Die Menschen wurden nun jahrelang drauf gedrillt, jedes Jahr oder alle 2 ein neues Smartphone oder TV (etc.) zu kaufen...Gewohnheit lässt sich nur mäßig abgewöhnen.
Stimmt aber hier sollte und muß langsam ein Umdenken stattfinden. Ich kaufe mir auch nicht alle 3 Jahre ein neues Auto wie andere. Habe immer noch meinen ollen Golf 6. Der läuft und macht bis auf 1 einziges mal (Turbolader Wastegategestänge) keine Probleme. Ist zwar schon von 2009 aber Wurst. Auch wenn es schon den Golf 8 gibt.
Beim Smartphone ist es halt das Problem, daß zumindestens die Geräte der Unter- und Mittelklasse nicht für Lebenszyklen von 6-8 Jahren ausgelegt sind. Insbesondere feinelektronische und optische Komponenten wie Kamera und Co. Vom Akku ganz zu schweigen.
Selbst wenn irgendein Unternehmen heute anfängt eine neue Fertigung hochzuziehen wäre die nicht bereit in einem Jahr.
Ich finde es schade das man keine anderen Möglichkeiten in Betracht zieht als das was wir im Moment bekommen.
Die kontingente MÜSSEN einfach anders verteilt werden...fairer...
Das Problem ist daß man nicht einfach so eine neue Chipfabrik hinklatschen kann. Selbst wenn man jetzt mal von der Baudauer absieht. Dazu fehlt das personelle Know How, die passende Belegschaft, die Beziehungen zu den Waferlieferanten usw. und natürlich ist es auch die große Frage, wie konkurrenzfähig eine Chipfabrik ist, die in den USA oder in Mitteleuropa produziert, während die Asiaten das gleiche für 1/3 des Preises tun.
Das Problem hatten wir schon mal auf einem anderen Sektor: Solarmodule. Da wurde bei Dresden groß produziert aber wo die Chinesen auf den Markt gedrängt sind ist die Firma pleite gegangen weil diese einfach nicht mit den chinesischen Kostenstrukturen, Preisen und auch Liefermengen mithalten konnte. Da lag der Preis für die deutschen Module trotz Kampfpreislevel immer noch bei 250-300% von denen der Chinesen. Von kostendeckend oder gar guter wirtschaftlicher Basis war das dann immer noch Lichtjahre entfernt und trotzdem war man erheblich teurer.
Dann geht es nämlich auch weiter mit dem Willen und auch der Fähigkeit der Bevölkerung die dann automatisch daraus resultierenden, deutlich höheren Preise für die entsprechenden Produkte zu bezahlen.
Stellen wir uns mal einen PC vor bei dem alle Komponenten (SSD, RAM, GPU, CPU, Mainboard und Co.) nicht Made in China, HongKong oder Taiwan wären sondern Made in France, Germany oder Belgium.
Dann läge der PC-Preis vermutlich schon so auch ohne Scalping ca. 300% über den "Normalpreisen" vor 2020. Und wer kauft dann einen normalen durchschnittlichen PC für 3000 EUR ? Bzw. wer könnte das dann überhaupt noch ?
Auch ein schönes Beispiel für die Dämlichkeit wie man eine Sache angehen kann ist das weglassen der Ladegeräte bei den verkauften Smartphones "weil ja jeder so viele Ladegeräte zuhause hat"
1. Viele Hersteller stellen auf USB C um...Ein Großteil haben aber kein USB C Ladegerät oder Adapter und müssen sich dann doch wieder ein kleines Gerät kaufen...also völlig Sinnbefreit
2. Wer will, selbst wenn es geht sein neues Gerät mit drölfzig stunden Laufzeit an einem alten Ladegerät laden wo er es gefühlte 8 std lassen muss für 60 % Laufzeit...also kaufen sie sich WIEDER ein neues Ladegerät usw...
Das ist keine Dämlichkeit sondern pure Berechnung. Das spart Produktionskosten und bringt im Zweifelsfalle über eine Tochterfirma zusätzliche Einnahmen wenn man das Ladegerät extra für 20 oder 40 EUR kaufen muß.
Naja wenigstens können wir uns alle auf den Zeitpunkt freuen wenn die Millionen von alten Karten den Markt überschwemmen werden und einfach ALLE Preise so gnadenlos weit in den Keller fallen das die Hersteller Monate NICHTS absetzen werden.
Als die 3000er vorgestellt wurden und alle ihre 2000er Karten abstoßen wollten war schon ein mini Vorgeschmack auf das was uns dann bevorsteht
Was jetzt wohl erst einmal passieren wird ist eine Art Stagnation bei den Hardwarevorraussetzungen. Wenn die leistungsfähigere Hardware nicht erwerb- oder bezahlbar ist dann setzen die Entwickler Software nicht mehr ab, die eine Grafikkarte für 2000 USD vorraussetzt.