• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

US Wahl

doch gerne, wenn du dich wieder mal komplett lächerlich machen willst. :B
Och so lächerlich ist das nicht, es stimmt sogar mit dem was so gerade geht. Passt alles ganz gut zusammen.

„Migration ist in Frankfurt eine Tatsache. Wenn Ihnen das nicht passt, müssen Sie woanders hinziehen.“ (Antwort auf die Beschwerde zu Integrationsproblemen von 50 Anwohnern)
Nargess Eskandari-Grünberg, Bündnis90/Die Grünen, in der Frankfurter Rundschau vom 13. November 2007. Augenzeugen sagen, es hieß wörtlich „…dann wandern Sie aus!“
2007, ist also gar nicht so lange her.

„Der deutsche Nachwuchs heißt jetzt Mustafa, Giovanni und Ali!“
Cem Özdemir, Bündnis90/Die Grünen auf dem Parteitag der Grünen 1998 in Bonn-Bad Godesberg.
Sinngemäß: „Wir wollen, dass Deutschland islamisch wird“.Cem Özdemir, Bündnis90/Die Grünen
„Am Nationalfeiertag der Deutschen ertrinken die Straßen in einem Meer aus roten Türkenflaggen und ein paar schwarzrotgoldenen Fahnen.“
Claudia Roth, Bündnis90/Die Grünen
„Deutsche sind Nichtmigranten, mehr nicht!“
Claudia Roth, Bündnis90/Die Grünen


Lächerlich machen sich bei solchen Aussagen höchstens Leute wie wohl du die nicht merken das es genau so gerade hinausläuft und die Wahrheit nicht sehen wollen.
Der einzige der sich da momentan Lächerlich macht bist also du selbst.
 
auch wenns eh nix bringt, gehe ich noch ein weiteres mal drauf ein:

„Der deutsche Nachwuchs heißt jetzt Mustafa, Giovanni und Ali!“

"…und Selma, Yüksel, Paul, Sarah, Tibor, Van, Emma, Luca, Martin, Anna, Lena, Anna-Lena, Sabin, Ben, Sandra, Jonas, Fatma, Moritz, Ayse, Christoph, Paraschiva, Sofia, Taylan… Na und?
Der skandalisierte Satz ist übrigens verkürzt und selbstverständlich aus dem Zusammenhang gerissen – aber sonst wäre er auch noch unspektakulärer, als er ohnehin schon ist. Hier noch ein paar ähnliche Zitate: „Ich hoffe, unsere Mitglieder und Wähler heißen künftig Anne wie Ayse“, „Und die Konservativen haben sich daran gewöhnt, dass Deutsche mittlerweile nicht mehr nur Eberhard, Detlev, Gustav, Erdmute oder Waltraud heißen – sondern manchmal eben auch Cem Özdemir.“

„Wir wollen, dass Deutschland islamisch wird“

Diesen Satz wird in einem Interview mit Susanne Zeller-Hirzel Cem Özdemir unterstellt. Er hat ihn weder gesagt noch vertritt er eine solche Ansicht. Es gibt für dieses „Zitat“ auch keine Quelle – jedenfalls solange nicht bloße Behauptungen, Hörensagen oder Kettenzitate im Internet als sichere Quelle gelten. Zur weiteren Meinungsbildung sei auf diesen Gastbeitrag Herrn Özdemirs anlässlich des 60. Jahrestages unseres Grundgesetzes verwiesen: „Patriot aus Anerkennung“, FAZ, 2009.

„…dann wandern Sie aus!“
„Diese Aussage muss im Zusammenhang betrachtet werden. Dem ist ja eine andere Äußerung vorangegangen. Da hat jemand sich darüber beklagt, dass der Migrantenanteil an Schulen zu hoch sei. Das hörte sich so an, als seien die Kinder Ungeziefer. Darauf habe ich emotional reagiert. In den Reaktionen zu meiner Äußerung taucht das nicht mehr auf. Es wird so interpretiert, als hätte ich gesagt, die Deutschen sollen auswandern. Das ist doch Quatsch, so etwas habe ich nicht gesagt und nicht gemeint. Es ist absurd, mir so etwas in den Mund zu legen. Was ich sagen wollte ist: Einwanderer gehören zu Frankfurt. Wer in dieser internationalen Stadt lebt, muss sich dieser Realität stellen und es positiv betrachten.“

"Deutsche sind Nichtmigranten, mehr nicht!“

keine ahnung, ob der satz so gefallen ist. aber was ist daran falsch?

ps:
geht aber eigentlich um die us-wahl.
sorry für ot.
mehr werd ich dazu nicht schreiben.
wurde alles schon viel zu oft gesagt.
 
Sehr interessant übrigens auch wie sich Trump und sein Team gegenüber den Medien insgesamt und insbesondere gegenüber der konservativen Nachrichtensprecherin Megyn Kelly verhalten haben.
Da wird explizit versucht die Pressefreiheit mit Einschüchterungen und Drohungen einzuschränken. Sehr besorgniserregend.
Es ist immer noch irgendwie unfassbar für mich wie es der Typ zum Präsidenten geschafft hat :S

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Naja, harte Medienkritik gehört zum Werkzeugkasten von Systemkritikern, das ist jetzt keine Überraschung. Es wird aber auch immer schwieriger, Nachrichten auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen oder überhaupt Meinung von Nachricht zu trennen. "Lügenpresse" und Co. sind sicherlich pauschale Übertreibungen, aber es ist auch nicht so, als würde es nicht berechtigte Kritik an den Medien geben. Politiker wie Trump spielen mit diesem Gefühl in der Bevölkerung, dass sie nicht die "ganze Wahrheit" erfahren und treiben so einen Keil zwischen traditioneller Presse und den Menschen.

Übrigens (völlig unabhängig vom Schicksal der Sprecherin) ist das oben ein schönes Beispiel für Politikpropaganda (in diesem Fall gegen Trump und Co, aber die bedienen sich natürlich derselben Instrumente): Man nimmt ein Einzelbeispiel und nutzt das quasi als Ausgangsbasis für einen pauschalen Angriff ala "Kuckt mal, wie die mit Person X umgegangen sind (Einzelbeispiel). Da wird explizit versucht die Pressefreiheit mit Einschüchterungen und Drohungen einzuschränken. (unbestimmter Plural, es wird suggeriert, dass dasselbe Verhalten praktisch in großem Umfang betrieben wurde, wofür jeder Beweis fehlt).

Die Gegenseite macht es übrigens genauso, wie z.B. gesehen bei dem einen Video, das schwarze Männer zeigt, die nach der Wahl einen Trumpanhänger verprügeln. Da wurde dann massenhaft von Trump nahestehenden Medienvertretern suggeriert, dass dies ja Ausdruck wäre für die Demokratieunfähigkeit der "liberals" oder der Linken. Auch hier dasselbe Prinzip wie oben, es wird ein eindrucksvolles Einzelbeispiel präsentiert, das schön als Primer dienen soll und den Menschen für die folgende politische Botschaft öffnen soll. Echte Beweise (z.B. Statistiken) für ein umfassendes politisches Argument fehlen zwar, aber das macht nichts, wenn die Zielgruppe für solche Botschaften bereits vorab durch das Einzelbeispiel in ihrem Weltbild bestätigt wurde.

Es ist schon tricky mit der Politik und den Medien und wir sollten sehr vorsichtig sein bei dem, was wir als wahr erachten. Es lohnt sich immer, mehrere Perspektiven einzunehmen und möglichst nach harten Fakten zu recherchieren. ;)
 

Es ist schon tricky mit der Politik und den Medien und wir sollten sehr vorsichtig sein bei dem, was wir als wahr erachten. Es lohnt sich immer, mehrere Perspektiven einzunehmen und möglichst nach harten Fakten zu recherchieren. ;)

Ich würde sogar soweit zu gehen und sagen, dass es "die" Wahrheit überhaupt nicht gibt - denn sobald etwas durch eine individuelle menschliche Perspektive "wahr"genommen wird, verändert sich bereits die Objektivität, eben durch den subjektiven Blickwinkel.

Je nach Art mag diese Abweichung verschwindend gering ausfallen, aber je komplexer ein Sachverhalt ist, desto stärker die unterschiedlichen Wahrnehmungen. Empirie hilft, aber eben nicht immer.

Das nur als Ergänzung, ohne dabei in eine philosophische Diskussion abdriften zu wollen. ;)
 
Ich würde sogar soweit zu gehen und sagen, dass es "die" Wahrheit überhaupt nicht gibt - denn sobald etwas durch eine individuelle menschliche Perspektive "wahr"genommen wird, verändert sich bereits die Objektivität, eben durch den subjektiven Blickwinkel.

Mit der Meinung stehst du wahrlich nicht alleine. =)

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oder auch, am Rande behandelt, Paul Watzlawick - Wenn die Lösung das Problem ist.
 
Wer wirklich verstehen will, warum Trump gewählt wurde, und wer wissen will, was wir von ihm erwarten könne und müssen, sollte zumindest eine seiner wichtigsten Reden auch mal komplett (und möglichst vorurteilsfrei) anschauen:

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Liste seiner politischen Positionen bzw. Forderungen, die hier erwähnt werden:

  1. "Amercia first" (Americanism vs Globalism): alle zukünftigen politischen Maßnahmen sollen nur dann umgesetzt werden, wenn die amerikanische Bevölkerung davon profitiert
  2. Law & Order (hartes Vorgehen gegen Kriminalität in den Städten und gegen Angriffe auf Polizeibeamte und hartes Vorgehen gegen Verbrechen, die von illegalen Einwanderern begangen werden)
  3. generell strikt gegen illegale Einwanderung, insbesondere auch von allen Staaten, die vom "islamistsichen Terrorismus kompromittiert" sind (kompletter Einwanderungsstop aus diesen Staaten gefordert)
  4. stark gegen vorhandene Handelsabkommen (insbesondere NAFTA), will neue und deutlich simplere Abkommen nur noch mit Einzelstaaten verhandeln und nur dann, wenn Amerika davon profitiert
  5. für die Bekämpfung des enormen Handelsbilanzdefizits, dabei auch sehr kritisch gegenüber chinesischer Handels- und Wirtschaftspolitik (Währungsmanipulationen, Diebstahl von geistigem Eigentum, Dumpingproduktion)
  6. für umfassende Investitionen in die Infrastruktur, aber gegen staatliche Verschwendung
  7. für Steuererleichterungen für alle und für ein simpleres Steuersystem
  8. für (weitere) Deregulierung und für umfassende Freiheiten für Unternehmer (Libertarismus, Trickle Down)
  9. für die Aussetzung von Beschränkungen bei der Förderung von fossilen Rohstoffen und der fossilen Energieproduktion (damit auch implizit gegen Klimaschutz, aber explizit für Stahl- und Kohlearbeiter im Rustbelt)
  10. für privaten und unregulierten Waffenbesitz (Verteidigung des 2nd Amendments)
  11. für die stärkere Betreuung und finanzielle Unterstützung von Veteranen
  12. Kritik an NATO (nicht für Terrorbekämpfung ausgelegt und Partner zahlen deutlich zu wenig für den Anteil, den die USA militärisch leisten)
  13. noch mehr Budget für Militär und weitere Modernisierung (zahlen sollen dafür vor allem die NATO-Partner)
  14. ISIS und islamistischer Terrorismus: für umfassende Geheimdienstaufklärung und für "schnelle und umfassende Bekämpfung" (wie auch immer die aussehen soll...)
  15. gegen Regime Change Politik
  16. pro Israel
  17. sieht im Iran den Hauptaggressor im mittleren Osten (keine Erwähnung von Saudi Arabien), unterstellt ihm das Streben nach Atomwaffen und nach der Herrschaft über den Irak
  18. gegen Obamacare (zu teuer, zu restriktiv, zu geringe Anwendungsquote)
  19. gegen hohe Kredite für Studenten
  20. Unterstützung für LGBTQ-Community
  21. keine Abneigung gegen legale Afroamerikaner und Latinos, hohe Arbeitslosigkeit soll durch Trickle Down bekämpft werden

Allgemein lässt sich über Trump sagen (wenn man seine Reden und Auftritte mal ungefiltert:

  • sehr stark populistisch geprägt (es werden so gut wie keine konkreten Lösungen benannt)
  • sieht sich als autoritärer Anführer der amerikanischen Mittelschicht ("Ich, Donald Trump, gegen die Oligarchie in Washington und an der Wall Street")
  • sehr stark im Libertarismus verankert, sein Ideal einer funktionierenden Wirtschaftspolitik ist extrem neoliberal
  • prinzipiell eigentlich nicht rassistisch im klassischen Sinn, auch wenn ihm das von den Medien oft unterstellt wird (auch nicht antisemitisch)
  • keine grundsätzlichen Probleme mit vielen Errungenschaften einer liberalen Gesellschaft (etwa LGBTQ-Rechte, religiöse Freiheiten, Meinungsfreiheit etc)
  • er steht für einen westlichen Kulturchauvinismus und insbesondere für nationalen Egoismus (America first)
  • starke Fokussierung auf die Bekämpfung der illegalen Einwanderung, führt viele Probleme der Gesellschaft darauf zurück
  • persönlich tief verwurzelt in konservativem Welt- und Geschlechterbild (und einem elitären Männerbild)
  • er ist deutlich intelligenter, als ihm häufig nachgesagt wird
  • er is ein ziemlich guter Redner, der Leute mitreißen kann

Alles in allem ist Trump (nüchtern betrachtet, ohne den typischen Medienfilter) imo deutlich weniger "gefährlich" als das oft behauptet wird. Ich bin strikt gegen einige seiner Ansichten (ich halte vieles von dem was er sagt für schlicht falsch und unwirksam für das, was damit angeblich beabsichtigt wird), aber er ist weder ein Extremist noch ein Faschist. Eigentlich decken sich viele seiner Ansichten mit dem Status Quo in der amerikanischen Mainstream-Politik. Vieles von dem, für das Trump politisch wie persönlich steht, ist schon seit Jahren bzw. Jahrzehnten praktisch die gängige Norm, sowohl bei Demokraten wie auch bei Republikanern. So wird oft vergessen, dass es schon lange einen relativ streng bewachten Zaun zu Mexiko gibt, dass das Land kaum Flüchtlinge aus dem mittleren Osten aufnimmt, dass jedes Jahr hunderttausende illegale Einwanderer abgeschoben werden, dass Law & Order praktisch Staatsdoktrin ist (siehe "Superpredators" und die hohe Zahl von Häftlingen), dass so gut wie alle Politiker für ein möglichst starkes Militär sind, dass die neoliberale Wirtschaftspolitik und Deregulierung seit Bill Clinton praktisch von jeder Regierung betrieben und verstärkt wurde, dass Amerika schon seit vielen, vielen Jahren auch auf Kosten anderer Länder und Menschen lebt oder dass alle Amerikaner gegen islamistischen Terror sind und kaum jemand Probleme mit umfangreicher staatlicher Überwachung hat.

Der Grund, warum Trump gewonnen hat ist schlicht der, dass er sich besser als der Advokat der kleinen Leute und der vom Absturz bedrohten (oder bereits verletzten) Mittelschicht inszenieren konnte. Er stand für viele Menschen dieses Mal für Wandel und Veränderung (und damit für Hoffnung), Hillary für den Stillstand und den Status Quo (also genau umgekehrt zu damals, als Obama für den Wandel stand und Bush für den Stillstand) Aber noch mal, er ist weder ein echter Rassist noch ein echter Extremist. Er ist eigentlich ein politischer Hybrid aus Demokrat und Republikaner mit keiner Meinung, die sich weit außerhalb des üblichen Spektrums bewegen würde. Klar, er hat im Wahlkampf teilweise mächtig auf den Putz gehauen und Leute wie am Fließband beleidigt. Das war schon grenzwertig. Aber das kam eben auch bei vielen Wählern an, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt. Der Kampf gegen Political Correctness und gegen die Eliten liegt eben derzeit voll im Trend.

Übrigens ein Wort noch zur Einwanderungspolitik: Es gibt einen bedeutsamen Unterschied zwischen illegaler Einwanderung in den USA und illegaler Einwanderung in Deutschland und Europa. In den USA sind das zu einem Großteil die sogenannten "Wirtschaftsflüchtlinge" aus Lateinamerika, in Europa waren das in den letzten Jahren vor allem Kriegsflüchtlinge aus dem mittleren Osten. Das trennt einen Trump bzw. die Diskussion in den USA auch von einer AfD und der Diskussion in Europa. Denn hierzulande sind auch viele traditionellen politischen Kräfte gegen illegale Einwanderung aus wirtschaftlichen Gründen (etwa ein Großteil der CDU, aber auch SPD usw). Kriegsflüchtlinge sind aber eine andere Kategorie, auch nach der Genfer Konvention. Trump ist zwar auch gegen die Aufnahme muslimische Flüchtlinge aus dem mittleren Osten, aber vor allem aus Sicht der Terrrorbekämpfung. Er hat (das ist zumindest mein Eindruck) im Prinzip keinerlei Probleme mit moderaten Muslimen, ganz im Gegensatz zur europäischen Rechten, die Verschwörungstheorien bedient, laut denen ganz Europa muslimisch werden soll und unsere Kultur bedroht ist. Für Trump ist ISIS der Feind (und der politische Iran), aber nicht der Islam. Für die europäische Rechte (bzw. große Teile davon) geht es hingegen um einen umfassenden Kulturkampf zwischen westlichem Abendland und dem Islam. Das ist ideologisch viel weiter rechts bzw. im faschistoiden Bereich anzusiedeln und politisch imo auch weitaus gefährlich. Das soll jetzt keine Verteidigung von Trump sein, das wollte ich nur im Sinne einer Differenzierung und damit einer möglichen politischen Einordnung mal gesagt haben. ;)
 
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Bin froh das es Trump geworden ist. Hillary ist einfach noch verlogen. Trump sagt was er denkt.
 
... was aber nicht unbedingt positiv ist. Spätestens Im Bereich Diplomatie sollte man als offizieller Vertreter eines Landes eine Art Filter dazwischen haben.

Naja, ich bin da eher skeptischer geworden. Sieh dir mal an, was uns die "zurückhaltende" Diplomatie der letzten Jahre beschert hat. Unendlicher Krieg im Nahen Osten, ein Auseinanderdriften Europas, das Erstarken des Rechtspopulismus überall, verhärtete Fronten zu Russland, kaum ein Fortschritt in den Beziehungen zu der dritten Welt usw usw usw.

Man kann also nicht gerade behaupten, dass Clinton, Steinmeier und Co. mit ihrer Art in den letzten Jahren besonders erfolgreich waren - und zwar für absolut niemanden. Eigentlich liegt die Diplomatie aktuell ziemlich darnieder. Aber während Clinton in den USA jetzt wohl in der Versenkung verschwindet, darf der Steinmeier bei uns sogar noch Präsident werden, obwohl er nicht nur die desaströse Agenda 2010 zu verantworten hat sondern auch als Außenminister kläglich versagt hat.

Was soll der polternde Trump da noch groß kaputt machen? Wahrscheinlich kommt der mit seiner offenen Art bei den Erdogans, Putins, Assads, Netanjahus, Chameneis und Jinpings dieser Welt sogar noch besser an... :B
 
Über Punkt 2 des Programms musste ich jetzt halblaut lachen. Ein zuletzt stark angewachsenes Problem war die "Erst schießen dann fragen"-Mentalität der Polizeibeamten, mir besonderem Fokus auf farbige US-Bürger. Dort muss zu allererst angepackt werden, denn wer schützt die Bürger denn vor Polizisten mit juckenden Fingern am Abzug?

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Zuletzt bearbeitet:
Über Punkt 2 des Programms musste ich jetzt halblaut lachen. Ein zuletzt stark angewachsenes Problem war die "Erst schießen dann fragen"-Mentalität der Polizeibeamten, mir besonderem Fokus auf farbige US-Bürger. Dort muss sich allererst angepackt werden, denn wer schützt die Bürger vor Polizisten mit juckenden Fingern am Abzug?
Naja, ist halt alles eine Frage der Perspektive. Was sieht man kritischer: Die Gewalt durch die Polizei oder die Gewalt gegen die Polizei?

Und die Probleme, die dahinter stehen, sind leider ziemlich tief in der DNA der amerikanischen Gesellschaft eingeschrieben. Dass US-Polizisten häufig schießen hängt wahrscheinlich nicht zuletzt damit zusammen, dass die Gefahr ziemlich hoch ist, dass viele Menschen, mit der es die Polizei im Einsatz zu tun bekommt, selbst bewaffnet sind. Wenn dein eigenes Leben davon abhängt, schießt du vielleicht auch schneller, als du dir das jetzt vorstellen kannst. Dazu kommt noch, dass oftmals die Polizei für Dinge verantwortlich gemacht wird, die eigentlich die Politik bzw. die gesamte Gesellschaft zu verantworten hat. Wenn z.B. das berüchtigte "stop and frisk" zum Einsatz kommt, dann hat das nicht der jeweilige Polizist beschlossen, sondern dann ist das eine Vorgabe durch die Politik (z.B. durch Bürgermeister). Die Gewalt gegen die Polizei (die in den USA zunimmt) trifft also auch die "Falschen" (und der Weg ist natürlich auch schon falsch). Außerdem gibt es nun mal "Ghettos" in den USA mit besonders hoher Kriminalität in denen viele Minderheiten leben, insbesondere Afroamerikaner. Klar gibt es in den USA Rassismus, das ist weithin bekannt, aber die Gewalt unter Afroamerikanern (vor allem gegen andere Afroamerikaner) ist auch sehr viel höher als die unter anderen Bevölkerungsschichten, insbesondere in Problemvierteln. Das verwundert auch nicht, spätestens wenn man hört, dass die Arbeitslosenquote unter jungen Afroamerikanern in den USA über 50% liegt. Es ist keine ganz einfache Aufgabe, dort dann für Sicherheit zu sorgen, weil man hier immer auf der Grenze zwischen Einschränkung von Bürgerrechten, Rassismus und der Aufgabe der Gewährleistung von Sicherheit jongliert.

Was ich damit sagen will ist nicht, dass die ganzen Vorfälle, in denen unbewaffnete Afroamerikaner von weißen Polizisten erschossen wurden, nicht wichtig wären. Sie sind aber eher Ausdruck von tiefen gesellschaftlichen Problemen, die keine(!!!) politische Partei wahrnimmt oder bekämpfen will (Bernie mit Abstrichen vlt. mal ausgenommen). Viele schieben die Schuld gerne den Minderheiten zu und verteidigen die Sicherheitskräfte, während die Aktivisten auf der Gegenseite die Schuld vor allem bei den Sicherheitskräften sehen und die Bürgerrechte der schwarzen Bevölkerung bedroht sehen. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen und man sollte bei Positionen verstehen. Denn das Leben eines Afroamerikaners in einem Problemviertel, der ständig von Gangs bedroht ist und gleichzeitig noch von der Polizei schikaniert wird, ist ebenso wenig schön wie das Leben eines (weißen) Polizisten, der täglich durch Problemviertel von Afroamerikanern patrouillieren muss und dabei nie sicher sein kann, wer vielleicht im nächsten Augenblick eine Waffe auf einen richtet. Sowas können wir Deutsche uns meist überhaupt nicht vorstellen, weil wir diese Art von extremer Straßengewalt aus unserer Realität nicht kennen.

Solange die Gesellschaft in den USA sich nicht radikal ändern will, wird es mehr Tote geben, sowohl unter den armen Minderheiten und den Afroamerikanern wie auch unter den Sicherheitskräften. Trump will das durch noch mehr Polizei verringern, aber ich zweifle doch stark daran, ob das viel bringt. Schließlich ist die USA ja schon jetzt ein vergleichsweise militanter Polizeistaat und auch eine Hillary Clinton sah in jungen Afroamerikanern eher die "Superpredators", die man lieber für immer wegsperrt, als normale Bürger, deren Lebensumstände man grundlegend verbessern sollte, damit sie eine echte Chance auf ein gutes Leben haben...
 
Übrigens (völlig unabhängig vom Schicksal der Sprecherin) ist das oben ein schönes Beispiel für Politikpropaganda (in diesem Fall gegen Trump und Co, aber die bedienen sich natürlich derselben Instrumente): Man nimmt ein Einzelbeispiel und nutzt das quasi als Ausgangsbasis für einen pauschalen Angriff ala "Kuckt mal, wie die mit Person X umgegangen sind (Einzelbeispiel). Da wird explizit versucht die Pressefreiheit mit Einschüchterungen und Drohungen einzuschränken. (unbestimmter Plural, es wird suggeriert, dass dasselbe Verhalten praktisch in großem Umfang betrieben wurde, wofür jeder Beweis fehlt).

Politikpropaganda? Da benutzt du aber ein schönes, großes Wort für meinen Forenbeitrag :-D
Das sollte kein Angriff sein, sondern lediglich eine Feststellung. Trump hat mehrfach damit gedroht Zeitungen zu verklagen, sogar angekündigt die Gesetze dementsprechend zu ändern, damit ihm das leichter fällt.
Zu Zeitungen wie der NYT und der WP: "They´ll have problems". (Donald Trump on libel laws: We're going to 'open' them up - POLITICO)
Der Umgang mit Megyn Kelly passt da extrem gut rein. Es fehlt also nicht jeder Beweis, man muss sich eben nur selbst noch informieren ;)
Und ja - da wird explizit versucht mit Drohungen und Einschüchterungen Nachrichten zu verhindern oder in seine Wege zu leiten. Das ist für einen Präsidenten verdammt besorgniserregend.
Dass die Gegenseite es genauso macht bezweifel ich hierbei übrigens nicht im Geringsten. Bin weder Clinton noch Trump-Fan wobei ich Erstere für das kleinere Übel gehalten hätte.
 
Das sollte kein Angriff sein, sondern lediglich eine Feststellung. Trump hat mehrfach damit gedroht Zeitungen zu verklagen, sogar angekündigt die Gesetze dementsprechend zu ändern, damit ihm das leichter fällt.
Haha, da glaube ich nicht dran. Dass Trump alle verklagen will, die ihn auch nur schräg anschauen, ist ein ganz alter Running Gag. Durchgezogen hat er das eigentlich noch nie.

Ist also eher so die trumpsche Variante von "Leck mich doch am Ars...." :P
 
Haha, da glaube ich nicht dran. Dass Trump alle verklagen will, die ihn auch nur schräg anschauen, ist ein ganz alter Running Gag. Durchgezogen hat er das eigentlich noch nie.

Ist also eher so die trumpsche Variante von "Leck mich doch am Ars...." :P

Naja Trump klagt schon sehr gerne. Es gibt sogar einen eigenen Wikipedia-Artikel, der sich nur mit seinen legal affairs beschäftigt (https://en.wikipedia.org/wiki/Legal_affairs_of_Donald_Trump) :B:-D
Aber klar, Trump labert unfassbar viel, was er davon wirklich angeht und was nicht ist meist völlig offen. Sagen wir so - allein dass er das anspricht und androht finde ich bedenklich. Megyn Kelly ist ein Fall bei dem er das sogar explizit versucht hat.
Wird sich in der Zukunft zeigen, wie er während seiner Amtszeit mit der Presse umgeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß, diese Sorge treibt einige um, aber ich glaube nicht, dass Trump die USA in eine Art Diktatur verwandeln will, oder kann.

Erstens, weil ich ihn zwar für einen narzisstischen Spinner halte, ansonsten aber weitestgehend "harmlos" einstufe und zweitens, weil das politische System der USA den US-Präsidenten innenpolitisch doch sehr stark einengt. Innerhalb der USA hat der US-Präsident zwar großes "moralisches" Gewicht, sein tatsächlicher politischer Einfluss ist aber verschwindend gering.
 
Naja, ich bin da eher skeptischer geworden. Sieh dir mal an, was uns die "zurückhaltende" Diplomatie der letzten Jahre beschert hat. Unendlicher Krieg im Nahen Osten, ein Auseinanderdriften Europas, das Erstarken des Rechtspopulismus überall, verhärtete Fronten zu Russland, kaum ein Fortschritt in den Beziehungen zu der dritten Welt usw usw usw.
a) ... und das sind alles Folgen "zurückhaltender Diplomatie"?

b) was genau ist daran "zurückhaltend", Kriege im Nahen Osten zu veranstalten, Waffen und Truppen dorthin zu liefern und dort Menschenschicksale zu ruinieren, nur um die Ölversorgung über den großen Teich sicherzustellen?

c) was wäre denn die Alternative? Invasionskriege à la "wir verwirklichen ein vereinigtes Europa jetzt durch die Expansion eines großdeutschen Reiches"?

d) was ich eigentlich meinte: Der Präsident der USA sollte immer die Interessen und das Wohlergehen der Amerikaner im Hinterkopf haben - bei Trump kann ich mir aber gut vorstellen, daß er einfach mal Sachen sagt, die ihm gerade in den Kopf kommen - hat er ja auch an diversen Stationen seines Wahlkampfes bewiesen - und man ihm nachher erstmal erklären muß, was er da gerade gesagt/zugestimmt/angezettelt hat...

Was soll der polternde Trump da noch groß kaputt machen? Wahrscheinlich kommt der mit seiner offenen Art bei den Erdogans, Putins, Assads, Netanjahus, Chameneis und Jinpings dieser Welt sogar noch besser an... :B
=> Freifahrtschein für selbige, weil die ja "quasi zur Familie gehören"...
 
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