Die Engine an sich wird ganz einfach dazu dienen, vor Einsätzen eine "realistische" Übersicht über das Einsetzgebiet zu verschaffen und ggf. auch taktisches Vorgehen zu üben/testen. "Früher" hat man halt Zeichnungen gemacht und musste sich selber vorstellen, wie das in 3D aussieht - heute kann man das mit Computergrafik viel anschaulicher machen, das machen ja auch TV-Sender, wenn sie zB über ein Unglück oder so berichten und keine Kamerabilder vom Unglücks/Einsatzort haben oder den Ablauf des Geschehens einfach anschaulich darzustellen. Logischerweise nutzt dann auch das Miltär Computergrafiken - und warum dann nicht eine gut funktionierende Engine kaufen, anstatt in mühsamer Arbeit und mit viel Kostenaufwand was eigenes zu erstellen?
Aber selbst wenn das Militär mit Spielen, also zB Crysis oder MW2 üben würde: ja und, was will uns das dann sagen? Da gäbe es dreiMöglichkeiten, warum das Miltitär dies tut:
1) Schussübungen. Das ist aber Unsinn, denn per Maus am PC zu schiessen hat genausoviel mit echtem Schiessen zu tun wie Pornos mit echtem Sex. Sogar Autorennspiele sind besser zum lernen geeignet als Shooter, da man dort auch das Verhalten der Autos simuliert und durchaus auch fürs echte Fahren etwas lernen kann (was ist Über/Untersteuern und wie fängt man es prinzipiell ab usw. )
2) Üben, um die Soldaten abzustumpfen. Falls das so ist: Da sollte jedem normal denkendem Menschen klar sein, dass das dann nur EIN Puzzlestück der Gehirnwäsche ist, mit denen aus Menschen Kampfmaschinen gemacht werden - da kommt ja der ganze Drill und Propaganda usw. noch alles dazu, was auch ohne Computer schon immer gemacht wurde. Das einzige was ein Spiel dann - wenn überhaupt - verursachen könnte ist, dass in einer akuten Kampfsituation die Soldaten etwas "ungehemmter" beginnen, zu kämpfen, weil ihnen die Szenerie optisch und vom Geräusch her vertrauter ist, als wenn sie nur auf einem Gelände mit Baracken und Zielscheiben-Puppen trainieren. So oder so führen aber die Spiele mit Sicherheit nicht dazu, dass jemand OHNE BEFEHL bzw. ohne Bedrohung seines eigenes Lebens einfach so rumballert. Ansonsten müsste es - FALLS das Militär wirklich Spiele nutzt - schon längst mehrere Zwischenfälle geben, bei denen ein Rekrut deswegen "ausrastet"...
3) Taktikübungen. Also wo sucht man Deckung, wie flankiert man usw. Wenn das gemacht wird, dann sollte da auch jedem normalen Menschen klar sein, dass dies zum einen aus Kostengründen ist, weil es viel preiswerter ist, als die ganze Truppe in voller Montour zu einem Übrungsgelände zu karren, nur um zu erklären, wie man flankiert, und zum anderen natürlich auch wiederum viel anschaulicher ist als ein Vortrag mit Powerpoint.
So oder so ist ein Spiel aber selbst bei der besten Grafik der Welt fernab jeder Realtität, denn das Gefühl, mit seiner Ausrüstung gekauert hinter einer Mauer zu hocken, die Gerüche und Staub usw. in der Luft, ggf. Kugeleinschläge um einen herum, die Anstrengung, mit der Ausrüstung sich zu bewegen und beim Feuern den Rückschlag abzufangen und last but not least: die Gewissheit, dass es wirklich um das eigene Leben geht und man auch echte Menschen tötet - letzteres kann kein Spiel der Welt erreichen.
Aber jeder Mensch, der Amokläuft oder ähnliches tut, hat sicherlich tausend andere Probleme im Kopf, bevor ein Spiel auch nur ansatzweise mehr dazu beiträgt, als ein Ventil für die ohnehin vorhandenen Gedanken zu sein. Wer dermaßen in der Fantasiewelt lebt, dass er bei einer Schiesserei sich in einem Spiel wähnt, der ist eh schon geisteskrank. Und selbst wenn das auf alle bisherigen Amokläufer/Massentötungen in den letzten 10-15 Jahren wetlweit zutreffen sollte, dass der Täter durch die Spiele beeinflusst wurde, ist das immer noch ein verschwindend kleiner Bruchteil vergleichen mit der Zahl an Shooter-Spielern, die normal sind, und vor allem immer noch verschwindend wenig Opfer vergleichen mit zB Verkehrstoten durch betrunkene Fahrer.