Vor kurzem (glaube eh erst gestern oder vorgestern) las ich einen Artikel in ner Zeitschrift in der über Ingame-Gegenstände gegen reales Geld berichtet wurde. Es war zu lesen, dass sich dieses Kristallpferd (oder wie auch immer) - welches es nun über den Online-Shop von Blizzard zu erwerben gibt - bereits am ersten Tag mehrere hunderttausend mal verkauft hatte, und somit einen Gewinn von mehreren Millionen Dollar einbrachte.
Ich legte die Zeitschrift plötzlich starr bei Seite (lag gerade im Bett) ... machte mir kurz darüber Gedanken ... und war mir impulsartig wieder bewusst zu welch traurigem Niveau solche MMORPGS (besonders in diesem Fall WoW von Blizzard), Computerspiele - vor allem in Zukunft - treiben werden. Vielleicht irre ich mich ja, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Spielen wie es ein Half Life 2 eines war, eine rosige Zukunft blüht. Warum? Naja ... Du, du der das hier liest, mal eine Frage ... "Würdest du es vorziehen jahrlang an einem Computerspiel zu feilen, welches du dann um mittlerweile den gleichen Wert wie ein paar mickrige Bits-und Bytes in Form von leuchtenden Ingame-Reittieren verscherbeln müsstest, oder würdest du auch eher versuchen belanglose, suchterzeugende und vor allem zeitraubende Klickorgien auf den Bildschirm zu zaubern, mit denen du dich steinreich machen kannst?" Sag! Für was entscheidest du dich? Oder sollte ich besser Fragen ... Für was MÜSSTEST du dich entscheiden?
Mittlerweile schmücken unzählige Achievments beinahe jedes Spielgenre. Anders ist es doch gar nicht mehr möglich den Spieler vor dem Bildschirm zu halten. Und seien wir uns ehrlich ... So genial ein "normales" Computerspiel auch ist, man spielt es durch (womöglich auch 1-2 mal wiederholt) aber legt es danach auch bei Seite. Aber genau das ist das Schema, nach welchem Computerspiele entwickelt werden müssten.
Was redet der da?
Ganz einfach! Ein Computerspiel soll mich in jeder Sekunde fesseln! Ja gar mitreißen! Wie ein spannender Film im Kino! Oder anders gesagt, es soll mich entertainen! Danach soll ich mich aber umdrehen können, mich ins "wahre Leben" zurückstürzen, und laut verkündend rufen können: "Das war der Hammer!"
Wie sieht hingegen die Zukunft aus? Lassen Sie uns überlegen...
Man versucht den Langzeiterfolg, auch von "normalen" Spielen zu schüren. Heute funktioniert das bereits mit fast in jedes Spielgenre integrierter Achievements. Die findet man heutzutage ja sogar schon in Mini-Onlinegames. Die halten dich endlos lange bei der Stange, mit so wahnwitzigen Aufgaben wie "Spiele 10 Stunden"! Bitte keine dumpfe, unüberlegte Kommentare wie „Du musst die doch nicht erfüllen!“ Ja klar muss ich die nicht erfüllen! Aber mindestens 90% der Computerspieler (siehe unzählige Studien und Statistiken) MÜSSEN alles im Spiel erreichen. Auf genau diesen Drang zielen solche „Errungenschaften“ doch aus! Und auch wenn mir, meinem Nachbar und dessen Nachbarn das vielleicht bewusst ist, den 7.540 anderen Nachbarn eben nicht! Und hier setzt die Spieleindustrie an!
Heute können sich Vollpreisspiele noch über Wasser halten, aber die Verkaufszahlen – um wieder etwas näher ans Thema heranzukommen - beweisen, dass die Zukunft von "suchterzeugenden" Systematiken durchzogen sein wird. Anders ist es seit World oft Warcraft, nachdem ein MMO nach dem anderen aus dem Boden sprießt, auch gar nicht mehr möglich.
Abschließend noch ein kurzes Beispiel:
VALVE (als mein TOP-Entwicklerstudio) krallte sich vor gar nicht all zu langer Zeit den DOTA-Entwickler. Mich würde nicht wundern, wenn mein "Liebling" VALVE auch auf den Gleis, der (für mich zumindest) auf Sucht basierenden MMO´s umsteigen muss, um zukunftssicher (wie traurig!) entwickeln zu können...
Danke für eure Aufmerksamkeit. Freu mich auf eure Kommentare!