Wenn ich einen Ferrari will klaue ich den auch nicht einfach sondern entweder ich bezahle dafür oder verzichte. Punkt.
Ich stimme grundsätzlich damit überein, dass man für Leistungen anderer bezahlen sollte.
Der Vergleich mit dem Diebstahl (eines Autos) zieht aber genausowenig wie bei der illegalen Spielekopie-Debatte. Der übliche Grund, bei Diebstahl wird einem etwas weggenommen, man erleidet also einen Verlust. Wenn sich jemand etwas digitales aus dem Netz saugt, dann entsteht zunächst aber erst einmal kein Schaden. Der würde nur entstehen, wenn die Person die Sache ansonsten gekauft hätte. Wobei dieses Geld in der Regel wiederum für andere Dinge ausgegeben wird (die Geldmenge ist nun mal endlich), sodass stattdessen jemand anderes den Gewinn macht.
Nun hat also nicht jeder das Geld alles zu kaufen. Ergo, in denen Fällen entsteht kein Verlust.
Es gibt ja sogar Behauptungen, dass wenn jemand etwas illegal herunterlädt und anderen davon vorschwärmt und die das deswegen dann kaufen, der Gewinn sogar steigt.
Das Ganze ist halt zweischneidig. Von Filmen und Musik darf man z.B. grundsätzlich eine Privatkopie machen, es würde also reichen wenn einer im Freundeskreis es kauft und alle anderen kopieren es dann. Es war die Medienindustrie die durchgesetzt hat, dass ein funktionierender Kopierschutz nicht umgangen werden darf, sie hat durch Lobbyismus und vielleicht sogar Korruption damit dafür gesorgt, dass das Gesetz für Privatkopien ausgehebelt wird.
Bei Büchern sieht die Sache noch mal ganz anders aus. Die auf Papier kann man kopieren, auf jede Kopie in einem Copy-Shop wird entsprechend eine Gebühr der VG Wort eingezogen. Ein eBook, genau wie Software, darf man aber eben scheinbar nicht so einfach kopieren (nach meinem Wissensstand). Auch da hat sich die Industrie Ausnahmen vom Gesetzgeber "eingekauft".
Geschieht ja auch aktuell wieder, siehe das ganze Debakel um Herrn Axel Voß und was da jetzt in Gesetze zum Leid der Bevölkerung und zum Wohle der Medienkonzerne umgesetzt wurde. Gegen den Willen der Bevölkerung, da wird von Springer, Burda, Bertelsmann und Co. einiges an Zusagen für künftige Altersversorgungen gewissen Politiker geflossen sein.
Dabei ist anzumerken, dass auf jede Festplatte, jedem Drucker, jedem CD Rohling ja sogar jedem USB Stick Abgaben drauf sind, die man beim Kauf dieser Dinge zahlt, die eben diese Kopiergebühren decken soll und an die Medienproduzenten, darunter eben die Filmstudios, ausgeschüttet wird. D.h. gerade wenn du alles selbst kaufst bist du eigentlich der doppelt gearschte, weil du trotzdem diese Gebühren zahlen musst, also letztlich zwei Mal zur Kasse gebeten wirst.