Ich glaube Serien wollen primär Geld machen und erfolgreich sein.
Alles - absolut ausnahmslos alles was Konzerne wie Disney, Warner und Co. machen ist, um erfolgreich zu sein und Geld zu verdienen. Die Diversity pflanzen sie nicht in ihre Produktionen aus reiner Herzensgüte, Nächstenliebe und weil es ihnen ungemein wichtig ist, dass jede Minderheit "ordnungsgemäß" repräsentiert wird - sondern um damit werben zu können und ihre zahlende Kundschaft (vermeintlich) zu erweitern. Bei RoP ist es genau das gleiche - das ist ein Marketing-Kniff frei nach dem Motto "Guckt mal, wie divers wir sind. Jetzt Prime abonnieren!". Die geben einen feuchten Dreck auf die Ethnie, sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität ihrer Zuschauer - Unternehmen sind keine Freunde, sie wollen Geld.
An dem Tag, an dem sich diese Unternehmen keinen Erfolg mehr von dieser Masche versprechen würden ... so schnell könntest du nicht gucken, wie sie da wieder zurückrudern. Wer irgendetwas anderes denkt, glaubt auch, dass am Abend des 24. Dezembers ein bärtiger Dude durch den Kamin kommt, um Geschenke vorbei zu bringen.
...und die Entwicklung geht dahin, dass immer mehr - selbst progressive und eher links-liberale Menschen - die immer größer werdende, am Reißbrett konstruierte Fake-Diversity ablehnen ... evtl., weil sie einfach gut und halbwegs geistreich unterhalten werden wollen (was auch glaubwürdige Charakterzeichnungen und -entwicklungen mit einschließt), statt sich mit der Pseudo-politischen Botschaft der Verantwortlichen Geldzähler im Hintergrund außeinanderzusetzen. In letzter Zeit wurden ja bereits ein paar entsprechende Personalentscheidungen in den Konzernen getroffen.
Um zurück zum Thema zu kommen: Die Welt von Harry Potter ist ein Fantasy-Setting. Es basiert auf der realen UK, ja. Aber das knechtet es beim Casting doch nicht an Bevölkerungstatistiken des realen Großbritanniens?
Soweit ich weiß hat J.K. Rowling außerdem nicht die gesamte Magieakademie-Welt durchdefiniert. Dann gibt es eben in Indien keine (prestigeträchtige) Magieschule, die indische Schule hat eine Partnerschaft mit Hogwarts, die indische Schule ist (temporär) geschlossen oder zerstört wurden - oder vllt. gibt es gar kein Indien in der Welt von Harry Potter. Oder in Indien ist der Anteil der Magier*innen deutlich höher als in anderen Ländern. Es muss nur irgendeine Figur das im Nebensatz erwähnen und schon ist es offizieller Teil der Welt. Oder es wird einfach nicht erklärt - auch okay.
Und hier haben wir sie wieder - die zurechtkonstruierte Diversity, die mit der Lebensrealität wenig zu tun hat. Aber dann halt wundern, warum ein wesentlicher Teil der Gesellschaft das nicht schluckt.
Klassiker: Wer zu viel will bekommt am Ende oft gar nichts.
Teilweise richtig unheimlich, wie da einige Leute ihrem progressiven - in der Theorie ja durchaus lobenswerten - Anliegen immer wieder selbst schaden.
Wobei man dein Argument natürlich auch umdrehen könnte: Bei deiner Logik müsste es für dich auch absolut in Ordnung sein, wenn in dieser Fantasy-Welt ausschließlich Weiße existieren würden, oder? Weil.... man ist ja beim Casting nicht an die reale Bevölkerungsstatistiken geknechtet...
Endgültig albern wird's zudem dann, wenn man sich einerseits zwar nicht an den gesellschaftlichen Querschnitt orientieren muss (weil Fantasy-Welt) ... dann aber doch wieder so ziemlich jedes reale, aktuelle Diversitäts-Thema in die Handlung reingepackt wird (trotz Fantasy-Welt). Immer halt so, wie es gerade passt.
Apropos Indien - 100% der aktuellen britischen Premierminister haben indische Wurzeln, obwohl Menschen mit indischen Wurzeln weniger als 3% der Bevölkerung der UK ausmachen. Die statistische ethnische Verteilung findet sich nicht auch im jeweiligen Land nicht in jeder Institution oder Gruppierung wieder. Warum sollen sich dann (Fantasy)-Serien eisern daran halten?
Es hatten auch mal 100% aller aktuell amtierenden US-Präsidenten afrikanische Wurzeln. Soll vorkommen. Eigenartig würde es werden wenn 40 von 50 US-Gouverneure afrikanische Wurzeln hätten, obwohl nur 13% aller US-Amerikaner welche haben. Repräsentation ist wichtig - nicht Überrepräsentation mit dem Vorschlaghammer.