Hallo
die SPD Hamburg hat reagiert auf meine Anfrage zu der Thematik "Killerspiele" reagiert.
Die Antwort möchte ich Euch nicht vorenthalten
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die SPD Hamburg hat reagiert auf meine Anfrage zu der Thematik "Killerspiele" reagiert.
Die Antwort möchte ich Euch nicht vorenthalten
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<---Zitat EndeSOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS
INGO EGLOFF
Herrn
Andreas D... Hamburg
Hamburg, 24. September 2008
Forderungen der CSU nach einem Verbot von Computerspielen
Sehr geehrter Herr Deppenbrock,
vielen Dank für Ihr Fax vom 08.09.2008, in dem Sie sich gegen ein generelles Verbot von Computerspielen aussprechen.
Die Äußerungen des Bayrischen CSU-Innenministers zu diesem Thema zeugen wie so oft bei CSU-Politikern von mehr Populismus als Sachverstand. Alle seriösen Studien zeigen, dass es keinen direkten ursächlichen Zusammenhang von Computerspielen und realen Brutalitäten gibt. Diese Tatsachen werden vom Land Bayern ignoriert, das über eine Initiative im Bundesrat versucht, ein totales Verbot von sog. "Killerspielen" zu erreichen.
Dies ist ein unseriöser und populistischer Schnellschuss, der auf Kosten einer sicherlich notwendigen, aber sachlich geführten Diskussion zu diesem komplexen Themenbereich geht. Unseriös ist dieser bayrische Ansatz vor allem auch deshalb, weil so getan wird, als ob es in Deutschland bisher keine gesetzlichen Regelungen zum Schutz von Jugendlichen vor gewaltverherrlichenden Medien gebe. Das Gegenteil ist der Fall: Deutschland besitzt eines der wirkungsvollsten Jugendmedienschutzgesetze weltweit.
Leider belegen Testkäufe, dass der Vollzug dieses Gesetzes noch mangelhaft ist, denn der Verkauf von nicht für die Altersstufe freigegebenen Medien ist möglich.
Wir Sozialdemokraten fordern daher, die Effektivität von Kontrollen zu verbessern, sowie die Wirksamkeit der bestehenden Regelungen und Kriterien zu überprüfen.
Die Debatte um ein Verbot von Gewaltspielen entspricht zudem nicht der Vielfalt in diesem Bereich. Zu Unrecht werden Computerspiele häufig diskreditiert, obwohl der Anteil von Gewaltspielen an den Computerspielen in Deutschland vergleichsweise gering ist.
Das Bedürfnis, Kinder und Jugendliche vor möglichen negativen Einflüssen von Computerspielen schützen zu wollen, ist natürlich berechtigt. Doch die Forderung nach einem Verbot zielt am Kern des Problems vorbei. Denn es sind ja bereits bestehende Defizite in der Familie und dem gesellschaftlichen Umfeld, die Jugendliche in die Welt von Computersielen flüchten lassen. Diese können jedoch nur dann einen Einflussfaktor für gewaltbereites Verhalten darstellen, wenn auch zahlreiche andere Faktoren zur Verstärkung von Gewaltpotentialen beitragen.
Um solchen Einflüssen entgegenzuwirken ist eine komplexe und differenzierte Anzahl von Maßnahmen notwendig, die neben dem Jugendmedienschutz vor allem die Verbesserung der Medienkompetenz, aber auch Bereiche der Sozial- und Jugendarbeit oder Bildung und Erziehung umfassen. Die Verbesserung der Medienkompetenz darf dabei nicht allein auf Kinder und Jugendliche beschränkt bleiben. Auch Eltern und Lehrer müssen im Umgang mit den Medien sensibler werden, damit eine verantwortungsvolle Nutzung sichergestellt ist.
Mit freundlichen Grüßen
Landesvorsitzender
Ingo Egloff
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