Jahre Dienst bei der Luftwaffe beendet. Ich glaub darüber, kannst Du mir nich wirklich was erzählen. War selber Ausbilder im Rahmen der ATN und uns haben Wehrpflichtige immer geholfen. Zudem
vielleicht 20% der Leute, nur die Regelzeit geblieben sind. Einigen von Ihnen sind jetzt Truppenoffiziere,Piloten,WSO´s bzw. Anwärter . Meinen Nachfolger
hab ich mir quasi auch selber herangezüchtet.
Irgendwie gehen alle wenn sie Bund hören nur von Rödeln,Dreck,Unannehmlichkeiten aus. Versteh ich echt nich.
 
AW: 9 Monate (davon 3 in der Grundausbildung) bringen rein gar nichts!

baal512 am 20.01.2005 14:03 schrieb:
Am 31.10.04 habe ich 8 Jahre Dienst bei der Luftwaffe beendet.[...] Irgendwie gehen alle wenn sie Bund hören nur von Rödeln,Dreck,Unannehmlichkeiten aus. Versteh ich echt nich.

Naja, Luftwaffe ist ja auch nur eine andere Form der Wehrdienstverweigerung :-D
Aber mal im Ernst, wer sich ein bißchen im sozialen Sektor umschaut, der merkt schnell, dass es momentan keine Alternative zu Zivildienstleistenden gibt. Ich kenne viele Leute, die aus dem sozialen Bereich ausgestiegen sind, weil die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung miserabel sind. Es kommt zu immer mehr Einsparungen, Stellen werden ersatzlos gestrichen. 1€-Jobs daraus zu machen, wäre purer Hohn. So verspricht man sich davon, dass die Arbeitslosen aus diesen 1€-Jobs in mehreren Fällen in ein festes Arbeitsverhältnis aufgenommen werden. Sie dann da einzusetzen, wo garantiert keine Chance auf Übernahme besteht, sondern wo sie zum reinen Ausbügeln gescheiterter Politik in diesem Sektor benutzt werden, wäre ein wie Schlag ins Gesicht.
Was aber wieder lächerlich ist, ist, dass nur genügend Leute gemustert werden, um den Bedarf an Soldaten zu decken. Dadurch fallen wieder viele Zivildienstleistende weg.
Zum Thema Berufsarmee gibt es auch einige Dinge, die erst bedacht und geregelt werden müssen. So besteht z.B. die Angst, dass sich so eine Berufsarmee zu einem Brennpunkt einer Personenschicht entwickeln würde. Heute hat man durch die Wehrdienstleistenden fast einen Querschnitt durch die Bevölkerung, was eine Art Kontrollorgan ist. Andererseits haben viele Berufsarmeen das Problem, dass sie keine neuen Soldaten bekommen. Wer eine Ahnung vom Zustand der amerikanischen Armee hat, weiß, was ich meine. Und auch ist die Finanzierung nicht wirklich geklärt. So gibt es Arbeiten, die aussagen, dass diese Berufsarmee teurer werde.
Hoffen wir, dass unsere Regierung, wer auch immer diese dann stellen wird, nicht wie momentan so oft nur eine kurzfristige, wählerkonforme Lösung sondern eine stabile, wirkungsvolle Lösung zu diesem Thema bringt. Ich befürchte aber, dass, wenn sich was ändert, diese Änderung wieder langfristiger Griff ins Klo ist.
 
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