• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank
  • Kritk / Fragen / Anregungen zu Artikeln

    Wenn ihr Kritik, Fragen oder Anregungen zu unseren Artikeln habt, dann könnt ihr diese nun in das entsprechende Forum packen. Vor allem Fehler in Artikeln gehören da rein, damit sie dort besser gesehen und bearbeitet werden können.

    Bitte beachtet dort den Eingangspost, der vorgibt, wie der Thread zu benutzen ist: Danke!

Queere Figuren in Games: zwischen Anbiederung und Repräsentation - Interview

Welche Vorlage meinst du? Den Disney Zeichentrick? Der ist schon eine extreme Verfälschung des eigentlichen Originals, einem Märchen von Hand Christian Anderson, das eigentlich ziemlich düster und wenig Kindgerecht ist.
Hab noch nie jemand sich aufregen hören, dass Disney so sehr von der originalen Erzählung abweicht. Aber bei der Hautfarbe ist Abweichung plötzlich ein riesiges Problem.
Hier mit "Treue zum 'Original'" zu argumentieren, ist schlicht lächerlich.
Die Vorlage für die kommende Disney-Verfilmung von Arielle ist die Zeichentrick-Arielle von Disney. Es ist nicht die Horror-Kryptozooologie-Vorlage, sondern ganz konkret Disney's Arielle - also ja - diese Argumentation (auch bezüglich der Hautfarbe) funktioniert hier, auch wenn man ganz doll mit den Kopf schüttelt.

Kleiner Fun Fact: Homo-Ehe ist erst seit ein paar Jährchen in DE erlaubt. So progressiv sind wir hier in DE dies bezüglich noch nicht.
Ist mir bewusst*, aber ich finde es etwas extrem das in den Vergleich mit Ländern zu setzen, wo die "falsche" Sexualität geächtet ists oder unter Strafe steht. Ich hatte ja mit dem Beispiel Blutspende auch eingeräumt, dass noch sicher nicht alles perfekt ist, aber es ständig zu hinzustellen, wenn auch nur unterschwellig, das unsere Gesellschaft mit Homosexualität nicht umgehen kann, finde ich nicht in Ordnung.

* den FunFact toppe ich sogar noch dadurch, dass die FDP schon locker ein Jahrzehnt zuvor versucht hat, dass durch den Bundestag zu bekommen, aber erst als es populistisch genehm genug war, die gute Angela es auch wirklich hat einführen lassen.
 
Die Vorlage für die kommende Disney-Verfilmung von Arielle ist die Zeichentrick-Arielle von Disney.
Und die Vorlage für den ersten Disneyfilm war wiederum die Gschichte von H.C. Andersen. Disney ist schon damals mal ganz erheblich von der Vorlage abgewichen (damals hat's keinen gestört) und muss daher auch heute von der Vorlage abweichen dürfen. Alles andere wäre Heuchelei.
 
Und die Vorlage für den ersten Disneyfilm war wiederum die Gschichte von H.C. Andersen. Disney ist schon damals mal ganz erheblich von der Vorlage abgewichen (damals hat's keinen gestört) und muss daher auch heute von der Vorlage abweichen dürfen. Alles andere wäre Heuchelei.
Statt in Meerschaum auflösen ein Disney Happy End. Verursachte irgendwie gar keine Wellen.
Wohl nicht soo relevant für die wahre Geschichte. :-D
 
5. Ich weiß nicht wo man dem Autor das beigebracht hat, aber Frauen werden in der Medizin genauso ernst genommen und behandelt wie Männer. Sie gelten nicht als Abweichung. Dieser Mythos, das Medikamente nur an Männern getestet werden, bevor sie auf den Markt kommen, lässt sich bereits mit einer 5-minütigen Google-Suche als falsch entlarven.
Ähm es gibt belegbare Zahlen, die anschaulich darstellen, dass Frauen in klinischen Studien jahrzehntelang unterrepräsentiert waren bzw. nach wie vor werden. Ich meine, dass erst letztes Jahr eine Studie veröffentlicht wurde, die 20.000 Versuche auswertete und darlegen konnte, dass Frauen in bestimmten medizinischen Bereichen unterrepräsentiert waren.

Wenn man bedenkt, dass Krebs und Herzerkrankungen hauptursächlich für den Tod von Frauen sind, dann ist es sicherlich reiner Zufall, dass Frauen in genau diesen Bereichen über Jahrzehnte hinweg außen vor gelassen wurden bzw. auf Medikamente, die vor allem an Männer getestet wurden, schlechter reagieren. Das ist kein Mythos. Es ist auch kein Mythos, dass POC diesbezüglich unterrepräsentiert waren/sind. Genauso wenig ist es ein Mythos, dass Car-Crash Dummies verwendet wurden, die ein Abbild des männlichen Körpers waren. Auch hier ist es sicherlich nur Zufall, dass historisch betrachtet, Frauen bei Autounfällen prozentual schwerer verletzt wurden als Männer.

Man kann sich glücklich schätzen, dass die Problematik und die damit verbundene Tragweite nicht nur wissenschaftlich, sondern auch politisch nach und nach erkannt wurde. Jetzt tut sich immerhin mal etwas. Zugegeben in den letzten Jahren hat man sich in öffentlichen Diskursen auf Sinnlos Probleme eingeschossen und aus Fliegen riesige Elefanten gemacht und die eigentlichen Elefanten warten darauf wahrgenommen zu werden, gehen aber komplett unter. Observer bias ist ein Ding in der Wissenschaft.
 
Ist mir bewusst*, aber ich finde es etwas extrem das in den Vergleich mit Ländern zu setzen, wo die "falsche" Sexualität geächtet ists oder unter Strafe steht. Ich hatte ja mit dem Beispiel Blutspende auch eingeräumt, dass noch sicher nicht alles perfekt ist, aber es ständig zu hinzustellen, wenn auch nur unterschwellig, das unsere Gesellschaft mit Homosexualität nicht umgehen kann, finde ich nicht in Ordnung.

* den FunFact toppe ich sogar noch dadurch, dass die FDP schon locker ein Jahrzehnt zuvor versucht hat, dass durch den Bundestag zu bekommen, aber erst als es populistisch genehm genug war, die gute Angela es auch wirklich hat einführen lassen.
Es zieht doch aber niemand einen Vergleich zu entsprechenden Ländern. :confused: Den ziehst nur du gerade.
 
Ähm es gibt belegbare Zahlen, die anschaulich darstellen, dass Frauen in klinischen Studien jahrzehntelang unterrepräsentiert waren bzw. nach wie vor werden. Ich meine, dass erst letztes Jahr eine Studie veröffentlicht wurde, die 20.000 Versuche auswertete und darlegen konnte, dass Frauen in bestimmten medizinischen Bereichen unterrepräsentiert waren.
Okay, ich kann nicht dafür sprechen was vor 20 oder 100Jahren war, aber das ist derzeit state of the art in der Medikamentenerforschung, so wie sie in Deutschland zulässig ist:


Medikamente, die für Männer und Frauen bestimmt sind, werden auch mit Männern und Frauen erprobt. Das verlangen die Zulassungsbehörden und das deutsche Gesetz.
Entsprechend würde ich es als nützlich empfinden, gar nicht erst anzufangen solche Gespenster herbei zu beschwören.

Es stimmt allerdings, dass Frauen manchmal nicht hinreichend bei der Medikamentenforschung repräsentiert sind, insbesonders dann, wenn die damit im zusammen hängende Krankheit eher Männer trifft. (https://www.aerzteblatt.de/nachrich...n-Studien-sind-Frauen-oft-unterrepraesentiert) Das gilt aber auch umgekehrt. Überspitzt gesagt, man muss das nicht so hinstellen als ob Gebärmutterkrebs-Medikamente an Männern getestet werden. Hier werden Dinge skandalisiert, die nicht skandalisiert gehören. Das Frauen bei der Medikamntenentwicklung diskriminiert werden ist ein Mythos.
 
Wie auch immer die Zahl aussieht, es geht nicht um die Mehrheit der Gesellschaft. Es geht nicht um dich oder mich. Warum muss man sich bei sowas überhaupt angesprochen fühlen, und kann bloßes Vorhandensein, auch in Spielen, nicht einfach akzeptieren?


Dadurch, dass Minderheiten in der Öffentlichkeit nicht (oder als Stereotype) gezeigt werden, erfahren sie ganz reale Nachteile.
Für sich selbst, weil sie in den Medien keinerlei Identifikationsfigur haben. Und für die Gesellschaft, weil sie nichts über diesen Teil von sich erfährt.
Du hast natürlich mit Deinen Einwänden recht, ich habe für mich aber bei grundlegender Toleranz zu jedem Lebensentwurf eben die Befürchtung, dass dies in einem Minderheitenbingo mündet, und genau dies lässt sich gesellschaftlich schon beobachten. Alle möglichen Kriterien werden auf einmal zu Merkmalen für Individualisierung, im guten wie im schlechten. Mit der Folge, dass tatsächliche Diskriminierung meist zu wenig wahrgenommen wird. Und genau diese Omnipräsenz ist mein Problem. Gewissen Thematiken sind schlichtweg gar nicht mehr ansprechbar, ohne irgend wie anzuecken. Währenddessen sind ganz allgemeine Gründe für Alltagsdiskriminierung wie Aussehen, Übergewicht, sozialer Status usw. mittlerweile in einem Brei der Gewohnheit verschwunden. Es geht mitunter nur noch darum, durch Extreme zu polarisieren. Und ganz im Ernst, um eine Minderheitengruppe unter 1% vor Diskriminierung zu schützen ließen sich dafür wirksamere und bessere Methoden einer individualisierten Betreuung zur Prävention finden - aber auch dann werden sich eben 1% nur in 1% wiederfinden, und nicht in 20 oder 50%.

Und zu Deinem zweiten Punkt: Es wird niemals eine Öffentlichkeit geben, die nicht ausschließlich Stereotype prägt. Das liegt an der neurologischen Struktur unseres Gehirns - welches "Schubladen" benötigt, um Reize adäquat zu priorisieren und zu verarbeiten. Und weil das so ist, bewegen sich Minderheiten jedweder Form in ihren kulturellen und soziologischen Blasen. Diese gabs im Grunde schon immer. Clubs für Homosexuelle, spezielle Kunst und szenespezifische Codes. Die Erwartungshaltung, dies zu einem gesellschaftlichen Konsens zu bringen, ist nicht nur idealisiert, es ist illusionär. Genauso gibt und gab es immer Ikonen und Ideale in diesen Szenen, seien es Künstler, Filme oder Orte. In der Regel generiert sich dies aus der eigenen Szene, alles andere wäre nicht authentisch, sondern konstruiert und meistens innerhalb der Szene auch wenig akzeptiert. Nun eine Erwartungshaltung zu postulieren, es wäre eine berechtigter Anspruch einer Minderheit, gesellschaftliche Wahrnehmung einzufordern, ist in etwa so, als zwinge man jemanden Kunst zu konsumieren, die ihn nicht bewegt oder inspiriert, oder als Extrembeispiel ein Hetero-Mensch einen Gay-P**n anzuschauen. Kann man machen, Beifall gibt´s aber sicher nicht!
 
Das schlimmste Verbrechen mit diesem über repräsentieren von Randgruppen war ganz klar Jedi Fallen Order. Ich bin immer noch traumatisiert, einen Fusskopp gespielt haben zu müssen. Weltweit gibt's da auch nur 1 oder 2 Prozent von.

Aber gab es da Demos, um auf mein Leid aufmerksam zu machen? AFD-Redebeiträge im Bundestag? Kolumnen bei PC Games? Nö...
 
Kainé aus Nier: Replicant ist zwischengeschlechtlich. Aber sie wird darauf nicht reduziert. Es ist einfach ein Teil ihrer Hintergrundgeschichte. (Vielleicht ist es auch nur eine raffinierte Masche eines gewissen Autors, um seine Figur in einem sexy Dress auftreten zu lassen.)

Zur Überrepräsentation: Seit wann spielt man in Computerspielen irgendwelche Durchschnittstypen? Die bleiben doch in Spielen eher eine Seltenheit und dienen oft als Witzfiguren wie in Leisure Suit Larry. Zu einiger Berühmtheit haben es allerdings zwei Klempner gebracht. Das ist aber wohl eher die Ausnahme als die Regel. Valves Chell aus den Portal-Spielen "schwabbelt" jedenfalls nicht wirklich zu den Aufzügen. Die guten Figuren haben meistens auch gute Figuren.

Der Streit um dieses Thema nervt. Kann mir nicht vorstellen, dass es so etwas in Japan gibt. Wir sind da irgendwie zurückgeblieben. Also bei diesem speziellem Thema meine ich. Das geht dann nahtlos weiter mit dem Gendern, wo sich zumeist Kommentatoren (das INNEN kann man sich hier wohl tatsächlich sparen) maßlos aufregen und den Untergang des Abendlandes gekommen sehen.

Solange eine Figur interessant ist und zum Spielspaß beiträgt, darf sie auch gerne queer sein.
 
Kann mir nicht vorstellen, dass es so etwas in Japan gibt.
Gibt es auch nicht. Japan macht einfach und baut eine kosistente Handlung drum auf. Kein Holzhammer und keine Quote um irgendwen zu vertreten. Es passt dann einfach.
Die haben einfach ein anderes Verhältnis zum Thema und das ist auch gut so.
 
Ich bin ein alter weißer Mann (und ich meine das nicht als Beleidigung, wie es inzwischen üblich ist sondern einfach als Faktum, ich bin weit über 5ß, Kaukasier, männlich, hetero) und bin dieser Diskussion langsam müde.
Ich habe mir gerade mal überlegt, wann ich das letzte mal eine Serie/Film/Spiel/Comic angesehen/gelesen haben, in denen es mal KEINE schwule/lesbische/wasauchimmer Beziehung gab. Ich glaube "Andor" war eine der wenigen.
Ich fühle mich als Mensch inzwischen permanent unter Generalverdacht und grundlegend ignoriert. Je nach dem, welche Statistik man fälscht, sind zwischen 6 und 16% der Weltbevölkerung nicht heterosexuell (oder würden sich so bezeichnen).
Und dennoch bekomme ich kein kulturelles Programm egal welcher Coleur welches MICH repräsentiert.
Selbst Wagneropern werden inzwischen in die LGBTOQRESZVVFLLRSTE Bewegung reingezimmert.
Bond soll weiblich werden, Thor sowieso und Filme/Veranstaltungen werden gelobt, die dezidiert eine nun mal faktisch vorhanden Mehrheit ausschließt (von Western nur mit Schwarzen/nicht hetro Schauspielern bis hin zu LGBTQ Gamingturnieren, bei denen heteros nicht erwünscht sind).
Und da wundert sich die Bewegung, das es immer mehr radikale Gegenbewegungen gibt?. Man fordert Inclusion, will sie aber selber nicht anbieten, nach dem Motto: Erst mal müsst ihr leiden, damit ihr mit uns reden dürft.
Ich bin es einfach müde, deswegen habe ich auch aufgehört mich für Minderheiten/Randgruppen einzusetzen. Nicht wegen des Hasses, den man von der Mehrheit erfährt, sondern weil man feststellt, dass diese Gruppen nur eines sein wollen... genauso so abwertend, ausschließend und bösartig sein wie die Mehrheit.
Nicht mehr meine Welt.
 
Bond soll weiblich werden, Thor sowieso

Das hat mit sexuellen Minderheiten genau was zu tun?
Bei Frauen handelt es sich schließlich nicht um eine Randgruppe, sondern um die Hälfte der Weltbevölkerung.
Diese in eine Diskussion, um Minderheiten mit einzuwerfen ist sehr befremdlich.

Und abgesehen davon, so what?
Bond war jetzt 60 Jahre lang ein weißer, kaukasischer Mann. Das sollte doch mehr als genug Repräsentation sein. Da kann man auch mal etwas anderes ausprobieren. Außerdem wird ja nicht James Bond zur Frau. Der Charakter Bond bleibt, wie er ist. Die Story verläuft lediglich so, dass ein anderer MI6-Agent die Registrierungsnummer 007 erhält.

Ähnlich verhält es sich bei Thor. Da wird ja nicht ein vorhandener Charakter verändert. Thor Odinson ist ja nach wie vor, der muskelbepackte weiße Typ. Mit Jane übernimmt halt nur ein neuer Charakter den Mantel des Thor als Träger von Mjölnir. Das ist nun etwas, was bei Superhelden völlig normal ist und immer wieder vorkommt.
 
Ich habe mir gerade mal überlegt, wann ich das letzte mal eine Serie/Film/Spiel/Comic angesehen/gelesen haben, in denen es mal KEINE schwule/lesbische/wasauchimmer Beziehung gab. Ich glaube "Andor" war eine der wenigen.
Steckt da drin der unausgesprochene Vorwurf, diese Gruppen seien überrepräsentiert? (ernst gemeinte Frage, ich kann nicht in denne Kopf gucken).

Wenn das der Fall ist, bleibt natürlich die Frage ob das stimmt. LGBTQ-Menschen existieren ja auch im realen leben, sind aber bei flüchtigen Begegnungen in der Regel gar nicht als Solche erkennbar. Will sagen: vielleicht ist die Annahme der ÜBerrepräsentation vielleicht auch schon gar nicht richtig und gefärbt durch unsere verfälschte Wahrnehmung der gesellschaftlichen Zusammensetzung.
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Es ist nicht die hinterste Reihe, die sich über "forced diversity" beschwert. Diese Art von Framing gehört in so einen Artikel auch gar nicht hinein, weil man Kritik nicht pauschal damit abtun sollte, dass man "von gestern" ist oder so.
"Hinterste Reihe" ist meines Erachtens kein eindeutiger Frame und kann hier genauso gut für "gesichtslos" stehen, also dass man die Kritiker nicht direkt ausmachen kann, weil sie anonym sind. Eine Färbung ist hier trotzdem gegeben, das spreche ich nicht ab, ist aber standard in allen journalistischen Blättern, es gibt ausnahmslos kein Medium, dass das nicht tut. Das muss man nicht als gut empfinden, ist aber nicht für uns etwas spezifisch "schlechtes" oder unangebracht.
2. Der vermeintliche Standard existiert nicht. Ich erwarte allerdings in einer Erzählung, die in Japan spielt, vorwiegend Asiaten, bei einer Erzählung die auf Herr der Ringe aufbaut, keine dunkelhäutigen Elben und im Fall von Arielle ist es natürlich auch nur zu verständlich, wenn man sich an die Hautfarbe der Dame in der Vorlage hält. Was wäre hier wohl los, wenn Martin Luther King von einem Weißen gespielt werden würde oder Winston (Ghostbusters) von einem Asiaten?
Ich denke schon, dass diese Standards existieren, zumindest in den letzten Jahren noch sehr stark, wo vor allem weiße Menschen aus guten sozialen Schichten, hetero, cis (etc) hauptsächlich vertreten sind. Das ist auch gar nicht wertend gemeint, aber Repräsentation von anderen Gruppen sind eben auch nicht verkehrt,
3. Auch für das Geschlecht existiert kein Standard. Eine Lara Croft kann genauso gut funktionieren wie ein Indiana Jones, eine Ellen Ripley genauso gut wie ein "Dutch" Schäfer. Was dagegen nicht funktioniert ist wenn man aus einer Frau eine Mary Sue macht, die alles kann und jeder mag, wie in Star Wars Episode 7-9 geschehen.
Frauen werden in meinem Empfinden viel schneller als unfehlbar wahrgenommen als Männer. Wenn männlich besetzte Rollen keine Fehler oder inneren Kämpfe haben, ist das viel mehr akzeptiert, weil sie eben als stark konnotiert sind. Die 80er Action Welt war überschwemmt, von "idealen" Männern, die jeden Kampf gewinnen, durch Muskelkraft, Willensstärke und Patriotismus. Auch das möchte ich nicht werten, weil das erstmal nicht schlecht sein muss. Wäre Ellen Ripley (wie im orginialskript vorgesehen) ein Kerl gewesen, hätte es sicherlich keine Szene gegeben, in der sich die Rolle entkleidet und dadurch extra verletzlich wirkt.
4. "Vermeintlicher Standard ist nicht auf Fakten begründet" ist ein Märchen, dass sich der Autor des Artikels gerade herbei gezaubert hat, wohl um Kritiker als unverbesserliche Nörgler darzustellen anstatt auf Kritik einzugehen.
Bei fiktiven Werken auf Fakten zu pochen, ist tatsächlich schwierig. Und Fakten, wenn es welche gibt, sind oft verworren und nicht so leicht einzuordnen, wie viele das (auf allen Argumentationsseiten) manchmal gerne hätten, bestes Beispiel:
5. Ich weiß nicht wo man dem Autor das beigebracht hat, aber Frauen werden in der Medizin genauso ernst genommen und behandelt wie Männer. Sie gelten nicht als Abweichung. Dieser Mythos, das Medikamente nur an Männern getestet werden, bevor sie auf den Markt kommen, lässt sich bereits mit einer 5-minütigen Google-Suche als falsch entlarven.
Inzwischen ist das natürlich viel besser, aber historisch betrachtet wurden Frauen an dieser Stelle unglaublich benachteiligt. Das wäre nicht so schlimm, wenn sich das nicht heutzutage noch auswirken würden. Erst in den letzten Jahren gibt es Aufklärung darüber, wie Herzinfarkte bei Frauen aussehen, in Serien wie Friends (die immer noch laufen und gesehen werden) wird das in einer Folge komplett falsch dargestellt. Das sind Punkte, an denen wir jetzt erst Änderungen als Gesellschaft erfahren. Das arbeitet aber nicht sofort Nachteile auf, die über Jahrzehnte und Jahrhunderte entstanden sind. Und die sind entstanden, weil Männer die gesellschaftliche Norm waren und Frauen meist als Beiwerk repräsentiert wurden.
Ich fühle mich als Mensch inzwischen permanent unter Generalverdacht und grundlegend ignoriert.
Das kann ich nun gar nicht nachvollziehen. Das "Schlagwort" "alter weißer Mann" ist übel, weil es sich auf Attribute bezieht, für die die betreffenden Personen nichts können, sie sind halt so geboren. Gleiches gilt für Sexualität und Gender.
Aber in fast jeder Serie oder Film wird doch eben diese Gruppe irgendwie verkörpert. Sie machen nicht mehr 90 Prozent aus, sind aber doch vertreten. Andersherum muss man sich überlegen, wie es ist, zu einer Gruppe zu gehören, die zuvor vielleicht nur in 5 Prozent der Fälle vertreten war. Es geht am Ende ja nicht darum, statistische ein perfektes Abbild zu liefern, sondern auch Gruppen abzubilden, über die noch nicht Hunderttausende Geschichten existieren.
 
Frauen werden in meinem Empfinden viel schneller als unfehlbar wahrgenommen als Männer. Wenn männlich besetzte Rollen keine Fehler oder inneren Kämpfe haben, ist das viel mehr akzeptiert, weil sie eben als stark konnotiert sind. Die 80er Action Welt war überschwemmt, von "idealen" Männern, die jeden Kampf gewinnen, durch Muskelkraft, Willensstärke und Patriotismus. Auch das möchte ich nicht werten, weil das erstmal nicht schlecht sein muss. Wäre Ellen Ripley (wie im orginialskript vorgesehen) ein Kerl gewesen, hätte es sicherlich keine Szene gegeben, in der sich die Rolle entkleidet und dadurch extra verletzlich wirkt.
Dem Rest des Posts stimme ich zu, aber das hier zielt glaube ich etwas an der Kritik vorbei. Hirnlose Actionfilme funktionieren heute ziemlich sicher auch nicht mehr mit einer männlichen Hauptrolle. Dass ein Protagonist egal welchen Geschlechts Fehler haben sollte und Rückschläge erleidet, ist das was fast jede gute Story ausmacht. Wenn nun eine derart "gesichtslose" Hauptrolle auf eine toxische Fanbase wie bei Star Wars trifft (die ja eine gute Geschichte erzählt bekommen will) war das Scheitern abzusehen.

Hilft natürlich nicht, wenn man mit der Identity Politics Flagge in einem "heiligen" Franchise wedelt und darüber dann vergisst, eine gute Geschichte zu erzählen. Da liefert man dann das Feindbild gleich mit.
 
Dieser Personenkreis wurde verfolgt, verhaftet, ermordet. In neuerer Vergangenheit immer noch stigmatisiert und als abnorm gesehen. Weil sie sind, wie sie sind.

Quer durchs Tierreich sind etwa 10% Homosexualität relativ konstant? Queere Menschen gibt es weniger... aber es gibt sie. Und sie haben ein Recht zu existieren. Einfach akzeptiert zu werden.

Es ist richtig und wichtig, auch diese Mitmenschen darzustellen.
Daraus einen Angriff auf das Abendland zu machen, und die ganze Thematik überhaupt erst aufzuheizen, verstehe ich einfach nicht.
Ist das nicht das eigentliche Problem? Leute, die Feindbilder generieren, wo es eigentlich keine geben sollte.
Bleib fair und bleib beim Text.
Ich kritisiere die Höhe, die Intensität der Diskussion, nicht aber das überhaupt eine stattfindet. Die Überhöhung schadet mehr, als das es nützt.

Effektiv hat diese Überhöhung in meinen Augen dazu geführt, dass Pro-Queer einfach "inn" ist und alles andere, selbst eine I-don't-care Einstellung wird sozial sanktioniert.
Die Medien reagieren darauf und Filmemacher, Serienmacher, Buchautoren, Spieleentwickler etc. brüsten sich damit, queere Charaktere zu haben. Ohne zu realisieren, wie dieser einfach nur zu einem Quoten-Queeren mutiert.

Was ich medial erlebe, ist eine riesengroße Heuchelei, um "inn" zu wirken. Das Thema selbst wird zum Diskussions- und Aufregungsgegenstand, anstatt die Personen, um die es geht.
 
Wäre Ellen Ripley (wie im orginialskript vorgesehen) ein Kerl gewesen, hätte es sicherlich keine Szene gegeben, in der sich die Rolle entkleidet und dadurch extra verletzlich wirkt.
Wobei das eines der wenigen Beispiele ist wo Sexismus vermutlich nicht an der obersten Stelle der Gründe stand (was nicht heißt, dass es nicht trotzdem vom Publikum so wahrgenommen werden kann).

Sigourney Weaver sagt in einem Interview, dass sie darüber gar nciht nachgedacht hatte und eigentlich auch eine Nacktszene für logisch sinnvoll gehalten hatte - bis sie die Kritik daran gesehen hat.


“You see the alien’s in its birthday suit the entire film, so I thought it was a cop out having me wear the underwear, and not stripping entirely,” Weaver said.

After receiving criticism for the strip after the movie’s release, Weaver said it never occurred to her that people might think the strip exploitative, but “having received the mail I have, I would now think twice about taking off all my clothes in a movie”.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei das eines der wenigen Beispiele ist wo Sexismus vermutlich nicht an der obersten Stelle der Gründe stand (was nicht heißt, dass es trotzdem vom Publikum so wahrgenommen werden kann).
Ich glaube sogar, dass in vielen solchen Fällen Sexismus kein Grund war, man hat sich da schlicht keine Gedanken drüber gemacht. Diese Szene im Besonderen finde ich auch nicht schlecht und es ist legitim, wie sie aufbereitet wurde. Ich meine schlicht, dass es bei einem Mann vermutlich anders ausgesehen hätte (reine Mutmaßung). Und das eben am Geschlecht und an der Art wie wir Geschlechter oder generell unterschiedliche Gruppen anders wahrnehmen hängt.

Einen Diskurs um solche Themen / Szenen finde ich aber sehr spannend, weil man daran auch merkt, wie sich die Gesellschaft formt.
Hirnlose Actionfilme funktionieren heute ziemlich sicher auch nicht mehr mit einer männlichen Hauptrolle
Das passt hier auch dazu: Heute würde sowas vermutlich nicht mehr so gut ankommen, bzw. als Hommage vielleicht noch positiv aufgenommen werden.
Hilft natürlich nicht, wenn man mit der Identity Politics Flagge in einem "heiligen" Franchise wedelt und darüber dann vergisst, eine gute Geschichte zu erzählen. Da liefert man dann das Feindbild gleich mit.
Ich kritisiere die Höhe, die Intensität der Diskussion, nicht aber das überhaupt eine stattfindet. Die Überhöhung schadet mehr, als das es nützt.
Vielleicht ist die Änderung des Zeitgeistes mit dem Umstand, dass solche Repräsentation nicht immer sinnvoll stattfindet, aber auch einfach ein schlechtes Timing. Unter Umständen bedingt sich das aber auch gegenseitig und die gleichzeitige Entwicklung war unvermeidbar. Da braucht es vermutlich einen Mediensoziologen für^^

Die Überhöhung solcher Debatten ist immer furchtbar, weil sie zu starken Gefühlen führt, die es gar nicht braucht.
Ich erinnere mich noch als Kind, wo es total ok war, wenn jemand Trans war oder whatever, da gab es keine Diskussion, sondern dann war Tina ab jetzt halt Tim und es wurde einfach hingenommen. Wenn ich mir alte Heftartikel (Anfang 2000er) anschaue, wurde auch schon von "Redakteuren und Redakteurinnen" gesprochen, ohne dass es jemand interessiert hat. Inzwischen provoziert sowas ausufernde Diskussionen.

Das Leute, die laut werden, so starke Gefühle haben, kann ich ihnen nicht absprechen und ist vielleicht auch einfach ein Zeugnis unserer Zeit, in der jeder in seiner Blase lebt (auch ich) und alles hinterfragt wird. Letztlich frage ich mich aber, wo die Gefühle in der Intensität herkommen. Vermutlich durch die genannten Blasen und Social Media, die durch Algorithmen Menschen in bestimmte Extreme drängen, einfach um sie besser "targeten" zu können.
 
Und abgesehen davon, so what?
Bond war jetzt 60 Jahre lang ein weißer, kaukasischer Mann. Das sollte doch mehr als genug Repräsentation sein. Da kann man auch mal etwas anderes ausprobieren. Außerdem wird ja nicht James Bond zur Frau. Der Charakter Bond bleibt, wie er ist. Die Story verläuft lediglich so, dass ein anderer MI6-Agent die Registrierungsnummer 007 erhält.
Niemand hält jemanden davon ab eine eigene Agentenreihe zu schaffen, bei der eine Frau in der Hauptrolle steht. Nichts von dem was du sagst würde aber einen gravierenden Grund darstellen das bestehende Franchise mit einer weiblichen Hauptfigur zu besetzen, wenn jeder 10 jährige heute weiß, wer James Bond ist und was er damit verbindet. Filme sind nicht pauschal dazu da irgendwas zu repräsentieren. Genauso wenig wie man aus den Ninja Turtels, Ninja Pandas macht, macht man aus James Bond auch keine Frau.
 
Zurück