Klar ist es heute mehr in der Öffentlichkeit, aber das Problem gibt es imo schon immer.
Oder würdest du sagen es gab früher mehr Spiele mit weiblichen Protagonisten?
Ich denke es war eher das Gegenteil.
Abseits von Lara, Samus und Cate Archer kann man die Heldinnen der 90er und 2000er Jahre doch an einer Hand abzählen.
Na dann will ich dir mal ein paar Hände voll machen. Und ich machs mir selbst schwerer, indem ich mich auf Spiele beschränke in denen man nicht wählen kann:
Bis 2010:
Giana Sisters (1986)
Baphomets Fluch (1996)
Heavy Metal FAKK 2 (2000)
The Longest Journey (2000)
Perfect Dark (2000)
Shantae (2002)
BloodRayne (2003)
Beyond Good And Evil (2003)
Dreamfall (2006)
Aquaria (2007)
Mirrors Edge (2008 )
Edna & Harvey (2008 )
Venetica (2009)
X-Blades (2009)
King's Bounty: Armored Princess (2009)
Ab 2010:
Blade Kitten (2010)
Bayonetta (2010)
Alice - Madness Returns (2011)
Lollypop Chainsaw (2012)
Haunted (2012)
Blades of Time (2012)
Contrast (2013)
Child of Light (2014)
Die sind mir jetzt so spontan eingefallen.
(Die Erscheinungsjahre hab ich nachgeschaut. Ich sag das mal bevor mir wieder irgendjemand mit Spitzfindigkeiten kommt...)
Ich glaube, das "Problem" bzw. die Debatte wird dadadurch künstlich aufgebauscht, dass einige der größeren Publisher mal irgendwelche weltfremden Statements diesbezüglich abgegeben haben. Wenn ich schon irgendwo lese, dass sich Spiele mit weiblichen Hauptdarstellern schlechter verkaufen, kringeln sich mir die Fußnägel. Das könnte ja evtl. auch daran liegen, dass das jeweilige Spiel einfach schlecht war?!
Ich persönlich (m) wähle IMMER einen weiblichen Charakter, wenn es mir möglich ist und spiele grundsätzlich lieber Spiele mit weiblichen Hauptcharakteren. Letzteres liegt daran dass diese Spiele meist eine interessantere Story und Charakterentwicklung bieten als der 0815-Actiontitel mit dem typischen Haudrauf-Typi.
Genau das ist es, was ich auch nie nachvollziehen kann.
Viele sagen immer, sie müssten sich mit dem Charakteren identifizieren.
Aber das ist doch schon allein aufgrund der Dinge, die der Charakter macht, völlig unmöglich, egal wie er aussieht.
Ich erlebe die Geschichte einer Figur, nicht meine Geschichte. Das wäre auch ein ziemlich ödes Spiel.
Identifikation bezieht sich in diesem Falle nicht auf wie-der-Charakter-sein, sondern viel mehr auf das, was der Charakter erlebt, in welcher Situation er/sie sich befindet und welche Entscheidungen er/sie trifft. Dabei ist das Geschlecht meiner Meinung nach eher unerheblich. Viel wichtiger ist eine glaubwürdige Darstellung eines charakterlich gut ausgearbeiteten Protagonisten, insbesondere wenn ich die Entscheidungen als Spieler nicht selbst treffen darf.