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News - Webfundstück: Protest gegen WoW

AW: News - Webfundstück: Protest gegen WoW

Gute Seite.

Fanseiten, Partnerseiten, etc. zu Spielen gibt es wie Sand am Meer.
Seiten die einem die andere Seite der Medallie zeigen leider zuwenige.

Thumps up ! :top:

Die Warnungen kann sich jeder selbst zu Herzen nehmen oder nicht. Das MMOGs jedoch eine gewisse Suchtgefahr darstellen, sollte nicht ausser Acht gelassen werden und tatsächlich ernster von Stellen wie der BPjM betrachtet werden.
 
AW: News - Webfundstück: Protest gegen WoW

Tja, solche Extremfälle hatte ich im Freundeskreis nicht, aber einge waren schon, ich sag mal, "gut dabei".
Vor allem einige Kommilitonen (ich studiere Informatik) waren schon krass drauf. Einer hat am Abend vor einer wichtigen Klausur doch tatsächlich bis 5 Uhr morgens gezockt, weil ein Raid anstand. Gut, er hat in der Klausur trotzdem eine verdammt gute Note abgesahnt (er schreibt irgendwie fast nur Einser, ist halt sehr begabt), aber ich glaube auf Dauer geht das nicht gut...
Ich weiß noch wie er und seine Kumpels mich total ungläubig und entgeistert angeschaut haben, als ich sagte: "Oh Mann, die 6-Monatige Gebühr hätte ich mir besser sparen sollen, hab in den letzten vier Monaten vielleicht 2 Stunden WoW gezockt."
Danach habe ich übrigens ganz gekündigt, konnte mich nicht mehr dazu durchringen das Game überhaupt anzuwerfen. Es war ja nicht so, dass es mir keinen Spaß gemacht hätte, die Welt und Charaktere waren stimmig, die Quests waren gut durchdacht und recht motivierend und es wurde auch die Story voran getrieben, was für mich der Hauptgrund war, WoW überhaupt zu kaufen. Die Geschichte rund um das Warcraft-Universum finde ich schon seit den ersten Warcraft-Teilen sehr gut durchdacht und spannend, habe auch alle Warcraft-Romane gelesen. Sehr empfehlenswerte Fantasy-Lektüre.

Dennoch bekam das WoW-Spielen schnell einen faden Beigeschmack, viele Dinge waren zu ähnlich und zu zeitaufwändig, so dass es zu Lasten des Spielspaßes ging.
Mit RL-Kumpels gemeinsam zocken, die etwa zum gleichen Zeitpunkt angefangen hatten, hat Anfangs noch richtig Spaß gemacht, die sind dann aber an mir vorbei gelevelt, da ich eine 2-monatige Klausurlernpause eingelegt hatte, und es klappte dann natürlich nicht mehr so gut.
Mit Level 40 habe ich mir einen Reitwidder für meinen Zwergenpriester gekauft, auf den ich mich schon länger gefreut hatte (endlich schneller voran kommen, nicht mehr so elend lange Laufwege), aber unmittelbar danach ging die Motivation schlagartig nach unten. Mein Charakter war locker 4 Monate lang auf Level 41, bevor ich ganz den Schlussstrich gezogen habe. Einer der Hauptgründe war, dass mit Level 40 die Instanz "Scarlet Monastery" ansteht, aber wenn man über 2 Stunden investieren muss, um eine Gruppe zu finden, von der dann auch noch einer abspringt, dann hat man schnell keinen Bock mehr, zumal man ja auch nicht ewig Zeit hat.
Dann sagt man sich: "Ok, wenn ich jetzt WoW starte, dann muss ich mindestens vier Stunden veranschlagen, wenns schief läuft auch 6. Die Zeit hab ich nicht, zocke ich halt was anderes." Dass das Ausweichspiel, wenn es gut war, dann vielleicht auch mal vier Stunden dauern konnte, ist zwar auch schon mal vorgekommen, aber wenigstens hat man dann vier Stunden gespielt und nicht drei Stunden davon nur gewartet.
Auch wenn viele Dinge in WoW besser sind als bei der Konkurrenz, wie zum Beispiel die stimmige, schöne Welt, die gut designten Quests etc, im Kern ist es doch ein klassisches, repetives Farmspiel, und die haben mich nie gereizt. Auch DAoC war bei mir sehr schnell vorbei, hab mich auch dort immer nur ab und zu eingeloggt, und meine beiden Komillitonen, die mich über die Open Beta darauf gestoßen haben, haben mich ratzfatz überholt. Tja, die haben mittlerweile das Studium abgebrochen, während ich fast fertig bin. So kann's gehen.

Das Interessante dabei ist jedoch ein ganz anderer Punkt. Viele, die mein Dasein als leidenschaftlicher Gamer mangels besseren Wissens nicht nachvollziehen konnten, haben mich immer schon, mal mehr oder weniger ironisch, als Gamesüchtigen hingestellt, da ich mich einem neuen Spiel immer sehr intensiv gewidmet habe. Kam mal wieder ein neuer Zelda-Teil raus, hätte ich am liebsten gar nicht mehr abgeschaltet. Und ausgerecht das Suchtspiel Nummer eins, WoW, hat mich nun nach einer kurzen anfänglichen Begeisterungsphase einfach nur noch kalt gelassen. Passt irgendwie nicht zusammen, oder?

Es gab eine Zeit, in der ich wirklich fast nur gezockt habe, aber der Knackpunkt war, in dieser Zeit hatte mein Freundeskreis eine sehr überschaubare Größe, ich hatte daher auch nicht viel anderes zu tun. Dies hat sich aber mit dem Wechsel in die Oberstufe geändert, die Leute, die einen auf dem Kieker hatten gingen und neue Freundschaften wurden geschlossen, alte Bekanntschaften mit früheren Kumpels wurden gefestigt, und schon sah mein Privatleben wieder ganz anders aus, auch wenn ich das Zocken nie aufgegeben habe.

Der wahre Suchtfaktor bei MMORPGs ist deshalb wohl, wie schon hier angesprochen, die soziale Komponente, am stärksten wohl der Anerkennungsfaktor. Dieses menschliche Grundbedürfnis war aber in dieser Form nie sehr stark bei mir ausgeprägt, ich habe noch nie versucht mich über Äußerlichkeiten zu definieren. Ich trug Aldi-Jeans, wenn alle anderen Levis trugen, ich spielte Nintendo, wenn alle Playstation (oder gar nicht) zockten und habe auch nie einen Grund gesehen, warum man sein Auto tunen sollte... Mein 1985er VW Jetta fährt, diese Eigenschaft reicht mir völlig aus. Wenn er dabei auch noch ein bisschen Mucke macht, umso besser, aber dazu reichen mir auch zwei simple Frontboxen. Was soll ich mit einer Kofferraumanlage, meine Musik soll ich hören, nicht meine ganze Nachbarschaft. Auch in Diskotheken o.Ä. hab ich mich nie wohl gefühlt.
Das Ganze hatte nichts mit Rebellion und krampfhaftem "anders sein wollen" zu tun, ich habe bloß immer an mir und nicht an der Masse festgemacht, was mir gefiel und was nicht (nur mein Musikgeschmack fand sich recht spät, war mit einer langen, experimentellen Selbstfindungsphase verbunden). Meine Freunde haben mich akzeptiert wie ich war (und tun es noch) und was der Rest dachte, war mir schnuppe. Wie gesagt, deshalb war mein Freundeskreis auch eine recht lange Zeit sehr überschaubar, aber lieber eine handvoll echte Freunde als einen Haufen "Bekannte". Außenseiter-Image kann also durchaus auch Vorteile haben, zumindest für die persönliche Entfaltung.


Ihr fragt euch nun sicher, warum dieses ganze autobiographische Gesülze? Nun, weil auch ich argumentativ Abstand von der Behauptung nehmen möchte, dass sich ausgerechnet Außenseiter stärker zu solchen Süchten hinreißen lassen würden als andere Personen. Das kann und sollte man nun wirklich nicht pauschalisieren, damit steckt man Menschen nur in Schubladen und redet so an den wahren Ursachen (und dies sind viele Faktoren, kein einzelner) vorbei.

Beste Grüße,
Doc Shock


PS: Und an alle wirklich WoW-Süchtigen:
Werft mal einen Blick auf meine Signatur und denkt kurz drüber nach... :-D
 
AW: News - Webfundstück: Protest gegen WoW

Doc-Shock am 07.07.2006 15:57 schrieb:
Der wahre Suchtfaktor bei MMORPGs ist deshalb wohl, wie schon hier angesprochen, die soziale Komponente, am stärksten wohl der Anerkennungsfaktor.

mhhhh, ich denke nicht das die anerkennung der grösste suchtfaktor ist. wenn ich eq2 spiele macht es einfach spass mit leuten die man kennt verschiedene abenteuer zusammen zu erleben und das ist ja schliesslich auch die grundidee eines onlinerollenspiels. zusammen abenteuer erleben.
ich würde eher sagen das die kommunikation, also der soziale aspekt eines mmorg, einen sehr ausschlaggebender grund für die hohe suchtgefahr
darstellt. man kann das sicherlich auch mit chatten vergleichen. es gibt auch millionen von menschen die tag täglich abends an ihren rechnern sitzen und mit anderen menschen flirten reden usw........

p.s. beim nächstenmal vielleicht weniger zeilen benutzen, dann machts lesen auch mehr spass ;)
 
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Neawoulf am 04.07.2006 16:20 schrieb:
Und Drittens ist meiner Meinung nach keine Fantasyatmosphäre möglich, wenn jeder mit Wörtern wie "lol", "Mob", "Raid" etc. um sich wirft. In den Herr der Ringe Filmen z. B. ruft Legolas ja auch nicht mitten im Kampf "Vorsicht, Gimli, ein Add!"
Es ist ja auch kein storylastiges Spiel, das durch durchdachte Dialoge Atmosphäre erzeugt, sondern ein actionbetonendes Spiel. Da bleibt schlicht keine Zeit, seinen tapferen Mitstreitern eine ausführliche Situationsanalyse der herannahenden Gefahr mit blumigen Worten zu präsentieren. Viele Begegnungen (Encounter) haben eine zeitkritische Komponente und es reicht vollkommen (bzw muss reichen), wenn man schlicht die eine Information bekannt gibt, die von Relevanz ist: Da ist ein zusätzlicher Gegner, ein Add(itional Mob/Foe/was auch immer).

Ich spiele auch sehr gerne (Offline) RPGs mit toller Story, Dialogen usw, aber warum man MMORPGs ständig und zwanghaft damit zu vergleichen versucht, ist rätselhaft. Offline-Shooter und Online-Shooter sehen sich zwar ähnlich, aber da liegen die Schwerpunkte schließlich auch anders. Es wird wohl kaum jemand Counterstrike nur genau deswegen nicht mögen, weil die Story so eintönig ist oder die Mitspieler keine "passenden" Gespräche führen...
 
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