AW: News - Half-Life 2 / Steam: "Probleme gelöst"
SYSTEM am 17.11.2004 09:02 schrieb:
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Viel hatte ich über die Orange Box von Valve gehört und gelesen. Insbesondere die Aussicht auf abgefahrene Knobeleien mit Portal hatte mich dazu bewogen eine Orange Box bei Amazon zu bestellen. Als ich dann Freitagabends heim kam sah ich die Amazonpackung im Briefauffangbehälter und machte mich sogleich daran das ganze auszuprobieren. Als, so dachte ich wenigstens, kleine Hürde wartete nur noch die Installation auf mich. Unverdrossen setzte ich mich an meine Highend
Maschine da ich das ganze ja in vollster Graphikpracht genießen wollte. Der Startbilschirm erschien und ich drückte auf "Installieren". Es wurde ein Programm namens "Steam" installiert, das sich nach der Installation beständig weigerte zu starten da eine DLL Namens "Steam.dll" nicht gefunden werden konnte. Alles Zureden half nicht, die Datei war einfach
nirgends zu finden. Nicht aufgeben. Ich ging also zum Internetsystem und probierte das ganze nochmals. Und siehe da er begann zu installieren. Allerdings lud er solche Datenmengen vom Internet das ein probieren an diesem Freitag gänzlich auszuschließen war. Ich ließ den Rechner also laufen und legte mich schlafen.
Am nächsten Morgen sah ich mir an wie weit der Rechner gekommen war, aber irgendwann in der Nacht mußte wohl die Verbindung abgerissen sein. Also Neustart und das ganze wiederholen. Ohne Frage, es stellten sich erste Zweifel an der Seriösität des Herstellers der Software ein. Aber immerhin, es gelang nun das ganze vom Internet zu laden.
Da mein Internetrechner doch ein wenig zu schwachbrüstig ist habe ich den ganzen Müll auf eine externe Platte kopiert. Da ich schon mit Schwierigkeiten gerechnet habe, habe ich mir auch nicht mehr die Mühe gemacht die Dateien auf die lokale Platte meines Hauptrechners zu installieren und habe Steam stattdessen direkt von der externen Platte gestartet. Zu meiner Verblüffung
hat dies problemlos funktioniert. Auch das Einloggen bei Steam und das freischalten ging problemlos. Sicherheitshalber habe ich den ganzen Downloadmüll den Steam so bietet abgeschaltet und kam in den Genuß von 12 Leveln "Portal".
Am nächsten Tag, es war bereits Montag, wollte ich mir in der Mittagspause einen Portallevel geben. Doch siehe da, Steam weigerte sich Portal zu starten, weil eine Updatefunktion nicht ausgeführt worden wäre. Ich kontrollierte die Einstellungen für das Spiel und tatsächlich stand das Spiel auf "immer aktuell halten". Seltsam, aber ich hatte jedes Spiel 4 Mal daraufhin
kontrolliert das es eben nicht aktualisiert würde. Nach und nach dämmerte es mir, denn ich hatte am Vortag innerhalb des Spiels einen Menüpunkt gedrückt der einen Updatezwang auslöste. Egal was ich angestellt habe, es war nicht hinzubekommen das Spiel in dieser Mittagspause noch zu spielen, denn das Update hat sagenhafte 1.5 h benötigt. Dies war für mich der endgültige Knockout. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf eine solche Bevormundung und habe die ganze Sch... gelöscht.
Da ich aber selbst Entwickler bin und wirklich genervt war habe ich mir nun überlegt wie ich dieser unseriösen Firma am besten zeigen könnte das egal was Sie auch versuchen, auch immer Gegenmittel vorhanden sein würden. Ich habe ein wenig Erfahrung mit virtuellen PC's und habe einfach mal ausprobiert was passiert wenn ich einen virtuellen PC (Virtual PC 2007, VMWare, etc.) auf einer externen Platte speichere und von dort aus starte. Und siehe da, es funktioniert. Beim beenden des VPC's speichere ich nichts
ab, sodaß ich sicher sein kann das es am nächsten Morgen auch noch geht. Der angenehme Nebeneffekt besteht darin das ich das Spiel nun an jedem PC spielen kann der den virtuellen PC laden kann, also nicht mehr an einen Rechner gebunden bin. Sicher, die Systeme müssen ein wenig größer dimensioniert werden da die Hardwareanforderungen bei Spielen recht hoch sind, aber es läuft reibungslos.
Alles in allem war dies das letzte Spiel das ich mir gekauft habe bevor ein Crack existiert. In Zukunft werde ich auf den Crack warten, diesen installieren, ausprobieren und dann das entsprechende Spiel dazu kaufen und dies in den Schrank stellen. Wie gesagt, ich bin selbst Entwickler und verabscheue diese Raubkopiererei, aber was Valve den ehrlichen Benutzern zumutet ist nicht nur unseriös sondern einfach unverschämt. Der Hinweis das man das Spiel ja nicht zu spielen braucht ist wenig hilfreich, denn mit der gleichen Argumentation könnte sich jeder Hersteller aus der Produkthaftung herausreden. Nein, in diesem speziellen Fall muß eine Abstimmung mit dem Geldbeutel erfolgen. Ich hoffe ich konnte mit dem Hinweis virtuelle PC's zu verwenden ein wenig dazu beitragen das es hinsichtlich der Lizenzierung von VALVE Produkten weniger Probleme gibt.