Die Beobachtung ist richtig, die Schlussfolgerung jedoch nicht. Denn warum genau hat sich denn das Tempo der grafischen Entwicklung in den letzten Jahren auf dem PC so verlangsamt, trotz enorm gesteigerter Hardware-Leistung? Weil Spieleentwickler und deren Publisher ein Interesse daran haben, ihre Spiele auf möglichst vielen Plattformen anzubieten, um Umsätze zu maximieren und Aktionäre zufriedenzustellen. Und damit das anständig funktionieren kann, müssen diese Spiele an das schwächste Hardware-Glied der Kette angepasst werden: Und das waren in den meisten Fällen die PS4 und die Xbox One, deren Hardware die letzten Jahre immer mehr an ihre Grenze des Machbaren kamen.
Eine Konsolengeneration wirkt so am Ende ihres Lebenszyklus' als eine natürliche Bremse für grafische Weiterentwicklung auf dem PC, denn es wird doch heute von den großen Studios so gut wie kein einziger AAA-Titel mehr released, der nicht auf irgendeiner Konsole oder Multiplattform erscheint.
Fazit: Es gibt bei der grafischen Darstellung weiterhin enormes Potenzial der Entwicklung, vor allem Detailgrade, aber eben nur dann spürbar, wenn wir über neue Konsolengenerationen auf dem PC ebenfalls "den nächsten Schritt" überhaupt gehen können. Die Hardware von PCs würde locker viel mehr stemmen können (Zumindest die High End-Komponenten), aber es ist nicht davon auszugehen, dass sich in den nächsten Jahren etwas an der Release-Kultur und der Wahl der Plattformen ändern wird.