Jede Entscheidung basiert auf irgendwelchen Gründen. Seien es nun private oder politische. Dadurch wird die Entscheidung aber nicht weniger frei.
Das Spiel hat mittlerweile 5 Jahre auf dem Buckel. Politische Debatten über Minderheiten und Social Media gibt es auch nicht erst seit gestern. Hätte es einen Shitstorm geben sollen, hätte es diesen längst gegeben. Aber Überraschung! Der blieb aus.
Ich bezweifle, dass das nicht in Absprache mit dem Entwickler passiert.
Nicht falsch verstehen. Ich bin der Meinung, dass eine Trigger-Warnung und eventuell die Möglichkeit, den Part zu überspringen, ausgereicht hätten.
Aber die Frage, wo die Grenzen gezogen werden, wurde bereits gestellt. Und die Frage nach den rechtlich definierten Unterschieden bleibt weiterhin unbeantwortet.
Noch einmal, Spieleentwickler sind abhängig vom Geld, das Geld kommt entweder von deren Eigentümern oder einem externem Publisher. Der Publisher achtet auf seinen Ruf.
Wenn die Tendenz in der (zum Großteil nicht selbst spielenden) Gesellschaft ist, keinen Fanservice für Männer und keine Gewalt gegen wen auch immer zu "akzeptieren" bzw. dagegen anzustänkern wenn so etwas publik wird, dann wollen die Publisher solche Sachen nicht in ihren Spielen sehen. Das geht sogar soweit, dass Plattformbetreiber wie Sony einschreiten und zu Publishern sagen "das Spiel hat zu viel Blut, unsere Spiele sind zwar selbst viel blutiger und brutaler aber wenn ihr auf Playstation erscheinen wollt, dann macht das Blut weg".
Und das ist kein Witz, die Visual Novel Doki Doki Club erscheint auf Playstation als einziger Plattform mit entferntem Blut auf Druck von Sony. Außerdem wurden noch jede Menge zusätzlicher Warnmeldungen sogar während des Spiels selbst eingebaut.
Das ist KEINE Entscheidung der Entwickler!
Das ist eine sich dem Gesellschaftsdruck unterwerfende rein finanzielle Entscheidung der Publisher und Plattformbetreiber.
Die wissen, dass sie vielleicht sogar Kunden dadurch verlieren, nehmen es aber in Kauf, weil sie glauben das ist langfristig besser für sie. (Was ich bezweifle).
Ubisoft Titel bekommen nicht umsonst immer mehr Häme ab oder die Firma versucht jetzt endgültig auf den Live Service Zug mit aufzuspringen, weil ihre gesäuberten Singleplayer Games sich immer schlechter verkaufen. Weil viele Spieler diese Bevormundung satt haben und keinen Bock auf Clowns als Spielfiguren.
Beim Life Service hoffen sie dann, dass genug Kinder da ihr Taschengeld lassen, wenn sie die normalen Spieler nicht mehr erreichen können.
Was das Rechtliche angeht so habe ich darauf deutlich geantwortet. Inhalte aus verkauften Produkten nachträglich zu entfernen ist und bleibt in Deutschland illegal!