AW: Special - Fröhlich am Freitag: Spielen und spielen lassen - für mehr Toleranz
Natürlich kann jeder spielen, was er oder sie will...Was aber nervt, ist, dass gezielt Spiele ausgesucht werden und diese ohne Ende gehyped werden, um dann irgendein Extra-Sonderheft rauszubringen.
Wir machen Hefte die Hefte ja nicht zu unserem Privatvergnügen, sondern immer dann, wenn es die Spieltiefe und die Nachfrage der Leser hergibt. BEIDES muss stimmen. Das gilt logischerweise in erster Linie für Rollenspiele, Strategietitel und MMOs - da muss man sich nur unser Sortiment der letzten zwölf Monate angucken: Dragon Age, Risen, World of Warcraft, Final Fantasy XIII, Assassin's Creed, Anno 1404, Runes of Magic, 4Story, Aion usw.
Im Heft und auf der Website macht der Free2play-Anteil gefühlte 2 bis 3 % aus.
Und hier bei dem Thema sehen wohl einfach einige die Gefahr, dass wenn die PC Games sowas wie Farmville schon als DAS Spiel hinstellt, wir in Zukunft mit solchen Spielen zugeschüttet werden. Die Spiele haben in den letzten Jahren schon extrem an Anspruch verloren und wenn sowas jetzt noch gehyped wird, dann wird sich dieser Simplifizierungswahn weiter fortsetzen. Schließlich möchte man auch in Zukunft Spiele wie Dragon Age zocken und nicht irgendwelche Browser-Minigames.
Meine Meinung: Es geht nicht um das Entweder-Oder, sondern um das Sowohl-als-auch. Und ich kann nicht zustimmen, dass Spiele per se an Anspruch verloren haben im Vergleich zu von vor drei oder fünf oder zehn Jahren. Was passiert ist: Die Bedienung ist vielfach besser geworden.
Die Formulierung "irgendwelche Browser-Minigames" macht mir schon leichte Sorgen
Natürlich gibt es supertriviale Spiele, aber auch extrem komplexe Titel, die keinen Vergleich mit aktuellen Vollpreistiteln scheuen müssen und zum Teil bemerkenswerte Tiefe haben - Stichwort Travian, Gilde1400, Grepolis, Ikariam (um nur einige zu nennen). Und nicht wenige sind mit extremer Liebe zum Detail gemacht.
Auch ein Mafia Wars hat zwar keinen roten Faden, ist aber ein absurd umfangreiches Spiel (das man problemlos für Wochen und Monate ohne einen müden "echten" Euro spielen kann).
Da kann man noch so viele Fanbrillen und noch so viel schönreden. Wenn man Titel wie diese Browserspiele mit Titeln wie Dragon Age oder Mass Effect vergleicht, dann ist das einfach billiger Rotz. Es ist nun mal so.
Selbstverständlich liegen da Welten dazwischen, was Präsentation, Dramaturgie, Abwechslung usw. anbelangt, allerdings kann ich nur dazu ermuntern, Vorurteile mal kritisch zu überprüfen. Browsergames spielt man schlichtweg anders als "klassische" PC-/Konsolen-Spiele: Weniger konzentriert, in längerern Intervallen, eher nebenbei.
Lass doch Studios wie DICE Beides tun - spaßige Free2play-Spiele wie Battlefield Heroes (das in Deutschland Zigtausende spielen)
und fantastische PC-/Konsolen-Kracher wie Bad Company 2. Meine Kollegen und unendlich viele Leser nutzen Beides...und das ist gut so.
Petra
PC Games