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The Batman in der Filmkritik: Drei Stunden im Grunge-Club

Auf die Meinung will ich gar nicht groß eingehen, das ist eh nur subjektiv, aber bei den Inhalten wirkt es dann doch eher zu schnell geschossen, statt mal die Eindrücke sacken zu lassen.

Schon in Batman Begins wurde thematisiert, dass der eigene Anzug einfach hüftsteif ist, weil er zu gepanzert ist. Hier sieht man es eben auch, es ist kein schmales Kevlar, sondern Panzerplatten. Dass es keinen Unterschied zwischen Batman und Wayne gibt, ist doch völlig logisch. Der junge Batman ist viel wütender und sieht seine Rolle als Wayne, wie im Film auch klar thematisiert, als völlig bedeutungslos, das philanthrope lebt er nur als Rächer aus und versteht nicht was er als Wayne noch viel mehr erreichen könnte. Es war doch dann die Bürgermeister-Kandidatin, die ihn genau da wieder packen und in die Pflicht nehmen wollte. Was er aber in diesem Moment abschmettert. Das besondere an diesem Film ist, dass nicht wie sonst Bruce Wayne zu Batman wird, sondern, dass Batman Bruce Wayne in sich finden muss. Auch Selina merkte, dass die Maske immer auf seinem Gesicht ist, egal ob er sie tatsächlich trägt.

Die Polizeiwelt in Gotham ist nun mal komplett korrupt und agiert gegeneinander. Nur eine Hand voll Polizisten macht ihre Arbeit ordentlich und wird dann von denen mit den vollen Taschen durch die Mafia korrumpiert. Batman ist eben ein völlig unbestechlicher und klarer Faktor und der engste Vertraute Gordons, weil er an ihm nie zweifeln muss.

Allerdings den Cast, weil größtenteils männlich direkt mit "Macho-vibes" zu betiteln ist das einzige was zum "albernen" im Titel passt. Da braucht man sich jetzt auch nicht rauszureden, das war der Versuch irgendwie eine aktuelle Debatte reinzudrehen, die man auch einfach mal sein lassen kann. Erst recht wenn man mit Selina einen starken weiblichen Charakter hatte, der auch eine gute Entwicklung zeigte. Sie ist auch mit für verantwortlich, dass Batman vielleicht den Bruce wiederentdeckt und ihn in die Spur bringt. Sie haben sich sehr gut ergänzt. Ich hatte an Zoe die meisten Zweifel, aber sie hat es klasse umgesetzt.

Mehr Gewalt? Genau das hat Matt Reeves doch vermieden in Vergleich zu Snyder wo alle Knochen brechen usw. Das ist alles nur subtil und off-screen dargestellt. Auch ohne direkte Gewalt ist The Batman aber so düster und teilweise beklemmend, dass ich schon beeindruckt war. Es erinnert einen zurück an die Zeiten, wo es eben reichte zu wissen was passierte und damit eine Wirkung zu erzeugen, ohne, dass man es plastisch sieht.

Die länge ist wohl eher Geschmacksache, meine Freundin fand es auch zäh, ich genau richtig, weil es eben auch ein zähes Ringen um die Wahrheit ist durch die Rätsel des Riddlers und auch die Verstrickungen bei der Falcone/Maroni Affäre. MMn muss man gut aufpassen was alles gesagt wird und aufmerksam sein. Für mich auf jeden Fall ein Film, den ich mir nochmal anschauen werde mit der Sicherheit noch ein paar Details genauer zu verstehen.
Hallo tallantis,

erst mal vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar.

Ich stimme dir vollkommen zu, dass die Diskussion um einen Film immer davon profitiert, wenn der erst mal ein bisschen Zeit hat zu "sacken".

Man muss ja auch nicht aufhören, sich damit auseinanderzusetzen, nur weil er aktuell vielleicht nicht mehr im Kino läuft oder das Mainstream-Interesse schon abgeebbt ist.

Ich befasse mich extrem gerne mit Filmen, die bereits ein paar Jahre auf dem Buckel haben und längst auf DVD und Blu-ray erschienen sind, weil es mir die Möglichkeit gibt, beim mehrmaligen Schauen auf ganz verschiedene Dinge zu achten und ein vollständigeres Bild von den Motiven und Themen zu bekommen. Zum Beispiel habe ich vor ein paar Monaten einen Video-Artikel zu "The World's End" von 2013 aufgenommen, in dem ich Gedanken zum Film äußere, die sich auch erst über mehrere Sichtungen wirklich präzisiert haben. Von sowas würde ich auch echt gerne mehr machen.

Nun ist es aber natürlich so, dass die Berichterstattung zu einem Film um den Release eine Hochphase erlebt und wir uns natürlich auch direkt an den ersten Diskussionen beteiligen wollen.

Die Pressevorführungen sind nicht immer schon ein paar Wochen vor Kinostart, sondern bei großen Filmen auch mal nur ein paar Tage. Daher eignen sich diese Filmkritiken auch nur bedingt für eine extrem tiefschürfende Analyse, sondern eher dazu, grob zu umreißen, was aus subjektiver Sicht funktioniert und was nicht, was die generellen Themen sind, welche Figuren einen besonderen Eindruck hinterlassen haben und wem man einen Kinobesuch empfehlen würde.

Meine generelle Meinung zu einem Film bleibt in der Regel aber auch bei mehrmaligem Schauen konstant. Kann natürlich sein, dass meine Ansichten zu einzelnen Details oder Entwicklungen nach ein paar Jahren etwas härter oder milder ausfallen. Das geht aber denke ich jedem so, wir bleiben ja auch als Menschen nicht statisch. Darum bin ich auch selbstbewusst darin, meine Einschätzung so kurz nach der ersten Sichtung zu teilen. Das ist aber auch Voraussetzung, um das beruflich zu machen, würde ich sagen.

Mit "Macho-Vibes" meine ich nicht, dass es keine guten Frauenfiguren gibt (ich stimme dir ja vollkommen zu, dass Catwoman ein Highlight ist), sondern vielmehr, dass der Film klassisch maskulin konnotierte Motive hat. Rache, Wut, die Unfähigkeit, seine Liebe gegenüber der Vaterfigur zu äußern und die Angst, sich nach einem traumatischen Erlebnis emotional zu öffnen, sind Tropen, die vermehrt in auf Männer fokussierten Geschichten eingesetzt werden.
Das ist nicht abwertend gemeint, steht ja auch im Folgesatz. Dass es um zynische Männer geht, die ihren Platz in der Welt neu evaluieren müssen, ist ja auch wirklich ein Merkmal von Neo-Noir-Filmen, von denen ich ein erklärter Fan bin.

Ich finde auch, dass die Gewaltdarstellung besser ist als in den Snyder-Filmen. Ob man den Film mehr oder weniger gewalthaltig findet, ist aber wohl Geschmacksache. Die Serienkiller-Sequenzen zeigen schon einen Mut, die Grausamkeit der Taten wirklich herauszustellen, den andere Interpretationen mMn nicht hatten.

Wünsch dir schon mal ein schönes Wochenende!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fand den Film großartig, einer der besten Batman-Interpretationen bisher. Sie mal anders, Batman ist mehr der Detektiv, so wie er in der Comics auch dargestellt wird. Dieses düstere und wütende passt sehr gut und ich finde Robert Patinson macht seine Aufgabe sehr, sehr gut. Generell ist der "Tonlage" des Films grandios. Die Gegner sind "Opfer" von Batman, er ist mehr der Anti-Held. Ich finde Matt Reeves hat großartige Arbeit abgeliefert, auch der Großteil des Casts. Das lässt einen glatt die grauenhaften Joel Schumacher-"Interpretationen" vergessen.
 
Hallo, inano.

Freut mich, dass dir der Film gefallen hat. Ich finde auch, dass da wirklich viel zum Liebhaben drin steckt.
Mir wäre nichts lieber gewesen, als davon komplett umgehauen zu werden. Aber am Ende fand ich ihn leider einfach "nur" ganz gut.

Ich kann dir aber zumindest versichern, dass meine Meinung über den Film nicht daher rührt, dass ich irgendwie konträr zum Mainstream sein will.
Würde mich auch echt wundern, wäre ich komplett der Einzige, der irgendwas daran auszusetzen hat.
Kritiker sind ja auch keine homogene Masse, sondern Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven und fast nichts wird zu 100 Prozent von jedem gehasst oder abgefeiert.

Habe außerdem durchaus Freude an Blockbustern. "The Suicide Squad" hat mir z.B. gut gefallen, "Dune" ebenso. Demnächst kommt auch noch eine Kritik zum neuen "Jackass" und auch da fällt mein Urteil ziemlich positiv aus.
Meine Liebe zu einem Film wie "Pig" hält mich ja nicht davon ab, auch Superhelden- oder Actionfilme zu genießen. Manchmal klickt es eben auf einer ganz persönlichen Ebene und manchmal nicht.

Es ist natürlich vollkommen in Ordnung, wenn du manche meiner Kritikpunkte nicht nachvollziehen kannst. Wäre ja langweilig, wenn jeder dieselbe Meinung hat.
Tausche mich auch gerne mit dir darüber aus, selbst wenn du denkst, ich hätte "keine Ahnung".
Schreibe nicht erst seit gestern über Filme, aber wen du für qualifiziert hältst und wen nicht, ist natürlich deine Sache allein.
Bei dem Satz mit der homogenen Masse gebe ich dir natürlich recht, obwohl mir auch die Standardphrase “Geschmäcker sind verschieden“ vollkommen gereicht hätte aber es klingt halt hübscher. Nur sehe ich einen großen Unterschied zwischen einem normalen Kinogänger und einem Kritiker, der für seine Publikation bezahlt wird.

Ein Kritiker wird nun mal für seine Arbeit entlohnt und dazu gehört es nun mal auch, Hintergrundwissen zu recherchieren (hat auch etwas mit journalistischer Sorgfalt zu tun, was natürlich nicht heißen soll, dass man z.B. in diesem Fall jedes Graphicnovel gelesen haben muss das teilweise extrem stark zitiert wird) und das lässt in dieser Kritik ziemlich missen.

In der Überschrift wird etwas von “albern“ geschrieben aber dann wird nicht näher darauf eingegangen. Den einzigen Bezug, den man mit viel Wohlwollen auf Albernheit zuschneiden kann, ist der zu der Batman-Version von Adam West, obwohl die absolut nicht vergleichbar mit Matt Reeves Version ist. Das ist so als würde ich sagen, dass Esoterik eine ernstzunehmende Wissenschaft ist. Es ist einfach unelegant und dient nur zum reinen Selbstzweck, um “The Batman“ Leser:innen direkt in eine gewisse Denkweise zu lenken.
Bessere Vergleiche zu Tim Burtons und/oder Christopher Nolans Versionen werden gar nicht erst aufgeführt, obwohl das Setting und der Rest sich einfach besser eigenen.

Die Kritik liest sich halt einfach wie schnelles Geld. Ich nehme einfach mal diese Metapher: Deine Kritik ist wie ein Hinterhof Imbiss. Er ist schnell gemacht, schnell serviert, man kann es essen aber schmeckt nicht gut, weil einfach die hochwertigen Zutaten fehlen.

Mit meiner Vermutung mit dem dark and gritty habe ich wohl auch irgendwie recht behalten, wenn ich so deine Filmaufzählung lese, denn die sind ja auch eher in einem hellen Setting verankert. Und gerade bei “The Suicide Squad“ sehe ich einen unglaublichen Widerspruch zu “The Batman“, denn bei Batman sagst du, dass sich die Gewalt immer mehr potenziert aber James Gunns Film scheinst du zu mögen und das obwohl “The Suicide Squad“ (ab 18 Jahren) einen viel höheren Gewaltgrad als “The Batman“ (ab 12 Jahren) jat.

Ich bleibe bei meiner Einschätzung zu deiner Kritik und muss sogar noch einen draufsetzen, dass sie aufgrund deiner Antwort und den dazugehörigen Widersprüchen sogar noch an Wert verliert.

Es ist ein grandioser Film, weil "The Batman" nicht der Film ist, den einige Leute brauchen, aber es der Batman ist, den die ECHTEN (Comic-)Fans verdienen.
 
Bei dem Satz mit der homogenen Masse gebe ich dir natürlich recht, obwohl mir auch die Standardphrase “Geschmäcker sind verschieden“ vollkommen gereicht hätte aber es klingt halt hübscher. Nur sehe ich einen großen Unterschied zwischen einem normalen Kinogänger und einem Kritiker, der für seine Publikation bezahlt wird.

Ein Kritiker wird nun mal für seine Arbeit entlohnt und dazu gehört es nun mal auch, Hintergrundwissen zu recherchieren (hat auch etwas mit journalistischer Sorgfalt zu tun, was natürlich nicht heißen soll, dass man z.B. in diesem Fall jedes Graphicnovel gelesen haben muss das teilweise extrem stark zitiert wird) und das lässt in dieser Kritik ziemlich missen.

In der Überschrift wird etwas von “albern“ geschrieben aber dann wird nicht näher darauf eingegangen. Den einzigen Bezug, den man mit viel Wohlwollen auf Albernheit zuschneiden kann, ist der zu der Batman-Version von Adam West, obwohl die absolut nicht vergleichbar mit Matt Reeves Version ist. Das ist so als würde ich sagen, dass Esoterik eine ernstzunehmende Wissenschaft ist. Es ist einfach unelegant und dient nur zum reinen Selbstzweck, um “The Batman“ Leser:innen direkt in eine gewisse Denkweise zu lenken.
Bessere Vergleiche zu Tim Burtons und/oder Christopher Nolans Versionen werden gar nicht erst aufgeführt, obwohl das Setting und der Rest sich einfach besser eigenen.

Die Kritik liest sich halt einfach wie schnelles Geld. Ich nehme einfach mal diese Metapher: Deine Kritik ist wie ein Hinterhof Imbiss. Er ist schnell gemacht, schnell serviert, man kann es essen aber schmeckt nicht gut, weil einfach die hochwertigen Zutaten fehlen.

Mit meiner Vermutung mit dem dark and gritty habe ich wohl auch irgendwie recht behalten, wenn ich so deine Filmaufzählung lese, denn die sind ja auch eher in einem hellen Setting verankert. Und gerade bei “The Suicide Squad“ sehe ich einen unglaublichen Widerspruch zu “The Batman“, denn bei Batman sagst du, dass sich die Gewalt immer mehr potenziert aber James Gunns Film scheinst du zu mögen und das obwohl “The Suicide Squad“ (ab 18 Jahren) einen viel höheren Gewaltgrad als “The Batman“ (ab 12 Jahren) jat.

Ich bleibe bei meiner Einschätzung zu deiner Kritik und muss sogar noch einen draufsetzen, dass sie aufgrund deiner Antwort und den dazugehörigen Widersprüchen sogar noch an Wert verliert.

Es ist ein grandioser Film, weil "The Batman" nicht der Film ist, den einige Leute brauchen, aber es der Batman ist, den die ECHTEN (Comic-)Fans verdienen.
Kleine Verbesserung, The Suicide Squad ist ab 16 freigegeben.

Ansonsten schöner Schlusssatz.
 
Kleine Verbesserung, The Suicide Squad ist ab 16 freigegeben.

Ansonsten schöner Schlusssatz.
Du hast vollkommen recht. Ich habe sogar nochmal auf der BluRay nachgeguckt (das Steelbook ziert auch mein Regal) und da stehts auch drauf.

Wegen des Kontextes lasse ich das aber dennoch so stehen und editiere es nicht.

Aber vielen Dank für dein Lob für meinen Schlusssatz. Ich hatte direkt das Zitat vom Ende von "The Dark Knight" im Kopf und wollte es einfach mit in meiner Antwort einbauen :-D

Ich hätte sogar noch einen zusätzlichen, besseren Vergleich als den Adam West Batman. Nämlich der Film (bzw. das Graphicnovel) "Sin City". Stilistisch gibt es da auch eine größere Schnittmenge als zu der 70er Version (nur noch so btw.).
 
Habe ihn gesehen und eines fällt sofort auf. Er ist zu lange. Hätten es keine 120 Minuten oder weniger getan?
Man quält sich durch die vielen Dialoge, die nur durch ein paar Kloppereien ausgeglichen werden. Ich musste mich wie bei Eternals übelst langweilen. Ich hab heute mehr Spaß an dem ersten Batman von 1989, der technisch weit schlechter ist.
 
Nun genauso wie er auf die Meinung anderer eingegangen ist (und das recht unschön) bin ich auf die seine eingegangen. Das ist nun mal meine persönliche Meinung, die ja nicht deiner entsprechen muss. Das sollte man vielleicht einfach mal akzeptieren! ;)
Dafür konnte ich aber meine Meinung bzw. meine Kritik an der Kritik artikulieren und sogar an Beispielen festmachen.

Pauschales Geschreibe, ohne auch nur (grob) ins Detail zu gehen ist da wohl anderen überlassen ;)
 
Dass es keinen Unterschied zwischen Batman und Wayne gibt, ist doch völlig logisch. Der junge Batman ist viel wütender und sieht seine Rolle als Wayne, wie im Film auch klar thematisiert, als völlig bedeutungslos, das philanthrope lebt er nur als Rächer aus und versteht nicht was er als Wayne noch viel mehr erreichen könnte. Es war doch dann die Bürgermeister-Kandidatin, die ihn genau da wieder packen und in die Pflicht nehmen wollte. Was er aber in diesem Moment abschmettert. Das besondere an diesem Film ist, dass nicht wie sonst Bruce Wayne zu Batman wird, sondern, dass Batman Bruce Wayne in sich finden muss. Auch Selina merkte, dass die Maske immer auf seinem Gesicht ist, egal ob er sie tatsächlich trägt.
Danke für dieses Kommentar. Ich hatte auch auf YouTube ein Kommentar gelesen, indem anscheinend klar ist, dass Batman das "wahre" Alter Ego von Bruce Wayne ist. Ich habe das Gefühl, Viele verstehen das Konzept einer Identität nicht. Batman hat kein Alter Ego. Batman ist Bruce Wayne in einem Fledermaus Kostüm. Er trägt ein Kostüm, um seine wahre Identität zu verbergen, um so Kriminalität bekämpfen zu können. Das macht aber keine neue Identität aus. Batman und Bruce Wayne sind ein und dieselbe Identität. Man könnte höchstens das öffentliche Image von Bruce Wayne als eine alternative Identität bezeichnen. Das Image eines philanthropischen Playboys, das ist eine "Maske", die tatsächlich eine andere Identität vorspielt. Aber zwischen Bruce Wayne, der angetrieben durch ein Trauma als Kind, gegen das Böse und für Hoffnung kämpft, und der kostümierten Version davon, gibt es keinen Unterschied.
 
Hab den Film mittlerweile auch sehen können. Ich persönlich denke, dass er sich nicht hinter der Nolan-Reihe verstecken muss. Während sich Christian Fussy hier eher an Stellen Kritik übt, wo ich sie nicht so negativ sehe oder bewerte, fiel mir immerhin auch das ein oder andere Negative in der Erzählung auf.

Allein das Verhältnis von Batman zu Gordon und deren zur Polizei von Gotham nimmt im Laufe der Handlung skurile Züge an, weil Batman in einer Szene noch eine unwillkommene Person ist, in der nächsten geduldetes Beiwerk. Gorden selbst kommt trotz seiner Patzer, die er sich während der Ermittlungen leistet und seine Treue zu Batman jedes mal erstaunlich gut weg ohne dafür nachhaltig Ärger zu bekommen.

Um den Pinguin in einer Verfolgungsjagd zu stellen, werden von ihm unschuldige Zivilisten in Gefahr gebracht, vermutlich sogar getötet. Umso obskurer wirkt es, wenn man bedenkt, dass man ihn gehen lässt, als man hat was man von ihm will - und das ist nicht mal viel. Ist ein gefährlicher Eingriff in der Straßenverkehr in Gotham keine ahndungswürdige Straftat?

Batmans Verhältnis zu seinem Butler wirkt auf mich ziemlich gestört. Während Alfred so eine Art Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft verströmt behandelt Bruce ihn meistens ziemlich herablassend, fühlt sich mitunter von ihm bevormundet.

Auch das Story-Finale lässt einige Lücken offen (die letzten 30 Minuten),
denn wie im Trailer zu sehen wird der Riddler ja in einem Café gefasst. Mit Blick auf die Entwicklung der weiteren Handlung eine unnötige Aktion, denn effektiv gab es für seinen Plan keinen Grund dafür in Gefangenschaft zu geraten. Vielleicht hat es was damit zu tun, dass er sein persönliches Minimalziel erreicht sah?
Für die letzte Zielperson, die er tot sehen will, fehlt ihm ein richtiges Motiv. Dafür dass er als so genial dargestellt wird, ist dieser Teil seiner Planung ungewöhnlich schlecht, denn wenn Batman oder ein Polizist sein letztes Rätsel zu schnell löst - und er war ja augenscheinlich in der Erwartung das Batman dies tun würde - wäre der letzte Teil seines Plans ja gar nicht mehr durchführbar gewesen.

Der Film trumpft dagegen vor allem visuell auf. Auch die Vertonung ist klasse und der schwarze Humor mit den beiden Türstehen bei der Eisberg Lounge passt gut ins Gesamtwerk. Batman ist als Figur enttäuscht von Gotham City. Sein Groll darüber, dass egal was er der Stadt gibt, sie ihm nichts zurück gibt, hat ihn in zwei Jahren mental sehr zugesetzt, aber gibt trotzdem nicht auf, ist stets sehr fokussiert. Dadurch ist der sogenannte Emo-Batman, der eher zurück gezogen lebt, eine willkommene Abwechslung zu dem Playboy-Image aus den Nolan Filmen.
Die 3 Stunden gingen bei jedenfalls recht gut rum, weil sich der Film es schafft selbst in den ruhigen Momenten unterhaltsam zu sein. Für mich eine ganz klare Filmempfehlung.
 
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