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Politik in Österreich...

AW: Wahlen in Österreich...

wenn haider bundeskanzler wird geb ich meinen zweiten pass ab !! hier wird äpfel mit birnen verwechselt. es geht nicht darum rechtsparteien in eine braune ecke zu drängen. doch wer sind die köpfe dieser parteien. da haben wir den herrn haider , der ja schon lange die österreichische politik unsicher macht und neu den erstarkten heinz christian strache. diese exponenten sind keines wegs nur dem "rechten lager" zu zuordnen. vergleichen wir mal wahlslogans mit parteien aus meinem land schweiz. mit sprüchen wie "die schweiz den schweizern " wirbt hierzulande die weit rechts aussen partei SD /FPS und teilweise sogar die faschistische PNOS. diese sind keineswegs mehr dem "rechten bürgerlichen lager" einzuordnen.
strache (FPö) beansprucht jetzt sogar das kanzleramt, für mich persönlich ein horrorszenario.

enstanden ist dieser wahlausgang weil man perfekt die ängste der bevölkerung geschührt hat und damit viele stimmen ins rechte lager gerutscht sind. die üblichen "angst"- themen wie migration, kriminalität und wirtschaftlicher abstieg haben den nährboden für diesen wahlausgang gebildet.

die wähler wollten eine veränderung, was auch nachvollziebar ist wegen der zerstrittenen situation und nun haben sie rechte parteien den rücken gestärkt die meiner meinung nach an der situation nichts verbessern werden. haider hat schon mehrere male bewiesen das er fast nur ein mann der grossen worte ist und nicht einer der grossen taten.

ich bin gegen populistische parteichefs die zwar probleme aufzeigen aber meistens keine guten lösungen präsentieren.

so gesehen bin ich sehr entäuscht vom ausgang der wahl und bin gespannt wie jetzt die regierungsbildung zustande kommt.
 
AW: Wahlen in Österreich...

Arkasi am 29.09.2008 12:18 schrieb:
Die ÖVP ist der klare Wahlverlierer. Wie die SPÖ hat sie das schlechteste Ergebnis in der 2. Rep. eingefahren, zusätzlich noch die höchsten Verluste, sowohl in relativen als auch absoluten Zahlen. Als Grund dafür sehe ich 2 Ursachen. Der erste ist, dass sie nach einem guten Start in den Wahlkampf das Momentum sehr schnell an die SPÖ verloren hat und danach nie wieder Themen an sich reißen konnte. Der 2. Grund ist, dass die ÖVP das 2. hintereinander eigentlich gar keinen Wahlkampf geführt hat. Sicher, es gab Veranstaltungen, Plakate, Folder und alles sonstige, was dazu gehört, aber es haben die Themen gefehlt. Die anderen 4 Parlamentsparteien hatten wenigstens ein paar Themen, die sie mehr oder weniger sachlich vorgetragen haben. Bei der ÖVP stand auf den Plakaten "Molter hält Wort", "Molterer gibt Sicherheit", "wir haben [belangloses Zeug] umgesetz",...
Damit gewinnt man keine Wahl und als Regierungspartei schon gar nicht.
Ich sehe im Wahlkampf keinen so großen Unterschied zwischen der ÖVP und den restlichen Parteien wie du. Mit der ersten Plakatserie hat die ÖVP sehr wohl versucht auf Themen zu setzen, das dumme war nur, dass man mit "Volle Härte für Kinderschänder" oder "Deutschkurse für Ausländer" (sinngemäß) einfach nur im rechten Lager fischen wollte, diese Themen sich aber überhaupt nicht gegen Faymanns Anti-Teuerungsthema durchsetzen konnten. Klar, die Slogans der nächsten Serien waren komplett inhaltsleer ("Ihre Stimme, Mein Wort" war nebenbei noch sensationell dämlich) aber sie mit den SPÖ Faymann-Slogans "Genug gestritten" oder "Die neue Wahl" (auch nicht schlecht für jemanden, der in der letzten Regierung war), oder "Wann, wenn nicht jetzt?" von den Grünen gemeinsam.
Einen der Hauptgründe, warum die ÖVP massiver verloren hat als die SPÖ sehe ich einfach in der absolut geringen Attraktivität der Person Molterer. Mit so einem Buchhalter, ohne Charisma, der in Gesprächen absolut unflexibel ist und nur dogmatisch seine ach so staatstragenden Vernunft-Sprüchlein runterbetet kann man einfach keine Wahl gewinnen. -Selber schuld.
 
AW: Wahlen in Österreich...

MurPhYsSHeeP am 29.09.2008 13:14 schrieb:
enstanden ist dieser wahlausgang weil man perfekt die ängste der bevölkerung geschührt hat und damit viele stimmen ins rechte lager gerutscht sind. die üblichen "angst"- themen wie migration, kriminalität und wirtschaftlicher abstieg haben den nährboden für diesen wahlausgang gebildet.
hm - nicht auch weil die bisherigen regierungsparteien eher schlecht gearbeitet haben? nur wegen der kontroversen themen der rechtsparteien, die natürlich auch die menschen "bewegen"? das kann ich so nicht glauben.

die wähler wollten eine veränderung, was auch nachvollziebar ist wegen der zerstrittenen situation und nun haben sie rechte parteien den rücken gestärkt die meiner meinung nach an der situation nichts verbessern werden. haider hat schon mehrere male bewiesen das er fast nur ein mann der grossen worte ist und nicht einer der grossen taten.
keineswegs will ich mich als BZÖ-fürsprecher betätigen, aber man muss doch etwas differenzieren, und nicht alles über einen kamm scheren, finde ich. das BZÖ ist in kärnten schon länger "an der macht", und dort haben die doch AFAIK (man korrigiere mich bitte, sollte ich gänzlich falsch liegen) bislang recht gute arbeit geleistet - nicht umsonst ist das BZÖ "da unten" die stimmenstärkste partei. oder sind die kärntner wirklich alle so verblendet? :-o ;)
 
AW: Wahlen in Österreich...

crackajack am 29.09.2008 10:20 schrieb:
Das schon, aber das wirklich traurige ist doch meiner Meinung nach das die Wähler nur Blau/Orange als Protestmöglichkeit wahrgenommen haben und die braun angehauchte Thematik kaum jemanden der Protestwähler stört, aber die vielleicht sperrigen und vom VdB wenig euphorisch präsentierten grünen Ideen mehr abschrecken. [...]
Ich kenne mich zugegebenermaßen mit dem österreichischen Wahlsystem nicht aus, aber wenn es dort das Äquivalent zu unserer "5% Hürde" gibt, kann ich das Wahlverhalten durchaus nachvollziehen (was nicht heißt, dass ich es unterstütze).

Der Gedanke "wem gebe ich meine Stimme, damit sie auch Gewicht hat" lässt sich mit so einer Klausel gar nicht mal so einfach beantworten, vor allem wenn die großen Parteien keine Option darstellen. Klar, man könnte seiner Stimme irgendeiner kleinen Partei geben, aber falls diese Partei an der Hürde scheitert ist die Stimme im Endeffekt "verschwendet".

Daher verstehe ich schon, dass einige Wähler ihre Stimme eher einer "Randpartei" mit fragwürdigem Programm geben, als einer kleinen Partei welche zwar ein "gutes Programm" hat aber keine reellen Chancen an einer Regierungsbildung mitzuwirken - allein um sicherzustellen, dass die eigene Stimme "Gewicht" bekommt und nicht einfach untergeht.
 
AW: Wahlen in Österreich...

Ra-Tiel am 29.09.2008 13:30 schrieb:
crackajack am 29.09.2008 10:20 schrieb:
Das schon, aber das wirklich traurige ist doch meiner Meinung nach das die Wähler nur Blau/Orange als Protestmöglichkeit wahrgenommen haben und die braun angehauchte Thematik kaum jemanden der Protestwähler stört, aber die vielleicht sperrigen und vom VdB wenig euphorisch präsentierten grünen Ideen mehr abschrecken. [...]
Ich kenne mich zugegebenermaßen mit dem österreichischen Wahlsystem nicht aus, aber wenn es dort das Äquivalent zu unserer "5% Hürde" gibt, kann ich das Wahlverhalten durchaus nachvollziehen (was nicht heißt, dass ich es unterstütze).
bei uns gibt es die 4%-hürde, um überhaupt ins parlament zu kommen, aber die grünen waren nie in der situation, diese hürde nicht zu "packen". ich finds selber erstaunlich, dass die grünen diesmal nicht besser abgeschlossen haben, den zuwachs des BZÖ hätte ich eher bei den grünen erwartet.
 
AW: Wahlen in Österreich...

.Zur ÖVP kann ich nur sagen, dass das Wahlergebnis mit einem Spitzenkandidat wie Pröll vermutlich wesentlich besser ausgefallen währe, mit dem könnte man sich auch eine neuauflage von Rot-Schwarz vorstellen. Die Schüsselmarionette Molterer ist weder charismatisch noch hat seine Blockadepolitik bei den Wählern zu Sympathie geführt.

Zur FPÖ: wusstet ihr, dass diese Partei ausgerechnet von Ausländern gerne gewählt wird? :B Strache hat es in diesem Wahlkampf,insbesondere bei den Fernsehauftritten, gut verstanden soziale Themen zu vermitteln, die dem durchschnittlichem Staatsbürger wichtig sind. Die Ausländer hat er mit Sätzen wie "die, die da sind" "die, die Arbeiten" etc. und dem Thema integration gelockt.

Eine Überraschung war das Wahlergebnis nicht. Ich hoffe nur, dass eine schwarz-blau-orange Kooperation NICHT zustande kommt, auch wenn wir dann ohnehin nächstes Jahr wieder neu wählen könnten :rolleyes: . Die FPÖ und das BZÖ tun unserem Land ganz gut, solange sie in der Opposition bleiben. Dort erfüllen sie als Radaubrüder, die von der Seite immer wieder drein reden einen guten Zweck ;).
 
AW: Wahlen in Österreich...

mein_kleiner_Tod am 29.09.2008 13:57 schrieb:
[...] Die FPÖ und das BZÖ tun unserem Land ganz gut, solange sie in der Opposition bleiben. Dort erfüllen sie als Radaubrüder, die von der Seite immer wieder drein reden einen guten Zweck ;).
Unter diesem Aspekt betrachtet hat das Ganze ein bisschen was von "die Geister die ich rief", nicht wahr?
 
AW: Wahlen in Österreich...

mein_kleiner_Tod am 29.09.2008 13:57 schrieb:
Zur FPÖ: wusstet ihr, dass diese Partei ausgerechnet von Ausländern gerne gewählt wird? :B Strache hat es in diesem Wahlkampf,insbesondere bei den Fernsehauftritten, gut verstanden soziale Themen zu vermitteln, die dem durchschnittlichem Staatsbürger wichtig sind.
Und da soll nochmal jemand sagen, es gäbe Probleme mit der Integration. Die funktioniert offenbar schon ein bisschen zu gut. ;( :B
 
AW: Wahlen in Österreich...

KONNAITN am 29.09.2008 14:33 schrieb:
mein_kleiner_Tod am 29.09.2008 13:57 schrieb:
Zur FPÖ: wusstet ihr, dass diese Partei ausgerechnet von Ausländern gerne gewählt wird? :B Strache hat es in diesem Wahlkampf,insbesondere bei den Fernsehauftritten, gut verstanden soziale Themen zu vermitteln, die dem durchschnittlichem Staatsbürger wichtig sind.
Und da soll nochmal jemand sagen, es gäbe Probleme mit der Integration. Die funktioniert offenbar schon ein bisschen zu gut. ;( :B
was ich hierzu erlebt habe: die anständig arbeitenden, hervorragend integrierten österreicher mit migrationshingergrund (politisch korrekt formuliert, hoffe ich), wählen deshalb (zum teil) rechts, weil sie es satt haben, dass aufgrund einiger "vertreter" ihres volkes, die sich einfach nicht benehmen können, der ruf ihres gesamten volkes in den schmutz gezogen wird. und daher sind "die" auch für härtere maßnahmen gegen etwaige kriminelle vertreter ihres volkes.

und bevor hier manche das posting nicht lesen und dabei praktisch mitdenken, sondern nur überfliegen und mich in die "braune ecke" stellen wollen: ich bin keineswegs ausländerfeindlich, ich arbeite in einer firma mit polnischer geschäftsleitung und vielen kollegen unterschiedlicher herkunft, und mein bester kumpel ist iraner. ich betrachte lediglich die dinge von beiden seiten.
 
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Gunter am 29.09.2008 14:46 schrieb:
was ich hierzu erlebt habe: die anständig arbeitenden, hervorragend integrierten österreicher mit migrationshingergrund (politisch korrekt formuliert, hoffe ich), wählen deshalb (zum teil) rechts, weil sie es satt haben, dass aufgrund einiger "vertreter" ihres volkes, die sich einfach nicht benehmen können, der ruf ihres gesamten volkes in den schmutz gezogen wird. und daher sind "die" auch für härtere maßnahmen gegen etwaige kriminelle vertreter ihres volkes. [...]
Eine sehr interessante Beobachtung. Die Logik ist auch durchaus nachvollziehbar... etwas verquer, aber nachvollziehbar... oO
 
AW: Wahlen in Österreich...

danke für deine schöne analyse arkadi, hast mir die ganze situation in österreich doch näher gebracht :top: :top:
 
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Gunter am 29.09.2008 14:46 schrieb:
KONNAITN am 29.09.2008 14:33 schrieb:
mein_kleiner_Tod am 29.09.2008 13:57 schrieb:
Zur FPÖ: wusstet ihr, dass diese Partei ausgerechnet von Ausländern gerne gewählt wird? :B Strache hat es in diesem Wahlkampf,insbesondere bei den Fernsehauftritten, gut verstanden soziale Themen zu vermitteln, die dem durchschnittlichem Staatsbürger wichtig sind.
Und da soll nochmal jemand sagen, es gäbe Probleme mit der Integration. Die funktioniert offenbar schon ein bisschen zu gut. ;( :B
was ich hierzu erlebt habe: die anständig arbeitenden, hervorragend integrierten österreicher mit migrationshingergrund (politisch korrekt formuliert, hoffe ich), wählen deshalb (zum teil) rechts, weil sie es satt haben, dass aufgrund einiger "vertreter" ihres volkes, die sich einfach nicht benehmen können, der ruf ihres gesamten volkes in den schmutz gezogen wird. und daher sind "die" auch für härtere maßnahmen gegen etwaige kriminelle vertreter ihres volkes.
Das kann ich ja irgendwo verstehen, das Problem ist nur dass Strache die "Ausländerproblematik" einfach absolut nicht objektiv angeht. Soweit ich weiß ist die Zuwanderung seit der letzten Regierung an der die FPÖ beteiligt war ohnehin drastisch gesenkt worden, nur spiegelt sich das in den FPÖ-Slogans absolut nicht wieder. Da wird noch genauso von Zuwanderungswellen oder Tsunamis gesprochen wie schon vor 10 Jahren. Und auch wenn Strache hin und wieder zwischen guten und schlechten Ausländern unterscheidet, kommen dann immer wieder Verallgemeinerungen wie "Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Töchter den gierigen Blicken und Händen ganzer Zuwandererhorden ausgesetzt sind..." . Ob gut integriert oder nicht, so jemanden könnte ich als Ausländer einfach nicht wählen.
 
AW: Wahlen in Österreich...

KONNAITN am 29.09.2008 13:21 schrieb:
Ich sehe im Wahlkampf keinen so großen Unterschied zwischen der ÖVP und den restlichen Parteien wie du. Mit der ersten Plakatserie hat die ÖVP sehr wohl versucht auf Themen zu setzen, das dumme war nur, dass man mit "Volle Härte für Kinderschänder" oder "Deutschkurse für Ausländer" (sinngemäß) einfach nur im rechten Lager fischen wollte, diese Themen sich aber überhaupt nicht gegen Faymanns Anti-Teuerungsthema durchsetzen konnten. Klar, die Slogans der nächsten Serien waren komplett inhaltsleer ("Ihre Stimme, Mein Wort" war nebenbei noch sensationell dämlich) aber sie mit den SPÖ Faymann-Slogans "Genug gestritten" oder "Die neue Wahl" (auch nicht schlecht für jemanden, der in der letzten Regierung war), oder "Wann, wenn nicht jetzt?" von den Grünen gemeinsam.

Ich war da vielleicht nicht präzise genug. Sicher, die Plakate der SPÖ gewinnen auch keinen Preis, aber die SPÖ hat insgesamt versucht Inhalte zu vermitteln. Die waren zwar weitgehend dumm, aber das spielt ja keine Rolle. Man konnte aus dem Wahlkampf jeder Partei Maßnahmen für die nächste Legislaturperiode ableiten, nur bei der ÖVP nicht. Ok, Strafmaß für Kinderschänder rauf, super, dafür braucht man nicht einmal eine komplette Sitzung, was machens die restlichen 5 Jahre? Bei Deutschkursen ist es das Gleiche. Die SPÖ hatte wenigstens ihre 5 Punkte und der Slogan der Grünen ist quasi nur als Headline zu sehen, darunter gab es ja immer ein Thema, welches eben jetzt umgesetzt werden sollte und das schon viel zu lange aufgeschoben wurde. Glücklich war das auch nicht, aber es waren doch Inhalte.

Einen der Hauptgründe, warum die ÖVP massiver verloren hat als die SPÖ sehe ich einfach in der absolut geringen Attraktivität der Person Molterer. Mit so einem Buchhalter, ohne Charisma, der in Gesprächen absolut unflexibel ist und nur dogmatisch seine ach so staatstragenden Vernunft-Sprüchlein runterbetet kann man einfach keine Wahl gewinnen. -Selber schuld.

Das glaube ich nicht, Schüssel war ja auch nicht der Megacharismatiker (zumindest in den Medien) und der ist immerhin auf 43% gekommen.
Ich persönlich mag den Molterer, nicht weil er so sympathisch ist, das spielt für mich ja keine Rolle, sondern weil er wenigstens weiß wovon er redet. Wenn ich mir da im Vergleich den Faymann anhöre, der ernsthaft meint, eine Senkung der MWSt. wäre sozial treffsicher, da kommt für mich sofort die Frage auf, ob der einfach nur lügt oder wirklich so blöd ist. Ich kenn ihn persönlich nicht, weiß daher nicht, was von beidem zutrifft, aber so oder so, es macht ihn unwählbar.

Mir ist jedenfalls ein Politiker, der wenigstens eine grundlegende Ahnung hat, wovon er redet, 1000x lieber als irgendein leutseliger Schwachsinniger Pseudofescher, der mich von jedem Plakat aus dämlich angrinst. Insofern habe ich es super gefunden, dass der Molterer anfangs auf keinem Plakat war.
 
AW: Wahlen in Österreich...

Arkasi am 29.09.2008 15:58 schrieb:
KONNAITN am 29.09.2008 13:21 schrieb:
Einen der Hauptgründe, warum die ÖVP massiver verloren hat als die SPÖ sehe ich einfach in der absolut geringen Attraktivität der Person Molterer. Mit so einem Buchhalter, ohne Charisma, der in Gesprächen absolut unflexibel ist und nur dogmatisch seine ach so staatstragenden Vernunft-Sprüchlein runterbetet kann man einfach keine Wahl gewinnen. -Selber schuld.

Das glaube ich nicht, Schüssel war ja auch nicht der Megacharismatiker (zumindest in den Medien) und der ist immerhin auf 43% gekommen.
Ich persönlich mag den Molterer, nicht weil er so sympathisch ist, das spielt für mich ja keine Rolle, sondern weil er wenigstens weiß wovon er redet. Wenn ich mir da im Vergleich den Faymann anhöre, der ernsthaft meint, eine Senkung der MWSt. wäre sozial treffsicher, da kommt für mich sofort die Frage auf, ob der einfach nur lügt oder wirklich so blöd ist. Ich kenn ihn persönlich nicht, weiß daher nicht, was von beidem zutrifft, aber so oder so, es macht ihn unwählbar.

Mir ist jedenfalls ein Politiker, der wenigstens eine grundlegende Ahnung hat, wovon er redet, 1000x lieber als irgendein leutseliger Schwachsinniger Pseudofescher, der mich von jedem Plakat aus dämlich angrinst. Insofern habe ich es super gefunden, dass der Molterer anfangs auf keinem Plakat war.
Deine Einschätzung von Faymann teile ich voll und ganz. Es sagt nebenbei auch einiges über ihn aus, dass einige seiner Parteikollegen vor dem Wahlkampf über ihn gesagt haben, er sei glatter als ein Aal. Genauso wirkt er auf mich.
Aber auch wenn Schüssel kein Megacharismatiker war, so hatte ich bei ihm doch noch das Gefühl, das er -auch wenn ich kein Fan von ihm war- etwas auf dem Kasten hat. Wenn ich hingegen Molterer sehe, sehe ich einfach einen gelehrigen Schüssel-Schüler, der das übertriebene staatsmännische, bedächtige und vernünftige Gehabe und immer dieselben Floskeln, ("für Österreich arbeiten", "für die Menschen"...) das mich bei Schüssel zum Teil schon genervt hat, auf die Spitze treibt, bei dem ich aber jede Eigenständigkeit vermisse. Möglicherweise ist er ein guter Verwalter, ein guter Clubchef, aber mit Sicherheit nicht für eine politische Führungsposition in der ersten Reihe geeignet, in der er Menschen, auch seine eigenen Parteimitglieder, überzeugen oder gar inspirieren muss.
Ich bin immer noch erstaunt darüber, dass einige (es gab auch einige prominente Ausnahmen) in der ÖVP offenbar geglaubt haben, man könne mit einem "Pater Willi" Wahlen gewinnen.
 
AW: Wahlen in Österreich...

wenn ich das schon höre. gut integrierte österreicher mit migrationshintergrund wählen teilweise rechts weil sie genug von exponenten haben die sich schlecht integrieren. was sollen denn die schweizer wählen ......wir haben die 20% marke beim ausländeranteil schon überschritten und das bei einer vergleichbaren bevölkerungsdichte. österreich hat gerade 9.1%
zuwanderungsland nummer 1 in der schweiz ist übrigens deutschland !! scheitn euch ja zu gefallen bei uns:)

zurück zum thema: ich kann nicht verstehen wenn man aus einer unzufriedenheit gleich in populistisches wahlverhalten umschwenkt. klar ist das BZö nicht eine braune gemeinschaft, die nur themen am rechten rand aussen behandelt. mein problem mit dem BZö ist die tatsache das ein exponent wie haider früher auch schon anders politisiert hat.
jetzt will man ihn als mitte rechts in einer neuen partei verkaufen. die medien reden von einem wandel den haider durchmacht , für mich ist das immer noch der wolf im schafspelz auch wenn er in kärnten vielleicht politisch wieder was bewegt !
 
AW: Wahlen in Österreich...

KONNAITN am 29.09.2008 15:07 schrieb:
Das kann ich ja irgendwo verstehen, das Problem ist nur dass Strache die "Ausländerproblematik" einfach absolut nicht objektiv angeht. Soweit ich weiß ist die Zuwanderung seit der letzten Regierung an der die FPÖ beteiligt war ohnehin drastisch gesenkt worden, nur spiegelt sich das in den FPÖ-Slogans absolut nicht wieder. Da wird noch genauso von Zuwanderungswellen oder Tsunamis gesprochen wie schon vor 10 Jahren. Und auch wenn Strache hin und wieder zwischen guten und schlechten Ausländern unterscheidet, kommen dann immer wieder Verallgemeinerungen wie "Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Töchter den gierigen Blicken und Händen ganzer Zuwandererhorden ausgesetzt sind..." . Ob gut integriert oder nicht, so jemanden könnte ich als Ausländer einfach nicht wählen.

MurPhYsSHeeP am 29.09.2008 16:40 schrieb:
zurück zum thema: ich kann nicht verstehen wenn man aus einer unzufriedenheit gleich in populistisches wahlverhalten umschwenkt. klar ist das BZö nicht eine braune gemeinschaft, die nur themen am rechten rand aussen behandelt. mein problem mit dem BZö ist die tatsache das ein exponent wie haider früher auch schon anders politisiert hat.
jetzt will man ihn als mitte rechts in einer neuen partei verkaufen. die medien reden von einem wandel den haider durchmacht , für mich ist das immer noch der wolf im schafspelz auch wenn er in kärnten vielleicht politisch wieder was bewegt !

Dazu möchte ich einmal sagen, dass wir unter schwarz/blau die größte Zuwanderung seit langem hat und das durchaus unter Haider. Im Gegensatz zu den Wahlslogans, haben die nämlich durchaus brav gearbeitet und auch nicht sonderlich gegen Ausländer agiert - im Gegenteil, es gab beispielsweise einen Rückstau von über 30.000 Ausländern, die auf den Familiennachzug gewartet haben und die damalige Regierung hat die alle ins Land geholt und damit die Rechte dieser Menschen gewahrt. Auch die Restitutionsgesetze kamen von schwarz/blau, auch ein Thema, welches eigentlich so gar nicht zur FPÖ paßt.

Leider muss man offenbar als Opposition dermaßen übertreiben, damit sich die Regierung wenigstens ein wenig bewegt. Jedenfalls haben wir in Österreich mit der FPÖ bzw. dem BZÖ in der Regierung keine schlechten Erfahrungen betreffend Rechtspolitik gemacht.

UPDATE:
ÖVP Parteiobmann Molterer und Klubchef Schüssel sind vor kurzem zurückgetreten, es sieht also so aus, als ob sie der SPÖ in die Hände spielen werden, näheres ist noch nicht bekannt.
 
AW: Wahlen in Österreich...

Ra-Tiel am 29.09.2008 14:07 schrieb:
mein_kleiner_Tod am 29.09.2008 13:57 schrieb:
[...] Die FPÖ und das BZÖ tun unserem Land ganz gut, solange sie in der Opposition bleiben. Dort erfüllen sie als Radaubrüder, die von der Seite immer wieder drein reden einen guten Zweck ;).
Unter diesem Aspekt betrachtet hat das Ganze ein bisschen was von "die Geister die ich rief", nicht wahr?

Naja, ich hab sie nicht gerufen. Aber jetz sind sie trotzdem da.

Arkasi am 29.09.2008 18:42 schrieb:
[...]
UPDATE:
ÖVP Parteiobmann Molterer und Klubchef Schüssel sind vor kurzem zurückgetreten, es sieht also so aus, als ob sie der SPÖ in die Hände spielen werden, näheres ist noch nicht bekannt.

Edit: Schau einer an, jetz ist der Pröll da :).
 
AW: Wahlen in Österreich...

MurPhYsSHeeP am 29.09.2008 16:40 schrieb:
wenn ich das schon höre. gut integrierte österreicher mit migrationshintergrund wählen teilweise rechts weil sie genug von exponenten haben die sich schlecht integrieren. was sollen denn die schweizer wählen ......wir haben die 20% marke beim ausländeranteil schon überschritten und das bei einer vergleichbaren bevölkerungsdichte. österreich hat gerade 9.1%
zuwanderungsland nummer 1 in der schweiz ist übrigens deutschland !! scheitn euch ja zu gefallen bei uns:)

Da du aus der Schweiz bist kannst du es nicht wissen: Der Überwiegende Teil von Europa hat sich zu etwas zusammengeschlossen das wir "Europäische Union" nennen. Bürger dieser Unon geniesen bestimmte Rechte, beispielsweise Arbeits- und Niederlassungsfreiheit innerhalb der EU. Beispielsweise könnte sich ein Portugiese, Grieche, Ire, Finne oder gar Deutscher jederzeit in Österreich niederlassen und scheint in keiner einzigen Auländerdatenbank auf.

Was FPÖ und BZÖ angeht: Haider ist ein machtgeiler Populist aber ein unfähiger Politiker (wenns um Arbeiten geht). HC "drei Bier" Starche ist ein ein waschechter Nazi.
 
AW: Wahlen in Österreich...

Maria-Redeviel am 30.09.2008 00:43 schrieb:
Was FPÖ und BZÖ angeht: Haider ist ein machtgeiler Populist aber ein unfähiger Politiker (wenns um Arbeiten geht). HC "drei Bier" Starche ist ein ein waschechter Nazi.
Und genau das ist der Unterschied zu Schwarz/Blau bzw. Schwarz/Orange früher: Nach der Abspaltung des BZÖ blieb in der FPÖ hauptsächlich der Rechts-rechte Kern übrig. Strache mag zwar als Kopie von Haider rüberkommen, steht aber sehr viel weiter rechts als selbiger. Da die Funktion des BZÖ hauptsächlich die Durchsetzung der Ideen Haiders ist, ist die Partei im Vergleich zur FPÖ eher harmlos.
 
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