Kann mich dem Autor nur anschließen. Bin ein Kind der 80er, weshalb ich mit TNG aufgewachsen bin und eben diese Darstellung vom Autor teile. Man lernt in der Schule auf der einen Seite über den Holocaust oder Mao Zedong und erfährt die Schattenseiten der Menschen. Dann schaut man am Nachmittag TNG und die Welt ist wieder gut, denn, man hat ja ein Ziel: Weltfrieden!
Und genau mit dieser Erwartungshaltung sind Star Trek Fans an die Serie gegangen. Kein vernünftiger "Trekki" würde jemals die Filme als atemberaubend (hier eine Prise Nerd bedenken) oder philosophisch tiefgehend nennen, jedoch sah es eben bei der Serie genau umgekehrt aus. Es wurde massive Probleme aus unsere Gesellschaft genommen, diese Thematik wurde dann neu verpackt und mit einem Lösungsweg, den wir heutzutage noch nicht gehen wollen (in Star Trek gibt es kein Geld für nicht Nerds), gelöst.
Das war spannend, regte zum nachdenken an, hat den eigenen Lebensstil und den Wunsch, was man selbst als Erwachsener erleben bzw. erreichen möchte, mitdefiniert.
Und all das hat mir persönlich gefehlt.
Picard war kein Picard sondern irgendeine austauschbare Figur. Sämtliche Stärken der Figur wurden außen vor gelassen.
Es wurde ein Gewaltgrad gezeigt, der, Pardon aber das hat bei Star Trek nichts zu suchen, vollkommen überzogen war um ein breiteres Publikum zu erreichen. Das will ich nicht, ein Großteil will das nicht und ein Jonathan Frakes musste sich nicht umsonst einem massiven Shitstorm aussetzen nach dem ausstrahlen seiner "Gore-Score" Folge...
Die Serie hatte außerdem einen vollkommen vorhersehbaren Plot. Ich habe die Serie mit 2 Kumpels geschaut und nach der 3-4?! Folge war die Story klar, selbst den Tod von Picard konnte man vorausahnen, der Planet mit den Androiden, der Doktor der ein falsches Spiel spielt und was weiß ich nicht was.
Hinzu kommen Logiklöcher (wie ist 7of9 auf den Kubus gekommen? UNBEMERKT!) die zwar passieren können, aber doch bitte keine, die die Geschehnisse in Frage stellen. Dann Szenen, die inhaltlich gar keinen Mehrwert hatten sondern einfach nur Zeit strecken sollten um auf die Spielzeit zu kommen. Ich sage dazu nur die Szene in der Bar, da kann man sich doch nur fremdschämen das man sich selbst als Fan dieser Franchise wertet. Wenn man das jemand zeigt der kein Star Trek kennt, der zeigt mir doch den Vogel und hält mich für nen absoluten Vollpfosten, wenn ich dem erzähle wie genial die Welt von Star Trek ist und der dann sowas sieht...
Und ein Kritikpunkt noch mal und mit ein Grund warum man ja Sci-Fi schaut: Die Raumschiffe. Die "La Sirena" hat ja praktisch keine Funktionalität im Design, dass war einfach nur eine riesige Lagerhalle....
Ich werde auf jeden Fall die 2. Staffel von Picard nicht mehr anschauen, dass kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Discovery S3 wird ja hoffentlich weniger Michael "ich muss jeder Kleinigkeit emotinal hochspielen" Burnham und mehr Star Trek. Die Handlung spielt ja jetzt fast 1000 Jahre in der Zukunft. Dann kommt noch die Serie "Section 31" von der ich nicht viel erwarte, da es ja genau dem Gegenteil entspricht, was Star Trek bzw. die Phiosophie dahinter ausmacht, wird garantiert eine voll auf Action ausgelegte Serie.
Und dann kommt noch "Strange New Worlds" auf das ich mich persönlich unglaublich freue, da mir Anson Mount und Ethan Peck in Discovery sehr gefallen haben. Gerade Anson Mounts Darstellung als Pike war....Perfekt?!
Soooo, mal jemand aus der Fraktion "Trekki 4 Life"
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