Ich denke, dass da Nichts mehr dem hinzuzufügen ist. Außer vielleicht, dass EA lieber den Patch nicht herausgebracht hätte, denn nun fühlen sich wohl endgültig die allerletzten SimCity-Fans hinters Licht geführt.
Wer in den letzten Jahren den Werdegang von EA, v.a. in Bezug auf den Umgang mit Kundenwünschen, aufmerksam verfolgt hat, müsste schon etwas länger mitgekriegt haben, dass da irgendwas gewaltig schief läuft. Sei es, weil EA die Vorreiterrolle für neue Kopierschutzmechaniken übernimmt (damals mit Spore), selbstverständliche Features (LAN-Modus!) ersatzlos streicht, Server nach nur wenigen Jahren einstellt, gute Marken mit Abzockspielen verschandelt (Dungeon Keeper!), kleinere Firmen aufkauft und dann alle Mitarbeiter gegen die Wand fahren lässt (Plants vs. Zombies; kaum war die Übernahme gesichert, wurden fast sämtliche Mitarbeiter entlassen) oder gleich ruhmreiche Serien vergammeln lässt (EA hält u.a. Lizenzen für Lands of Lore und Populous...). Die Marketinglügen gehören ja auch noch dazu, eben die erwähnte "SimCity ist ein Online-Spiel, Offline wird niemals möglich sein"-Sache... Oder das permanente Schlechtmachen von Nintendo, einer der wenigen Spielehersteller, der noch Gameplay vor Hochglanzoptik stellt... Oder die Meinung eines EA-Managers, der lieber die "Pyramiden"-Spiele ganz aus den Läden haben will, weil Spiele auch noch 10 Jahre später zum Vollpreis über die Ladentheke gehen sollen, wenn es nach dem Manager geht...
Wie man auf die Idee kommen kann, einen SimCity-Nachfolger zu basteln auf einer Engine, die schon bei kleinen Dörfern zusammenbricht, spricht auch schon für sich Bände.
Leider wird es wohl nie mehr wieder Spiele geben, die einfach nur einen Spielertyp bedienen sollen. Sim City ist für die breite Masse gemacht. Opa Manfred, der seinem 8 Jährigen Enkel ein Spiel für 60 Euro kauft, weils doch so "intelligent" ist. Genau so kann man wohl den Zielkunden von EA im Bezug auf die Sim-Reihe sehen. Hat ja bei Die Sims ja auch wunderbar geklappt.
Ich für meinen Teil sehe nichts Schlimmes, wenn ein Unternehmen versucht, neue Käuferschichten zu erschließen. Dass dafür aber ausgerechnet bekannte Namen hinhalten müssen (Der Mobile-Ableger von Dungeon Keeper wäre kaum mehr als eine Fußnotiz wert gewesen, wenn das Ursprungsspiel nicht so liebevoll ausgearbeitet gewesen wäre) und ausgerechnet jene Features gestrichen werden, die den Namen überhaupt so groß gemacht haben (ebenjenes SimCity, mit dem man - im Gegensatz zu allen Vorgängern - maximal eine Kleinstadt, aber niemals eine Metropole errichten kann), ist einfach nur ein Schlag ins Gesicht der Fans. Neue Käufer kann man auch anders erschließen, ohne bestehende zu vergraulen...
Und die Spielertypen von Damals werden vermutlich auf andere Vertriebswege zurückgreifen; der Indie-Sektor spuckt in letzter Zeit öfters lupenreine Diamanten ab, und auch Kickstarter wäre lange nicht so erfolgreich, wenn die AAA-Sparte auch diesen Spielertyp anständig bedienen würde...