Die Lösung in meinen Augen:
Die deutsche Tonspur soll qualitativ der englischen in nichts nachstehen (oft leider eine seltenheit).
Die deutschen Synchronisationen holen aber auf: Man erkennt in diversen Spielen immer wieder bestimmte Sprecher aus Film und Fernsehen. Selbst kleine Nebenrollen sind manchmal gut besetzt. Es kommt zudem immer auf das Budget des Spiels an, in Drakensang wurden beispielsweise nur die ersten paar Dialogzeilen aus Geldmangel vertont, während ein Kane & Lynch vollvertont wurde - mit richtig guten Sprechern, imho.
Je mehr Geld mit Computerspielen verdient wird, desto mehr Mittel können auch in Lokalisationen fliessen, die allgemeine Qualität des Produktes kann steigen.
Aber manchmal ist das Original einfach vorzuziehen, egal ob japanisch, englisch oder russisch oder <insert other language here>. Wenn ein Spiel aus dem Ausland kommt, sind die ausländischen Tonspuren meist besser - russische Spieleentwickler und russische Synchronsprecher kommunizieren einfach besser miteinander, können dem Spiel eine gewisse Seele einhauchen, die durch eine Lokalisation zerstört werden kann. Sprichwörter, Redewendungen, Bezugnahme auf die aktuelle politische Situation im Land oder auch kulturelle Eingenarten: Sowas kann man schlecht lokalisieren, ohne in gewisser Weise Abstriche zu machen.
Ein Beispiel: In einer japanischen Kömodie macht jemand einen Krankenbesuch. Der Besucher war aber vollkommen davon überzeugt, dass der Typ, der dort im Bett liegt, schon längst tot sei. Um sich zu vergewissern, dass sein verstorben geglaubter Bekannter noch lebt, schaut er unter der Bettdecke nach, ob seine Beine noch da sind: In Japan haben Geister keine Beine - in einer deutschen Lokalisation würde sowas vermutlich geschnitten werden, weil niemand hier etwas mit diesem "Brauch" anzufangen weiss.