Gut, will ich auch mal meine Einschätzung geben. Diese ist subjektiv und durch meine politische Meinung geprägt, die weder SPD noch links ist.
Arbeit: Franz Müntefering
Note: 4
Begründung: Es ist absolut nicht absehbar, ob Müntefering seine Strategie weiter verfolgt, linke Reden zu halten, aber eine pragmatische Politik zu verfolgen. Linke Reden wären schlimm genug, da sie den Wählern falsche Vorstellungen von den tatsächlichen Reformnotwendigkeiten vermitteln. Eine linke Politik dazu wäre katastrophal. Hohe Unsicherheit, wie sich dieses Ministerium entwickeln wird.
Außen: Frank-Walter Steinmeier
Note: 2
Begründung: Sachlich, ohne Profilneurose, wird vermutlich loyal und kompetent die Linie vertreten, die Merkel ihm vorgibt. Mit anti-amerikanischen Ausrutschern ist also nicht zu rechnen. Außenpolitik wird im Kanzleramt gemacht werden.
Finanzen: Peer Steinbrück
Note: 2
Begründung: Aus der Sicht von Müntefering eine dumme Entscheidung, da er Steinbrück kaum im Sinne der SPD-Parteidisziplin kontrollieren kann. Dazu hat Steinbrück zuviel Selbstvertrauen, außerdem ist er für rote Sozialromantik kaum zu begeistern. Ein wesentlich stärkerer Finanzminister als Eichel, der mit Merkels Rückendeckung in der Lage sein sollte, Ausgabendisziplin gegenüber den Fachministern durchzusetzen.
Justiz: Brigitte Zypries
Note: 3
Begründung: Scheint keine großen inhaltlichen Ambitionen mehr zu haben, wird also auch keinen großen Schaden anrichten. Jemand vom Kaliber einer Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die hier offensiv eine bürgerrechtliche Kontrollfunktion wahrnehmen würde, wäre mir hier aber lieber.
Gesundheit: Ulla Schmidt
Note: 6
Begründung: Wird sich womöglich auch noch Karlchen Lauterbach als parlamentarischen Staatssekretär ins Ministerium holen. Damit wäre das Duo Infernale der Bürgerversicherung komplett. Die beiden wollen nichts anderes als mehr Geld ins Gesundheitswesen pumpen, über Zwangsabgaben natürlich. Von Effizienzsteigerungen ist da keine Rede.
Verkehr und Aufbau Ost: Wolfgang Tiefensee
Note: 3
Begründung: Sicher angenehmer als sein Vorgänger, der alte Stasi-Scherge Stolpe. Hat aber offensichtlich schlimme industriepolitische Flausen im Kopf und möchte mit Subventionen den Osten zum Blühen bringen.
Entwicklung: Heidemarie Wieczorek-Zeul
Note: 5
Begründung: Wird weitere vier Jahre durch sämtliche Entwicklungsländer reisen, allen erzählen, daß Deutschland ihnen hilft und dann alle mit ein paar symbolischen Überweisungen abstempeln, die allenfalls die Korruption vor Ort beflügeln. Kein Plan, keine kohärente Entwicklungspolitik, nur dumpfes Scheckbuch-Gutmenschentum.
Umwelt: Sigmar Gabriel
Note: 6
Begründung: Der substanzloseste Schwätzer in der deutschen Politik der Nachkriegszeit. Glücklicherweise in einem Ressort gelandet, in dem er keinen großen Einfluß haben wird und keine allzu weitreichenden Entscheidungen treffen kann.