Goddess am 26.09.2007 07:18 schrieb:
Wenn du wirklich ein Rollenspiel suchst, das du Online spielen kannst, dann spiel Neverwinter Nights auf einer Persistent World. Leider gibt es noch keine deutschen Persistent Worlds' für Neverwinter Nights 2, weshalb ich nur auf Teil 1 verweise.
Gut, das ist nun definitiv falsch, weil ich ja eine betreibe (siehe Signatur).
Wobei ich jetzt nicht weiß, was gesucht wird. Muss man ja immer bisserl unterscheiden. Also, wenn im Kern um Steuerung, Engine, tolle Monsterspawns etc geht, dann ist man bei sowas falsch (wobei ich da, denke ich, auch helfen kann, denn auch sowas gibt es auf NWN 2 Basis, also beim Suchen des passenden Servers). Wenn man eher auf RP steht, also wirklich über die Zeit (und zwar längere Zeiträume) einen/mehrere Charaktere darzustellen und eben irgendwie auch glaubwürdig dabei zu agieren (also bis hin dazu, dass man quasi nen anderen Beruf als Monsterklopper hat^^), dann ist sowas (nicht nur NWN 2, gibt auch andere Spiele) den MMORPGs haushoch überlegen.
Geht es aber mehr um möglichst direkte Kontrolle, niedrige Latenz, super Kampfsystem, schnelle Action usw, dann ist man da tendenziell eher falsch.
was sind Persident Worlds? un müssen die deutsch sein? ich kann auch english
Persistent Worlds ist ein NWN-eigener Begriff für Rollenspiel-Server, die, wie wir auch, sich weniger zum Ziel gesetzt haben, zum Beispiel ein Abenteuer (wie die Solokampagne von NWN oder anderen Spielen) durchzuspielen, sondern über die Wochen/Monate/Jahre eine sich entwickelnde Spielwelt plastisch darzustellen.
Das heißt:
- Wenn ich was tue, dann hat das wirkliche Auswirkungen (allerdings ist der Anspruch ans Tun auch höher, dafür langt dann nicht, an der richtigen Stelle den Mausbutton zu drücken)
- Alle Leute spielen Rollen in so einer Welt, vom guten Helden über den zwielichtigen Schurken bis zum finsteren Obermotz
- Das Spielerlebnis ist im Schnitt actionärmer, tiefer, facettenreicher
- Und, weil sowas kriegste net als Massenveranstaltung hin, Du hast viel, viel weniger Mitspieler, also der Gewinn an Tiefe geht unweigerlich mit einem Verlust an Breite einher.
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Also, da hat jedes Genre seine spezifischen Vor- und Nachteile. Ne Lösung, die jedem passt, findeste eh nicht. PWs haben ne technische Höchstgrenze von 64 Leuten und normalerweise hat man deutlich weniger.
Die Spielwelt besteht also nicht aus 100en Dungeons, die man nacheinander abklappert, sondern eher aus anderen Mitspielern und Geschichten und Hintergründen, wo es tatsächlich vom Spieler Aufwand erfordert, mehr zu sein als irgendein Statist. Das aber kann sehr befriedigend sein.
Hab mal irgendwo gesagt, dass es wie der Unterschied zwischen nem Film gucken und nem Buch lesen ist, aber das trifft es nicht ganz, es ist mehr wie der Unterschied zwischen nem guten Film sehen und gezwungen zu werden, ein Buch selber zu schreiben.^^ Und da kann eben auch Murks rauskommen, dann gefällt es einem nicht, weil es zu lahm ist, zu wenig Action ist und nicht laufend rund um die Uhr einen Sachen anspringen.
Oder man genießt es, dass man beliebig tief bohren kann und immer noch was findet, weil eben Shopkeeper XYZ nicht nur eine generische Figur ist, sondern ein Privatleben hat, das man ausspionieren könnte, weil man ihn erpressen könnte (jetzt mal als böser Charakter), ihn entführen könnte oder ihn (als guter Charakter) dann wieder befreien.
Aber, wie gesagt, es ist Geschmackssache, weil es eben viel, viel kleiner ist. Man kennt sich, trifft sich oft auch privat, hilft sich auch mal bei den Hausaufgaben etc, also das ist ... viel, viel .... kleiner eben.
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