MrFob
Nerd
- Mitglied seit
- 20.04.2011
- Beiträge
- 5.642
- Reaktionspunkte
- 4.096
Oh ich dachte du verstehst was ich meine.
Anscheinend hat das nur so gewirkt weil du Wörter wie Marktwirtschaft kennst.
Wen man tatsächlich was von Marktwirtschaft versteht dann sollte man ja auch verstehen dass ein Preiskorset wie es bei Games die Entwicklung schwierig macht.
Gamer verlangen immer besser Grafik und tollere Technik und Content wollen aber nur 45-50 Euro ausgeben für ein Spiel.
Ich denke das dürfte doch logisch sein das dies nicht auf dauer so funktioniert oder etwa nicht ? Ausser natürlich in einer Welt in der neue Technologien gratis von der Decke fallen
Was wir jetz haben sind:
-Gute Spiele schlechte Grafik
-Schlechte Spiele gute Grafik
Ah ja da vergessen wir mal nicht die Entwickler welche das spiel zu 45-60% fertig stellen und dann raus bringen. Denkst du das ist unabsichtlich so ? Die können es nicht besser ?
Die stehen auf Shitstorms oder rechneten damit das ein solcher ausbleibt wenn die Marketingabteilung ein cooles Event macht ?
Fazit:
Games müssen teurer werden.
Logisch oder nicht ?
Wuerde ich nicht so unterschreiben. Gegen deine Annahme spricht, dass der Umsatz in der Games Branche nach wie vor stark ansteigt (in fast allen Bereichen, ausser Arcade, klar, und Handhelds, die halt durch Smartphones weniger relevant geworden sind):
https://www.bloomberg.com/news/arti...me-top-analyst-sees-industry-slumping-in-2019
Waerend es zwar stimmt, dass Spiele immer teurer in der Herstellung werden, wird dies durch massiv steigende Verkaufszahlen anscheinend auch wieder mehr als wett gemacht. Denn entgegen physischen Gegenstaenden sind die Kosten fuer eine verkaufte Einzelversion eines Spiels ja im Prinzip 0 (vor allem wenn man digital vertreibt und nur keys erstellen und ein bisschen Traffic maangen muss). Das bedeutet, hoehere Vertriebszahlen koennen die hoeheren Entwicklungskosten gut ausgleichen.
Was die Preise angeht, so gehe ich sowieso davon aus, dass hier Analysten am Werk sind, die schonmal ausgerechnet haben, mit welchen Spielepreisen der Gewinn maximiert werden kann. Dass sieht man ja schon alleine daran, dass Preise auch fuer einzelne Maerkte angepasst werden (zum Beispiel ist auf Steam das gleiche Spiel in Russland oder Suedamerika gerne mal billiger zu haben). Warum machen die das? Weil sie ihre Preise an die Kaufkraft der Kunden des Marktes anpassen, um sozusagen den "sweet spot" zwischen Einzelpreis und Abnahme zu finden. Und der scheint bei uns fuer AAA Titel nun mal so bei ca. 60 Euro zu liegen im Moment.
Ausserdem hat das ganze weniger damit zu tun, dass The Outer Worlds nun eben wohl eher kein AAA Spiel wird. Deren Problem ist sicher sowieso ein ganz anderes. Und das ist, dass Spiele in ihren Kosten immer vorfinanziert werden muessen. Du musst ja erst die Entwicklung bezahlen (ob nun per Kredit oder aus Ruecklagen) und erst wenn es rauskommt, DANN bekommst du die Kohle wieder eingespielt (wenn alles gut geht). Jede Entwicklung ist also per se mit einem Risiko verbunden. Obsidian macht hier eine neue IP auf. Das ist immer risikoreicher als den 5. Teil von irgendwas zu machen. Wenn es schwer zu sagen ist, wie gut das ganze am Ende ankommt, ist es halt sinnvoll erstmal ein kleineres Projekt zu machen und sich nicht direkt mit zig Millionen in die Kreide zu begeben, gerade wenn du ein kleineres Studio bist und solche potentiellen Verluste nicht wieder mit anderen sichereren Projekten ausgleichen kannst.
Meine Hoffnung ist ja, dass das Spiel seine Staerken in Sachen Story, Charaktere and Atmosphaere voll ausspielen kann und als kleiner aber charmanter Titel gut ankommt, wenn auch bei einer etwas kleineren Zielgruppe. Wenn das gelingt, dann kann Obisidian - jetzt, da sie ja auch durch Microsoft gekauft wurden und an deren finanziellen Mitteln teilhaben koennen - hoffentlich die Idee an ihre neuen MS Overlords pitchen, dass man dann ein besseres TOW2 machen koennte, mit allem drum und dran, finanziert aus den reichhaltigen Mitteln des neuen Mutterkonzerns.
Aber fuer jetzt verstehe ich absolut, warum Obsidian (die ja noch unabhaengig waren, fuer 90% der Entwicklungszeit dieses Spiels) erstmal die vorsichtigere Schiene gefahren ist. Und ich denke, dass haetten sie auch dann getan, wenn Vollpreis AAA Spiele ploetzlich 80 statt 60 Euro kosten wuerden.
Zuletzt bearbeitet: