Das wird jetzt hier alles arg Offtopic, aber ich glaube (!), dass das absoluter Schmuh ist. Niemand wird schwul oder hetero weil er über einen gewissen Zeitraum nur unter gleichgeschlechtlichen Mitmenschen gelebt hat.
Also dazu würden mich jetzt mal wirklich Studien und/oder Statistiken interessieren.
Ggf. war diese Erfahrung, in welchem Umfang auch immer, erst ein Katalysator seiner Sexualität?! Das man sich erst später eingestehen will, u.a. wg. gesellschaftlicher Tabus, dass es eben doch vollkommen okay ist auf das selbe Geschlecht zu stehen?!
Dann wäre ein Großteil der langzeitinhaftierten Männer von der innerlichen Einstellung her bereits schwul oder die langzeitinhaftierten Frauen größtenteils entsprechend lesbisch ? Sehr unwahrscheinlich das Ganze. Das würde auch bedeuten, daß innerlich homosexuell eingestellte Personen viel eher schwere Straftaten begehen ? Das ist noch größerer Blödsinn.
Aber wenn man im Knast sitzt und dort vielleicht 10, 15, 20 Jahre verbringt und sexuell keinerlei Kontakt mehr zum anderen Geschlecht hat da wird sich sicher viel eher so etwas entwickeln als bei Personen die sich in einem freien Umfeld mit freier Möglichkeit sozialer Kontakte bewegen. Es wird einem am Anfang vielleicht selbst stören. Irgendwann arrangiert man sich und irgendwann lernt man diese sexuelle Einstellung zu lieben.
Das ist ähnlich wie in einer Zweckehe. Wenn man über lange Zeit zusammenlebt, obwohl man sich nicht liebt kann sich auch auf Dauer eine Art von Liebe entwickeln. Weil man halt nichts anderes kennt. Ähnlich ist es mit demjenigen der im Knast sitzt. Der wird durch die Haftzeit und sein Umfeld wohl intensiver geprägt als es uns auf Anhieb klar sein mag und auch intensiver als wir uns vorstellen können. Daß auf Dauer vielleicht sogar stock heteros aufgrund des permanenten sexuellen Umgangs ausschließlich mit dem eigenen Geschlecht schlichtweg umgeswitcht werden.
Ich glaube dazu gab es in den USA sogar mal irgendeine Studie die diese Theorie stützt. Müßte ich aber mal sehen ob und wo ich diese finde. Das kam mal in einer Doku (auf Welt, N24 oder NTV). Müßte mal in Ruhe danach suchen.
Aber soziale Kontakte und Lebensentwicklungen haben höchstwahrscheinlich einen viel größeren Einfluß auf die persönliche Entwicklung als es uns bewußt sein mag. Daher sage ich ja das ganze nur auf eine genetische Veranlagung zu schieben halte ich für grundlegend falsch.
Sonst wären ja z.B. Vorfahren auch teils homosexuell, selbst wenn es 1-2 Generationen überspringt würde dann irgendwo beim Großvater, Urgroßvater oder den weiblichen Parts (wo auch immer) ähnlich gelagerte Fälle auftreten.
Aber das Ganze ist für eine Schnellschußbeurteilung auf generellen Ebene zu einfach meiner Ansicht nach. Unser Leben wird vielmehr genauso intensiv durch die sozialen Kontakte wie die Genetik geprägt.
Das gilt auch für andere Dinge, wo trotz bester Vorraussetzungen (beruflich/finanziell) die sozialen Kontakte Ursache für Erfolg oder für Lebensunfähigkeit (sozial/finanziell) eines Menschen sind.