Slury am 24.01.2005 22:10 schrieb:
Natürlich sind die Ziele und vorhaben einer solcher Partei nicht akzeptabel aber man sollte erst überlegen warum rechte Parteien erfolge erzielen. Wenn man den Grund weiß dann kann man das "Problem" angehen und somit den Erfolg rechter Parteien eindämmen. Die meist sinnlosen Kriterien nutzen nichts denn man muss die Ursache für die Beliebtheit herausfinden, sprich eine Ursachen bekämpfung . Man sollte die Beliebtheit der Rechten Parteien als Warnung sehen und die Politk "verbessern".
Was meint ihr, wie könnte man das "Problem" lösen?
Ich denke das hängt vor allem damit zusammen, dass die meisten "großen" Parteien nur noch Maulhelden aufs Volk loslassen, die nur an den eigenen Erfolg denken. Wenn dann doch ein zukünftiger Ausnahme-Politiker aus den eigenen Reihen aufsteigt wird er gnadenlos von den Partei-"Freunden" zu Boden gestürzt.
Und da sind -so hart wie es jetzt klingt- die rechten Parteien einfach besser: Die äußern ohne zu zögern ihre Gedanken und Ziele, weil sie auf keine typischen Konfliktgruppen (wie z.B. Arbeitgeber/ Arbeitnehmer) Rücksicht nehmen müssen, denn entweder ist man rechts eingestellt oder nicht, aber es gibt sehr wohl Leute die Wert darauf legen, dass sie halb-links sind (und auf die müssen die "Großen" wieder achten).
Und intern treten die rechten Parteien einfach geschlossener auf und manch (zugegeben verblödeter) Wähler denkt sich dann quasi: "Wenn mit den Volksparteien nichts geht, dann können nur noch die Rechten was erreichen."
Die rechten Parteien haben einfach den derzeitigen Vorteil, dass sie radikaler und aggressiver vorgehen als die anderen, und da die Perspektive fehlt, tendieren frustrierte Wähler in die rechte Ecke.
Verstärkt wird der Effekt noch durch so Geschichten wie die NPD-V-Männer-Blamage, die ein völlig falsches Signal geben. Der verblödete Wähler denkt hier doch folgendes: "Wenn die nicht verboten werden können, dann können sie gar nicht so schlimm sein wie immer behauptet." Die Rechten scheinen quasi unbesiegbar und werden zudem durch die Buhrufe aus Medien und vor allem der Politik noch gepusht, denn wenn sich z.B. Schröder gegen die NPD ausspricht, denkt doch der verblödete Wähler wieder: "Schröder kann und will mir nicht helfen. Im Gegenteil: Er schadet mir sogar, und deshalb schade ich jetzt ihm, indem ich genau die wähle, die er nicht mag." Normalerweise würde ein Schröder-gefrusteter Wähler jetzt z.B. die CDU wählen, aber da die in seinen Augen auch nichts bewegt, wählt er nun mit "Notwaffe Stimmzettel" besagte Parteien.
Als eine von vielen Lösungen (da müsste vieles auf einmal und zudem langfristig geändert werden) würde mir folgendes einfallen: Derzeit ist es doch so, dass immer die Parlamente voll besetzt werden, egal wie hoch die Wahlbeteiligung ist. Aber wenn man die gesamte Parlamentsbesetzung etwas an die tätsachliche Wahlquote angepasst würde, könnten sich doch einige Politiker einen Ruck geben, denn wenn sie nicht mit den anderen Volkspolitikern kooperieren (und damit das generelle Interesse im Volk an Politik wieder steigt) werden
alle Parteien zukünftig mehr arbeitslose Politiker haben, als ihnen lieb ist.
So, jetzt wurde es selbst mir zu lang (es gibt ja noch andere Sachen neben der Politik
), aber um euch zu beruhigen: Ich halte es für extrem unwahrscheinlich, dass auf absehbare Zeit in Deutschland rechte Parteien die totale Kontrolle übernehmen, solange es noch kluge Köpfe gibt, denen die Zahlen 1933-1945 etwas sagen.