Ich sage es mal so: Publisher (und damit meine ich explizit die PR-Abteilungen) wissen meist sehr genau, wie gut/schlecht ihr Spiel ist. Publisher möchten, dass ihre Spiele möglichst fair bewertet werden. Und einige Publisher diskutieren schon mal sehr emotional, wenn es an die Bewertung geht. Aber dabei von "Druck" zu sprechen als wäre es etwas Anrüchiges, halte ich nicht für angebracht. Es ist nicht so, dass meine Chefredakteurin um die Ecke kommt und sagt: "Du musst Spiel X Wertung Y geben, sonst kriegen wir Ärger." Zumal wir als Redaktion absolut gar nichts mit unserer Anzeigenabteilung zu tun haben. Also selbst wenn es da eine finanzielle Abhängigkeit geben sollte, das wirkt sich nicht auf unsere redaktionelle Arbeit aus.
Ach ja und: Selbst ein eingeschnappter Publisher wäre schön blöd, wenn er auf Dauer ein großes Magazin wie das unsere von bestimmten Events ausschließen würde. Denn der Publisher will natürlich in jedem Fall, dass über seine Spiele berichtet wird. Da ist es ihm im Zweifelsfall auch egal, ob das vorherige Spiel im Test nicht so gut weggekommen ist - Hauptsache, es gibt beim nächsten Spiel wieder die für ihn so wichtige Coverage.
Lustige Anekdote: Heutzutage gilt es ja als cool und angebracht, EA als Unternehmen hinzustellen, das Testern Geldkoffer überreicht und Druck auf Redaktionen ausübt. Lustigerweise ist die EA-PR mit die am meisten entspannte PR-Abteilung in Deutschland, die praktisch alle Journalisten-Meinungen mit einem Schulterzucken hinnimmt, ohne sich aufzuregen. Soviel dazu