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Unterstützung für die Piratenpartei

Herbiemaster

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Unterstützung für die Piratenpartei

tach allerseits

viele von euch haben bestimmt die piratenpartei bei der europaparlament wahl gewählt.
die pirate brauchen allerdings immer noch sehr viele stimmen (unterschrift zur wahlzulassung) um bei der bundestagswahl auch gewählt werden zu können.
daher, wenn euch an eurer freiheit was liegt und nicht den totalen weg in richtung überwachungsstaat gehen wollt dann unterstütz die piratenpartei.
jeder der volljährig ist kann das hier tun: http://ich.waehlepiraten.de/

lg
 
AW: Unterstützung für die Piratenpartei

ach nee... ^^
 
AW: Unterstützung für die Piratenpartei

Herbiemaster am 10.06.2009 14:06 schrieb:
daher, wenn euch an eurer freiheit was liegt und nicht den totalen weg in richtung überwachungsstaat gehen wollt dann unterstütz die piratenpartei.

Huch, etwas dick aufgetragen vielleicht?
Klingt ja direkt dramatisch.

Aber ansonsten begrüße ich es, wenn eine weitere partei am politischen prozess teilnimmt.
Auch wenn ich sie, obwohl mir meine Freiheit wichtig ist, nicht wähle.
 
AW: Unterstützung für die Piratenpartei

Boesor am 10.06.2009 18:52 schrieb:
Herbiemaster am 10.06.2009 14:06 schrieb:
daher, wenn euch an eurer freiheit was liegt und nicht den totalen weg in richtung überwachungsstaat gehen wollt dann unterstütz die piratenpartei.

Huch, etwas dick aufgetragen vielleicht?
Klingt ja direkt dramatisch.

Aber ansonsten begrüße ich es, wenn eine weitere partei am politischen prozess teilnimmt.
Auch wenn ich sie, obwohl mir meine Freiheit wichtig ist, nicht wähle.


und so sympathisch die idee auch ist: ICH finde es nen witz zu fordern, dass filme, musik, spiele usw. jedermann kostenlos zu verfügung stehen sollen...
 
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Herbboy am 10.06.2009 19:15 schrieb:
[...]
und so sympathisch die idee auch ist: ICH finde es nen witz zu fordern, dass filme, musik, spiele usw. jedermann kostenlos zu verfügung stehen sollen...
Tun sie das?
SPIEGEL ONLINE: In der Öffentlichkeit sind Sie "die Partei, die Filesharing legalisieren will". Trifft das die Sache?

[Mitbegründer]Popp: Das ist stark reduziert. Wir kämpfen für eine freie Privatkopie, das ist richtig. Aber wir sind keine Partei der Kostenloskultur, sondern sehen das Ganze in einem größeren Zusammenhang wie der Digitalisierung der Gesellschaft und der Bürgerrechtsfrage. Soll der Staat die Daten eines jeden Bürgers nach geschützten MP3s durchschnüffeln?
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,629533,00.html

Edit: Der allgemeinen Berichterstattung nach muss man das aber glauben. Siehe: BILDblog
 
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Herbboy am 10.06.2009 19:15 schrieb:
und so sympathisch die idee auch ist: ICH finde es nen witz zu fordern, dass filme, musik, spiele usw. jedermann kostenlos zu verfügung stehen sollen...


Verdammt... das diese Boulevard-Ansicht es bis in ein Spieleforum schafft.

Eine Neuregelung des Urheberrechts heißt nicht der Verzicht darauf.
Aber das ein Song 1€ kosten soll, ist schon ein bisschen verrückt, wo doch die Verbreitung kostenlos ist (im Vergleich zur Schallplatte).

Eine Beschränkung der zeitlichen Dauer eines Urheberrechtes ist auch sinnvoll, wieso müssen Enkel noch an etwas verdienen, was der Großvater geschaffen hat? Das lähmt den kreativen Fortschritt.
 
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Nachdem ich den Beitrag 2 über mir gelesen hab, hatte sich mein alter Beitrag relativiert. Also kann man den hier ruhig löschen :B
 
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Herbboy am 10.06.2009 19:15 schrieb:
und so sympathisch die idee auch ist: ICH finde es nen witz zu fordern, dass filme, musik, spiele usw. jedermann kostenlos zu verfügung stehen sollen...
Das empfinde ich auch als Witz. Allerdings kenne ich niemanden, der diesen Witz ernsthaft fordert.
 
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skicu am 10.06.2009 19:36 schrieb:
Herbboy am 10.06.2009 19:15 schrieb:
und so sympathisch die idee auch ist: ICH finde es nen witz zu fordern, dass filme, musik, spiele usw. jedermann kostenlos zu verfügung stehen sollen...
Das empfinde ich auch als Witz. Allerdings kenne ich niemanden, der diesen Witz ernsthaft fordert.

das is klar, dass das nicht 100% so gemeint is, aber ich finde es schon bedenklich, dass eine partei, die im grunde betreiber und werbeinnahmen-nutznießer von filesharing ist, zumindest für eine absolute legalität von filesharing ist, und auch so tut, als seien die selber völlig unschuldig, wenn man über piratebay die gelegenheit hat, neueste hollywoodfilme usw. runterzuladen.

wenn ich als mieter eines wohnhauses WEISS, dass dort viele mieter drogen verticken oder so, vlt. sogar mehr miete nehmen als üblich, weil das haus als "drogensupermarkt" in der szene bekannt ist, dann bin ich ja auch nicht unschuldig...

und wenn ich künstler oder produzent wäre, dann wär ich auch tierisch sauer, wenn mir zumindest ein teil meiner einnahmen nur deswegen entgeht. natürlich würden nicht alle filesharer die bzw. alle medien kaufen, wenn es sie nicht frei verfügbar gäbe, aber ich kenne selber genug leute, die schon mehrfach meinten "ich würd's ja auch kaufen, aber wozu? krieg ich doch per filesharing..."

ich kenn aber zB den fall einer in der szene rel. bekannten synthpopband, deren album nach 2 wochen schon 50.000 mal illegal runtergeladen, aber nur 500 mal verkauft wurde. komischerweise hatte die band aber deutlich mehr als 500 emails/neue freunde in ihrem profil, die ihr neues album als lieblingsalbum nannten. das label der band machte darauf hin dicht, die band gibt es nun nicht mehr, denn 6-12 monate arbeit rentieren sich einfach nicht für vlt. nach 3-4 monaten 1000 verkaufte CDs, zumal man als nicht top100-band auch eher auf events mit nicht mehr als 4000 zuschauern auftritt, wo die leute für 25€ gleich 3 bands sehen können.
 
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Gäbe es aber nun die Möglichkeit dieser Band anonym (oder legal) einen (beliebigen) Geldbetrag zukommen zu lassen als quasi nachträgliche Bezahlung, Spende, Anerkennung... und eine allgemein bekannte, quasi offizielle Plattform dafür, würde sich das auch rentieren.

Kleine Bands, neue Bands hätten da wahrscheinlich zuallerletzt was dagegen, Plattenfirmen (deren Vertrieb, Logistik, Werbung und Herstellung von Tonträgern als überholt gelten müssen) werden sich da aber sträuben.
Tonträger oder Datenträger jeder Art sind aufgrund des Fortschritts der Datenübertragung eigentlich nur noch eine Art von Fanartikeln.
 
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Nope81 am 10.06.2009 20:10 schrieb:
Tonträger oder Datenträger jeder Art sind aufgrund des Fortschritts der Datenübertragung eigentlich nur noch eine Art von Fanartikeln.
jein... es gibt sicher alben, wo man wirklich nur die musik "braucht", aber selbst da greifen immer noch viele lieber zu ner CD, weil man die auch mal ohne PC einlegen kann, man hat was in der hand, kann nix durch nen HDcrash verlieren oder so, die qualität ist garantiert nicht beschnitten usw.

und wenn man was spenden würde, dann kann man doch auch direkt ne MP3 offiziell und legal kaufen. ich würde aber als band nicht einsehen, dass selbst leute, denen die musik gefällt, sich ins fäustchen lachen und keinen cent zahlen.
 
AW: Unterstützung für die Piratenpartei

Die Piratenpartei stellt zur richtigen Zeit die richtigen Fragen und möchte die Probleme unserer heutigen Generation angehen, für die die etablierten Parteien, wohl aufgrund der Altersstruktur, nichts übrig haben.
Die Piratenpartei kommt zur richtigen Zeit, so wie damals Ende der 70er die Grünen genau zu rechten Zeit auftauchten.

Dennoch denke ich, dass die Partei ihren Namen ändern müsste, um seriöser wahrgenommen zu werden, vlt. "Bündnis Neue Medien", oder "Partei für Informationskultur".
 
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Herbboy am 10.06.2009 19:15 schrieb:
Boesor am 10.06.2009 18:52 schrieb:
Herbiemaster am 10.06.2009 14:06 schrieb:
daher, wenn euch an eurer freiheit was liegt und nicht den totalen weg in richtung überwachungsstaat gehen wollt dann unterstütz die piratenpartei.

Huch, etwas dick aufgetragen vielleicht?
Klingt ja direkt dramatisch.

Aber ansonsten begrüße ich es, wenn eine weitere partei am politischen prozess teilnimmt.
Auch wenn ich sie, obwohl mir meine Freiheit wichtig ist, nicht wähle.


und so sympathisch die idee auch ist: ICH finde es nen witz zu fordern, dass filme, musik, spiele usw. jedermann kostenlos zu verfügung stehen sollen...
Dafür brauchts keine Priaten, da kann man auch die Grünen wählen.
 
AW: Unterstützung für die Piratenpartei

Offenbar ist hier für manche Forenteilnehmer strittig, ob die Piratenpartei nun diese "alles gratis"-Menalität vertritt oder nicht. Dabei schreiben sie es doch ganz klar auf der Homepage.

Da sich die Kopierbarkeit von digital vorliegenden Werken technisch nicht sinnvoll einschränken lässt und die flächendeckende Durchsetzbarkeit von Verboten im privaten Lebensbereich als gescheitert betrachtet werden muss, sollten die Chancen der allgemeinen Verfügbarkeit von Werken erkannt und genutzt werden. Wir sind der Überzeugung, dass die nichtkommerzielle Vervielfältigung und Nutzung von Werken als natürlich betrachtet werden sollte und die Interessen der Urheber entgegen anders lautender Behauptungen von bestimmten Interessengruppen nicht negativ tangiert.[...]
http://www.piratenpartei.de/navigation/politik/urheberrecht-und-nicht-kommerzielle-vervielfaeltigung

Auch ein Blick ins Parteiprogramm, zeigt eine klare diesbezügliche Haltung. Die Punkte vom Inhaltsverzeichnis der Reihenfolge nach:
Präambel (die schon stark in Richtung alles gratis geht)
Urheberrecht und nicht kommerzielle Vervielfälltigung
Keine Beschränkung der Kopierbarkeit
Freies Kopieren und freie Nutzung
[...]
http://www.piratenpartei.de/files/Parteiprogramm.pdf

Meiner Meinung nach gibt das ganz klar die Richtung vor und der Name Piratenpartei bezieht sich ja wohl auf den Begriff Softwarepiraterie.

Dazu kommen natürlich noch andere Theme, u.a. auch Datenschutz und Privatsspähre. Um ehrlich zu sein, sind das aber bestenfalls lala-Themen, schließlich haben wir dahingehend heute schon ausreichend Gesetze, das Problem dabei ist, dass man sich nicht daran hält.

Was mich so ungemein fasziniert ist, dass eine "Partei", die lediglich ein paar Randthemen bringt, überhaupt traut, zu einer Bundestagswahl anzutreten. Wie sieht denn die Haltung zu den wirklich wichtigen Themen aus? Da gibts genau Null.

Vielleicht schaffen sie es sogar tatsächlich, dann haben ein paar "Piraten" ein gutes Einkommen aus der öffentlichen Hand und sind dann am besten im Parlament selbst ruhig, weil sie die Materie eh nicht verstehen.Sie nennen sich zwar Partei, aber sie haben einfach nicht die notwendigen qualifzierten Mitarbeiter, die 99,9% der Gesetze durcharbeiten und erklären, die nichts mit dem "Parteiprogramm" zu tun haben.
 
AW: Unterstützung für die Piratenpartei

Spassbremse am 10.06.2009 21:37 schrieb:
Dennoch denke ich, dass die Partei ihren Namen ändern müsste, um seriöser wahrgenommen zu werden, vlt. "Bündnis Neue Medien", oder "Partei für Informationskultur".
Eine Namensänderung wäre wohl von elementarer Bedeutung. Dieses Sammelsurium steckt aber momentan nicht einmal in den Kinderschuhen, die Partei ist quasi ein Ungebornes. Keine Haltung zu politisch wirklich relevanten Themen, keine Experten zu wirtschaftlichen oder sozialen Fragen. Keine massenwirksamen Sprecher für die Öffentlichkeit (sprich Print, TV). Die Grünen konnten damals immerhin politische "Größen" mit Fachwissen von anderen Parteien ködern, bzw. Wählergruppen mit relevanten Themengebieten locken - und zwar wirksam.
Die Piraten-Partei ist für den "normalen Wähler" einfach blass, nichtssagend und bezogen auf den Namen und das faktisch nicht existente Wahlprogramm unwählbar.

Wenn da mal Strukturen geschaffen werden, und man öffentlich zu Themen Stellung bezieht, die eine große Anzahl von Wählern interessiert, dann könnte man diese Partei imho schon als Faktor mit ernsthafter Intention in der politischen Landschaft sehen. Aber momentan sind sie das nicht.

Es ist aber immer schön zu sehen, wenn sich neue politische Vereinigungen versuchen zu formieren.

Regards, eX!
 
AW: Unterstützung für die Piratenpartei

Arkasi am 11.06.2009 11:20 schrieb:
Offenbar ist hier für manche Forenteilnehmer strittig, ob die Piratenpartei nun diese "alles gratis"-Menalität vertritt oder nicht. Dabei schreiben sie es doch ganz klar auf der Homepage.
[...]
Meiner Meinung nach gibt das ganz klar die Richtung vor und der Name Piratenpartei bezieht sich ja wohl auf den Begriff Softwarepiraterie.
Es geht ja nicht um die geistige Enteignung von Urhebern, sondern um eine Regelung, die das "Stückgut", die MP3-Datei zum Beispiel ausnimmt. Das Lied, die Musik als solches muss dem Urheber natürlich bezahlt werden, dazu werden Modelle entwickelt.
Ähnlich ist es mit dem Patentschutz, der nicht als Innovationsbremse dienen darf.

Eine MP3 kann nicht behandelt werden wie ein produzierter und ausgelieferter Tonträger. Irgendwann muss man dann für die Kopie für den MP3-Player oder das Auto nochmal extra bezahlen.
Irgendein Kompromiss muss gefunden werden.

Was mich so ungemein fasziniert ist, dass eine "Partei", die lediglich ein paar Randthemen bringt, überhaupt traut, zu einer Bundestagswahl anzutreten. Wie sieht denn die Haltung zu den wirklich wichtigen Themen aus? Da gibts genau Null.
Das Fehlen von Positionen zu anderen Themen hat demokratische Gründe.
Wenn sich eine Gruppe von Leuten in einem Hinterzimmer zusammensetzt und ein detailliertes Parteiprogramm aufsetzt, dann fehlen da erst Recht alle anderen Ansichten, Expertenmeinungen, Zusatzvorschläge.
Deshalb startet eine Partei erstmal mit einem engen Programm, und die Stellung zu anderen Themen forciert sich durch die Anhängerschaft, die dadurch gewonnen wird.
Gleiches gilt für die Themen, die schon belegt sind, denn die können natürlich auch abgeändert werden, wenn erstmal ein paar Tausend Leute dran mitarbeiten.

Vielleicht schaffen sie es sogar tatsächlich, dann haben ein paar "Piraten" ein gutes Einkommen aus der öffentlichen Hand und sind dann am besten im Parlament selbst ruhig, weil sie die Materie eh nicht verstehen.Sie nennen sich zwar Partei, aber sie haben einfach nicht die notwendigen qualifzierten Mitarbeiter, die 99,9% der Gesetze durcharbeiten und erklären, die nichts mit dem "Parteiprogramm" zu tun haben.
[/quote]

Was denn für Qualifikationen?
Die Piratenpartei will doch nicht allein regieren. Zum Formulieren von Gesetzestexten haben sie Juristen, oder auch Journalisten. Zum Entsenden in die Ausschüsse haben sie Dipl.-Wirtschaftsinformatiker, Mathematiker, Informatiker und Unternehmer.
Beim Abstimmen über Gesetze, die von anderen Ausschüssen erarbeitet wurden, unterscheiden sie sich nicht von den anderen Mitgliedern des Bundestages. Da ist jeder seinem Wahlkreis oder seinem Gewissen verpflichtet.

Wichtig ist, dass es bei Gesetzen, die das Internet oder die Überwachung betreffen auch Stimmen gibt in der Diskussion, die die entsprechende Generation vertreten. Viele Politiker glauben nämlich wirklich, dass das rote Stoppschild Kinder schützt und bombensicher ist.

Das mit dem "guten Einkommen aus öffentlicher Hand" ist irrelevant. Die Abgeordnetenbezüge bekommt sonst ein anderer Politiker und die Wahlkampfunterstützung wird pro Stimme (und Spendenaufkommen) bezahlt und steht ja wohl nicht zur Diskussion.



Die Piratenpartei wächst und die Mitgliederzahl wächst rasant. Gleichzeitig werden Standpunkte und Vorschläge für alle denkbaren Themenbereiche diskutiert.
Die Partei entwickelt sich, und zwar wie ich die internen Diskussionen mal interpretiere zu einer linksliberalen Partei mit jungem, gebildetem Klientel.
 
AW: Unterstützung für die Piratenpartei

Nope81 am 11.06.2009 12:31 schrieb:
Arkasi am 11.06.2009 11:20 schrieb:
Offenbar ist hier für manche Forenteilnehmer strittig, ob die Piratenpartei nun diese "alles gratis"-Menalität vertritt oder nicht. Dabei schreiben sie es doch ganz klar auf der Homepage.
[...]
Meiner Meinung nach gibt das ganz klar die Richtung vor und der Name Piratenpartei bezieht sich ja wohl auf den Begriff Softwarepiraterie.
Es geht ja nicht um die geistige Enteignung von Urhebern, sondern um eine Regelung, die das "Stückgut", die MP3-Datei zum Beispiel ausnimmt. Das Lied, die Musik als solches muss dem Urheber natürlich bezahlt werden, dazu werden Modelle entwickelt.
Ähnlich ist es mit dem Patentschutz, der nicht als Innovationsbremse dienen darf.

Eine MP3 kann nicht behandelt werden wie ein produzierter und ausgelieferter Tonträger. Irgendwann muss man dann für die Kopie für den MP3-Player oder das Auto nochmal extra bezahlen.
Irgendein Kompromiss muss gefunden werden.

Von MP3 oder anderen digitalen Formaten ist keine Rede, es geht generell Musik, Filme und Software, die sie Netz gratis laden wollen. Brauchst nur das Programm lesen, da wird nichts differenziert.

Was mich so ungemein fasziniert ist, dass eine "Partei", die lediglich ein paar Randthemen bringt, überhaupt traut, zu einer Bundestagswahl anzutreten. Wie sieht denn die Haltung zu den wirklich wichtigen Themen aus? Da gibts genau Null.
Das Fehlen von Positionen zu anderen Themen hat demokratische Gründe.
Wenn sich eine Gruppe von Leuten in einem Hinterzimmer zusammensetzt und ein detailliertes Parteiprogramm aufsetzt, dann fehlen da erst Recht alle anderen Ansichten, Expertenmeinungen, Zusatzvorschläge.
Deshalb startet eine Partei erstmal mit einem engen Programm, und die Stellung zu anderen Themen forciert sich durch die Anhängerschaft, die dadurch gewonnen wird.
Gleiches gilt für die Themen, die schon belegt sind, denn die können natürlich auch abgeändert werden, wenn erstmal ein paar Tausend Leute dran mitarbeiten.

Das mag richtig sein, allerdings kandidiert eine solche Partei dann nicht für den Bundestag sondern auf kommunaler Ebene und versucht erst einmal eine Struktur aufzubauen. Dann gehts irgendwann auf die Landesebene und am Ende zum Bund.

Alles andere ist Schwachsinn, wenn man ein entsprechendes Programm erst ausarbeitet, nachdem die Wahl geschlagen ist, dann weiß ja nicht einmal die Partei selbst, was sie für eine Haltung hat.

Vielleicht schaffen sie es sogar tatsächlich, dann haben ein paar "Piraten" ein gutes Einkommen aus der öffentlichen Hand und sind dann am besten im Parlament selbst ruhig, weil sie die Materie eh nicht verstehen.Sie nennen sich zwar Partei, aber sie haben einfach nicht die notwendigen qualifzierten Mitarbeiter, die 99,9% der Gesetze durcharbeiten und erklären, die nichts mit dem "Parteiprogramm" zu tun haben.

Was denn für Qualifikationen?
Die Piratenpartei will doch nicht allein regieren. Zum Formulieren von Gesetzestexten haben sie Juristen, oder auch Journalisten. Zum Entsenden in die Ausschüsse haben sie Dipl.-Wirtschaftsinformatiker, Mathematiker, Informatiker und Unternehmer.
Beim Abstimmen über Gesetze, die von anderen Ausschüssen erarbeitet wurden, unterscheiden sie sich nicht von den anderen Mitgliedern des Bundestages. Da ist jeder seinem Wahlkreis oder seinem Gewissen verpflichtet.[/quote]

Ach, diese Leute hat die Piratenpartei schon, da bin ich aber froh und wer genau soll das sein? Ein paar Jungspunde, die glauben, die Welt zu verstehen?

Wichtig ist, dass es bei Gesetzen, die das Internet oder die Überwachung betreffen auch Stimmen gibt in der Diskussion, die die entsprechende Generation vertreten. Viele Politiker glauben nämlich wirklich, dass das rote Stoppschild Kinder schützt und bombensicher ist.

Die Stimmen gibt es heute schon, sie sind nur irrelevant.

Das mit dem "guten Einkommen aus öffentlicher Hand" ist irrelevant. Die Abgeordnetenbezüge bekommt sonst ein anderer Politiker und die Wahlkampfunterstützung wird pro Stimme (und Spendenaufkommen) bezahlt und steht ja wohl nicht zur Diskussion.

Sicher, doch die sind wenigstens in eine Struktur eingebunden, wo es wenigstens etwas Know-How gibt.

Die Piratenpartei wächst und die Mitgliederzahl wächst rasant. Gleichzeitig werden Standpunkte und Vorschläge für alle denkbaren Themenbereiche diskutiert.
Die Partei entwickelt sich, und zwar wie ich die internen Diskussionen mal interpretiere zu einer linksliberalen Partei mit jungem, gebildetem Klientel.

Ja, eine Studentenvereinigung mit lauter weltfremder Menschen. Von dieser Seite ist noch nie was intelligentes gekommen, weshalb sie seit Jahrzehnten ignoriert werden und nach ein paar Jahren, wissen eben diese ehemaligen "gebildeten" Studenten, wie dumm sie doch waren und lachen über sich selbst.
 
AW: Unterstützung für die Piratenpartei

Arkasi am 11.06.2009 17:21 schrieb:
Ja, eine Studentenvereinigung mit lauter weltfremder Menschen. Von dieser Seite ist noch nie was intelligentes gekommen, weshalb sie seit Jahrzehnten ignoriert werden und nach ein paar Jahren, wissen eben diese ehemaligen "gebildeten" Studenten, wie dumm sie doch waren und lachen über sich selbst.

Oh mein Gott... der Post könnte von 1967 stammen, kurz bevor Benno Ohnesorg erschossen wurde.

Was ist denn falsch daran, zu Bildungsfragen auch Schüler und Studenten zu hören, zu Wirtschaftsfragen auch Existenzgründer und zu Einwanderungsfragen Migranten?
Was für angebliche Experten in den etablierten Parteien sitzen, hat man in derm SPIEGEL-Portrait über Phillip Mißfelder gesehen. Der hat überhaupt kein Fachwissen, der macht nur "Partei". Wenn das besser sein soll?
 
AW: Unterstützung für die Piratenpartei

Nope81 am 11.06.2009 18:48 schrieb:
Arkasi am 11.06.2009 17:21 schrieb:
Ja, eine Studentenvereinigung mit lauter weltfremder Menschen. Von dieser Seite ist noch nie was intelligentes gekommen, weshalb sie seit Jahrzehnten ignoriert werden und nach ein paar Jahren, wissen eben diese ehemaligen "gebildeten" Studenten, wie dumm sie doch waren und lachen über sich selbst.

Oh mein Gott... der Post könnte von 1967 stammen, kurz bevor Benno Ohnesorg erschossen wurde.

Was ist denn falsch daran, zu Bildungsfragen auch Schüler und Studenten zu hören, zu Wirtschaftsfragen auch Existenzgründer und zu Einwanderungsfragen Migranten?

Och bitte, liegt das denn nicht auf der Hand? Bei den Wirtschaftsfragen klingt es ja noch vernünftig, aber beim Rest?

Wo liegen denn wirklich die Interessen der Schüler und Studenten? In der bestmöglichsten Ausbildung oder an einem angenehmen Leben? In Österreich gibt es beispielsweise sogenannte schulautonome Tage. Das sind freie Tage, die die Schule selbst festlegen kann und die wie ein Feiertag behandelt werden, also schulfrei. Vor ein paar Wochen wollte diese die Unterrichtsministerin dahingehend ändern, dass nicht mehr schulfrei ist, sondern Förderunterricht. Das ist an sich eine sinnvolle Maßnahme, vorallem wenn man bedenkt, wie schlecht viele Schüler leistungsmäßig sind und gleichzeitig löst man das Problem mit elterlichen Aufsicht, denn oft haben Schulen diese Tage in einer einzigen Woche genommen und so quasi Herbstferien geschaffen. Durchaus ein Problem für die Eltern, vorallem wenn mehrere Kinder im Haushalt leben, die auf unterschiedliche Schulen gehen.

Alles in Allem also ein durchaus intelligenter Vorschlag und jetzt rate mehr, wer Demos abgehalten hat, damit das nicht kommt. Überraschung, es waren die Schüler.

Das kann ich ihnen nicht übel nehmen, als ich in der Schule war, hätte ich ähnlich reagiert und ich hätte nur zu gerne bei Bildungsfragen ein Mitspracherecht gehabt, das kannst du mir glauben, nur der Grund war nicht die Bildung, sondern mein eigenes fortkommen bzw. meine Freizeit.

Bei Einwanderen bzw. Migranten gehts um das Gleiche. Genau wie in der Schule, geht es um das Wohl der Betroffenen, nicht um das Wohl des Staates oder der Sache.

Bei Wirtschaftsfragen ist es im Prinzip auch so, allerdings kann dabei durchaus etwas gutes rauskommen, z.B. in Form von Arbeitsplätzen, weshalb die Wirtschaft in solche Fragen immer schon eingebunden war, die beiden anderen Gruppen hingegen richtigerweise ignoriert wurden.

Was für angebliche Experten in den etablierten Parteien sitzen, hat man in derm SPIEGEL-Portrait über Phillip Mißfelder gesehen. Der hat überhaupt kein Fachwissen, der macht nur "Partei". Wenn das besser sein soll?

Vom Parlament war keine Rede, die Experten sitzen immer im Hintergrund. An der Front hingegen sind immer austauschbare Menschen, die nur angeblich die Entscheidungen treffen. Selbiges trifft übrigens auch auf die Regierung zu, die Minister sind völlig uninteressant, die Entscheidungen trifft immer das jeweilige Kabinett des Ministers.

Die Frontleute der Piratenpartei sind vermutlich um nichts schlechter als die anderer Parteien, auch wenn ihnen natürlich die Erfahrung fehlt und mangels Parteiorganisation gibt es auch keinen parteiinternen Seminare etc., aber das ist bei neuen Parteien normal.

Das Problem ist, dass es im Hintergrund niemanden gibt, der die nötige Fachkenntnis hat und den Abgeordneten sagt, wie sie stimmen sollen. Ehrlich, ich möchte ganz sicher nicht, dass irgendein Dodel von Parlamentarier egal welcher Coleur auch nur irgendeine Abstimmung tatsächlich selbst entscheidet. Ich habe in meinem bisherigen Leben schon einige Abgeordnete kennengelernt und keinem würde ich solche Entscheidungen anvertrauen. Stell dir den Staat mit seinem riesigen Budget und Beamtenheer einfach als überdrüber Megakonzern vor und dann zeig mir nur einen einzigen mittelgroßen Konzern, der auch nur im Traum daran denken würde, einen von diesen Abgeordneten in eine echte Entscheidungsfunktion zu heben - sowas wirst du kaum finden. Im Aufsichtsrat freilich schon, aber dort wird ja auch nichts entschieden.
 
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Arkasi am 11.06.2009 19:34 schrieb:
Das kann ich ihnen nicht übel nehmen, als ich in der Schule war, hätte ich ähnlich reagiert und ich hätte nur zu gerne bei Bildungsfragen ein Mitspracherecht gehabt, das kannst du mir glauben, nur der Grund war nicht die Bildung, sondern mein eigenes fortkommen bzw. meine Freizeit.

Bei Einwanderen bzw. Migranten gehts um das Gleiche. Genau wie in der Schule, geht es um das Wohl der Betroffenen, nicht um das Wohl des Staates oder der Sache.

Es geht doch fast immer um das Wohl des Betroffenen. Ob es sich jetzt um einen Schüler, Studenten, Migranten oder Bundeskanzler handelt.
Aber ich mag den Gerhard trotzdem.
 
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