• Aktualisierte Forenregeln

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Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

Boesor am 22.01.2009 00:36 schrieb:
Eine Trennung nach der vierten Klasse ist auch sinnvoll, denn auch nach 4 Jahren sind die Leistungsunterschiede schon sehr deutlich.

Keine Ahnung, wie du darauf kommst, aber mir ist kein Bildungsforscher bekannt, der das so sehen würde.

Na eigene Erfahrung.
Es gibt Schüler, die haben in der Grundschule nur Einsen auf dem Zeugnis und Schüler, die bleiben zweimal sitzen in den ersten vier Jahren.
Die einen wollen in der sechsten Klass schon lange mit Variablen rechnen und eine zweite Fremdsprache lernen, während die anderen noch Übung im Kopfrechnen und deutschem Ausdruck brauchen.
Ich habe in der vierten Klasse als ich zur Kur war von meiner Klasse Briefe bekommen. Von jedem Schüler einen. Was man da für Unterschiede sieht ist eklatant.

Wieso eine Einheitsschule so gut sein soll kann ich nicht nachvollziehen. Wo sorgt denn das für bessere Leistungen? In Amerika jedenfalls nicht.

Die Lehrpläne kann man (muss man) noch verändern... ein Beispiel ist die zweite Fremdsprache, die jeder in großem Umfang gelehrt bekommt, aber kaum jemand 10 Jahre später noch beherrscht. Da sollte es individuelle Wahlmöglichkeiten geben.
Gibt einiges, das ich dringender gebraucht hätte zum Studieren als Russisch oder Französisch...

Ideal wäre das, nur sind dem naturgemäß Grenzen gesetzt. Man kann nicht pro Schule etliche Fremdsparchen anbieten, dafür gibt es schlicht nicht genug Lehrpersonal.
Anbieten würden sich hier wohl nur Kooperationen zischen verschiedenen Schulen einer Stadt, also das man an der einen Schule Französisch und Spanisch anbietet, an der anderen Russisch und Türkisch.
Problematisch ist dann natürlich, dass dies nicht flächendeckend im ganzen land angeboten werden kann.

Ich mein nicht unbedingt noch mehr Sprachen.
Eher noch zwei Stunden Mathe mehr in der Woche oder Physik. Selbst die Leistungskurse reichen nicht aus als Vorbereitung fürs Studium.
Informatik, Wirtschaft, Medienkunde sind nur einstündige Randfächer, eigentlich müsste man auch Souialkunde oder Gesellschaftskunde oder wie auch immer mehr lehren als zwei Jahre als Nebenfach.
 
AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

Nope81 am 22.01.2009 07:59 schrieb:
Na eigene Erfahrung.
Es gibt Schüler, die haben in der Grundschule nur Einsen auf dem Zeugnis und Schüler, die bleiben zweimal sitzen in den ersten vier Jahren.
Die einen wollen in der sechsten Klass schon lange mit Variablen rechnen und eine zweite Fremdsprache lernen, während die anderen noch Übung im Kopfrechnen und deutschem Ausdruck brauchen.

Da diese eklatanten Unterschiede nicht die Regel sind, was machen wir mit den Fällen, wo es gar nicht so klar ist (und das dürften die allermeisten sein)
Und eigene Erfahrung bringt in solchen Diskussionen in der Regel ziemlich wenig!

Ich mein nicht unbedingt noch mehr Sprachen.
Eher noch zwei Stunden Mathe mehr in der Woche oder Physik. Selbst die Leistungskurse reichen nicht aus als Vorbereitung fürs Studium.
Informatik, Wirtschaft, Medienkunde sind nur einstündige Randfächer, eigentlich müsste man auch Souialkunde oder Gesellschaftskunde oder wie auch immer mehr lehren als zwei Jahre als Nebenfach.

Das Problem ist, das Abitur soll ja nicht nur auf das Studium vorbereiten, sondern auch eine Grundbildung darstellen.
Zu sehr kann man sich also nicht spezialisieren und noch mehr Unterricht geht natürlich auch nicht.
Schwierig.
 
AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

Nope81 am 22.01.2009 07:59 schrieb:
Es gibt Schüler, die haben in der Grundschule nur Einsen auf dem Zeugnis und Schüler, die bleiben zweimal sitzen in den ersten vier Jahren.

wieviel % werden das wohl sein, die in der grundschule 1 oder gar 2 mal sitzenbleiben?
noch dazu dürfte in diesen -ohnehin seltenen fällen- vermutlich die unkenntnis der dt. sprache, die hauptursache sein.
belegen kann ich das nicht, das soll ein pädagoge machen. ;)

Eher noch zwei Stunden Mathe mehr in der Woche oder Physik. Selbst die Leistungskurse reichen nicht aus als Vorbereitung fürs Studium.

gerade das kann ich überhaupt nicht bestätigen.
da berichteten mir bwl-/ informatik/- mathe studenten genau das gegenteil.
in den ersten 2-3 semestern findet quasi nur wiederholung des mathe- lk statt.
 
AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

Ich denke, wir sollten in diesem Thread nicht über Außen- oder Bildungspolitik sprechen, da es hier ja ums Konjunkturprogramm, also Wirtschaftspolitik geht. Es bringt also nichts, bei der Nachfrage zum Realismus linker Vorschläge auf andere Politikfelder zu verweisen.
Auf die Frage der Einheitsschule gehe ich gar nicht erst ein, da kämen wir eh nicht auf einen grünen Zweig.

Nope81 am 21.01.2009 08:21 schrieb:
Ich sehe im Programm der Linken keine Zukunfstlösungen, sondern tatsächlich Populismus "Alle sollen mehr Geld bekommen, das nehmen wir von den Millionären"
Eine Einkommenssteuer von über 42% ab 50.000 € Jahreseinkommen wird langsam etwas happig. Der Großteil der Menschen, die so verdienen hat sich das durch jahrzehntelange Ausbildung verdient.
Es ist völlig irrelevant, wie die Menschen zu ihrem Einkommen kommen. Das ist sowieso immer eine Mischung aus eigener Leistung, Vorleistung seitens der Gesellschaft (Bildungseinrichtungen, Forschungsgelder, Ansiedlungssubventionen, Straßen- und Schienenbau, innere Sicherheit) sowie letztlich ein Quäntchen Glück.
Was doch außer Frage stehen sollte ist, dass Menschen, die mehr leisten können und auch mehr verdienen, stärker zum Schultern dieser staatlichen Vorleistungen herangezogen werden. Über das Maß kann man natürlich streiten. Weißt du ... ich könnte mit dem Argument, dass ein so oder so hoher Spitzensteuersatz oder eine VermSt negativ wäre oder riskant oder ungerecht oder sonst was - wenn es sie nicht bereits in der Höhe gegeben hätte oder es sie nicht sehr erfolgreich in Skandinavien gäbe. Das zeigt mir, dass es problemlos möglich ist, die Belastung so hoch anzusetzen. Und so lange die Reichen nicht ärmer werden, die Einkommens- und Vermögensverteilungsschere also nicht wieder zusammengeht, kann man nur schwer behaupten, die Belastungen für Reiche wären zu hoch.

Sicher gibt es überall gerechte und vertretbare Modelle, aber die spülen dann eher nicht 200 Milliarden in die Steuerkasse.
Oh doch. Allein eine progressiv gestaltete Vermögenssteuer (die keinem wirklich wehtut) könnte bis zu 50 Mrd. einbringen. Der Gegenwind wäre aber so stark, dass man wohl mit maximal 15 Mrd. jährlich rechnen kann. Aber immerhin. Eine Verschiebung der Einkommenskurve hin zu höheren Einkommen bei gleichzeitiger Erhöhung des Spitzensteuersatzes würde weitere Mrd. bringen. Dazu noch die Tobinsteuer, die ebenfalls Mrd. bringt. Und eine Rücknahme der Steuererleichterungen für Unternehmen - es kann einfach nicht sein, dass die Auslagerung von Unternehmensteilen nach China oder Bulgarien auch noch steuerlich belohnt wird.

Und Vorurteile und Verallgemeinerungen hast du auch genug in petto... Die FDP ist nicht ausschließlich eine Partei des Wirtschaftslobbyismus. Liberal heißt nicht ausschließlich wirtschaftsliberal. Bürokratieabbau, persönliche Freiheit (gegen "Bundestrojaner", gegen Lauschangriff) und zum Beispiel auch die Aussetzung der Wehrpflicht sind auch originäre FDP-Themen.
Es geht mir nur um die Wirtschaftspolitik, denn die ist neben Bildungspolitik nun mal die wichtigste. Und es ist auch das einzige Politikfeld, auf dem die FDP dermaßen wahrheitsverdrehend auftritt ("Verteidigerin sozialer Marktwirtschaft" - selten so gelacht).

Hier noch mal ein aktueller Link zur Vermögensverteilung
Die obersten 1% besitzen 23%, die oberen 10% 67%, die unteren 10% stehen in der Kreide. DAS ist der Grund für die Forderungen der Linken. Es ist übrigens ein Missverständnis, dass unsere Forderungen sich nur aus einem diffusem Gefühl von Gerechtigkeit speisen. Nein, sie sind schlicht volkswirtschaftlich geboten. Wenn Einkommen und Vermögen derart auseinanderklafffen, dann kann die Wirtschaft gar nicht anders als langsam einzufrieren. Du kannst nicht gleichzeitig das BIP steigern und die Reallöhne senken. Das funktioniert mathematisch einfach nicht. Das funktioniert eine Weile lang, wenn man die Leute zum Schuldenmachen überredet, oder indem man kontinuierlich ihre Steuern und Abgaben senkt (natürlich zu dem Preis verringerter Absicherung bei Krankheit und Alter), aber irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht.
Gleichzeitig, am oberen Ende der Gesellschaft, sammelt sich das unten gesparte Geld und sucht nach Anlage. Aufgrund der erwähnten Konsumschwäche am unteren Ende, die nur begrenzt durch Überschuldung verdeckt werden kann, lässt dich mit normalen Produkten aber keine Rendite erzielen. Daher war es zwingend, dass das Geld in schneeballsystemartige Spekulationswelten floss und dort dann das Platzen des gesamten Finanzsystems hervorbrachte.
Das ist der Grund, warum ich mich für eine neue Verteilung des Volkseinkommens einsetze. Nicht aus persönlichen Gründen, nicht für arme Leute, sondern weil dieses immense Ungleichgewicht in der Volkswirtschaft abgeschafft werden muss. Das muss unweigerlich jenen wehtun, die in der letzten Zeit durch die oben beschriebenen Mechanismen reich geworden sind. Aber es geht nicht anders. Alles andere wird die Krise nur fortführen bzw. noch regelmäßiger, hochfrequenter zurückkehren lassen.
Deshalb ist es auch kein Populismus, weil meine Forderungen nicht für Sozialhilfeempfänger gedacht sind, sondern für Wirtschaftsfachleute. Dass die Linke trotzdem versucht, die Stimmen derjenigen zu bekommen, die vordergründig von der Rück-Umverteilung profitieren würden, liegt auf der Hand. Deshalb ist es aber noch lange kein Populismus.
 
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aph am 22.01.2009 11:02 schrieb:
Dazu noch die Tobinsteuer, die ebenfalls Mrd. bringt.
funktioniert die nicht nur auf internationaler ebene?
 
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HanFred am 22.01.2009 11:10 schrieb:
aph am 22.01.2009 11:02 schrieb:
Dazu noch die Tobinsteuer, die ebenfalls Mrd. bringt.
funktioniert die nicht nur auf internationaler ebene?

Ziemlich vieles, was derzeit geboten wäre, funktioniert nur auf internationaler Ebene. Wir haben allerdings auch die historisch vielleicht einmalige Chance, jetzt international alles Gebotene durchzusetzen. Natürlich nur, wenn es auch genügend Druck seitens der nationalen Politiker gibt.

Man muss ja auch sehen, dass das Problem der sinkenden Konsumbereitschaft ebenfalls international kaschiert wurde, mit einer gewissen Arbeitsteilung. Zwar wurde auch in Deutschland zunehmend der Konsum auf Leasinggeschäften und privater sowie staatlicher Verschuldung gegründet (siehe Vermögensverteilungstabelle im Link). Den Großteil dieser Last trugen aber Großbritannien und die USA, wo die Sparquote am Ende nahe 0 war (und das ist der Durchschnitt!). Bei uns lag sie trotz der Verschuldung im unteren Drittel der Gesellschaft im Schnitt immer noch bei 10-11%.

Endgültig absurd wurde diese Arbeitsteilung, als dann jemand auf die glorreiche Idee kam, ausgerechnet die Verschuldung der angloamerikanischen Konsumenten als eine super Anlage zu verkaufen. Als Vehikel dienten bekanntermaßen ihre Häuser. Indem man diese zu einer scheinbaren stetigen Wertsteigerung brachte, konnte die stetig steigende Konsumentenschuld als Wertanlage weiterverkauft werden. Aufkäufer waren hauptsächlich diejenigen Länder, die ihrerseits von der Konsumgeilheit der Amis profitierten und ihre Erlöse in Verschuldungspapieren ihrer eigenen Konsumenten anlegten: China, Deutschland, und einige andere mit positiver Außenbilanz. Man merkt spätestens hier, wie verrückt das Ganze eigentlich war.

Unter dem Strich, also alle Volkswirtschaften zusammengenommen, war es aber das, was ich oben beschrieb: Eine immer stärkere Verschuldung im unteren Bereich bei gleichzeitiger Staatsverschuldung und Abbau von Sicherheiten (was ja im Prinzip auch eine Anleihe auf die Zukunft ist), und im selben Moment eine immer stärker ansteigende Konzentration des Vermögens im oberen Bereich.

Das musste irgendwann platzen, und wir können es nur lösen, wenn wir international für eine Rückverteilung sorgen. Die einfachste Methode wäre eine generelle Geldentwertung. Äußerst schmerzhaft, vermutlich verbunden mit zahlreichen Aufständen. Aber immerhin das Ende mit Schrecken als der Schrecken ohne Ende.

Es ist Zeit, den Zeiger der Uhr wieder mal auf Null zu stellen.
 
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aph am 22.01.2009 11:02 schrieb:
Gleichzeitig, am oberen Ende der Gesellschaft, sammelt sich das unten gesparte Geld und sucht nach Anlage. Aufgrund der erwähnten Konsumschwäche am unteren Ende, die nur begrenzt durch Überschuldung verdeckt werden kann, lässt dich mit normalen Produkten aber keine Rendite erzielen. Daher war es zwingend, dass das Geld in schneeballsystemartige Spekulationswelten floss und dort dann das Platzen des gesamten Finanzsystems hervorbrachte.

So einfach ist das nicht.
Das Geld in den spekulativen Anlagen ist nicht das Spielgeld der Millionäre, sondern dass sind unsere 11% Sparquote. Hat jeder, der ein Girokonto, Sparbuch, Bausparvertrag oder Fonds-Rente hat einfach zu viel Geld?
Da würde eine nationale Umverteilung wohl nicht ausreichen. Das ein Bauer in Haiti oder ein Fischer in Bangladesh von einer Umverteilung profitieren würde ist wohl ausgeschlossen.
Die Blase entsatnd aufgrune "innovativer" Produkte, die eine computerisierte Welt hervorbringen kann, und Computer sind der Unterschied zu früheren Krisen.

Vermögenssteuer.... ich hab grad mal nachgesehen. Die Einnahmen liegen in Finnland bei 0,3% in Schweden bei 0,7% und in Norwegen bei 1,2% des Gesamtsteueraufkommens.
Da liegt die deutsche Grundsteuer (auch eine Vermögenssteuer) schon deutlich drüber.
Wenn wir über solche eher kleinen Beträge reden habe ich nichts dagegen.
Ob allerdings Aktien, Waren im Lager, noch zu erwartende Zahlungen als Vermögen
versteuert werden sollen... nicht jedes Vermögen besteht aus liquiden Mitteln.

Und die Erbschaftssteuer... wie sollen da Betriebe behandelt werden, die vererbt werden?
Wenn eine Person 50% der Aktien an einem Unternehmen hält sind das oft mehrere Milliarden. Wie wird das vererbt? Gehen 25% der Aktien an den Staat? Nimmt der Staat Bargeld und die Erben müssen 25% der Aktien als Streubesitz oder an Zweckgesellschaften verkaufen?
Das sind die Fragen, die sich mir stellen.


PS:
Wieso hat die Linke heut gemeinsam mit der FDP gegen den Mindestlohn gestimmt?
Wenn ihn nicht alle kriegen, soll ihn garkeiner haben?
 
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Nope81 am 22.01.2009 17:06 schrieb:
So einfach ist das nicht.
Das Geld in den spekulativen Anlagen ist nicht das Spielgeld der Millionäre, sondern dass sind unsere 11% Sparquote. Hat jeder, der ein Girokonto, Sparbuch, Bausparvertrag oder Fonds-Rente hat einfach zu viel Geld?
Nein, guck dir mal die Tabellen in dem von mir oben genannten Link mal genau an. Bei diesen Ungleichgewichten, die dort veranschaulicht dargestellt sind, kann man unmöglich deine Behauptung aufrecht erhalten. Normale Girokonten, aus denen wohl das Vermögen der meisten im unteren Drittel bestehen dürften, sind ein Fliegenschiss gegenüber den sonstigen Vermögensansammlungen, wie sich ja auch in dieser Statistik niederschlägt.

Es ist wirklich so einfach, wie ich es beschrieben habe: Das Geld wanderte weg von unten nach oben, mit gleich zwei negativen Effekten: Insgesamt niedrigere Nachfrage | Höherer Spekulationsdrang des Kapitals. Beides zusammen hat dann Peng gemacht, nachdem die Kreditrahmen über alle Maße ausgenutzt waren.

Wieso hat die Linke heut gemeinsam mit der FDP gegen den Mindestlohn gestimmt?
Wenn ihn nicht alle kriegen, soll ihn garkeiner haben?

Keine Ahnung, hab ich mich nicht mit beschäftigt. Oppositionsparteien stimmen meist prinzipiell gegen alle Gesetze der Regierung, sobald sie auch nur ein Fünkchen daran auszusetzen haben. Ich find das ja schon lange affig. Aber das ist nicht nur bei der Linken so, sondern bei allen Parteien.
 
AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

aph am 22.01.2009 18:39 schrieb:
Nein, guck dir mal die Tabellen in dem von mir oben genannten Link mal genau an. Bei diesen Ungleichgewichten, die dort veranschaulicht dargestellt sind, kann man unmöglich deine Behauptung aufrecht erhalten. Normale Girokonten, aus denen wohl das Vermögen der meisten im unteren Drittel bestehen dürften, sind ein Fliegenschiss gegenüber den sonstigen Vermögensansammlungen, wie sich ja auch in dieser Statistik niederschlägt.


Das Gesamtvermögen der Deutschen schätzt das DIW im Saldo (also abzüglich der Verschuldung) auf 6,6 Billionen Euro. Zu den Vermögenswerten zählt das Institut Häuser und Grundstücke, Geld, Wertpapiere, private Versicherungen, aber auch Gold, Schmuck und wertvolle Sammlungen.
Die obersten zehn Prozent besitzen im Durchschnitt 222.295 Euro - das ist ein Plus von 6,1 Prozent. Das Vermögen des reichsten Prozents der Bevölkerung wuchs sogar um zehn Prozent auf 817.181 Euro.


Das sagt nichts aus über Kapital, dass zum spekulieren benutzt werden muss.
Häuser, Gold, Schmuck und wertvolle Sammlungen werden nur selten zum Spekulieren benutzt, und dann wird ja auch eher ein Kredit auf diese Sachen benutzt.
Wo wir dabei wären: Nicht mit geliehendem Geld spekulieren.

Jetzt wollte ich ein kleines Beispiel durchrechnen, aber irgendwie passen die Zahlen net zusammen.

6,6 Billionen Gesamtvermögen
Das Vermögen des reichsten Prozents der Bevölkerung 817.181 Euro im Schnitt
Die reichsten ein Prozent der Bevölkerung vereinigen inzwischen 23 Prozent allen Vermögens auf sich.

ein Prozent der Bevölkerung sind doch 800.000 Menschen. Wenn die jeder 800.000 Euro besitzen sind das 640 Mrd. Aber 640 Mrd sind keineswegs 23% von 6,6 Billionen.
Ich kann so nicht rechnen ^^




egal, rechne ich halt nix.
Ich sag nur nochmal: Die Banken haben unser aller Geld. Schon von mir haben die 1000 Euro, was mehr als einem Monatsgehalt entspricht.
Ich geh einfach mal davon aus, das jeder Mensch mindestens ein Monatsgehalt als Sparguthaben irgendwo hat. Und das sich das beim Topmanager und beim Handwerker nicht sonderlich unterscheidet.
 
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Nope81 am 22.01.2009 20:50 schrieb:
Zu den Vermögenswerten zählt das Institut Häuser und Grundstücke, Geld, Wertpapiere, private Versicherungen, aber auch Gold, Schmuck und wertvolle Sammlungen.
Die obersten zehn Prozent besitzen im Durchschnitt 222.295 Euro - das ist ein Plus von 6,1 Prozent.

Nur im Schnitt 222.295€ bei den reichsten 10%? Da hätte ich jetzt mit min. 500.000€ gerechnet, ganz im Ernst, weil Immobilien allein den Wert doch schon oft weit übersteigen.
Edit: Ich bin ja schlecht in Mathe aber 6,6 Billionen Gesamtvermögen, davon 61,1% sind knapp über 4 Billionen. Wenn 10% der Bevölkerung ca. 8 Millionen entsprechen, wären das dann die von mir geschätzen 500.000€.
Also scheint nicht nur die Rechnung für die reichsten 1% nicht aufzugehen oder wo liegt der Fehler?
 
AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

Nope81 am 22.01.2009 20:50 schrieb:
Die obersten zehn Prozent besitzen im Durchschnitt 222.295 Euro - das ist ein Plus von 6,1 Prozent. Das Vermögen des reichsten Prozents der Bevölkerung wuchs sogar um zehn Prozent auf 817.181 Euro.
Ich hab jetzt nur kurz in den Bericht geschaut, aber dort heisst es, dass "das reichste Zehntel der Bevölkerung über ein Netto-Gesamtvermögen von mindestens 222 000 Euro verfügt". Dem Text nach beziffern die 220.000€ die untere Grenze des oberen Dezils und nicht das Durchschnittsvermögen eben dieser Gruppe.

Darauf aufbauend würde sich auch die Diskrepanz bei deiner Rechnung ergeben.
6,6 Billionen Gesamtvermögen
Das Vermögen des reichsten Prozents der Bevölkerung 817.181 Euro im Schnitt
Die reichsten ein Prozent der Bevölkerung vereinigen inzwischen 23 Prozent allen Vermögens auf sich.

ein Prozent der Bevölkerung sind doch 800.000 Menschen. Wenn die jeder 800.000 Euro besitzen sind das 640 Mrd. Aber 640 Mrd sind keineswegs 23% von 6,6 Billionen.
Wenn auch hier die 817.181€ nur die untere Schranke des obersten Perzentil ist und nicht das durchschnittliche Vermögen, dann fällt die Rechnung flach.

Aber wie gesagt, nur einen kurzen Blick drauf geworfen, also kann meine Interpretation auch vollkommen falsch sein.
 
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LowriderRoxx am 22.01.2009 23:32 schrieb:
Nope81 am 22.01.2009 20:50 schrieb:
Die obersten zehn Prozent besitzen im Durchschnitt 222.295 Euro - das ist ein Plus von 6,1 Prozent. Das Vermögen des reichsten Prozents der Bevölkerung wuchs sogar um zehn Prozent auf 817.181 Euro.
Ich hab jetzt nur kurz in den Bericht geschaut, aber dort heisst es, dass "das reichste Zehntel der Bevölkerung über ein Netto-Gesamtvermögen von mindestens 222 000 Euro verfügt". Dem Text nach beziffern die 220.000€ die untere Grenze des oberen Dezils und nicht das Durchschnittsvermögen eben dieser Gruppe.

Im Spiegel-Text ( http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,602649,00.html ) steht folgendes: "Die obersten zehn Prozent besitzen im Durchschnitt 222.295 Euro" (im 3. Absatz von unten gesehen).
 
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Damaskus am 23.01.2009 00:03 schrieb:
Im Spiegel-Text ( http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,602649,00.html ) steht folgendes: "Die obersten zehn Prozent besitzen im Durchschnitt 222.295 Euro" (im 3. Absatz von unten gesehen).
ich kann mir das aber fast nicht vorstellen. sicher ist das viel geld, aber im kontext... nicht. überhaupt nicht.
nichtsdestotrotz, im bericht (PDF) steht wirklich etwas anderes, nämlich wörtlich: während das reichste Zehntel der Bevölkerung über ein Netto-Gesamtvermögen von mindestens 222 000 Euro verfügte.
und das heisst nunmal etwas völlig anderes als Die obersten zehn Prozent besitzen im Durchschnitt 222.295 Euro . da hat der Spiegel wohl geschlampt.
 
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HanFred am 23.01.2009 00:05 schrieb:
da hat der Spiegel wohl geschlampt.
Interessanterweise wurde es nicht nur beim Spiegel derart interpretiert. ;)

Absurd werden die 880k als Durchschnitt für das oberste Perzentil auch, wenn man die Anzahl der Euro-Millionäre betrachtet. 6,6 Billionen Euro Gesamtvermögen, 88k im Schnitt, macht rund 75 Millionen relevante Menschen (Alter über 17, laut Bericht). Das obere Perzentil bestünde dementsprechend aus rund 750k Leuten und da in Deutschland zumeist von 700k+ Euro-Millionären die Rede ist, macht ein Schnitt von weniger als einer Million Euro keinen Sinn. Die besagten 23% brächten einen Durchschnitt von rund 2 Millionen, was schon vernünftiger klingt.
 
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LowriderRoxx am 23.01.2009 00:19 schrieb:
HanFred am 23.01.2009 00:05 schrieb:
da hat der Spiegel wohl geschlampt.
Interessanterweise wurde es nicht nur beim Spiegel derart interpretiert. ;)
die haben wohl allesamt das wort "perzentil" nicht recherchiert.
ich kannte es zugegebenermassen vorher auch nicht.
wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich um einen ereignisraum (die "oberen" zehn prozent), der eben bei diesem wert (222'000€) beginnt.
 
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SZ: Misch aus beiden?
Nach den Berechnungen des DIW wuchs das durchschnittliche Nettovermögen im wohlhabendsten Zehntel der Bevölkerung von gut 208.000 auf mehr als 222.000 Euro. Die Angehörigen des reichsten Prozents besaßen sogar mehr als 817.000 Euro.

Tagesspiegel: Wert als Grenze, immerhin.
Über mindestens 222 000 Euro verfügt jedes Individuum in dieser Bevölkerungsschicht.

Focus: Möööp, durchgefallen ;)
Jeder dieser Gruppe steigerte sein Durchschnittsvermögen in dem Zeitraum von 208 000 auf 222 000 Euro.

Bei FAZ, Zeit, FTD und einigen anderen konnt ich auf die Schnelle nichts finden, während Stern, TAZ und FR zum Beispiel einfach die Zahlen nicht aufgegriffen haben, hehe.

Mein lokales Schmierblatt hat die Zahlen ebenfalls als Durchschnitt dargestellt.

Edit: Natürlich darf in diesem Zusammenhang Georg Schramms "Ästhetik der Vermögensverteilung" nicht fehlen. ;)
 
AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

HanFred am 23.01.2009 00:05 schrieb:
Damaskus am 23.01.2009 00:03 schrieb:
Im Spiegel-Text ( http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,602649,00.html ) steht folgendes: "Die obersten zehn Prozent besitzen im Durchschnitt 222.295 Euro" (im 3. Absatz von unten gesehen).
ich kann mir das aber fast nicht vorstellen. sicher ist das viel geld, aber im kontext... nicht. überhaupt nicht.
nichtsdestotrotz, im bericht (PDF) steht wirklich etwas anderes, nämlich wörtlich: während das reichste Zehntel der Bevölkerung über ein Netto-Gesamtvermögen von mindestens 222 000 Euro verfügte.
und das heisst nunmal etwas völlig anderes als Die obersten zehn Prozent besitzen im Durchschnitt 222.295 Euro . da hat der Spiegel wohl geschlampt.

Ok, muss zugeben, habe vorhin nur den Spiegelbericht gelesen :P
Perzentil sollte man als Journalist aber kennen, naja die Blätter sind auch nicht mehr das, was sie mal waren (früher...) :-D
Weil wie gesagt, 222.295€ sind doch läppisch, normale Wohngegend Grundstück + EFH ist man schon bei 300.000€ und das ist dann nichtmal besonders, ohne Einrichtung, sonstige Wertgegenstände, Autos etc.
 
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Damaskus am 23.01.2009 02:36 schrieb:
Weil wie gesagt, 222.295€ sind doch läppisch, normale Wohngegend Grundstück + EFH ist man schon bei 300.000€ und das ist dann nichtmal besonders, ohne Einrichtung, sonstige Wertgegenstände, Autos etc.
eben, das meine ich doch auch.
 
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LowriderRoxx am 23.01.2009 00:40 schrieb:
SZ: Misch aus beiden?
Nach den Berechnungen des DIW wuchs das durchschnittliche Nettovermögen im wohlhabendsten Zehntel der Bevölkerung von gut 208.000 auf mehr als 222.000 Euro. Die Angehörigen des reichsten Prozents besaßen sogar mehr als 817.000 Euro.

Tagesspiegel: Wert als Grenze, immerhin.
Über mindestens 222 000 Euro verfügt jedes Individuum in dieser Bevölkerungsschicht.

Focus: Möööp, durchgefallen ;)
Jeder dieser Gruppe steigerte sein Durchschnittsvermögen in dem Zeitraum von 208 000 auf 222 000 Euro.

Bei FAZ, Zeit, FTD und einigen anderen konnt ich auf die Schnelle nichts finden, während Stern, TAZ und FR zum Beispiel einfach die Zahlen nicht aufgegriffen haben, hehe.

Mein lokales Schmierblatt hat die Zahlen ebenfalls als Durchschnitt dargestellt.

Edit: Natürlich darf in diesem Zusammenhang Georg Schramms "Ästhetik der Vermögensverteilung" nicht fehlen. ;)


Ist doch wohl nicht wahr.... Postings in eine Spieleforum werden besser recherchiert als Artikel hochbezahlter Politik und Wirtschaftsjournalisten. Möp.
 
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