Problem ist halt, dass es quasi nichts lohnenswertes zu erkunden gibt. Und die Reaktion der Spielwelt auf den Spieler ist naja, eher undurchdacht. Wenn die Wachen dich als den "Auserwählten" erkennen der du ja meistens bist (und wissen das du quasi gottgleich bist), dann aber versuchen dich für einen Diebstahl im Wert von 5 Gold zu verhaften... sorry das ist einfach lächerlich.
Kommt drauf an was das erkunden für Dich lohnenswert macht. Gerade hier liegt meines Erachtens nach eine der Stärken von Bethesda, an die die meisten anderen OpenWorld-games nicht ran kommen.
Der "Auserwählte" war man in Morrowind - mit durchaus unterschiedlichen Ansichten darüber, je nachdem wo Du grad warst. In Oblivion war man der Held von Kvatch, aber der einzige welcher Dich ansatzweise als "Auserwählt" sah, war der Kaiser welcher kurz danach verstarb. Zutreffend ist es für Skyrim, nicht jedoch für die beiden Fallouts.
Und das man auch als "Auserwählter" sich an die Regeln zu halten hat und nicht einfach tun und lassen kann wie man will ist nicht lächerlich sondern konsequent. Lächerlich wär's wenn ich einem Händler meine Sachen verkaufe, ihn umboxen und ausrauben kann, nur um Ihm anschliessend dasselbe nochmals zu verkaufen und er auch nach mehrmaligen solcher Vorfälle, immernoch willens ist mit mir zu handeln - siehe Gothic.
Hinzu kommt, das Bethesda ja gerade bei den Reaktionen der Spielwelt sich verbessern will - darum ging's ja in dem Artikel.
Das ist halt das Problem. DIe Spiele sind technisch auf Grund der Engine maximal noch mittelmaßig und der Rattenschwanz der Mittelmäßigkeit ist dadurch noch länger, siehe zb das Kampfsystem. Aber man lässt dann die Modder halt machen um zu retten was noch zu retten ist. Nicht falsch verstehen, das Modding bei Bethesda ist mit das Beste was es so auf dem Markt gibt. Aber deshalb nach Morrowind quasi nichts mehr gemacht zu haben ist halt irgendwie (zumindest für mich) ein schlechter Grund. Und Sorry, aber die Entwicklung der Titel ist marginalst, ahnlich wie zB auch bei einem Piranha Bytes und da wird eben genau das immer angekreidet (und die sind kein AAA-Studio).
Ich weiß das es viele Bethesda-Jünger gibt, nicht umsonst veröffentlicht man Skyrim sicher bald noch für Smart-Kühlschränke... Aber den Hype um die Titel sind mMn nicht mehr verdient/gerechtfertigt.
Nochmals: technisch waren Bethesda noch nie Spitzenreiter (mit viel gutem Willen vielleicht grafisch mit Oblivion und auch dies mit Abstrichen - Stichwort Kartoffel-Köpfe) und dies ist auch nicht das Ziel. Ihr Weg zur Langlebigkeit Ihrer Titel ist Modding. Schau Dir mal die Anzahl an Mods für Spiele auf Nexusmods an. Platz 1-7, Bethesda Titel, gefolgt von Stardew Valley, Witcher 3 und Monster Hunter World.
Du findest gerade mal 20 Titel mit mehr als 1000 Mods. Das original Skyrim hat 65k, Fallout 4 35k, selbst das uralte Morrowind hat 7,7k Mods. Diese einzigartige Erfolgsgeschichte rauswerfen oder zumindest auf's Spiel setzten um technisch mit Unreal, Cryengine, IDTech oder welcher Engine auch immer ansatzweise mithalten zu können? Bethesda mag ja durchaus dumme Fehler machen, aber so dumm scheinen's zum Glück nicht zu sein.
Auch zur Entwicklung der Titel muss ich Dir widersprechen.
Beispiel Dialog / Persönlichkeit:
Morrowind, über 80 NPCs in Balmora welche auf die Frage nach Balmora mit demselben copy-paste Text antworten. 4 Einfluss Möglichkeiten (bewundern, einschüchtern, verspotten, bestechen), welche wiederholt werden müssen. Unterschiedliche Persönlichkeiten: eine Handvoll im ganzen Spiel.
Oblivion, Dialog sehr ähnlich, verpackt in einem eher misslungenen Minigame.
Fallout 3, endlich mehrere Auswahlmöglichkeiten. Persönlichkeiten beschränkt auf ein paar einzelne NPCs (Three Dog, Moira Brown, usw).
Skyrim, Dialog ähnlich wie F3. Persönlichkeiten: machthungrige Maven, diebischer Brynjolf, kinky Haelga, herablassender Mercer - dies ist aus dem Kopf und allein in der Stadt Riften.
Fallout 4, Dialoge die sich abrechen lassen (wegdrehen) oder unterbrechen (äussere Einflüsse) und anschliessend weiter geführt werden können. Persönlichkeiten, allein die unterschiedlichen Begleiter mit Ihren Hintergründen sind so ausgereift wie man's erwarten kann.
Wenn das für Dich eine marginale Entwicklung ist, weiss ich nicht welche Quantensprünge Du erwartest, geschweige den welche Titel sie erfüllen.
Kann ich nur zustimmen. Ich gönne es jedem der Spaß damit hat und ich wünsche auch Bethesda nichts schlechtes, aber ich kann den Erfolg und die Beliebtheit persönlich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich finde Story und Präsentation absolut generisch und belanglos und es fehlt dadurch komplett der rote Faden beim Spielen. Das wäre für mich verschmerzbar, wenn ich dafür ein gutes Kampf-Gameplay und interessante Spielmechaniken (z.B. knifflige Entscheidungen bei der Charakterentwicklung) geboten bekäme. Aber ich musste in Morrowind und zuletzt Skyrim feststellen, dass mich das Spiel nach einigen Stunden einfach nur langweilt.
Story bin ich mit einverstanden. Hier kann (und sollte) Bethesda sich gewaltig steigern und Witcher 3 sollte als Referenz dienen. Auch wenn die Basis (in einem fremden Land unverhofft in einen Bürgerkrieg zu stolpern, derweilen die Drachen zurück kehren) jetzt nicht so schlecht ist. Aber in der Ausführung können sie noch deutlich zulegen.
Knifflige Entscheidungen bei der Charentwicklung kannste knicken. Dafür müsstest das einzigartige learning-by-doing System rauswerfen und dies ist ein no-go. Wer 08/15 skillungs Entscheidungen (soll ich Feuer- oder doch Wasser-Baum für meine Sorc nehmen) will, finden genügend Titel die genau dies anbieten. Das learning-by-doing System beinhaltet das Du Dich entsprechend einschränken kannst (!) - niemand zwingt Dich Meister in jedem Fach werden zu müssen.
In Oblivion spielte ich einen zwanghaft neugierigen Wald-Elfen, welcher zweimal am Tag selbst erlegtes Essen ass und an keinem aufgedeckten Symbol vorbei gehen konnte ohne es zu erkunden.
In Skyrim hatte ich ein Char welcher bis lvl5 bei jeder Begegnung mit einem Feind schreiend weg gelaufen ist und meine Begleitung (Lydia) musste sich darüm kümmern. Ab lvl5 fand mein Char den Mut zu bleiben und Lydia zu heilen. Ab lvl10 fing er an die Gegner zusätzlich aus der Distanz mit Pfeilen zu spicken.
Nun nenn mir ein Spiel, welches mir Rollenspiel-technisch auch nur ansatzweise diese Möglichkeiten bietet.
Wenn Dich Morrowind und Skyrim nach einigen Stunden langweilen, solltest in Betracht ziehen das folgende Bethesda Titel nicht für Dich sind - was absolut ok ist. Niemand verlangt das Du es mögen musst. Niemand verlangt das Du von diesen Möglichkeiten welche Bethesda Spiele in der Regel beinhalten, genauso fasziniert sein sollst. Aber man sollte aktzeptieren das scheinbar ein relativ grosser Markt für genau solche Spiele vorhanden ist - auch wenn man's selbst nicht versteht.