Wolf-V am 21.12.2007 14:16 schrieb:
muss ich mich fragen, weshalb du krampfhaft versuchst irgendwo eine begründung im sinne des unternehmens zu finden? denn nachsehen möchtest du nicht. das eigenkapital ist kein problem, zu sehen in den Berichten:
jahres und zwischenberichte bmw schrieb:
Eigenkapitalrendite vor Steuern 19,9 (2005), 24,3 (2006)
Eigenkapitalrendite nach Steueren 13,5 (2005), 16,9 (2006)
Lt. Zwischenberichten wird sich diese Entwicklung fortsetzen (und das nur als Hinweis, bei Mercedes Benz ist sie gesunken
Sorry, aber ich habe nicht immer unbegrenzt Zeit und dementsprechend muss ich manchmal auf das nachsehen in Bilanzen verzichten.
Ich begebe mich keineswegs krampfhaft auf die Suche, ich gehe lediglich nicht davon aus, dass man spaßhalber tausende Mitarbeiter auf die Straße setzt und habe deshalb eine Mutmaßung geäußert, die übrigens falsch war, die Eigenkapitalrendite bei BMW ist höher als bei Mercedes.
Möglicherweise ist es die Umsatzrendite, die liegt bei BMW heuer bei 6,6%, wobei der Automobilbereich nur 5,5%. Mercedes erwartet über 7%.
Auch das ist freilich wieder nur ein Mutmaßung, im Artikel wurde zwar von Rentabilität gesprochen, aber nicht von welcher.
und du möchtest irgendwie begründen, dass der standort deutschland nicht so gewinnversprechend ist, wie ich meine, und das bei ausgewiesenen rekordgewinnen der unternehmen, nicht nur kruzfristig sondern schon über jahre? wie das ein beweis sein soll, dass der standort deutschland nicht gewinnbringend ist, müsstest du mir noch genauer erklären, ich versteh es nämlich nicht.
Du solltest nicht immer Verallgemeinern. Einige Firmen, vorallem große Konzerne, haben Rekordgewinne, andere nicht und bei den KMUs sieht es traditionell auch nicht so rosig aus.
Außerdem habe ich doch eine klare Einschränkung bezüglich meiner Aussage getroffen, nämlich bezogen auf den Sektor mit niedrigqualifizierten Mitarbeitern. Hightech läßt sich auch heute noch nicht in dem Maße verlagern, das wird noch 10-20 Jahre dauern.
Dass immer mehr Menschen mit niedriger Qualifikation keinen Job haben, dürfte bekannt sein, ebenso der Umstand, dass es früher nicht so war. Irgendwohin müssen deren Jobs also verschwunden sein, denn hier im Land sind sie offenbar nicht mehr, die dazugehörigen Produkte gibt es aber immer noch.
und bmw hat ja noch nicht mal einen grund, irgendwas erhöhen zu müssen auch keine preise, sie erzielen doch rekrodergebnisse. nur dieses streben rekrodergebnisse noch weiter zu übertreffen, dass ist das falsche, ein unternehmen muss nicht immer rekorde einfahren, es kann auch einfach mal mit einer positiven bilanz leben, dass ist aber nicht im trend und dann spart man halt bei den mitarbeitern ein, die diese rekordergebnisse erst möglich gemacht haben. und dann wundert man sich, dass den mitarbeitern die firma schnuppe ist? nee, dass ist eine schlimme, schädigende und nur kurzfristig haltbare taktik, die noch sehr negative folgen haben wird, wenn nämlich die produkte an qualität verlieren oder wenn mal schwierigere zeiten kommen, die mitarbeiter aber nicht mehr mitmachen. Die verantwortlichen entziehen nicht nur, völlig ohne grund oder zwang, mitarbeitern ihre existenz, sie fahren auch das unternehmen an die wand, werden sich dafür aber leider nicht mehr verantworten müssen.
Zunächst muss ich mal sagen, dass es keinen vernünftigen Grund für die Annahme gibt, dass die Produkte an Qualität verlieren werden.
Dass die Strategie kurzsichtig ist, darf ich mal bezweifeln. Bedenke, Aktien sind Firmenanteile. Es ist ausgesprochen attraktiv, Anteile an Firmen zu halten, die absolut top sind, je schlechter das Ergebnis, desto unattraktiver und hier geht es nicht um gut oder schlecht bezogen auf ein Unternehmen, sondern im Unternehmensvergleich. Ein Investor hat nur begrenztes Kapital und muss sich letztlich entscheiden, wo er investiert.
solchen handeln bedeutet die aufkündigung der solidarität und beschädigt das ansehen der unternehmen – meine meinung.
Bei letzterem stimme ich dir zu, nur habe ich bisher den Eindruck gewonnen, dass das
soziale Ansehen beim Kauf eines Produktes eine untergeordnete Rolle spielt.
Was die Solidarität betrifft, du sprichst von einer Aufkündigung, aber in Wirklichkeit existiert sie nicht. Wir reden hier von einer Kapitalgesellschaft, letztlich nicht mehr als ein paar Zeilen im Firmenbuch, die haben keine Solidarität. Die Manager, die Solidarität leben könnten, dürfen das nicht, sie sind den Eigentümern verpflichtet und würden den Ast absägen auf dem sie sitzen, wenn sie nicht das Optimum zu erreichen versuchen.
Bleiben eigentlich nur mehr die Eigentümer, die solidarisch sein könnten, aber wie realistisch ist das? Der Großteil der Anteilseigner sieht eine Aktie als Geldanlage. Das betrifft auf alle Fälle die Kleinanleger und auch einen Teil der Großinvestoren, speziell die Investmentfonds. Einzig jene Großinvestoren, die eine strategische Parnterschaft suchen, könnten ein Interesse haben. Ich will das jetzt nicht ausschließen, aber rechnen möchte ich damit auch nicht.
Wenn ich Miteigentümer bin und Solidarität mit den Mitarbeitern lebe, dann verliere ich Geld. Ok, das ist nunmal so, das kann ich akzeptieren. Solidarität ist aber keine Einbahnstraße, was also bekomme ich zurück außer Forderungen nach mehr Lohn bei der nächsten Tarifverhandlung?
Meiner Meinung nach kann Solidarität auf dieser Basis nicht funktionieren. Was anderes wäre, wenn entlassene Mitarbeiter völlig unversorgt wären, aber die Firmen bezahlen ja Monat für Monat Arbeitslosenbeiträge und bei solchen Massenentlassungen gibt es im Regelfall Sozialfonds, Abfindungen (Golden Handshake) o.ä. und zwar auf freiwilliger Basis, die Firma ist dazu nicht verpflichtet (abgesehn von der Arbeitslosenversicherung).
Ganz so unsolidarisch wie du es darstellst wird also gar nicht gehandelt und obendrein solltest du bedenken, dass diese Entlassungen offenbar möglich sind ohne dass im gleichen Ausmass die Leistung des Unternehmens zurückgeht - die Mitarbeiter werden also nicht mehr benötigt.
Jeder andere kauft ja auch nicht krampfhaft Waren und Dienstleisungen, nur damit irgendwer einen Job hat, warum sollten es also ausgerechnet die Firmen tun?