AW: Nokia muss Subventionen nebst Zinsen zurückzahlen.
Dr-Love am 12.03.2008 15:25 schrieb:
Das Dumme an der Sache ist aber, dass selbst hochqualifizierte Leute oft keinen Job finden. Da hetzt man dann nach seinem Studium, von Praktikum zu Praktikum und wird im Prinzip nur ausgebeutet. Ich hab sogar im Bekanntenkreis 2, die finden keine Stelle, weil ihnen gesagt wird, sie seien überqualifiziert.
Definiere "oft.
es ist unbestritten, dass du es leichter hast einen Job zu finden, je höher deine Bildung/Ausbildung ist. Das bezieht sich gar nichtmal auf ein Studium, das gilt so ähnlich für eine gute Ausbildung
Die schwer bis gar nicht vermittelbaren Arbeitslosen sind nunmal die Ungelernten, in dem Segment gibt es wenig Jobs. (und an denen wird nicht nur dieser Aufschwung fast komplett vorbeigehen)
Und wohin dieses lernen, noch mehr lernen und noch viel mehr lernen hinführen kann, sehen wir am Beispiel Japan. Da werden reihenweise hochgebildete emotionale Krüppel herangezogen. Eben weil es von Anfang an darum geht, immer besser zu sein als andere, mehr zu wissen, mehr zu können....
In japan ist das größte problem die magelnde Flexibilität, d.h. du darfst dir im Grunde keinen Fehler auf dem Weg zur Uni erlauben, wobei dort die Uni noch wichtiger ist, als das Fach, welches du studierst.
Dieser Druck, gepaart mit den gesellschaftlichen Konventionen und den Zulassungsprüfungen erzeugt in der Tat massive Probleme (auch Prüfungshöllesyndrom genannt)
Das Problem liegt allerdings nicht im Anspruch des lebenslangen lernens oder einer Wissensgesellschaft, sondern darin, dass einmal begangenen Fehler nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Durch höhere Durchlässigkeit, sowie verbesserte betriebliche und ausserbetriebliche Fortbildungen wird dem aber entgegengewirkt.
Um auf das Beispiel zurückzukommen, klar, Handys zusammenbauen, geht im Ausland günstiger. Aber man will sie ja auch hierzulande teuer verkaufen.
Was aber erst mittelfristig ein Problem für Nokia werden könnte, solange man aber kurzfristig Kosten senken kann wird das auch gnadenlos durchgezogen.
Das Problem der Aktiengesellschaften
Ergo braucht man Leute die sich das auch leisten können. Und nehmen wir mal an, jeder Bundesbürger hätte ein abgeschlossenes Masterstudium. Dann würden die Löhne auch sinken, weil es eben zuviele "Gebildete" gibt die sich um die Jobs reißen. Abgesehen davon werden nicht soviele "Experten" benötigt, wie Arbeiter in der Produktion.
In der Summe mag das sein, Tatsache ist aber, dass es zur Zeit in Deutschland zuwenig "Gebildete" gibt und zuviele Arbeiter (bzw. leider dann Arbeitslose)
So aber fallen Stellen für "Schlechterqualifizierte" weg an denen viele Familien hängen, deren Bildungschancen, sich in Ermangelung des Einkommens, verschlechtern.
Das ist eines der Probleme des Bildungssystems in Deutschland, wobei Bildungschancen sich nicht nur auf das Einkommen der Eltern gründen, der Bildungsstand der Eltern spielt leider auch eine nicht unerhebliche Rolle
Was ich mich persönlich mal gefragt habe ist : Wenn sich jetzt alle Deutschen sich fleißig Bilden und Studieren bis sie 30 sind, wer bekommt dann noch die Kinder? Der Mann kann sie nicht bekommen. Die Frau aber will es nicht, weil es dann a) zu früh ist. Man will sich ja schließlich nicht solange "gebildet" haben um dann das Haus zu hüten.
b) sie kann es nicht weil sie ist ja so ein kluger Kopf und muss für ihre Firma um die ganze Welt jetten. c) sie "darf" es nicht, weil sie nahc der Schwangerschaft ihren alten Job vermutlich nicht zurück bekommt.
Zum Glück studieren nicht alle Leute solange wie ich, meine Freundin wir ihr Studium z.B. vermutlich mit 24 beendet haben.
Hier finde ich macht Norwegen uns sehr schön vor wie das funktionieren kann. Dort bekommen die Frauen ihre Kinder nämlich während des Studiums.
Dazu müssten in Deutschland natürlich erstmal die Voraussetzungen geschaffen werden, aber möglich wäre es natürlich auch.
Zu b) Hier gibt es natürlich den Mutterschutz, d.h. du kannst nach der gesetzlichen Zeit wieder in deine alte Stelle zurückkehren.
Wobei mir natürlich auch klar ist, dass sowas nicht bei allen Stellen so reibungslos klappen kann wie z.B. bei Lehrern.