Was hier richtig auffällt, ist diese zweigeteilte Stimmung und das jeder als Nörgler oder Valve/Steam Hasser hingestellt wird. Dies ist meiner Meinung nach nicht so ganz der Fall.
Einige setzen sich eben etwas genauer mit dem Episoden-Format auseinander.
Ich mache mir halt Gedanken, was wäre wenn [Spielen wir das ganze Spiel mal durch (jetzt mal ohne Valve und Steam, kann ja auch ein anderer Entwickler gewesen sein)]:
Ein Spiel wird als Episoden-Format angekündigt. Jede Episode soll ca 2-4 (je nach Schwierigkeitsgrad) Stunden Spielspaß bringen. Die erste Episode wird zu einem Kampfpreis auf den Markt geschmissen (sagen wir mal 15 €). Wer sagt uns nicht, dass die anderen Episoden teurer werden?
Ich gebe mal als Beispiel, die ganzen Sammelzeitschriften die es ja häufiger auf dem Markt gibt und worüber jedesmal über Sinn und Unsinn diskutiert und das gesammte Konzept als Bauernfängerrei abgestempelt wird.
Dort wird das erste Heft für 2 €, die nächste Ausgabe für 5 € und der Rest für 11 € rausgeschmissen. Wer garantiert uns Spielern, dass dies nicht auch bei den PC-Spielen der Fall sein wird? Vieleicht werden dann die ersten Episoden für 10 € und die letzten für 50 € herausgegeben. Mal eine Einfache Rechnung:
Ein Spiel, dass augenblicklich 8-10 Stunden Spielspaß bringt kostet vieleicht im extrem Fall 40-50 €, würden wir das ganze auf die Episoden umrechnen könnten dabei Kosten über 100 € entstehen. Es muss nicht sein, kann aber passieren, da die Publisher ja alles Versuchen um an unser Geld zu kommen. Es geht hier nicht direkt um die Länge, es geht einfach nur um einen Vergleich. Denn ich glaube diese Rechnung machen die wenigsten. Klar ist es auf den ersten Blick günstig, aber über die Zeit verteilt ist es teuer. Und sobald man Geld verdienen sollte, sollte man sich einmal im Klaren sein was 15 € heitzutage überhaupt sind.
Dann gehe diese Zeitschriften ja teilweise mehrere Jahre. Was passiert jetzt wenn die Firma die diese Sammlungen herausgibt plötzlich Pleite geht oder sieht, weil zuviele Leute abgesprungen sind, es rentiert sich nicht mehr. Die Sammlung wird eingestellt. Die, die ständig gesammelt und viel Geld darin investiert haben, sitzen auf einmal da. Einige werden die Sammlung trotzdem behalten, andere werden sie einmotten und wieder andere werfen alles weg, weil es unvollständig ist.
Spielen wir das ganze mal für die PC-Spiele weiter. Man fängt an ein Episoden-Spiel zu spielen. Es hat eine interessante Story und man bekommt alle paar Monate ein Häppchen serviert. Klar kann man sagen, es ähnelt dem System wie teilweise Serien im Fernsehn gezeigt werden, wo man auch erst Fortsetzungsfolgen nach Monaten serviert bekommt. Jetzt aber mal angenommen die Firma geht Pleite oder sagt: Nö, es gibt keine weiteren Fortsetzungen mehr. Ich bin mal gespannt, wer als erstes auf die Barrikade geht und sich darüber beschwert. Man sieht es ja was bei Serien oder Spielen augenblicklich los ist, wenn der letzte Teil mit einem offenen Ende aufhört und es niemand für nötig hält eine Fortsetzung auf den Markt zu bringen, sei es wegen Pleite oder weil es angeblich nicht genug Interessenten gibt. Hier tönen ja einige, dass es bei einem Episoden-Format anderst wäre, dass will ich sehen.
Auch ein Problem ist, dass durch das Episoden-Format, die Firmen ein Spiel gar nicht mal fertig entwickeln müssen. Ich stelle mir das ganze so vor, dass man ein Spiel entwickelt und dieses einfach in Level unterteilt, die man den Usern vorsetzt. Sie haben dadurch jederzeit das Zepter in der Hand und können bestimmen, wann sie die nächsten Folgen herausbringen und vor allem ob. Sollte sich das Format durchsetzen, kann es passieren, dass nur ein Bruchteil von den Spielenwirklich zuende geführt werden. Als Grund sehe ich veraltung der Grafikengine. Da ja heutzutage fast 80% der Spieler keine Spiele mehr mit einer 1 Jahr alten Engine spielen, würden die Verkäufe mit jedem Monat geringer werden. Also stellt man das Spiel irgendwann ein und entwickelt ein Neues mit einer neuen Engine. Dieses Spiel braucht man nun nicht mehr fertig zu entwickeln. Man erstellt einfach zwei bis drei Episoden, mit 2-4 Stunden Spielzeit und wirft sie auf den Markt, und Entwickelt einfach etwas neues.
Dadurch können die Entwickler nun noch mehr auf Quantität setzen und brauchen sich keinen Kopf mehr über Qualität zu machen. D.h. die Spiele werden noch kürzer, noch stupider und noch teurer.
Man braucht sich dann auch keine Gedanken mehr über irgendwelche Uservorschläge bezüglich Bugs oder Verbesserungen zu machen, weil ja dann einfach ein neues Game auf den Markt kommt.
Das sind so die Hauptpunkte, die mich augenblicklich an dem ganzen Episoden-Format wirklich stören. Es kann alles passieren, weil wir es mit uns ja machen lassen. Hat sich dieses Format erst einmal durchgesetzt, kann es dazu führen, dass sich die Entwickler wieder etwas neues Einfallen lassen um an unser Geld zu kommen.
Da müssen wir dann für einzelne Level, Figuren oder Fahrzeuge bezahlen. Vieleicht kosten dann erweiterte Bauoptionen bei Strategiespielen einen Sonderzuschlag. Wer weiß was noch alles kommen wird.
Ich mache jetzt keiner Firma einen Vorwurf, es geht heutzutage einfach nur ums Geldverdienen und jeder nutzt alles aus was geht. Und wenn es die Leute mit sich machen lassen warum nicht