• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Mindestlohn - Am Beispiel Postdienste

Arkasi am 19.12.2007 12:20 schrieb:
Überleg dir einfach einmal, wieviele Jobs allein bei uns abgebaut wurden und in Richtung Billiglohnländer verlagert wurden und das nur, weil dort der Preis stimmt, bei uns aber nicht. ...müssen wir uns auch globalen Gegebenheiten anpassen und wenn dazu niedrigere Löhne gehören, dann müssen wir diese eben senken. D.h. aber nicht, dass die Menschen deswegen so wenig verdienen müssen - darum ging es mir eigentlich.
globalisierung ist schon ne tolle sache, so komplex, dass sich damit alles argumentieren lässt. globalisierung hilft der wettbewerbsfähigkeit und innovativionskraft der wirtschaft zum einen. wie schlimm dass dann arbeitsplätze "geklaut" werden... kein einziger arbeitsplatz würde ins ausland verlegt, weil es dort billiger ist, nur wenn es effizienter ist.
weshalb sind denn noch nicht alle arbeitsplätze ins billige ausland verlegt worden? weshalb ist deutschland für unternehmen ein interessanter wirtschaftstandort? sicher, die kosten sind hoch, aber der standort ist sehr effizient. vergleiche die stückkosten von produzierten gütern, da nimmt deutschland einen spitzenplatz ein, gute arbeit kostet halt. und nur um irgendeinem wahn von gewinnmaximierung hinterherzulaufen entsteht kein wirklicher zwang etwas tun zu müssen und schon gar nicht die qualität herunterzufahren, weil das wirklich gefährlich wird für den standort (und die unternehmen), das wissen und know how zu verlieren, weil es irgendwem gerade mal zu teuer war.

aber klar, wir wissen seit pisa das kinder in der schule eh nix lernen, dann können sie ja auch gleich arbeiten gehen für nen cent die stunde oder den tach, dann halten wir mit und gehen sicher, dass unsere post nicht aufgrund der so hohen kosten irgendwann in china ausgetragen wird - denn da sind postboten wirklich sehr viel günstiger ;)

nein, ich finde die menschen sollten am gewinn der firmen mitverdienen, es kann aber nicht sein, dass in zeiten in den gewinn kaum oder nur negativ vorhanden ist die arbeiter freiwillig selbst verzichten, wenn sich dann die gewinne einstellen, die arbeiter nicht beteiligt werden, sondern noch weiter benachteiligt, hat ja bisher so gut funktioniert – da hört es auf.

und dass deutschland seinen lebenstandard senken muss, da stimme ich dir zu, aber nicht, damit es der wirtschaft gut geht, sondern damit ein gerechtes und nachhaltige leben auf dem planeten möglich wird und das ist ein ganz anderes thema.

Arkasi am 19.12.2007 12:20 schrieb:
Weiß nicht wie das in Deutschland ist, in Österreich paßt die Zahlungsmoral bei den Steuern eigentlich.... Ein Irrwitziger Schluss, es sei denn, die Lage in Deutschland ist total anders als in Österreich,..Die Arbeitgeber zahlen bei uns sehr hohe Beiträge an die SV insgesamt, in Ö genausoviel wie die Arbeitnehmer selbst und diese Kosten steigen kontinuierlich an - sie profitieren aber in keinster Weise davon und meiner Meinung nach tragen sie in dieser Hinsicht auch keine Verantwortung für die Mitarbeiter, diese wurde ihnen lediglich untergeschoben, aber an sich haben sie nichts damit zu tun.
na, österreich hat auch keine erfahrung mit steuern ;) mehr als 2/3 der weltweiten steuerliteratur besteht nur für deutschland! soviel bürokratie, da ist jede moral verloren gegangen, wäre schön wenn es in österreich nicht so wäre, zweifel aber daran ohne es genua zu kennen.

als crahskurs ins sachen deutschland, unternehmen, sozialeistungen, arbeiter:
- kapitalgesellschaften hatten 1982 einen gewinnsteuersatz von 62%, heute sind es 38%
- kam man 2001 auf eine durchschnittliche steuerbelastung der dax30 von 36% sind es in 2006 knapp unter 20%
- lt. oecd ist die gesamtbelastung durch steuern und soziabgaben in deutschland niedriger als in allen anderen großen europäischen volkswirtschaften
- seit 2004 sind in deutschland die arbeitgeberanteile am gesundheitssystem eingefroren, arbeitnehmer müssen die mehrkosten alleine finanzieren.
- die sozialleistungsquote (also alle kosten im bezug zum bip) sinkt seit den 1970er jahren beständig
- die unternehmen beteiligten sich 1980 mit über 30% an den kosten der sozialen systeme, mittlerweile liegt das unter 10% und dabei sinken die realeinkommen
was meinst du woher kommen denn die lücken im sozialen system. weil einer der „partner“ nicht mehr einzahlt, denn es wird zudem auch noch weniger beansprucht als früher. nicht kostenexplosion sondern einzahlungsverweigerung ist das problem!

Fast alles zu finden unter: Structures of the Taxation Systems in the European Union

und zur frage der moral : nur als beispiel,
- gegenüber den aktionären wies die deutsche bank 2001 einen gewinjn von 600 milliarden euro aus (hat danach 8.000 angestellte entlassen), gleichzeitig aber über 800 milliarden steuerlichen verlust..
- bmw hat bei einem ausweis eines rekordgewinnes gleichzeitig an allen standorten alle gewerbesteuervorausszahlungen zurückgefordert.
steuerlich gesehen sind deutsche bank, bmw und andere pleite.

Arkasi am 19.12.2007 12:20 schrieb:
und die niedriglohnarbeiter, die sozialschwachen und auch die die zu stolz sind hilfen in anspruch nehmen, kriegen sicherlich vieles aber keinen dank.
Heute nicht, doch wenn sie das System in dieser Weise entlasten, wäre es angebracht.
am effektivsten wäre sie bringen sich alle um, denn dann belasten sie das system nicht mehr.

ansonsten sind nicht die „schwachen“ das problem, sondern diejenigen die das gleichgweicht des systems durcheinander gebracht haben, und die haben vor allem ersteinmal anzufangen eine wiedergutmachung zu leisten, da sie tagtäglich einejn erheblichen schaden an der gesellschaft verursachen durch ihre gier nach geld und gewinn ...
 
SCUX am 19.12.2007 13:00 schrieb:
Arkasi am 19.12.2007 12:20 schrieb:
Überleg dir einfach einmal, wieviele Jobs allein bei uns abgebaut wurden und in Richtung Billiglohnländer verlagert wurden und das nur, weil dort der Preis stimmt, bei uns aber nicht.
:$ :$ :$
sorry, aber noch schlimmer kann man nicht falsch liegen........
(hab jetzt ehrlich gesagt nicht alles vo euch gelesen, da wird einem ja schwindelig)

der Preis ist nur dann billiger wenn man die Produktion dahin verlagert wo die Menschen entweder UNTERBEZAHLT werden oder einfach der LEBENSSTANDART sehr niedrig ist ;)
beides trifft auf Deutschland nun mal (NOCH) nicht zu! soll es deshalb vor die Hunde gehn?
bitte überleg doch mal, sollen wir uns denen anpassen denen es nicht so gut geht? nur weil wir billig kaufen wollen? das ist :B
denn auf Dauer trifft der Geiz uns selbst wie ein Schlag ins Gesicht, dann wird unser Arbeitgeber geizig (Billiglohn) und der Staat sowieso (Abzocke) :hop:

man kommt an Billigproduktionen fast nicht mehr vorbei, leider, aber wenn Deutschland jetzt auch noch anfängt auf Billig zu machen, ist der Fall gewiss.....alle meckern das die Lücke zwischen arm und reich immer größer wird...und dennoch sind alle voller geiz.....
Beim Fussball nennt man das EIGENTOR ;)

Natürlich ist in den Billiglohnländern der Lebensstandard niedriger und wir haben einen höheren, aber ist letztlich eine Nebensache, denn wie du selbst schreibst, kommt man heute beim Einkaufen um Billigwaren kaum noch herum und diese Waren werden meist nicht mehr bei uns produziert, sondern im billigen Ausland.

Da wir immer mehr auf solche Waren angewiesen sind, kaufen wir immer mehr von dem Zeug, der Preis wird somit ein noch wichtigeres Verkaufsargument und damit müssen die Produktionspreise hier im Lande weiter runter. Egal ob jetzt mehr automatisiert wird oder mehr verlagert, weitere Jobs verschwinden und das belastet das System immer mehr und mehr, denn jeder neue Arbeitslose muss nun verstärkt Billigprodukte kaufen, damit sein Lebensstandard nicht komplett wegbricht. Wieder einmal ein Teufelskreis.

Deshalb mein Vorschlag von oben, der dem entgegenwirkt.
 
Wolf-V am 19.12.2007 13:56 schrieb:
[...]wie schlimm dass dann arbeitsplätze "geklaut" werden... kein einziger arbeitsplatz würde ins ausland verlegt, weil es dort billiger ist, nur wenn es effizienter ist.

Effizienz spielt natürlich auch eine Rolle, aber ein Unternehmer nimmt auch ineffiziente Vorgangsweisen in Kauf, wenn sich so Geld sparen läßt, da die Effizienz letztlich nur in Bezug auf den Gewinn relevant ist.

weshalb sind denn noch nicht alle arbeitsplätze ins billige ausland verlegt worden? weshalb ist deutschland für unternehmen ein interessanter wirtschaftstandort? sicher, die kosten sind hoch, aber der standort ist sehr effizient. vergleiche die stückkosten von produzierten gütern, da nimmt deutschland einen spitzenplatz ein, gute arbeit kostet halt. und nur um irgendeinem wahn von gewinnmaximierung hinterherzulaufen entsteht kein wirklicher zwang etwas tun zu müssen und schon gar nicht die qualität herunterzufahren, weil das wirklich gefährlich wird für den standort (und die unternehmen), das wissen und know how zu verlieren, weil es irgendwem gerade mal zu teuer war.

Mehrere Gründe:
Nicht jeder will Werke in andere Länder verlegen, dort herrschen andere Gesetze, Sitten und die Entfernung kann auch hinderlich sein. Vorallem KMUs sind eher auf heimischen Terrain tätig und die sind immerhin 70% der Wirtschaft.
Dazu kommt, dass die Verlagerung sehr arbeitsintensiv ist und im Voraus einiges kostet, gleichzeitig aber auch einen Unsicherheitsfaktor darstellt.

In Deutschland sind die Lohnstückkosten gering, die Stückkosten an sich sind sehr hoch, weshalb ja soviele produzierende Betriebe die Werke auslagern. Unglücklicherweise sind die Lohnstückkosten ziemlich uninteressant.

nein, ich finde die menschen sollten am gewinn der firmen mitverdienen, es kann aber nicht sein, dass in zeiten in den gewinn kaum oder nur negativ vorhanden ist die arbeiter freiwillig selbst verzichten, wenn sich dann die gewinne einstellen, die arbeiter nicht beteiligt werden, sondern noch weiter benachteiligt, hat ja bisher so gut funktioniert – da hört es auf.

Da geb ich dir Recht, wenn sie auch bereit sind die Verluste zu tragen. Ein Lohnverzicht wäre sowas beispielsweise, nur kommt der tatsächlich selten vor und ist keinesweg die Regel, so wie du es hier darstellst.

und dass deutschland seinen lebenstandard senken muss, da stimme ich dir zu, aber nicht, damit es der wirtschaft gut geht, sondern damit ein gerechtes und nachhaltige leben auf dem planeten möglich wird und das ist ein ganz anderes thema.

Mir ging es hierbei ausnahmsweise nicht um die Wirtschaft sondern um die Finanzierbarkeit des Sozialsystems.

na, österreich hat auch keine erfahrung mit steuern ;) mehr als 2/3 der weltweiten steuerliteratur besteht nur für deutschland! soviel bürokratie, da ist jede moral verloren gegangen, wäre schön wenn es in österreich nicht so wäre, zweifel aber daran ohne es genua zu kennen.

Bei uns wird vieles relativ einfach gehandhabt und ich weiß, dass es in Deutschland unnötig kompliziert abläuft. Aus deinen Beispielen weiter unter entnehme ich beispielsweise, dass man in D verschiedene Arten der Bilanzen legt, sowas gibts bei uns nicht. Es gibt zwar verschiedene Bilanzierungsvarianten, aber die darf man frei wählen (AGs haben nur 2 Wahlmöglichkeiten, die anderen mehr) und ein Wechsel ist genehmigungspflichtig.

als crahskurs ins sachen deutschland, unternehmen, sozialeistungen, arbeiter:
- kapitalgesellschaften hatten 1982 einen gewinnsteuersatz von 62%, heute sind es 38%
Immer noch viel zu hoch. Wir hatten bis ca. 2004 36% und haben nun 25%, sozusagen als Reaktion auf die slowakische Flattax mit 19% (oder20?).

- kam man 2001 auf eine durchschnittliche steuerbelastung der dax30 von 36% sind es in 2006 knapp unter 20%

Das ist klar, heute werden die Bilanzen stärker optimiert als früher.

- lt. oecd ist die gesamtbelastung durch steuern und soziabgaben in deutschland niedriger als in allen anderen großen europäischen volkswirtschaften

Das liegt an den niedrigen Verbrauchersteuern und geringen Abgaben der Arbeitnehmer, denn die Unternehmensbesteuerung ist recht hoch.
Übrigens, Ö hat eine Abgabenquote von knapp 45%, da sind aber noch ein paar andere Dinge drinnen, weiß aber nicht was.

- seit 2004 sind in deutschland die arbeitgeberanteile am gesundheitssystem eingefroren, arbeitnehmer müssen die mehrkosten alleine finanzieren.

Eine fragwürdige Entscheidung, hätte ich nicht gemacht. Es gibt keinen Grund die Wirtschaft so schnell in dieser Form zu entlasten.

- die sozialleistungsquote (also alle kosten im bezug zum bip) sinkt seit den 1970er jahren beständig
- die unternehmen beteiligten sich 1980 mit über 30% an den kosten der sozialen systeme, mittlerweile liegt das unter 10% und dabei sinken die realeinkommen
was meinst du woher kommen denn die lücken im sozialen system. weil einer der „partner“ nicht mehr einzahlt, denn es wird zudem auch noch weniger beansprucht als früher. nicht kostenexplosion sondern einzahlungsverweigerung ist das problem!

Die Zahlen kann ich nicht nachvollziehen, aber im Prinzip finde ichs ok. Den den klassischen Sozialausgaben bekommt eine Firma genau nichts, insofern sind selbst 10% hoch. Ganz glauben kann ichs aber nicht, den in Ö ist Verteilungsschlüssel 1/3 Arbeitgeber, 1/3 Arbeitnehmer und 1/3 Staat, wobei letzterer eigentlich nur das Loch stopft. An sich sollte es 50:50 sein, funktioniert nur schon ewig nicht mehr.

und zur frage der moral : nur als beispiel,
- gegenüber den aktionären wies die deutsche bank 2001 einen gewinjn von 600 milliarden euro aus (hat danach 8.000 angestellte entlassen), gleichzeitig aber über 800 milliarden steuerlichen verlust..
- bmw hat bei einem ausweis eines rekordgewinnes gleichzeitig an allen standorten alle gewerbesteuervorausszahlungen zurückgefordert.
steuerlich gesehen sind deutsche bank, bmw und andere pleite.

Ein klarer Fall von einem dummen Steuersystem.

Arkasi am 19.12.2007 12:20 schrieb:
und die niedriglohnarbeiter, die sozialschwachen und auch die die zu stolz sind hilfen in anspruch nehmen, kriegen sicherlich vieles aber keinen dank.
Heute nicht, doch wenn sie das System in dieser Weise entlasten, wäre es angebracht.
am effektivsten wäre sie bringen sich alle um, denn dann belasten sie das system nicht mehr.

Wieso so sarkastisch? Diese Menschen können im Regelfall nichts dafür, sie sind sozusagen Opfer des politischen Systems, welches trotz massiv veränderter Rahmenbedinnungen nicht auf die neuen Gegebenheiten reagiert und so neu sind die eigentlich gar nicht.

ansonsten sind nicht die „schwachen“ das problem, sondern diejenigen die das gleichgweicht des systems durcheinander gebracht haben, und die haben vor allem ersteinmal anzufangen eine wiedergutmachung zu leisten, da sie tagtäglich einejn erheblichen schaden an der gesellschaft verursachen durch ihre gier nach geld und gewinn ...

Bei den Billiglohnländern wirst du nicht viel holen können, abgesehen davon dürfen die natürlich genauso wie jeder andere auch am Markt teilnehmen und mir fällt kein plausibles Argument ein, warum man den Menschen dort einen höheren Lebensstandard verwehren sollte - vorallem mit welchem Recht?

Ok, ich weiß, du hast dabei wohl mehr an die Konzerne gedacht, aber auch die haben das Recht nach Gewinn zu streben und wenn sie die Leute nicht brauchen, dann entlassen sie sie halt. Das ist nicht nett, aber bedenke bitte, die Konzerne sind das, was wir aus ihnen gemacht haben.

Stell dir einfach einman den asozialen Konzern X vor. Wenn alle Kunden 1 Woche lang auf dessen Produkte verzichten, dann wird X ganz ganz schnell reagieren und sein Verhalten ändern. Braucht er aber nicht, niemand boykottiert ihn, denn in Wirklichkeit interessiert es keinen, ob da irgendwo irgendwer seinen Job verliert, hauptsache die Produkte sind billig.
Du forderst letztlich Solidarität von den Konzernen ein, vergißt aber, dass die gesamte Gesellschaft sich vor einiger Zeit von genau dieser Solidarität verabschiedet hat und dementsprechend handelt dann auch die Wirtschaft.
 
Arkasi am 19.12.2007 18:02 schrieb:
Nicht jeder will Werke in andere Länder verlegen, ... andere Gesetze, Sitten und die Entfernung kann auch hinderlich .. die Verlagerung sehr arbeitsintensiv ist und .. einiges kostet, ..auch einen Unsicherheitsfaktor ..
kurz gesagt, und da gebe ich dir recht, eine verlagerung der arbeitsplätze ins ausland lohnt sich aus betriebswirtschaftlicher sicht nicht. !!

Arkasi am 19.12.2007 18:02 schrieb:
In Deutschland sind die Lohnstückkosten gering, die Stückkosten an sich sind sehr hoch, weshalb ja soviele produzierende Betriebe die Werke auslagern.
was real ist und was nicht ist bei den gesamtkosten fast nur noch ideologisch argumentierbar, da von allen seiten sehr widersprüchliche statistiken und analysen vorhanden sind. ich frage mich nur, weshalb deutschland exportnation nr. 1 ist, wenn der standort deutschland angeblich so teuer sein soll? weshalb unternehmen in deutschland rekordgewinne machen? weshalb internationale konzerne sehr gernde den standort frankfurt auswählen, wenn deutschland doch so unattraktiv sein soll?

Arkasi am 19.12.2007 18:02 schrieb:
nein, ich finde die menschen sollten am gewinn der firmen mitverdienen, ..
Da geb ich dir Recht, wenn sie auch bereit sind die Verluste zu tragen. Ein Lohnverzicht wäre sowas beispielsweise, nur kommt der tatsächlich selten vor und ist keinesweg die Regel, so wie du es hier darstellst.
da ignorierst du aber die letzten 5-10 jahre (je nach branche.) im durchschnitt hat der reallohn deutscher arbeiter und angestellter seit 1995 um 30% abgenommen. auch ein, vielfach praktizierter, verzicht auf lohnerhöhung ist ein realer verlust. in angespannten zeiten war das vielleicht noch nachvollziehbar, diese zeiten sind aber definitiv vorbei und mir ist kein unternehmen bekannt, dass den lohnverzicht der arbeiter bei verkündung von rekordgewinnen ausgeglichen hat, im gegenteil weiterhin wurde lohnzurückhaltung gepredigt und praktiziert und das trotz eindeutog anderslautender versprechen und selbstverpflichtungen. Sowas ist nicht akzeptabel.

Arkasi am 19.12.2007 18:02 schrieb:
Mir ging es hierbei ausnahmsweise nicht um die Wirtschaft sondern um die Finanzierbarkeit des Sozialsystems.
es ist finanzierbar, wenn nicht die unternehmerische seite aus ihrer verantwortung ausgestiegen wäre.

Arkasi am 19.12.2007 18:02 schrieb:
niemand boykottiert ihn, denn in Wirklichkeit interessiert es keinen, ob da irgendwo irgendwer seinen Job verliert, hauptsache die Produkte sind billig.
Du forderst letztlich Solidarität von den Konzernen ein, vergißt aber, dass die gesamte Gesellschaft sich vor einiger Zeit von genau dieser Solidarität verabschiedet hat und dementsprechend handelt dann auch die Wirtschaft.
es ist falsch dass sich die gesamte gesellschaft von der solidarität verabschiedet hast, und zuerst die konsumenten es waren zuerst „die unternehmen“, die haben angefangen sich aus der verantwortung zu ziehen und menschen zu entlassen, wie es ihnen gerade passt, dass haben auch die verbraucher gelernt, die ihrerseits immer mehr der meinung sind, dann geb ich halt kein geld mehr für angebliche qualität aus, gerade weil die gleichen produkte von der gleichen firma zu einen günstigeren preis unter anderem namen angeboten werden.

insgesamt ist dann aber tatsächlich die solidarität in der gesellschaft abhanden gekommen und das trifft dann immer am stärksten die schwachen. die politik liegt dann richtig, die schwachen zu schützen, z.b. mit einem mindestlohn, wenn es gemeinsam nicht mehr funktioniert, denn nur so können sie verhindern, dass die ganze situation eskaliert.

und wie froh ich wäre, wenn die, die in deutschland unwürdig behandelt werden wenigstens mal anfangen würden zu demonstrieren, wenn die arbeitslosen sich nicht verstecken sondern auf die strasse gehen würden um etwas zu ändern, wenn es wenigstens einen tag eine einkaufsboykott in den supermärkten geben, weil die dort verkaften nahrungsmittel zu oft zu gesundheitschädlich sind usw. wenn die solidarität in der gesellschaft zunehmen würde, befürchte aber, dass das nicht mehr ohne etwas größere irritationen herbeizuführen ist. und die ruhe und lethargie derzeit ist auch kein gutes zeichen. leider ist es soweit gekommen, ohne das es müsste, aber nun mal realität.

Solidarische grüße
 
Wolf-V am 20.12.2007 17:32 schrieb:
Arkasi am 19.12.2007 18:02 schrieb:
Nicht jeder will Werke in andere Länder verlegen, ... andere Gesetze, Sitten und die Entfernung kann auch hinderlich .. die Verlagerung sehr arbeitsintensiv ist und .. einiges kostet, ..auch einen Unsicherheitsfaktor ..
kurz gesagt, und da gebe ich dir recht, eine verlagerung der arbeitsplätze ins ausland lohnt sich aus betriebswirtschaftlicher sicht nicht. !!

Das Problem ist, dass es sich eben doch lohnt, weil alles weit billiger ist. Besonders bei arbeitsintensiven niedrig qualifizierten Tätigkeiten sind die Einsparungen gewaltig. was ja der Grund für diese Verlagerungen ist.

Arkasi am 19.12.2007 18:02 schrieb:
In Deutschland sind die Lohnstückkosten gering, die Stückkosten an sich sind sehr hoch, weshalb ja soviele produzierende Betriebe die Werke auslagern.
was real ist und was nicht ist bei den gesamtkosten fast nur noch ideologisch argumentierbar, da von allen seiten sehr widersprüchliche statistiken und analysen vorhanden sind.

Die Daten sind bei sowas immer etwas ungenau, aber es ist ein Faktum, dass die Stückkosten ein wichtig sind, während die Lohnstückkosten irrelevant sind.

ich frage mich nur, weshalb deutschland exportnation nr. 1 ist, wenn der standort deutschland angeblich so teuer sein soll? weshalb unternehmen in deutschland rekordgewinne machen? weshalb internationale konzerne sehr gernde den standort frankfurt auswählen, wenn deutschland doch so unattraktiv sein soll?

Der Gewinn ist leicht erklärt, es wandert ja nicht die gesamte Firma ab, das HQ bleibt ja im Regelfall wo es war und dort fließen dann auch verstärkt Gewinne hin.
Der Wirtschaftsstandort Deutschland an sich ist nicht unattraktiv, egal was so mancher behauptet. Überall dort, wo man gut qualifizierte Mitarbeiter benötigt, kann man in D gut wirtschaften, weil trotz der schwachsinnigen PISA-Studie der Bildungsgrad hoch ist. Gut ausgebildete Facharbeiter und Akademiker findest du in den Billiglohnländern kaum. Diese Länder holen zwar auf, aber es wird noch lange dauern, bis sie gleichziehen können.

Arkasi am 19.12.2007 18:02 schrieb:
nein, ich finde die menschen sollten am gewinn der firmen mitverdienen, ..
Da geb ich dir Recht, wenn sie auch bereit sind die Verluste zu tragen. Ein Lohnverzicht wäre sowas beispielsweise, nur kommt der tatsächlich selten vor und ist keinesweg die Regel, so wie du es hier darstellst.
da ignorierst du aber die letzten 5-10 jahre (je nach branche.) im durchschnitt hat der reallohn deutscher arbeiter und angestellter seit 1995 um 30% abgenommen. auch ein, vielfach praktizierter, verzicht auf lohnerhöhung ist ein realer verlust. in angespannten zeiten war das vielleicht noch nachvollziehbar, diese zeiten sind aber definitiv vorbei und mir ist kein unternehmen bekannt, dass den lohnverzicht der arbeiter bei verkündung von rekordgewinnen ausgeglichen hat, im gegenteil weiterhin wurde lohnzurückhaltung gepredigt und praktiziert und das trotz eindeutog anderslautender versprechen und selbstverpflichtungen. Sowas ist nicht akzeptabel.

Verlust und Verzicht sind nicht gleichzusetzen. Wie du richtig sagst, gab es schwere Zeiten und dennoch sind die Löhne erhöht worden. Real, also unter Berücksichtigung der Inflation, mag es keine echte Erhöhung gewesen sein, aber hat bei der Gewinnentwicklung einer Firma schon einmal jemand die Inflation ins Spiel gebracht?

Wer an den Gewinnen beteiligt sein will, muss auch die Verluste direkt mittragen, also weniger Geld akzeptieren und zwar in Summe, unabhängig von der Inflation, so wie es auch die Eigentümer tun müssen. Bei einer Verlustsituation sich nur mit +1,5% zu begnügen, wird dem nicht einmal ansatzweise gerecht.

Arkasi am 19.12.2007 18:02 schrieb:
Mir ging es hierbei ausnahmsweise nicht um die Wirtschaft sondern um die Finanzierbarkeit des Sozialsystems.
es ist finanzierbar, wenn nicht die unternehmerische seite aus ihrer verantwortung ausgestiegen wäre.

Ach tu doch nicht so, also ob die einfach ausgestiegen sind, ganz nach dem Motto "wir wollen jetzt nicht mehr, machts das allen" - wir reden hier von gesetzlichen Regelung und die werden immer noch von der Regierung gemacht und wenn ich deinen Zeitrahmen richtig interpretiere, war das unter rot/grün, also nicht wirklich die unternehmensfreundlichste Konstellation.
Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass die Firmen einfach nicht mehr konnten? Die KMUs stehen unter einer großen Belastung und die sind immerhin ~70% der Wirtschaft. Die Konzerne könnten es sich wahrscheinlich leisten, andererseits sind die viel flexibler, sie sind es ja, die die Verlagerung von Jobs primär betreiben. Hier wollte man mit einer Kostensenkung gegensteuern, ich kann nicht beurteilen, ob das funktioniert hat.

Ein einseitiger Ausstieg, so wie du es hier darstellst, ist es jedenfalls nicht, sie wurden eher aus dieser Verantwortung, die ihnen sowieso sowohl unfreiwillig also auch zu Unrecht auferlegt wurde, entlassen.

Arkasi am 19.12.2007 18:02 schrieb:
niemand boykottiert ihn, denn in Wirklichkeit interessiert es keinen, ob da irgendwo irgendwer seinen Job verliert, hauptsache die Produkte sind billig.
Du forderst letztlich Solidarität von den Konzernen ein, vergißt aber, dass die gesamte Gesellschaft sich vor einiger Zeit von genau dieser Solidarität verabschiedet hat und dementsprechend handelt dann auch die Wirtschaft.
es ist falsch dass sich die gesamte gesellschaft von der solidarität verabschiedet hast, und zuerst die konsumenten es waren zuerst „die unternehmen“, die haben angefangen sich aus der verantwortung zu ziehen und menschen zu entlassen, wie es ihnen gerade passt, dass haben auch die verbraucher gelernt, die ihrerseits immer mehr der meinung sind, dann geb ich halt kein geld mehr für angebliche qualität aus, gerade weil die gleichen produkte von der gleichen firma zu einen günstigeren preis unter anderem namen angeboten werden.

Die Unternehmen entlassen nicht willkürlich, auch wenn du das nicht akzeptieren willst. Eine Firma kauft letztlich die Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter zu, damit verschiedene Tätigkeiten verrichtet werden. Wenn man weniger Arbeitskraft benötigt, dann wird weniger zugekauft und das ist vollkommen logisch und sinnvoll. Eine Firma ist kein Sozialverein, ihr Ziel ist es Gewinn zu erwirtschaften, aber sie ist kein Beschäftigungsverein.

insgesamt ist dann aber tatsächlich die solidarität in der gesellschaft abhanden gekommen und das trifft dann immer am stärksten die schwachen. die politik liegt dann richtig, die schwachen zu schützen, z.b. mit einem mindestlohn, wenn es gemeinsam nicht mehr funktioniert, denn nur so können sie verhindern, dass die ganze situation eskaliert.

Vom Ansatz her sind wir ja einer Meinung, nur bei der Reaktion bzw. deren Konsequenzen nicht. Du willst nicht, dass die Situation eskaliert, klar, aber genau das bewirkst du mit einem Mindestlohn.
Du erhöhst damit nicht nur die Kosten der Firmen, was zwangsläufig zu verstärker Automatisierung bzw. Verlagerung von Arbeitsplätzen führt (=mehr Arbeitslose), du vereinheitlichst gleichzeitig die Löhne in der unteren Einkommensklasse, Menschen mit unterschiedlicher Qualifikation bzw. Leistung verdienen plötzlich wieder gleich viel. Das funktioniert so aber nicht, entweder werden die vorher teureren Mitarbeiter mehr Lohn fordern oder ihre Leistung nach unten hin anpassen, aber sie werden es sicher nicht über einen längeren Zeitraum akzeptieren.

Mit so einer Maßnahme erhöhst du den Druck auf das Sozialsystem, weil die Arbeitslosigkeit steigen wird (im Regelfall 2-3 Jahre versetzt), man müßte es aber entlasten.


und wie froh ich wäre, wenn die, die in deutschland unwürdig behandelt werden wenigstens mal anfangen würden zu demonstrieren, wenn die arbeitslosen sich nicht verstecken sondern auf die strasse gehen würden um etwas zu ändern,

Ich habe mich nicht auf die Arbeitslosen bezogen, wofür wollen die demonstrieren? "Hey, ihr arbeitendes Volk, wir tun den ganze Tag nichts, wollen aber mehr, hackelt gefälligst härter, damit wir uns mehr leisten können!"?

wenn es wenigstens einen tag eine einkaufsboykott in den supermärkten geben, weil die dort verkaften nahrungsmittel zu oft zu gesundheitschädlich sind usw. wenn die solidarität in der gesellschaft zunehmen würde, befürchte aber, dass das nicht mehr ohne etwas größere irritationen herbeizuführen ist. und die ruhe und lethargie derzeit ist auch kein gutes zeichen. leider ist es soweit gekommen, ohne das es müsste, aber nun mal realität.

Von einem Einkaufsboykott in der Form halte ich persönlich nichts, nur weil du nichts kaufst, heißt das ja nicht, dass du auch nichts verbrauchst. Du kaufst lediglich später, aber das bringts nicht wirklich.

Was anderes wäre, wenn man Produkte einer Firma boykottiert. Firma A agiert asozial, Firma B nicht so sehr, also kaufen wir keine Produkte von Firma A mehr. Damit verschiebst du nicht den Kauf, das würde eine Firma leicht verkraften, du verlagerst ihn, so wie die Firmen Arbeitsplätze verlagern. Wenn die Umsätze erst einmal signifikant sinken und so die Gewinne bedroht sind, dann muss die Firma schnell reagieren und sich anpassen müssen oder untergehen und im letzteren Fall bleiben die besseren Firmen über. So oder so, das Ergebnis ist ok.
 
Arkasi am 19.12.2007 17:29 schrieb:
SCUX am 19.12.2007 13:00 schrieb:
Arkasi am 19.12.2007 12:20 schrieb:
Überleg dir einfach einmal, wieviele Jobs allein bei uns abgebaut wurden und in Richtung Billiglohnländer verlagert wurden und das nur, weil dort der Preis stimmt, bei uns aber nicht.
:$ :$ :$
sorry, aber noch schlimmer kann man nicht falsch liegen........
(hab jetzt ehrlich gesagt nicht alles vo euch gelesen, da wird einem ja schwindelig)

der Preis ist nur dann billiger wenn man die Produktion dahin verlagert wo die Menschen entweder UNTERBEZAHLT werden oder einfach der LEBENSSTANDART sehr niedrig ist ;)
beides trifft auf Deutschland nun mal (NOCH) nicht zu! soll es deshalb vor die Hunde gehn?
bitte überleg doch mal, sollen wir uns denen anpassen denen es nicht so gut geht? nur weil wir billig kaufen wollen? das ist :B
denn auf Dauer trifft der Geiz uns selbst wie ein Schlag ins Gesicht, dann wird unser Arbeitgeber geizig (Billiglohn) und der Staat sowieso (Abzocke) :hop:

man kommt an Billigproduktionen fast nicht mehr vorbei, leider, aber wenn Deutschland jetzt auch noch anfängt auf Billig zu machen, ist der Fall gewiss.....alle meckern das die Lücke zwischen arm und reich immer größer wird...und dennoch sind alle voller geiz.....
Beim Fussball nennt man das EIGENTOR ;)

Natürlich ist in den Billiglohnländern der Lebensstandard niedriger und wir haben einen höheren, aber ist letztlich eine Nebensache, denn wie du selbst schreibst, kommt man heute beim Einkaufen um Billigwaren kaum noch herum und diese Waren werden meist nicht mehr bei uns produziert, sondern im billigen Ausland.

Da wir immer mehr auf solche Waren angewiesen sind, kaufen wir immer mehr von dem Zeug, der Preis wird somit ein noch wichtigeres Verkaufsargument und damit müssen die Produktionspreise hier im Lande weiter runter. Egal ob jetzt mehr automatisiert wird oder mehr verlagert, weitere Jobs verschwinden und das belastet das System immer mehr und mehr, denn jeder neue Arbeitslose muss nun verstärkt Billigprodukte kaufen, damit sein Lebensstandard nicht komplett wegbricht. Wieder einmal ein Teufelskreis.

Deshalb mein Vorschlag von oben, der dem entgegenwirkt.

Diese Nebensache ist aber die Hauptsache....billig arbeiten und gut leben geht nun mal nicht....also was wollen wir?
Billigwaren kauft man ein, weil man sich einbildet das man alles haben muss, egal zu welchem Preis, egal ob mit Kinderarbeit, egal aus welchem Land..das ist allerdings ein Einstellungsfehler.....
Deutschland lieferte Technik stets zu einem fairen Preis, und NICHT überteuert, das die Menschen dennoch alles billig haben mussten (auch die Menschen die genügend Geld zu verfügung haben) ging die Branche kaputt....

und auch die Arbeitslosen müssen nicht billig kaufen...nur wenn Sie alles haben wollen weil Sie denken man braucht alles ;)

den Teufelskreis muss man durchbrechen: Arbeit = anständig leben = anständig einkaufen = Produkte passen sich preislich der Nachfrage an = mehr Kaufkrft = mehr Arbeitsplätze = weniger Arbeitslose [Milchmädchen/ende]
 
Arkasi am 19.12.2007 18:02 schrieb:
[Die Zahlen kann ich nicht nachvollziehen, aber im Prinzip finde ichs ok. Den den klassischen Sozialausgaben bekommt eine Firma genau nichts, insofern sind selbst 10% hoch. Ganz glauben kann ichs aber nicht, den in Ö ist Verteilungsschlüssel 1/3 Arbeitgeber, 1/3 Arbeitnehmer und 1/3 Staat, wobei letzterer eigentlich nur das Loch stopft. An sich sollte es 50:50 sein, funktioniert nur schon ewig nicht mehr..

Die Legende von Arbeitgeberanteil....

zum Nachlesen: Link
 
SCUX am 21.12.2007 10:00 schrieb:
den Teufelskreis muss man durchbrechen: Arbeit = anständig leben = anständig einkaufen = Produkte passen sich preislich der Nachfrage an = mehr Kaufkrft = mehr Arbeitsplätze = weniger Arbeitslose [Milchmädchen/ende]

Das klassische Gefangenendilemma.

So lange sich alle anständig verhalten, und das tuen gibts alles relativ gut. Halten sich einige Leute aber nciht drarn, gehts eben diesen Leute besser (weil sie für weniger geld mehr kriegen), und denn rest dann Schlechter.

Dann kommt dann der Zeippunkt, wo alle zu dem Verhalten übergehen... die Folge davon: es geht alles wesendlich schlechter.

Dafür gibts keine Lösung, da haben sich schon andere Leute den Kopf drüber zerbrochen.
 
SCUX am 21.12.2007 10:00 schrieb:
Diese Nebensache ist aber die Hauptsache....billig arbeiten und gut leben geht nun mal nicht....also was wollen wir?

Wie heißt es so schön in Fluch der Karibik:
"Nimm was du kriegen kannst und gibts nicht mehr zurück"

Jeder will das Beste für sich selbst.

Billigwaren kauft man ein, weil man sich einbildet das man alles haben muss, egal zu welchem Preis, egal ob mit Kinderarbeit, egal aus welchem Land..das ist allerdings ein Einstellungsfehler.....

Sicher, andererseits kann man natürlich auch argumentieren, dass mir meine eigenen Kinder wichtiger sind als irgendwelche Kinder auf der anderen Seite des Planeten. Eine Frage der Einstellung.

Deutschland lieferte Technik stets zu einem fairen Preis, und NICHT überteuert, das die Menschen dennoch alles billig haben mussten (auch die Menschen die genügend Geld zu verfügung haben) ging die Branche kaputt....

Da setzt du aber die rosarote Brille auf. Fairer Preis? Schau dir mal an, was die Menschen in anderen Ländern verdienen, die konnten sich das nie leisten und wir reden hier keineswegs ausschließlich von Hightech.
Deutschland hat davon profitiert, dass andere (ärmere) Länder gewisse Produkte nicht vernüftig bauen konnten - Stichwort Exportweltmeister. Heute können das andere auch und nun "erdreisten" die sich doch tatsächlich auch Waren zu exportieren, die ähnliche Qualität bieten, aber viel billiger sind.

und auch die Arbeitslosen müssen nicht billig kaufen...nur wenn Sie alles haben wollen weil Sie denken man braucht alles ;)

Arbeitslosigkeit bedeutet weniger Geld im Monat, was zwangsläufig zu einer Reduzierung des Lebensstandards führt. Das versucht man logischerweise zu verhindern. Ich kann mich noch gut erinnern, als mir meine Eltern vor vielen Jahren einmal erklärt haben, dass es nicht anders geht und Weihnachten heuer quasi ausfällt. Ich war alt genug, habs verstanden, aktzeptiert und auch für richtig empfunden, dennoch möchte ich das meinen Kindern nie klarmachen müssen.

den Teufelskreis muss man durchbrechen: Arbeit = anständig leben = anständig einkaufen = Produkte passen sich preislich der Nachfrage an = mehr Kaufkrft = mehr Arbeitsplätze = weniger Arbeitslose [Milchmädchen/ende]

Eine gute Zielvorgabe, aber es fehlen die Umsetzungsvorschläge. Nimmt man bezüglich dieses Threads einen Mindestlohn, dann steigen hierzulande vorerst einmal die Kosten und so die Preise --> mehr ausländische Billigwaren werden gekauft, mehr Arbeitslose wegen Produktionsausfällen bzw. Verlagerung usw.
 
Wolf-V am 20.12.2007 17:32 schrieb:
kurz gesagt, und da gebe ich dir recht, eine verlagerung der arbeitsplätze ins ausland lohnt sich aus betriebswirtschaftlicher sicht nicht. !!

Ich frage mich nur, weshalb deutschland exportnation nr. 1 ist, wenn der standort deutschland angeblich so teuer sein soll? weshalb unternehmen in deutschland rekordgewinne machen? weshalb internationale konzerne sehr gernde den standort frankfurt auswählen, wenn deutschland doch so unattraktiv sein soll?

Nachtrag aus aktuellem Anlass:

BMW will Tausende Stellen streichen
Der Münchner Autobauer BMW will im kommenden Jahr offenbar 8.000 Stellen abbauen, den Großteil davon in Deutschland.

Neben weniger Zeitarbeitern setzt der Konzern dabei vor allem auf Altersteilzeit und Abfindungen, wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" heute vorab unter Berufung auf Personalvorstand Ernst Baumann berichtete. BMW wollte lediglich bestätigen, dass die angestrebte Senkung der Personalkosten Auswirkungen auf "mehrere tausend Stellen" hat. BMW beschäftigt insgesamt 107.700 Mitarbeiter.

"Schwache Rendite"
Grund sei die vergleichsweise schwache Rendite von BMW im Vergleich zum Konkurrenten Mercedes-Benz, berichtete das Magazin weiter. Internen Plänen zufolge soll die Produktivität um fünf bis zehn Prozent jährlich steigen. Da der Absatz nicht in gleichem Umfang erhöht werden könne, müsse BMW Jobs streichen. Analysten sehen in der Ankündigung aber auch eine Reaktion auf die geplante CO2-Abgabe auf Autos.

Im US-Werk Spartanburg und in China wollten die Münchner dagegen ihre Produktion deutlich ausweiten. Dort solle sogar eingestellt werden


Quelle:
http://www.orf.at/ticker/274942.html
 
Arkasi am 21.12.2007 11:27 schrieb:
Nachtrag aus aktuellem Anlass:

BMW will Tausende Stellen streichen
Der Münchner Autobauer BMW will im kommenden Jahr offenbar 8.000 Stellen abbauen, den Großteil davon in Deutschland.

Neben weniger Zeitarbeitern setzt der Konzern dabei vor allem auf Altersteilzeit und Abfindungen, wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" heute vorab unter Berufung auf Personalvorstand Ernst Baumann berichtete. BMW wollte lediglich bestätigen, dass die angestrebte Senkung der Personalkosten Auswirkungen auf "mehrere tausend Stellen" hat. BMW beschäftigt insgesamt 107.700 Mitarbeiter.

"Schwache Rendite"
Grund sei die vergleichsweise schwache Rendite von BMW im Vergleich zum Konkurrenten Mercedes-Benz, berichtete das Magazin weiter. Internen Plänen zufolge soll die Produktivität um fünf bis zehn Prozent jährlich steigen. Da der Absatz nicht in gleichem Umfang erhöht werden könne, müsse BMW Jobs streichen. Analysten sehen in der Ankündigung aber auch eine Reaktion auf die geplante CO2-Abgabe auf Autos.

Im US-Werk Spartanburg und in China wollten die Münchner dagegen ihre Produktion deutlich ausweiten. Dort solle sogar eingestellt werden


Quelle:
http://www.orf.at/ticker/274942.html

naja, das zählt jetzt so aber nicht.
1. Verlagert BMW keine Arbeitsplätze, sondern rationalisiert die Produktion, also werden weiterhin in Deutschland BMW produziert, leider nur mit weniger Mitarbeitern.
2. Das BMW Jobs in den USA und in China schafft ist nur logisch, da dort die Nachfrage, im Gegensatz zu Europa, deutlich gestiegen ist.
Und bei Autos ist der Export natürlich ungleich teurer als bei üblichen Handelswaren
 
Boesor am 21.12.2007 12:19 schrieb:
naja, das zählt jetzt so aber nicht.
1. Verlagert BMW keine Arbeitsplätze, sondern rationalisiert die Produktion, also werden weiterhin in Deutschland BMW produziert, leider nur mit weniger Mitarbeitern.

Wie glaubst du eigentlich, dass so eine Verlagerung der Produktion umgesetzt wird? Man schließt ein Werk, produziert halt nicht und baut dann irgendwo ein anderes?
Nein, so läuft das nicht. Man baut erst das neue Werk, läßt die Produktion einige Zeit anlaufen bis alles reibungslos läuft und dann rationalisiert man in den alten Werken.

2. Das BMW Jobs in den USA und in China schafft ist nur logisch, da dort die Nachfrage, im Gegensatz zu Europa, deutlich gestiegen ist.
Und bei Autos ist der Export natürlich ungleich teurer als bei üblichen Handelswaren

Ich kann mir nicht vorstellen, dass in China die Nachfrage an BMW-Fahrzeugen, die ja nicht gerade die billigsten sind, so gestiegen sind, dass sie den Markt nicht mehr decken können.
Außerdem muß es sich ja nicht um ganze Fahrzeuge handeln, die sind in der Tat unpraktisch zu transportieren, vielleicht lagern sie nur Teilbereiche aus, das geht aus der Meldung ja nicht hervor.
 
Arkasi am 21.12.2007 12:35 schrieb:
Boesor am 21.12.2007 12:19 schrieb:
naja, das zählt jetzt so aber nicht.
1. Verlagert BMW keine Arbeitsplätze, sondern rationalisiert die Produktion, also werden weiterhin in Deutschland BMW produziert, leider nur mit weniger Mitarbeitern.

Wie glaubst du eigentlich, dass so eine Verlagerung der Produktion umgesetzt wird? Man schließt ein Werk, produziert halt nicht und baut dann irgendwo ein anderes?
Nein, so läuft das nicht. Man baut erst das neue Werk, läßt die Produktion einige Zeit anlaufen bis alles reibungslos läuft und dann rationalisiert man in den alten Werken.

D.h. BMW hat in Spartanburg/USA über 13 Jahre gewartet um dann hier die Arbeitsplätze auszulagern?
Neee, das hat schon mit der wie gesagt gestiegenen Nachfrage in den USA zu tun.
Warum sollte ich in Deutschland Autos für den amerikanischen Markt produzieren, wenn ich dort bereits über ein Werk verfüge?
Und es geht ja auch nicht darum, dass in Deutschland jetzt weniger BMW produziert werden, es werden nur weniger Mitarbeiter gebraucht.
 
Arkasi am 21.12.2007 11:27 schrieb:
Nachtrag aus aktuellem Anlass:
BMW will Tausende Stellen streichen
...bestätigen, dass die angestrebte Senkung der Personalkosten Auswirkungen auf "mehrere tausend Stellen" hat. "Schwache Rendite"
Grund sei die vergleichsweise schwache Rendite von BMW im Vergleich zum Konkurrenten Mercedes-Benz, ..Da der Absatz nicht in gleichem Umfang erhöht werden könne, müsse BMW Jobs streichen. Quelle:
http://www.orf.at/ticker/274942.html
und genau das meinte ich mit verantwortungs- und skrupellosen unternehmen, die keine solidarität und moral mehr kennen.

ich bin der meinung, wenn eine mannschaft erfolgreich gearbeitet hat, bestraft man sie nicht dafür.. aber wenn interessiert schon die durchschnittsfamilie die jetzt ein einkommen verliert, obwohl der arbeitnehmer sein bestes gegeben und erzielt hat. wofür – für die kündigung.

und die argumentation von bmw ist mehr als lächerlich, einfach nur gewinnsteigerung um jeden preis, aber ich bin mir sicher, dass sie sich damit selber kaputt machen, ist denen aber auch egal, hauptsache sie können mit der nächsten bilanz wieder super-bestwerte melden, bestwerte reichen ja nicht mehr.

infos von bmw schrieb:
Rede von Dr. Norbert Reithofer schrieb:
....
1. Wir sind weiterhin der führende Premiumhersteller der Automobilindustrie in der Welt.
2. Wir haben unsere Ziele erreicht und zum Teil übertroffen. Bei Absatz, Umsatz und Ertrag hat die BMW Group neue Höchstwerte erzielt.
3. Damit war 2006 für unser Unternehmen das bisher erfolgreichste Jahr in der Unternehmensgeschichte....

...Für unseren unternehmerischen Erfolg stehen alle unsere Mitarbeiter tagtäglich mit ihrer Leistung, Ihrem Know-how und ihrer besonderen Begeisterung für Mobilität....

... Weil wir Leistung fordern und Leistung fördern. Und weil wir unsere Mitarbeiter am Erfolg beteiligen....

... Auf diese Stärke bauen wir auch in der Zukunft....

... der Jahresüberschuss mit über 2,87 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert...soll der Bilanzgewinn der BMW AG in Höhe von 458 Millionen Euro...


BMW Corporate News schrieb:
BMW Group steuert neuen Absatzbestwert für 2007 an
Die BMW Group steuert einen neuen Bestwert beim Absatz für das Gesamtjahr 2007 an. ..Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitrum .. ein Plus von 103.220 Fahrzeugen bzw. 8,3%. Damit wurden in den ersten elf Monaten des Jahres 2007 schon fast so viele Fahrzeuge ausgeliefert wie im gesamten Vorjahr ..

Zwischenbericht zum 30. September 2007 schrieb:
... Dies entspricht einem Zuwachs von 7,2%. Damit wurde ein neuer Absatzhöchstwert markiert... Der Anstieg des Konzernumsatzes wirkte sich auch in der Ergebnisentwicklung zunehmend positiv aus. So übertraf im dritten Quartal 2007 das Konzernergebnis vor Steuern mit 765 Mio. Euro das Niveau des Vorjahres um 6,3%.
nicht nur mindestlohn, man sollte bei solchen vorgehen ernsthaft überlegen, ob die gesamte personalpolitik von solchen unternehmen nicht kontrolliert werden sollte.

ich find das gehabe – und das verständnis für so eine vorgehen von unternehmen, widerlich und kann es nicht verstehen...
 
Wolf-V am 21.12.2007 13:12 schrieb:
nicht nur mindestlohn, man sollte bei solchen vorgehen ernsthaft überlegen, ob die gesamte personalpolitik von solchen unternehmen nicht kontrolliert werden sollte.

ich find das gehabe – und das verständnis für so eine vorgehen von unternehmen, widerlich und kann es nicht verstehen...

Gebe dir vollkommen Recht, wobei man natürlich einem Unternehmen nicht die Personalpolitik diktieren darf.
Es wäre natürlich schön, wenn diese Maßlosigkeit, diese Verantwortungslosigkeit aufhören würde.
Aber ein "soziales Gewissen" bekommt der BWL Student heutzutage leider nicht gelehrt.
Was früher normal war ist heute vergessen.
 
Boesor am 21.12.2007 12:41 schrieb:
D.h. BMW hat in Spartanburg/USA über 13 Jahre gewartet um dann hier die Arbeitsplätze auszulagern?
Neee, das hat schon mit der wie gesagt gestiegenen Nachfrage in den USA zu tun.
Warum sollte ich in Deutschland Autos für den amerikanischen Markt produzieren, wenn ich dort bereits über ein Werk verfüge?
Und es geht ja auch nicht darum, dass in Deutschland jetzt weniger BMW produziert werden, es werden nur weniger Mitarbeiter gebraucht.

Och, nicht einfach nur die Hälfte beachten, habe mich danach klar auf China bezogen. Bei den Amis wird deine Argumentation schon passen, bei den Chinesen wohl kaum.
 
Arkasi am 21.12.2007 13:39 schrieb:
Och, nicht einfach nur die Hälfte beachten, habe mich danach klar auf China bezogen. Bei den Amis wird deine Argumentation schon passen, bei den Chinesen wohl kaum.

Tschuldigung, hier der Nachtrag:

Bis 2010 sei eine Abdeckung der BMW-Nachfrage für chinesische Kunden gewährleistet. Nach den Prognosen soll China bis 2020 der größte Automarkt der Welt werden. „Ich denke, da sind solche Überlegungen einer Expansion richtig“, erläutert der BMW-Vorstand.

http://www.handelsblatt.com/news/Unternehmen/Industrie/_pv/_p/200038/_t/ft/_b/1257700/default.aspx/bmw-gibt-in-china-gas.html
 
Wolf-V am 21.12.2007 13:12 schrieb:
und die argumentation von bmw ist mehr als lächerlich, einfach nur gewinnsteigerung um jeden preis, aber ich bin mir sicher, dass sie sich damit selber kaputt machen, ist denen aber auch egal, hauptsache sie können mit der nächsten bilanz wieder super-bestwerte melden, bestwerte reichen ja nicht mehr.
[...]
nicht nur mindestlohn, man sollte bei solchen vorgehen ernsthaft überlegen, ob die gesamte personalpolitik von solchen unternehmen nicht kontrolliert werden sollte.

ich find das gehabe – und das verständnis für so eine vorgehen von unternehmen, widerlich und kann es nicht verstehen...

Naja, das Verstehen sollte nicht das Problem sein. BMW hat tolle Zahlen beim Umsatz, Absatz und Gewinn, aber in einem Punkt stehen sie (offenbar) nicht so toll da, nämlich bei der Eigenkapitalrendite und die ist für die Eigentümer letztlich das Entscheidende, sie ist im Prinzip der Zinssatz des eingesetzten Kapitals.

Gibt es zuwenig Zinsen, dann droht dem Unternehmen ein herber Verlust an Investionsfähigkeit und das will man richtigerweise verhindern.

Offen gesagt hab ich keine Ahnung, wie hoch die Eigenkapitalrendite bei BMW momentan ist und ich bin auch zu faul zum Nachschaun. Eigentlich habe ich den Artikel nur gebracht, weil er klar zeigt, in welche Richtung wir uns bewegen und der Wirtschaftsstandort Deutschland keineswegs so gewinnversprechend ist, wie du gemeint hast.

Ganz toll ist mein Beispiel allerdings nicht, weil ich persönlich die Entscheidung auch für falsch halte. Gerade bei Luxusfahrzeugen könnte man sehr leicht den Preis etwas anheben und dafür soziale Aspekte kommunizieren und hier wäre es ausnahmsweise auch für Aussenstehende sichtbar, schließlich versteckt man sein Auto nicht. Ganz anders ist es beispielsweise bei Fair-Trade-Produkten, das kriegt niemand mit, wenn man die kauft, dazu müßte man es den Leuten schon aktiv unter die Nase reiben.

Insofern ist die Entscheidung von BMW eher als dumm einzustufen, aber ich kenne natürlich nicht die genauen Hintergründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben.
 
Boesor am 21.12.2007 13:46 schrieb:
Arkasi am 21.12.2007 13:39 schrieb:
Och, nicht einfach nur die Hälfte beachten, habe mich danach klar auf China bezogen. Bei den Amis wird deine Argumentation schon passen, bei den Chinesen wohl kaum.

Tschuldigung, hier der Nachtrag:

Bis 2010 sei eine Abdeckung der BMW-Nachfrage für chinesische Kunden gewährleistet. Nach den Prognosen soll China bis 2020 der größte Automarkt der Welt werden. „Ich denke, da sind solche Überlegungen einer Expansion richtig“, erläutert der BMW-Vorstand.

http://www.handelsblatt.com/news/Unternehmen/Industrie/_pv/_p/200038/_t/ft/_b/1257700/default.aspx/bmw-gibt-in-china-gas.html

Das halte ich rein gefühlsmäßig für einen Mediencoup, mit dem man diese Maßnahme vorauseilend ins richtige Licht stellen wollte. China ist groß, riesig sogar und nebenbei auch bitterarm. Der Automarkt hat dort sicher einige Chancen, aber die Anzahl der BMWs wird sich sehr stark in Grenzen halten und das liegt sicher nicht an Lieferschwierigkeiten.

Wie gesagt, nur ein Gefühl von mir, aber in dieser Form hat man es schon oft gemacht.
 
Arkasi am 21.12.2007 13:50 schrieb:
Naja, das Verstehen sollte nicht das Problem sein. BMW hat tolle Zahlen beim Umsatz, Absatz und Gewinn, aber in einem Punkt stehen sie (offenbar) nicht so toll da, nämlich bei der Eigenkapitalrendite und die ist für die Eigentümer letztlich das Entscheidende, sie ist im Prinzip der Zinssatz des eingesetzten Kapitals....Offen gesagt hab ich keine Ahnung, wie hoch die Eigenkapitalrendite bei BMW momentan .. und der Wirtschaftsstandort Deutschland keineswegs so gewinnversprechend ist, wie du gemeint hast...Gerade bei Luxusfahrzeugen könnte man sehr leicht den Preis etwas anheben..
muss ich mich fragen, weshalb du krampfhaft versuchst irgendwo eine begründung im sinne des unternehmens zu finden? denn nachsehen möchtest du nicht. das eigenkapital ist kein problem, zu sehen in den Berichten:
jahres und zwischenberichte bmw schrieb:
Eigenkapitalrendite vor Steuern 19,9 (2005), 24,3 (2006)
Eigenkapitalrendite nach Steueren 13,5 (2005), 16,9 (2006)

Lt. Zwischenberichten wird sich diese Entwicklung fortsetzen (und das nur als Hinweis, bei Mercedes Benz ist sie gesunken
und du möchtest irgendwie begründen, dass der standort deutschland nicht so gewinnversprechend ist, wie ich meine, und das bei ausgewiesenen rekordgewinnen der unternehmen, nicht nur kruzfristig sondern schon über jahre? wie das ein beweis sein soll, dass der standort deutschland nicht gewinnbringend ist, müsstest du mir noch genauer erklären, ich versteh es nämlich nicht.

und bmw hat ja noch nicht mal einen grund, irgendwas erhöhen zu müssen auch keine preise, sie erzielen doch rekrodergebnisse. nur dieses streben rekrodergebnisse noch weiter zu übertreffen, dass ist das falsche, ein unternehmen muss nicht immer rekorde einfahren, es kann auch einfach mal mit einer positiven bilanz leben, dass ist aber nicht im trend und dann spart man halt bei den mitarbeitern ein, die diese rekordergebnisse erst möglich gemacht haben. und dann wundert man sich, dass den mitarbeitern die firma schnuppe ist? nee, dass ist eine schlimme, schädigende und nur kurzfristig haltbare taktik, die noch sehr negative folgen haben wird, wenn nämlich die produkte an qualität verlieren oder wenn mal schwierigere zeiten kommen, die mitarbeiter aber nicht mehr mitmachen. Die verantwortlichen entziehen nicht nur, völlig ohne grund oder zwang, mitarbeitern ihre existenz, sie fahren auch das unternehmen an die wand, werden sich dafür aber leider nicht mehr verantworten müssen.

solchen handeln bedeutet die aufkündigung der solidarität und beschädigt das ansehen der unternehmen – meine meinung.
 
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