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Queere Figuren in Games: zwischen Anbiederung und Repräsentation - Interview

Daniel Link

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01.07.2019
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[...]doch die Opposition hat dennoch einen Punkt richtig erkannt: Diese Charaktere sind oft nicht sonderlich authentisch. Ein queerer Charakter hakt oftmals nur verschiedene Punkte auf einer Liste ab, damit das Studio dahinter als besonders fortschrittlich gilt.
Genau das ist (für mich) der Knackpunkt. Zwar gibt es natürlich einige sehr lautstarke Stimmen, die dem ganzen mit Ablehnung per se und sogar mit Hohn und Spott begegnen, aber ich denke, dass die wenigsten grundlegend etwas gegen Diversity haben.

Es wird ja nicht nur auf Authentizität gepfiffen, sondern auch auf Logik oder darauf, den Figuren und deren Hintergründe Raum zu geben. Beispiele gefällig?

The Last of Us Part 2: Lev bekommt zwar als Figur und als Abbys Sidekick genug Screentime. Aber sein Dasein als Transgender witrd nur angedeutet. Wie es sich als Transgender in so einer Welt lebt, wie es in seinem Inneren aussieht, etc. wird überhaupt nicht thematisiert. Seine Story wäre größtenteils die gleiche, wenn er kein Transgender wäre. Gutes Beispiel für bloße Anbiederung, nach dem Motto "Seht her, wir sind fortschrittlich!" Es hat überhaupt keine Bedeutung und das ist schade.

Horizon: Forbidden West: Wie kann man eigentlich in einem einzigen Spiel so viele diverse Charaktere einbauen und gleichzeitig so viele Klischees und Stereotype darstellen? Zwei schwarze Charaktere in der Truppe und einer von denen stirbt als erstes der Gruppe. Ja, dieses Klischee "Der Schwarze stirbt zuerst" gibt es und wird hier erfüllt. Dann hätten wir noch den grummeligen, aber gutherzigen Krieger. Die lesbische, zerstreute und neugierige Wissenschaftlerin. In einer Nebenquests gibt es einen Transsexuellen (nicht zu Verwechseln mit Transgender), dessen Dasein auch nicht weiter thematisiert wird. Und Aloy ist scheinbar asexuell oder zumindest schlicht nicht an Romanzen interessiert und auch sie erfüllt das Klischee der Hauptfigur, die alles allein machen und niemanden mit hinein ziehen will ("Ich bin die einzige, die das kann!"), bis sie endlich erkennt, dass Hilfe ja doch ganz cool ist. Usw. usw.

Herr der Ringe: Die Ringe der Macht: Als Kenner der Bücher schlägt man sowieso die Hände über den Kopf zusammen. Aber hier wird auf Logik völlig gepfiffen. Warum ist z.B. Miriel schwarz, ihr Vater Tar-Palantir und ihr Cousin Ar-Pharazôn aber nicht? Die entstammen ja nun alle einem Stammbaum und adoptiert wurde Miriel ja nicht.

Positive Beispiele für Diversity dagegen gibt es natürlich auch genug und die sind teilweise Jahrzehnte alt. Und auch neuere Produktionen sind teilweise auch hinsichtlich Diversity gut umgesetzt, bzw. passt es dort einfach hinein.
 
The Last of Us Part 2: Lev bekommt zwar als Figur und als Abbys Sidekick genug Screentime. Aber sein Dasein als Transgender witrd nur angedeutet. Wie es sich als Transgender in so einer Welt lebt, wie es in seinem Inneren aussieht, etc. wird überhaupt nicht thematisiert. Seine Story wäre größtenteils die gleiche, wenn er kein Transgender wäre. Gutes Beispiel für bloße Anbiederung, nach dem Motto "Seht her, wir sind fortschrittlich!" Es hat überhaupt keine Bedeutung und das ist schade.

Das sehe ich genau andersherum.
Gerade, dass es nicht an die große Glocke gehangen wird, ist die richtige Form der Integration. Warum muss von einem Transgender-Charakter die Gefühle erforscht werden, warum muss ausgerechnet da beleuchtet werden, wie es für ihn ist in dieser Welt? Es würde auch nie jemand verlangen, dass es große Erklärungen zu einem Hetero-Charakter gibt. So lange Queer nicht gleichberechtigt mit Hetero behandelt wird, ist die Integration gescheitert.

Zumal es völliger Quatsch ist, dass seine Story größtenteils die gleiche wäre. Sein Dasein als Transgender ist ja die Ursache für alles, was Lev und Yara widerfährt. Nimmt man das weg, würde ihre Geschichte gar nicht passieren.
 
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Das sehe ich genau andersherum.
Gerade, dass es nicht an die große Glocke gehangen wird, ist die richtige Form der Integration. Warum muss von einem Transgender-Charakter die Gefühle erforscht werden, warum muss ausgerechnet da beleuchtet werden, wie es für ihn ist in dieser Welt? Es würde auch nie jemand verlangen, dass es große Erklärungen zu einem Hetero-Charakter gibt. So lange Queer nicht gleichberechtigt mit Hetero behandelt wird, ist die Integration gescheitert.
1. Verständnis. Transgender sind nun mal keine Gruppe, die es zuhauf an jeder Ecke gibt. Transgender nehmen einen geringsten Prozentsatz in der Bevölkerung ein. Viele - oder die meisten - Menschen wissen gar nicht, wie sich Transgender fühlen, wie sich das äußert, was sie für Belastungen und Probleme mit sich tragen. Es ist nun mal Fakt, dass bei den meisten das Verständnis fehlt. Selbst ein fiktives Setting, wie es The Last of Us bietet, böte sich dafür gut an.

2. The Last of Us Part 2 spielt in einem Setting, in dem Überleben Priorität hat. Natürlich bedeutet das auch, den Fortbestand der Menschheit zu sichern. Fortpflanzung und so. Dazu kommt, dass Levs Gruppe stark religiös ist (das sind Fanatiker), die auch noch einigen krassen Scheiß machen. Das ist eine Welt, die noch extremer als die unsere ist. Genau deswegen klappt es nicht, das einfach nur hin zu stellen und sagen "Jo, er ist Transgender. Nehmt es hin".

Die Beleuchtung der Gefühlswelt, bzw. der Lebenssituation eines Transgenders, in diesem Fall Lev, hat nichts mit fehlender Gleichberechtigung zu tun, sondern mit Verständnis erzeugen. Siehe oben. Und damit Gleichberechtigung funktionieren kann, muss auch erstmal Verständnis her.

Gleichberechtigung funktioniert nicht, indem einfach irgendwelche Randgruppen quasi kommentarlos in ein Medium rein wirft. Gleichberechtigung funktioniert nur dann, wenn alle sich auf Augenhöhe treffen und Verständnis füreinander aufbringen. Erst dann kann Akzeptanz und somit Gleichberechtigung erfolgen.

Oder ist es in deinen Augen falsch, sich zu fragen, wie Lev das alles für sich selbst und innerlich erlebt? Oder wenn ein NPC meint, er trägt nun Frauenkleider und man sich fragt, wie er diese Situation erlebt?

Bei Frauen und auch bei PoC wird häufiger gefordert, dass man sich mehr mit deren Situation befassen sollte, um Verständnis zu erlangen. Deswegen diskutiert man ja die Themen Sexismus und Rassismus. Deswegen werden auch öfter Themen in Sozialen Medien thematisiert, die auch mal nur Frauen betreffen (Menstruation). Es werden strukturelle Probleme diskutiert. Aufklärung halt.

Wieso soll das bei Transgendern anders sein? Warum soll es falsch sein, das Medium Spiele davon zu nutzen, für mehr Aufklärung und Verständnis zu sorgen?

Abgesehen davon wird die Gefühlswelt heterosexueller Figuren durchaus aufgezeigt. Oft genug. Du nimmst es vielleicht nur nicht entsprechend wahr, weil's halt einfach alltäglich ist. Und eben weil es alltäglich ist und die allermeisten Menschen dieser Welt wissen, wie es ist, heterosexuell zu sein, besteht auch kein Grund für Repräsentation, wie man sie von Transgendern oder anderen Randgruppen erwartet. Aufgeklärt wird aber auch hier. Zu sagen, dass es bei Heterosexuellen Menschen keine Erklärungen gibt, ist also de facto falsch.

Wenn dieses Verständnis dann auch in der Gesellschaft angekommen ist, kann man auch sagen "Ja, hier ist ein Transgender. Nehmt es hin." Weil's dann einfach in den Köpfen drin ist.
Zumal es völliger Quatsch ist, dass seine Story größtenteils die gleiche wäre. Sein Dasein als Transgender ist ja die Ursache für alles, was Lev und Yara widerfährt. Nimmt man das weg, würde ihre Geschichte gar nicht passieren.
Nicht? Ersetze Transgender durch irgendwas anderes, was seiner tiefgläubigen Mutter und dem Rest seiner Sippe gegen den Strich geht. Das kann alles mögliche sein, da auch das nicht näher beleuchtet wird. Und schon hat man dennoch den größtenteils gleichen Ablauf. Lev rennt mit seiner Schwester weg. Wird gejagt. Am Ende gibt's richtig miesen und brutalen Zoff mit seiner Mutter. Das sind die wesentlichen Punkte seines Hergangs. Ganz simpel deswegen, weil seine Hintergründe unzureichend beleuchtet werden. Dieser Junge hat im Spiel nur zwei Funktionen: Repräsentation und der kleine Engel auf Abbys Schulter sein, der ihr sagt, dass dies und jenes nicht gut ist.
 
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[...]doch die Opposition hat dennoch einen Punkt richtig erkannt: Diese Charaktere sind oft nicht sonderlich authentisch. Ein queerer Charakter hakt oftmals nur verschiedene Punkte auf einer Liste ab, damit das Studio dahinter als besonders fortschrittlich gilt.

Das ist absolut korrekt.
Allerdings sollte man nicht außer Acht lassen, dass auf cis-hetero-Charaktere in der Regel genau das Gleiche zutrifft. Ob nun Sam Fisher, Lara Croft, Soap McTavish, Ezio oder sogar Mario, Zelda, Link und Bowser: sie alle wurden bewusst erschaffen um bestimmte Eigenschaften zu verkörpern - also auf einer Liste abzuhaken - mit denen die Entwickler denken, bei der Zielgruppe besser ankommen zu können.

Das Problem ist also nicht, dass das überhaupt passiert, sondern die doppelten Standards, die angelegt werden um es wahlweise zu kritisieren oder zu igorieren, abhängig davon ob man an den gezeigten Eigenschaften Anstoß nimmt. Unterm Strich geht es dann doch nur um den Geschmack des Betrachters, der diesen Fakt aber entweder verbergen möchte oder sich dessen gar nicht selbst bewusst ist.
 
Das ist absolut korrekt.
Allerdings sollte man nicht außer Acht lassen, dass auf cis-hetero-Charaktere in der Regel genau das Gleiche zutrifft. Ob nun Sam Fisher, Lara Croft, Soap McTavish, Ezio oder sogar Mario, Zelda, Link und Bowser: sie alle wurden bewusst erschaffen um bestimmte Eigenschaften zu verkörpern - also auf einer Liste abzuhaken - mit denen die Entwickler denken, bei der Zielgruppe besser ankommen zu können.
Ein absolut berechtigter Einspruch, denn die Objektifizierung findet bei beiden Seiten gleichermaßen statt.
Ich möchte aber einwerfen, das jeweils mit völlig unterschiedlicher Qualität. Stereotyp Muskelprotz, ok, vielleicht ohne Hirn. Aber etwas womit sich ein Jungspund immer identifizieren kann. Immer und automatisch Held.

Übersexualisierte Frauen? Was ist da die Orientation? Sei ein begehrenswertes Objekt das gerettet werden will, und bitte Barbie-Figur?

Dieselben Mechaniken. Im Ergebnis sehe ich aber einen gewaltigen Unterschied.
 
Nach internationalen Studien und Daten aus Deutschland sind 0,33 bis 0,7 % der Bevölkerung transsexuell. Warum soll sich also 99,3% der Bevölkerung derart intensiv mit deren Erlebniswelt auseinandersetzen bzw. führt dies in der Endkonsequenz nicht zu einer Übersensibilisierung und überbordenden Moralismus? Einer englischen Studie zufolge wird der Anteil von Minderheiten in der Bevölkerung im Schnitt 4-5 mal so hoch eingeschätzt wie er tatsächlich ist. Die Fokussierung unserer Gesellschaft auf Minderheiten resultiert doch nicht automatisch in Verständnis und Toleranz. Im Gegenteil, nicht selten wird das Thema als überreizt empfunden, und verursacht Verunsicherung oder im schlimmsten Fall Ablehnung, weil die mediale Darstellung kaum noch mit einem Alltagsempfinden vereinbar ist.

Ich halte es für wichtig, dass kein Mensch aufgrund seiner Lebensweise, Religion oder sexuellen Identität diskriminiert wird oder anderweitig Nachteile erfährt. Ich bin mir aber ganz insgesamt nicht mehr sicher, ob die gesamte Dynamik um die Themen Gender, Sexualität und dem allgegenwärtigen, teils verkrampften Bestreben nach Diversität nicht bereits über einen gewissen neuralgischen Punkt gekippt ist, der dem Thema keine konstruktive Entwicklung mehr zuführt. Für mich zumindest wäre bei diesen Themen eine Rationalisierung dringend erforderlich und absolut wünschenswert.
 
Ein absolut berechtigter Einspruch, denn die Objektifizierung findet bei beiden Seiten gleichermaßen statt.
Ich möchte aber einwerfen, das jeweils mit völlig unterschiedlicher Qualität. Stereotyp Muskelprotz, ok, vielleicht ohne Hirn. Aber etwas womit sich ein Jungspund immer identifizieren kann. Immer und automatisch Held.

Übersexualisierte Frauen? Was ist da die Orientation? Sei ein begehrenswertes Objekt das gerettet werden will, und bitte Barbie-Figur?

Dieselben Mechaniken. Im Ergebnis sehe ich aber einen gewaltigen Unterschied.

Ich denke das ist schon viel zu kompliziert gedacht. Der oben zitierte Ausschnitt zielt ja auf die Intention der Entwickler ab. Ganz so als sei es ein Problem wenn Entwickler Charaktereigenschaften gezielt so zuweisen, dass eine bestimmte Zielgruppe dadurch angesprochen wird.

Das aber ist immer der Fall. Egal um welche Eigenschaften es geht.

Klar ist die konkrete Ausgestaltung völlig unterschiedlich wenn die Zielgruppe jegendlich und männlich ist als wenn sie Ü30 und durchmischt ist. Aber die Intention ist ja die selbe: Anbiederung bei der Zielgruppe. Die Anbiederung als Solche kann als kein Aufhänger für Kritik sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum soll sich also 99,3% der Bevölkerung derart intensiv mit deren Erlebniswelt auseinandersetzen
Wie auch immer die Zahl aussieht, es geht nicht um die Mehrheit der Gesellschaft. Es geht nicht um dich oder mich. Warum muss man sich bei sowas überhaupt angesprochen fühlen, und kann bloßes Vorhandensein, auch in Spielen, nicht einfach akzeptieren?

Ich halte es für wichtig, dass kein Mensch aufgrund seiner Lebensweise, Religion oder sexuellen Identität diskriminiert wird oder anderweitig Nachteile erfährt.
Dadurch, dass Minderheiten in der Öffentlichkeit nicht (oder als Stereotype) gezeigt werden, erfahren sie ganz reale Nachteile.
Für sich selbst, weil sie in den Medien keinerlei Identifikationsfigur haben. Und für die Gesellschaft, weil sie nichts über diesen Teil von sich erfährt.
 
Ich denke das ist schon viel zu kompliziert gedacht. Entscheidend ist die Intention der Entwickler. Und die ist fast immer: eine positive Reaktion bei der Zielgruppe. Alles Weitere sind Details der Umsetzung. Natürlich sieht die kontrete Ausgestaltung anders aus wenn die Zielgruppe zumeist jugendlich und männlich ist als wenn sie über 30 und durchmischt ist. Aber die Intention dahinter, die bleibt gleich.
Da widerspreche ich nicht. Aber das Ergebnis ist für mich sehr unterschiedlich. Held vs. Püppchen.
Eher selten, dass angezielter Held ein Püppchen sein will. Aber vielleicht will auch nicht angezielte Person mal ein Held sein? ;)

Bei meinem letzten Projekt hatte unser Starter-Outfit die Farben der Fahne für nicht-binäre Personen. Das hatte ich nicht mal als solche registriert. Kannte sie nicht, nette Klamotten. Gelb-Weiß-Lila für den Pulli, Schwarz für die Hose.

Nach dem ersten Trailer gab es aber massig Reaktionen, von Leuten die es erkannten. Sich angesprochen fühlten und dankbar waren repräsentiert zu werden. :top:=)
(als Startklamotten wird jeder gezwungen sie zu tragen. Ich hab noch keine Beschwerden gesehen. :))
 
Da widerspreche ich nicht. Aber das Ergebnis ist für mich sehr unterschiedlich. Held vs. Püppchen.
Eher selten, dass angezielter Held ein Püppchen sein will. Aber vielleicht will auch nicht angezielte Person mal ein Held sein? ;)

Es kann ja jeder Entwickler für sich entscheiden, welche Zielgruppen er alle mit inkludieren möchte und die konkrete Ausgestaltung entsprechend anpassen.
 
Mich nervt einfach nur, dass wir eine gigantische Debatte für so einen winzigen Personenkreis machen.
Aus der Mücke wird ein... Wal und plötzlich glaubt alle Welt sich für Diversität stark zu machen, ansonsten sei man schließlich dagegen.
Die Problematik wird derartig überhöht, dass sie ins Lächerliche abdriftet und im Endeffekt Antipathie erzeugt, statt Verständnis.
 
Mich nervt einfach nur, dass wir eine gigantische Debatte für so einen winzigen Personenkreis machen.
Dieser Personenkreis wurde verfolgt, verhaftet, ermordet. In neuerer Vergangenheit immer noch stigmatisiert und als abnorm gesehen. Weil sie sind, wie sie sind.

Quer durchs Tierreich sind etwa 10% Homosexualität relativ konstant? Queere Menschen gibt es weniger... aber es gibt sie. Und sie haben ein Recht zu existieren. Einfach akzeptiert zu werden.

Es ist richtig und wichtig, auch diese Mitmenschen darzustellen.
Daraus einen Angriff auf das Abendland zu machen, und die ganze Thematik überhaupt erst aufzuheizen, verstehe ich einfach nicht.
Ist das nicht das eigentliche Problem? Leute, die Feindbilder generieren, wo es eigentlich keine geben sollte.
 
Ist das nicht das eigentliche Problem? Leute, die Feindbilder generieren, wo es eigentlich keine geben sollte.
Stimme ich zu. Nur ist es so dass die meisten die sowas fordern sich selbst nicht daran halten.
Sieht man ja schon an deinem "Angriff auf das Abendland" Spruch dass du Kritik direkt in eine bestimmte Ecke schieben willst.

Ich habe bis jetzt keinen Film, keine Serie gesehen und auch kein Spiel gespielt wo mir sowas negativ aufgefallen ist. Und mir konnte bisher auch niemand Beispiele nennen wo man es mit dieser "wokness" übertreibt. Von diesem blödsinn dass man klassische weiße Figuren plötzlich mit schwarzen Schauspielern besetzt mal abgesehen.
Aber allein dass man dieses ganze Thema so sehr in den vordergrund rückt als ob es keine anderen Probleme gibt empfinde ich (und sicher viele andere) als ultra nervig.
 
Dumbledore ist homosexuell, Arielle wird von einer schwarzen Schauspielerin verkörpert, und der Doctor in Doctor Who wird nach Jahrzehnten von einer Frau gespielt. "Das ist doch forced diversity!" erklingt es aus der hintersten Reihe. Jegliche Abweichung von einem vermeintlichen Standard - weiß, heterosexuell, und im besten Fall noch männlich - wird von vielen Personen grundlegend als schlecht wahrgenommen. Dass dieser vermeintliche Standard jedoch nicht auf Fakten begründet ist, wird oft vergessen. Beispielsweise kämpfen Frauen im medizinischen Bereich immer noch damit, von Ärzten wahrgenommen zu werden. Hier wurden Frauen nämlich meist nur als Abweichung vom Mann wahrgenommen, weswegen Diagnosen und Behandlungen oft völlig unzureichend ausfallen.
Eine sehr verstörende Einleitung, bei der ich mich fast fragen muss, ob wir in verschiedenen Realitäten leben.
1. Es ist nicht die hinterste Reihe, die sich über "forced diversity" beschwert. Diese Art von Framing gehört in so einen Artikel auch gar nicht hinein, weil man Kritik nicht pauschal damit abtun sollte, dass man "von gestern" ist oder so.
2. Der vermeintliche Standard existiert nicht. Ich erwarte allerdings in einer Erzählung, die in Japan spielt, vorwiegend Asiaten, bei einer Erzählung die auf Herr der Ringe aufbaut, keine dunkelhäutigen Elben und im Fall von Arielle ist es natürlich auch nur zu verständlich, wenn man sich an die Hautfarbe der Dame in der Vorlage hält. Was wäre hier wohl los, wenn Martin Luther King von einem Weißen gespielt werden würde oder Winston (Ghostbusters) von einem Asiaten?
3. Auch für das Geschlecht existiert kein Standard. Eine Lara Croft kann genauso gut funktionieren wie ein Indiana Jones, eine Ellen Ripley genauso gut wie ein "Dutch" Schäfer. Was dagegen nicht funktioniert ist wenn man aus einer Frau eine Mary Sue macht, die alles kann und jeder mag, wie in Star Wars Episode 7-9 geschehen.
4. "Vermeintlicher Standard ist nicht auf Fakten begründet" ist ein Märchen, dass sich der Autor des Artikels gerade herbei gezaubert hat, wohl um Kritiker als unverbesserliche Nörgler darzustellen anstatt auf Kritik einzugehen.
5. Ich weiß nicht wo man dem Autor das beigebracht hat, aber Frauen werden in der Medizin genauso ernst genommen und behandelt wie Männer. Sie gelten nicht als Abweichung. Dieser Mythos, das Medikamente nur an Männern getestet werden, bevor sie auf den Markt kommen, lässt sich bereits mit einer 5-minütigen Google-Suche als falsch entlarven.

Ich gönne zwar jedem seine Meinung, aber mit Unwissenheit sollte man keinen Artikel einleiten.

So, zum eigentlichen Thema. Ich hab damals "Tell Me Why" gespielt, nicht weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ist, ein Transgender zu sein, sondern weil mich die Geschichte als Ganzes und die Charaktere darin interessiert haben. Es ist nicht verkehrt solche Themen aufzuzeigen, aber das große Problem ist doch, dass Entwickler und Filmstudios mittlerweile dazu neigen, für alles eine Quote bereit zu halten.
Dadurch wirkt es aufdringlich, gerade zu missionarisch. Es gibt sicher kulturelle Strukturen auf der Erde, bei denen Schwule und Transgender quasi Menschen zweitere Klasse sind, das sogar unter Strafe stellen, aber das ist kein deutsches Problem, da die deutsche, wie europäische Kultur sehr liberal geprägt ist. Das da noch nicht alles perfekt ist, wie z.B. beim Thema Blutspende, mag sicher stimmen, aber hört doch mal auf die Gesellschaft in diesem Land immer in den Dreck zu ziehen und sie als Schwulen-Hasser oder Transfeindlich hinzustellen. Wäre letzteres mittlerweile nicht so so einer Art Modeerscheinung verkommen, würde auch da sicher noch ein viel höheres Maß an Toleranz existieren.

Fazit: Ich finds gut, wenn man Themen wie Sexualität in verschiedenen Unterhaltungsmedien aufgreift, so lange es nicht erzwungen ist. Es muss auch mal möglich sein, dass eine Piratenmannschaft ausschließlich aus weißen, heterosexuellen Männern besteht, wenn das historischer Kontext ist.
 
Früher war mir die sexuelle Orientierung einer Person vollkommen egal, doch die Nomenklatura hat es geschafft, dass ich nur noch genervt von dem Thema bin.
 
im Fall von Arielle ist es natürlich auch nur zu verständlich, wenn man sich an die Hautfarbe der Dame in der Vorlage hält.

Welche Vorlage meinst du? Den Disney Zeichentrick? Der ist schon eine extreme Verfälschung des eigentlichen Originals, einem Märchen von Hand Christian Anderson, das eigentlich ziemlich düster und wenig Kindgerecht ist.
Hab noch nie jemand sich aufregen hören, dass Disney so sehr von der originalen Erzählung abweicht. Aber bei der Hautfarbe ist Abweichung plötzlich ein riesiges Problem.
Hier mit "Treue zum 'Original'" zu argumentieren, ist schlicht lächerlich.
 
Es gibt sicher kulturelle Strukturen auf der Erde, bei denen Schwule und Transgender quasi Menschen zweitere Klasse sind, das sogar unter Strafe stellen,
Kleiner Fun Fact: Homo-Ehe ist erst seit ein paar Jährchen in DE erlaubt. So progressiv sind wir hier in DE dies bezüglich noch nicht.
aber das ist kein deutsches Problem, da die deutsche, wie europäische Kultur sehr liberal geprägt ist.
Siehe oben. Rechtlich sind wir auf einem guten Weg und gesellschaftlich sicher auch, weil das Thema mehr Präsenz hat. Aber nach wie vor sind wir erst auf dem Weg, nicht aber am Ziel.
Das da noch nicht alles perfekt ist, wie z.B. beim Thema Blutspende, mag sicher stimmen, aber hört doch mal auf die Gesellschaft in diesem Land immer in den Dreck zu ziehen und sie als Schwulen-Hasser oder Transfeindlich hinzustellen.
Nur die wenigsten stellen die Gesellschaft als homo- oder transphob hin. Zumindest wird nicht behauptet, dass es böswillige Gründe hat. Es geht im Grunde nur darum, ein Bewusstsein zu schaffen. Aber dafür muss natürlich auch aufgeklärt und Verständnis geschaffen werden, natürlich auch gern spielerisch (siehe mein erster Kommentar).

Welche Vorlage meinst du? Den Disney Zeichentrick? Der ist schon eine extreme Verfälschung des eigentlichen Originals, einem Märchen von Hand Christian Anderson, das eigentlich ziemlich düster und wenig Kindgerecht ist.
Hab noch nie jemand sich aufregen hören, dass Disney so sehr von der originalen Erzählung abweicht. Aber bei der Hautfarbe ist Abweichung plötzlich ein riesiges Problem.
Hier mit "Treue zum 'Original'" zu argumentieren, ist schlicht lächerlich.
Dass mit Vorlage der Zeichentrickfilm gemeint ist, sollte eigentlich offensichtlich sein. Immerhin ist der Film ein Live Action-Remake des Zeichentrickfilms.
 
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Dieser Personenkreis wurde verfolgt, verhaftet, ermordet. In neuerer Vergangenheit immer noch stigmatisiert und als abnorm gesehen. Weil sie sind, wie sie sind.

Quer durchs Tierreich sind etwa 10% Homosexualität relativ konstant? Queere Menschen gibt es weniger... aber es gibt sie. Und sie haben ein Recht zu existieren. Einfach akzeptiert zu werden.

Es ist richtig und wichtig, auch diese Mitmenschen darzustellen.
Daraus einen Angriff auf das Abendland zu machen, und die ganze Thematik überhaupt erst aufzuheizen, verstehe ich einfach nicht.
Ist das nicht das eigentliche Problem? Leute, die Feindbilder generieren, wo es eigentlich keine geben sollte.
Man kann Akzeptanz und Toleranz nicht aufzwingen. Es wird IMMER Menschen geben die andere ausgrenzen,töten,diskriminieren weil sie sind wie sie sind. So sind Menschen nunmal. Ob es Reiche,Arbeitslose,Arme,Kranke,Ausländer,Einheimische,Linke,Rechte,Männer,Frauen,Weiße,Schwarze etc . sind. Sogut wie niemand ist frei davon.
Ich würde sogar soweit gehen,daß das ganze Aufgezwungene Im Bereich LGTBQ? in letzter Zeit noch mehr solcher Leute hervorbringen wird.
Persönlich bin ich ein sehr toleranter Mensch und jeder soll das tun was er möchte solange er keinem anderen schadet.
Fair.
Doch mir geht dieses ganze Gendern,LGBTQ oder wie man es auch nennt so sehr auf die Nerven,daß wenn ich es nur schon sehe fast einen Kotzreiz bekomme.
Wie oft soll man das Thema noch hören und sehen? Macht man das TV an hat man mindestens einmal am Abend dieses Thema in irgendeiner Sendung. Schaut man auf Twitter hat man das Thema. Schaut man auf der Webseite der PCGAMES vorbei hat man das Thema + Millionen andere Berührungspunkte. Langsam hat es auch der Letzte verstanden und die die es nicht wollen und diese Personen hassen oder warum auch immer werden es auch nach eurem Artikel noch tun. Die millionste Wiederholung wird daran nichts ändern und nervt nur die Anderen.
Die Dosis macht das Gift und wir sind schon WEEEEEEEIT drüber.
Ihr habt da eure Mission wie Millionen andere und merkt nicht mehr wie verbissen und eingeschossen ihr auf gewisse Themen seid.
Es wirkt halt langsam fanatisch.
 
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Ihr habt da eure Mission wie Millionen andere und merkt nicht mehr wie verbissen und eingeschossen ihr auf gewisse Themen seid.
Es wirkt halt langsam fanatisch.
"Ihr" trifft es gut. "Ich" bin kein Teil von irgendwas, sondern vertrete nur meine Meinung. In der Realität gibt es kein Schwarzweiß, und es ist traurig wie Polemik, mit genau dieser Denke, solche Erfolge hat.
"Mich" in eine Schublade von "alles derart" zu schieben, macht es so einfach, jegliche Kritik oder Diskussion abzulehnen.

Ich habe kein Problem damit, dass es Menschen gibt die anders fühlen und denken. Und dass sie gezeigt werden. In ohnehin sehr, sehr geringem Maße. Wer das riesengroße Fass aufmacht sind die Traditionswächter. Und die sollten, mit Verlaub, am wenigsten zu dem Thema beizutragen haben. Was ein Hybris... :|
 
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