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Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

Trickmaster

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Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

http://tinyurl.com/ckwh3v

EU-Agentur für Grundrechte (FRA) in Wien.Besonders stark werden Minderheiten in Italien und Griechenland diskriminiert.

Die Dunkelziffer bei rassistisch motivierten Straftaten ist "extrem hoch" heißt es in der Studie, die zeitgleich zur UN-Rassismuskonferenz vorgestellt wurde. Die Untersuchung in allen Mitgliedsstaaten der Union zeige, dass unter Minderheiten und Zuwanderern weitgehend Resignation herrsche und das "Vertrauen in die Mechanismen des Opferschutzes" fehlt.

Die schlimmste Diskriminierung erfahren dem Bericht zufolge rund zwölf Millionen Roma, gefolgt von schwarzen, afrikanischen Migranten. Unter den Roma, die vorwiegend in den neuen EU-Mitgliedsstaaten Mittel- oder Südosteuropas leben, hat im vergangenen Jahr jeder Zweite über Diskriminierung berichtet. Vier von zehn Afrikanern aus Ländern südlich der Sahara und Nordafrikaner berichteten ebenfalls über einen starke Diskriminierung.

Selbes berichten übrigens auch Focus, Yahoo, MSN und viele andere Medien.

Hier ist der Link zum dem Dokument der EU-Agentur für Grundrechte.

Dokument: http://tinyurl.com/c5w9g9


Was denkt ihr darüber?

Wahrscheinlich werden wieder viele damit antworten, dass die Teilnehmer nur ihre "subjektive" Meinung abgegeben haben. Schön und gut, aber das würde man über Aussagen eines Opfers lustigerweise nicht so einfach behaupten. Gerade bei einem so sensiblen Thema unter der Aufsicht der EU sollte man doch einmal die Zahlen sprechen lassen. Es gibt geschätzte 5-10 Millionen Roma und 5-8 Millionen Afro-Europäer.

Minderheiten in der EU: http://en.wikipedia.org/wiki/Ethnic_groups_of_Europe#Ethnic_minorities_of_non-European_origin


Da das Thema von den Medien nur kurz angekratzt wurde, da in dieser Woche weltweit sehr viel los ist (Wahlen in Südafrika und Indien, Anti-Rassismus Konferenz, Earth Day,..) hoffe ich, dass es zumindest hier sich für mehr als einen Tag hält :)

Trickmaster
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

Was erwartest du? In Zeiten härter werdender Verteilungskämpfe und hoher Arbeitslosigkeit sind zunehmende Fremdenfeindlichkeiten und Abgrenzungstendenzen völlig normal.
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

aph am 24.04.2009 10:54 schrieb:
Was erwartest du? In Zeiten härter werdender Verteilungskämpfe und hoher Arbeitslosigkeit sind zunehmende Fremdenfeindlichkeiten und Abgrenzungstendenzen völlig normal.


Du interpretierst auch überall den Zusammenbruch hinein.

Die Studie sagt überhaupt nix über zunehmenden Rassismus. Dazu bräuchte man ja wohl Daten über ein paar Jahre hinweg.

Außerdem sind die rassistischsten Länder Polen und Tschechien, trotz enormen Wachstumsraten in der Zeit, in der die Befragten dort lebten.
Dass ausgerechnet Roma die am Schlimmsten betroffenen sind, obwohl die alle im entsprechenden Land geboren sind und teilweise seit Generationen dort leben passt auch nicht in das Bild wirtschaftlicher Gründe.

Topgrund für Diskriminierung ist fehlende Integration. Roma legen nicht so viel Wert auf Integration und pflegen ihre eigene Kultur und Abgrenzung. Auch schwarzafrikanische Einwanderer haben es mit der Integration besonders schwer, vor allem wegen mangelnder Bildung und extremen sozialen Unterschieden im Gegensatz zu ihren Kindheitserfahrungen.

Das die Gruppen, die in der Konkurrenz um Arbeitsplätze wirkliche Konkurrenten sind, wie Asiaten und Osteuropäer am wenigsten diskriminiert werden deutet ebenfalls in diese Richtung.
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

aph am 24.04.2009 10:54 schrieb:
Was erwartest du? In Zeiten härter werdender Verteilungskämpfe und hoher Arbeitslosigkeit sind zunehmende Fremdenfeindlichkeiten und Abgrenzungstendenzen völlig normal.
Ach bitte, mit deinem ständigen Krisenpopulismus machst du es dir wirklich zu einfach.

Die Diskriminierung der Sinti und Roma hat eine längere Geschichte als unser heutiges Wirtschaftssystem, und wenn man bedenkt wie in der BRD noch zur Zeit des "Wirtschaftswunders" mit Schwarzen umgegangen wurde, dann sieht man schnell das so etwas nicht nur von der aktuellen Wohlstandslage abhängt - das sitzt viel tiefer.
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

bsekranker am 24.04.2009 13:00 schrieb:
aph am 24.04.2009 10:54 schrieb:
Was erwartest du? In Zeiten härter werdender Verteilungskämpfe und hoher Arbeitslosigkeit sind zunehmende Fremdenfeindlichkeiten und Abgrenzungstendenzen völlig normal.
Ach bitte, mit deinem ständigen Krisenpopulismus machst du es dir wirklich zu einfach.

Was hat das bitteschön mit Populismus zu tun, wenn ich einen logischen Zusammenhang zwischen zwei Entwicklungen herstelle?

http://www.spiegel.de/dertag/pda/avantgo/artikel/0,1958,605618,00.html
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

Trickmaster am 24.04.2009 05:28 schrieb:
Was denkt ihr darüber?
Rassismus und Diskriminierung sind ja nix neues das begleitet uns doch schon über die ganze Menscheitsgeschichte. Fremde Völker wurden schon immer mit Argwohn und Misstrauen betrachtet und das je mehr sie sich vom eigenen Aussehen und kulturellen Hintergrund unterscheiden.
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

lenymo am 24.04.2009 13:27 schrieb:
Trickmaster am 24.04.2009 05:28 schrieb:
Was denkt ihr darüber?
Rassismus und Diskriminierung sind ja nix neues das begleitet uns doch schon über die ganze Menscheitsgeschichte. Fremde Völker wurden schon immer mit Argwohn und Misstrauen betrachtet und das je mehr sie sich vom eigenen Aussehen und kulturellen Hintergrund unterscheiden.

eben, und nicht zuletzt das führt dann dazu, dass einzelne mitglieder der minderheiten keine chancen haben und dann sogar kriminell werden "müssen", um zu überleben - man sollte dabei bedenken, dass es bis vor 100-150 jahren nicht so was wie "soziale sicherung" gab und in vielen ländern auch heute noch nicht gibt, und dass die vorurteile fast immer über jahrhunderte gewachsen sind und/oder aus kriegszeiten stammen, wo auch jeder sich selbst der nächste war, wenn er überleben wollte.

und wenn zB einer von 100 zigeunern dann irgendwo einbricht, dabei ertappt wird und den hausbesitzer im affekt tötet, magels wohnsitz nicht gerfasst werden kann, dann sind per "mundpropaganda" in dieser region auf generationen erstmal alle zigeuner pauschal feige diebe und mörder, die bewußt uherziehen, um zu klauen... da heißt es dann auf jahrhunderte "trau keinem zigeuener!"
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

aph am 24.04.2009 13:09 schrieb:
bsekranker am 24.04.2009 13:00 schrieb:
aph am 24.04.2009 10:54 schrieb:
Was erwartest du? In Zeiten härter werdender Verteilungskämpfe und hoher Arbeitslosigkeit sind zunehmende Fremdenfeindlichkeiten und Abgrenzungstendenzen völlig normal.
Ach bitte, mit deinem ständigen Krisenpopulismus machst du es dir wirklich zu einfach.

Was hat das bitteschön mit Populismus zu tun, wenn ich einen logischen Zusammenhang zwischen zwei Entwicklungen herstelle?

http://www.spiegel.de/dertag/pda/avantgo/artikel/0,1958,605618,00.html
Populismus ist das Fordern einfacher Lösungen für komplexe Probleme, und das tust du hier. Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit gibt es unabhängig von der Wirtschaftslage, du aber machst den "zunehmenden" (siehe Nope81) Rassismus nur an der aktuellen Krise fest.

Und damit lenkst du vom eigentlich Problem ab, nämlich der in vielen Köpfen tief verankerten Xenophobie.
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

bsekranker am 24.04.2009 13:44 schrieb:
Populismus ist das Fordern einfacher Lösungen für komplexe Probleme, und das tust du hier.
Ich habe doch gar keine Lösung skizziert?

Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit gibt es unabhängig von der Wirtschaftslage, du aber machst den "zunehmenden" (siehe Nope81) Rassismus nur an der aktuellen Krise fest.
Nein, das habe ich nicht behauptet. Ich habe gesagt, dass ihre Zunahme in wirtschaftlich schweren Zeiten leider normal ist. Ausgerechnet jetzt dagegen ankämpfen zu wollen, ist wie bei Don Quijote und den Windmühlen.

Und damit lenkst du vom eigentlich Problem ab, nämlich der in vielen Köpfen tief verankerten Xenophobie.

Glaub mir: Die bekämpfe ich, wo immer sie mir persönlich begegnet. Und das ist leider sehr oft.
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

Ich würde Aph insofern Recht geben, dass die aktuelle Krise (und selbst, wenn sie beim Einzelnen nur gefühlt sein sollte) durchaus Impulse geben kann, die Fremdenhass befeuern.

Man sollte allerdings nicht den Fehler machen, die globale Rezession als singuläre Ursache für Fremdenfeindlichkeit heranzuziehen, das würde der Komplexität des Phänomens nicht ansatzweise gerecht werden.
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

aph am 24.04.2009 14:31 schrieb:
Ich habe gesagt, dass ihre Zunahme in wirtschaftlich schweren Zeiten leider normal ist. Ausgerechnet jetzt dagegen ankämpfen zu wollen, ist wie bei Don Quijote und den Windmühlen.


Das bestreite ich hiermit ^^

Fremdenfeindlichkeit hängt nicht mit Wirtschaftskraft zusammen, sondern mit fehlender Integration und vielleicht mit sozialer Kälte. Das kann aus Geldgründen mit einer Wirtschaftskrise zusammenfallen, ist aber keinesfalls zwangsläufig so. Ein Staat oder eine Staatengemeinschaft kann da gegensteuern und die Minderheiten selbst auch.
Und dazu braucht man keine brummende Wirtschaft und keinen allgemeinen Wohlstand.

In Südafrika gab es trotz wirtschaftlicher Stärke die Apartheid, und der Rassismus in Polen und dem Baltikum existierte auch schon in den Boomzeiten der letzten Jahre. Die Umfrage bezog sich auch auf 2008 und da war großflächig noch nix von Krise zu spüren.
Die Angst um Arbeitsplätze ist nur vorgeschoben. Niemand diskriminiert Ostdeutsche in München, und dazu kommt es auch nicht, wenn dort die Arbeitslosenquote steigt.


Was hilft gegen Rassismus?
Spachkenntnisse - egal wie lange man in einem Land lebt, wenn man die Sprache gut spricht, wird man anerkannt. Spätestens die zweite Generation (die als Kinder ins Land kamen oder sogar dort geboren wurden) MUSS die Landessprache akzentfrei beherrschen.
Gegenseitige Toleranz ist wichtig. Dass es wenige Heiraten zwischen Ungarn und Roma gibt liegt sicherlich nicht nur an den Ungarn.
Wenn auf Rassismus mit Gegenrassismus reagiert wird, dann wirds kritisch. Wenn türkische Familien den Kindern verbieten mit deutschen Kindern zu verkehren oder Deutsche zu heiraten, dann betonieren sie die Vorurteile.
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

mir kommt es oft so vor, als würden gerade ausgewanderte Mitbürger ihre Vorurteile pflegen und leben, als wäre es die zugehörigkeit zum Fußballverein.

Ich habe einen gebürtigen Türken, 1a integriert - wortgewandt - abitur gefragt was er von den Kurden halte.

kurzum: er fand sie nicht gut, wurde aggresiv wenn ich z.b. fragte ob er was dagegen hätte wenn ein Kurde neben ihm wohne.

da ich ihn gut kenn hab ich da gelacht und ihn gefragt ob er das nicht auch zum lachen fände.
er sagte "ja - aber das wäre eben so"

gleiches bei einem ähnlich gebildeten gebürtigen Bulgaren wenn man ihn auf Roma/sinti anspricht.

BEIDE haben ihre Jugend komplett in Deutschland verbracht.

Es scheint mir wirklich so als würde bei Identitätsverlust vieles in Kauf genommen, um sich noch als "echter" Türke/Bulgare/Pole/etc zu fühlen.

halt alles so wie das der BVB-Fan immer den Schalker hassen muss. nur eben in einer traurigeren Form.
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

Nope81 am 24.04.2009 15:35 schrieb:
aph am 24.04.2009 14:31 schrieb:
Ich habe gesagt, dass ihre Zunahme in wirtschaftlich schweren Zeiten leider normal ist. Ausgerechnet jetzt dagegen ankämpfen zu wollen, ist wie bei Don Quijote und den Windmühlen.

Das bestreite ich hiermit ^^

Fremdenfeindlichkeit hängt nicht mit Wirtschaftskraft zusammen, sondern mit fehlender Integration und vielleicht mit sozialer Kälte. Das kann aus Geldgründen mit einer Wirtschaftskrise zusammenfallen, ist aber keinesfalls zwangsläufig so.
ja sicher, land der heinzelmännchen und feen sind die einwohner unabhängig von der politischen lage unvoreingenommen gegenüber anderen wesen und der überzeugung "alle sind gleich, jeder darf hier die gleichen chancen haben".

aber das is nunmal nicht die realität. sobald es leuten schlechter geht, die schon seit langer zeit in der region/dem land leben und die dinge vor ort als "ihr eigentum" sehen, werden diese leute ZUERST den "fremden" mit argwohn begegnen, bevor sie einem der "ihren" kritisch gegenüberstehen.

das beginnt doch schon im sandkasten oder in der schule: der "neue" hat es nie leicht, man kennt ihn nicht, aber er scheint das revier zu beanspruchen. nur SEHR nächstenliebende menschen würden damit kein problem haben...

natürlich heißt da nicht, dass die krise automatisch mehr fremdenhass bedeutet, aber die wahrscheinlichkeit einer steigerung ist hoch, denn wenn die leute nach gründen und schuldigen suchen, warum es ihnen schlechter geht, oder ansgst haben, dass ihnen chancen genommen werden können, dann sind "fremde" die ersten, denen man das nicht gönnt und bei denen man meint, dass die einem was wegnehmen und es einem besser ginge, wenn "die" nicht dawären.

und das prob ist halt, dass die leute nicht unterscheiden können, ob der "fremde" nun wirklich einfach ins gemachte bett dazukommt, oder ob dessen familie nicht schon seit 50 jahren da ist und mehr für die region getan hat als der versammelte haufen der dorf-faschisten...
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

Nope81 am 24.04.2009 15:35 schrieb:
Ein Staat oder eine Staatengemeinschaft kann da gegensteuern und die Minderheiten selbst auch.
Und dazu braucht man keine brummende Wirtschaft und keinen allgemeinen Wohlstand.
Klingt für mich wie das gute alte "Wenn alle vernünftig wären, gäb's keine Unvernunft mehr!"
Leider kann mit Gut-Wünschen kein Problem gelöst werden. An den Rahmenbedingungen muss man arbeiten.

Die Angst um Arbeitsplätze ist nur vorgeschoben. Niemand diskriminiert Ostdeutsche in München, und dazu kommt es auch nicht, wenn dort die Arbeitslosenquote steigt.
Ich würde sagen: Warte mal ab. Das kommt noch. Spanien hat jetzt 17,36% Arbeitslosigkeit, und auch hierzulande steigt sie. Die Suche nach einem "Sündenbock" ist leider eine allzu menschliche Reaktion.
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

Herbboy am 24.04.2009 15:49 schrieb:
Nope81 am 24.04.2009 15:35 schrieb:
Fremdenfeindlichkeit hängt nicht mit Wirtschaftskraft zusammen, sondern mit fehlender Integration und vielleicht mit sozialer Kälte. Das kann aus Geldgründen mit einer Wirtschaftskrise zusammenfallen, ist aber keinesfalls zwangsläufig so.
ja sicher, land der heinzelmännchen und feen sind die einwohner unabhängig von der politischen lage unvoreingenommen gegenüber anderen wesen und der überzeugung "alle sind gleich, jeder darf hier die gleichen chancen haben".

Ich sag doch, das die politische Lage wichtig ist für den Rassismus. Aber eben nicht die wirtschaftliche Lage.

Jetzt mit dem Hinweis auf die Wirtschaftskrise wichtige Integrationsprojekte zu kippen, zum Beispiel günstige Deutsch-Kurse oder dem Ersetzen von Anti-Rassismus-Kampagnen durch Arbeit-zuerst-für-Deutsche-Kampagnen würde die Wirtschiftskrise erst zu einer politischen Integrationskrise machen.

Der Rassismus gegenüber Sinti und Roma hat jedenfalls nichts mit der Wirtschaft zu tun, wie die Situation da genau ist kann man von Deutschland aus schlecht einschätzen, in meiner Lebenswirklichkeit spielen Roma überhaupt keine Rolle.

Ich kenne auch keinen Rassisten, im Sinne von Rassenlehre und White Pride, diese Leute halte ich für eine recht erbärmliche Minderheit. Italiener, Griechen und Asiaten sind in meinem Umfeld völlig anerkannt und bei Russen, Arabern und Türken haben so ziemliche alle Vorurteile mit Sprache oder Kriminalität (Angst) zu tun.
Vielleicht steigt die Kriminalität wegen schlechter Witschaftslage, dann wäre über diesen Umweg eine Verbindung hergestellt.

Allerdings ist der Fehler schon die Verknüpfung von Kriminalität mit Ausländer, die an sich nichts mit der Wirtschaftslage zu tun hat, sondern mit fehlender Integration und Chancen.

Es braucht einen staatlichen Islamunterricht, ein Fernsehprogramm zum Deutsch lernen, am besten einen öffentlich-rechtlichen Einwanderersender, dessen Programm sinnvoll integriert. Dazu noch Einbürgerungsangebote, die die Einwanderer nicht Jahrzehnte in der Luft hängen lassen.
Eine starke Wirtschaft hingegen beseitigt ja den Rassismus nicht einfach. Siehe Apartheid oder die 60er Jahre in den USA.

Und wenn man politisch mehr unternehmen kann gegen Rassismus als wirtschaftlich, dann müssen im Umkehrschluss auch für existierenden Rassismus eher politische als wirtschaftliche Gründe verantwortlich sein.
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

Hallo, ich bin wieder zurueck. Eigentlich ging es mir ja um diese Tatsache hier:

"Dies beweist ohne jeden Zweifel, dass sie wirklich extrem diskriminiert werden“, sagte Jo Goodey, Leiterin der FRA-Abteilung "Freiheit und garantierte Rechte".

55 Prozent der von der FRA befragten Zuwanderer und Angehörigen von Minderheiten sind der Ansicht, dass in dem Land, in dem sie leben, Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft weit verbreitet ist. 37 Prozent gaben an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten persönlich diskriminiert worden waren. Zwölf Prozent wurden zwar selbst Opfer rassistischer Straftaten, doch nur 20 Prozent der Betroffenen gingen danach zur Polizei. Unter den Roma zeigten bis zu 92 Prozent der Betroffenen die Diskriminierung nicht an.

Für die Studie wurden insgesamt 23.500 Menschen in den EU-Mitgliedsstaaten befragt. Nur elf der insgesamt 27 EU-Staaten haben nach Angaben der EU-Agentur zuverlässige Statistiken über Diskriminierung.
Wenn die Befragten davon reden, dass Diskriminierung weit verbreitet sind, dann beziehen sie sich bestimmt nicht nur auf die letzten 8 Monate, sondern auf ihr ganzes Leben.

Ich muss sagen, dass ich bisher nur einen deutsch-sprechenden Afrikaner kenne, der nicht in die Oberstufe gewechselt ist. Besonders unter Einwanderkindern (Tuerken ausgenommen) ist der Druck gross die Schule gut abzuschneiden um Bossen mit Vorurteilen so wenig Angriffsflaeche zu bieten wie nur moeglich. Deswegen war meine Oberstufenklasse eigentlich sehr bunt. Libanesen, Kongolesen, Ghanaer, Kolumbianer, Sinti, Franzosen, Polen, Sudanesen, Kenyaner,..

Was mir deutlich wichtiger ist die die Tatsache, dass nur 20 Prozent der Betroffenen zu Polizei gehen. Die Statistiken ueber rasssistische Uebergriffe sind somit total ueberfluessig, denn jeder, der versucht sein Land durch diese Statistiken gut zu reden, hat praktisch keine Basis mehr. Wir reden hier nicht von gewoehnlicher Diskriminierung sondern von extremer Diskriminierung und wie schon viele gesagt haben, die Roma passen so garnicht ins Bild und stehen unweratert weit heraus.
Mangelnde Integration darf wohl auch ein Grund sein, man darf aber nicht ignorieren, dass man die Minderheiten auch aufnehmen muss indem man sie gleich behandelt. :top:
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

Trickmaster am 25.04.2009 04:18 schrieb:
Hallo, ich bin wieder zurueck. Eigentlich ging es mir ja um diese Tatsache hier:

"Dies beweist ohne jeden Zweifel, dass sie wirklich extrem diskriminiert werden“, sagte Jo Goodey, Leiterin der FRA-Abteilung "Freiheit und garantierte Rechte".

55 Prozent der von der FRA befragten Zuwanderer und Angehörigen von Minderheiten sind der Ansicht, dass in dem Land, in dem sie leben, Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft weit verbreitet ist. 37 Prozent gaben an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten persönlich diskriminiert worden waren. Zwölf Prozent wurden zwar selbst Opfer rassistischer Straftaten, doch nur 20 Prozent der Betroffenen gingen danach zur Polizei. Unter den Roma zeigten bis zu 92 Prozent der Betroffenen die Diskriminierung nicht an.

Für die Studie wurden insgesamt 23.500 Menschen in den EU-Mitgliedsstaaten befragt. Nur elf der insgesamt 27 EU-Staaten haben nach Angaben der EU-Agentur zuverlässige Statistiken über Diskriminierung.

Interessant wäre, ab wann Diskriminierung auch als solche wahrgenommen wird bzw. gilt.
Also mit anderen Worten, wie belastbar sind diese Daten.

Sprich: Wenn jetzt beispielsweise ein Türke nicht in die Disko kommt, zählt das dann als Diskriminierung bzw. fühlt er sich dann diskriminiert, auch wenn der Grund vielleicht wo ganz anders liegt?
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

Boesor am 25.04.2009 11:08 schrieb:
Interessant wäre, ab wann Diskriminierung auch als solche wahrgenommen wird bzw. gilt.
Also mit anderen Worten, wie belastbar sind diese Daten.

Sprich: Wenn jetzt beispielsweise ein Türke nicht in die Disko kommt, zählt das dann als Diskriminierung bzw. fühlt er sich dann diskriminiert, auch wenn der Grund vielleicht wo ganz anders liegt?
genau, so was kann passieren. bei statistiken muss man immer vorsichtig sein.

zB auch "rassismus", zB im streit sagt man ganz allgemein oft dinge, nur um zu provozieren, zB "fettsack" oder so was, und bei einem "ausländer" passiert es schnell, dass jemand ihn dann - ohne es rassistisch zu meinen oder selber "rechts" zu sein - mit seiner herkunft beleidigt, eben nur um zu provozieren. der ausländer fühlt sich aber rassistisch beleidigt... oder auch wenn einer mal "***" sagt, dann muss das nicht rassistisch gemeint sein. für ne menge leute ist das ganz simpel der ausdruck, den sie schon als kind gelernt haben, und es fällt denen immer noch schwer, an die "political correctness" zu denken - manch ein schwarzer fühlt sich dann aber direkt rassistisch beleidigt, "intelllektuelle" rümpfen die nase... ^^

ebensogut kann es passieren, dass ein "nazi" einen türken verprügelt, weil der zB seine freundin angemacht hat, was aber nichts damit zu tun hat, DASS er türke ist. das kann dann aber trotzdem als "rassistische" tat in die statistik eingehen.
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

Ich glaube, dass man solche Dinge schon herausgefiltert haben wird. Es ist ja nicht eine Online-Umfrage der Bild oder sowas. Hier geht es doch schon um ein ernstes Thema.

Wenn jemand denkt unbedingt den Begriff "***" zu nutzen, weil es seine/ihre Gewohnheit ist, dann sollte er/sie dies unbedingt abgewoehnen. Wer die Absicht hat jemanden zu beleidgen in dem er seine Hautfarbe angreift, obwohl es tausende andere Dinge gibt (Augen, Nasen, Ohren, Klamotten, Musikgeschmack, Haare,..) sollte auch in diesem Fall erst denken und dann reden. Denn egal ob es nun in einem kleinen Streit passiert oder es ein grosser rassistischer Vorfall ist, rassistische Bemerkungen gegen eine Person brennen sich mehr ins Gehirn als alles Andere.

Eigentlich wollte ich es ja nicht erwaehnen, aber ich bin schwarz, geboren in Ruanda. Ich bin allerdings in Deutschland aufgewachsen (von der KiTa bis zur Oberstufe). Mich persoehnlich nervt Rassismus besonders, DA ich integriert bin, DA ich fliessend deutsch kann. Mich nervt es, dass Menschen versuchen Rassismus dadurch herunterzuspielen, dass andere es "wahrscheinlich in den falschen Hals bekommen haben" oder in dem man Deutschland mit weit rassistischeren Laendern vergleicht. Und genau das antwortet auch die Polizei oder in meinem Fall auch der ein oder andere Lehrer. Das ist der Grund warum sowas passiert und die EU-Agentur folgendes beobachtet:
Zwölf Prozent wurden zwar selbst Opfer rassistischer Straftaten, doch nur 20 Prozent der Betroffenen gingen danach zur Polizei. Unter den Roma zeigten bis zu 92 Prozent der Betroffenen die Diskriminierung nicht an.
Es hat sich unter den Minderheiten sehr schnell herumgesprochen, dass die Polizei sowieso nicht hilft, auch wenn man von Neo-Nazis verfolgt wird. Nein, es muss erst jemand sterben, damit etwas getan wird und selbst dann passiert nur solange etwas bis das Thema aus den Medien ist.

Die Bemerkung, dass es an der fehlenden Anpassung liegt kann ich nach meinen Erfahrung nur verneinen, denn ich kenne nur einen schwarzen Jugendendlichen, der nicht die Oberstufe besucht hat. Meine Familie und bekannte Familien haben einen sehr westlichen Lebensstil und fuehren meistens international anerkannte akademische Grade mit sich oder haben sogar in Deutschland studiert Trotzdem haben sie mit Rassismus zu kaempfen.
Nochmals zum Thema herunterspielen, was ich gerade von aph nicht erwartet haette, tja. Die ersten zwoelf Jahre meines Lebens verbrachte ich in Osten Deutschlands (Sachsen-Anhalt) in einem Dorf. Es war einfach nur furchtbar und in der naheliegenden Kleinstadt war es nicht besser. Woechentlich hatte ich mit Rassismus zu kaempfen. Einmal war meine Mutter ich und eine Bekannte mit ihrem Baby im Inderwagen in der Stadt als ploetzlich diese Jugendlichen kamen. Es waren Neo-Nazis. An der Bushaltestelle haben sie uns permanent beleidigt und das Baby angespuckt. Gegen die Gruppe haetten wir es bestimmt nicht aufnehmen koennen also sind wir zur Polizeiwache gestuermt. Ich habe draussen gewartet doch statt Polizisten kam sie nur wuetend aus der Polizeiwache. Man haette ihren Vorfall heruntergespielt, es seien "doch nur einpaar Jugendliche gewesen" und man koenne sowieso nicht beweisen wer das Baby angespuckt hat.

Ja, ich zaehle auch unsichtbaren, gefuehlten Rassismus als wahren Rassismus, genauso wie die meisten hier sich von manchen Tuerken angegriffen fuehlen.

Aber bitte postest nur weiter. Ich moechte noch mehr freie Meinungen auch von Anderen hoeren. :) 2 Seiten sind nicht viel.
 
AW: Minderheiten in der EU haben unter extremer Diskriminierung zu kämpfen!

bsekranker am 24.04.2009 13:00 schrieb:
aph am 24.04.2009 10:54 schrieb:
Was erwartest du? In Zeiten härter werdender Verteilungskämpfe und hoher Arbeitslosigkeit sind zunehmende Fremdenfeindlichkeiten und Abgrenzungstendenzen völlig normal.
Ach bitte, mit deinem ständigen Krisenpopulismus machst du es dir wirklich zu einfach.

Die Diskriminierung der Sinti und Roma hat eine längere Geschichte als unser heutiges Wirtschaftssystem, und wenn man bedenkt wie in der BRD noch zur Zeit des "Wirtschaftswunders" mit Schwarzen umgegangen wurde, dann sieht man schnell das so etwas nicht nur von der aktuellen Wohlstandslage abhängt - das sitzt viel tiefer.

Das Problem "farbiger" Haut exisiert für mich quasi nicht, wie auch für die meisten Deutschen.
Aber, wie das so ist. Erkennungsmerkmale sind das Erste, woran man Halt macht...

Wenn z.B. ein Dunkelhäutiger mit einer "normalen" Deutschen Ehefrau fremd geht, heißt es "Das war ein ***" ... folglich sind alle *** potenzielle Ehefrauenverführer.

Die "Zigeuner" Sinti und Roma haben sich diesen Ruf auch selbst zuzuschreiben. Auch wenn nur jeder 1000ste mal etwas mitgehen hat lassen, heißt es gleich "Die Zigeuner kommen, Nagel alles an, was man klauen könnte".

Einerseits ist da ja das gesunde Misstrauen, dass man fremden Menschen immer entgegen bringen sollte.
Andererseits sind da diese sozialen Gebilde, die immer in dem "Gleichen" den Zusammenhang suchen.
Im Pinzip bekommt das ja jeder mit in die Wiege gelegt: "Nur, wer so ist wie du selber, ist ein guter Mensch" . Je größer der Bildungsgrad, desto schneller wird dem Individuum klar, dass die unterschiedlichsten Denkweisen die Menscheit in den Wohlstand führen können.


Nunja.... Jeden Tag wird mindestens ein dummer Mensch geboren. Aber nicht jeder bekommt die Bildung, die ihm zusteht.
Und, deswegen reißt das Band der Diskriminierung nie ab.
 
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