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Kein Boykott von Hogwarts Legacy: Streamer will dieses Zeichen gegen Transfeindlichkeit setzen

Ich und viele andere halten es dagegen für bedenklich, dass Cancel Culture dazu führt, dass die Hälfte der Menschen in ihrer Freiheit eingeschränkt werden.
Die Hälfte der Menschen, na klar. Wohl eher ne recht kleine Anzahl davon die aber sehr laut ist, grad in Social Media.

Genauso wie die "Wir sind das Volk" Schreihälse nicht mal im Ansatz das Volk sind, sie wären es vielleicht gern, aber Einbildung ist kein Form von Bildung.

Und wenn man sich normal verhält und nicht von oben herab eine Gruppe beleidigt oder diskriminiert, wird da auch nix eingeschränkt. Diskriminierung von Minderheiten hat NIX mit Meinungsfreiheit zu tun.
 
Natürlich spielt das eine Rolle.

Sich eingeschränkt fühlen und tatsächlich eingeschränkt werden sind zwei Paar Schuhe. Ich denke, das wird einige Gründe mehr haben, warum viele Menschen nicht mehr ihre Meinung sagen.

Cancel Culture hat sich mittlerweile zum Schlagwort und Kampfbegriff entwickelt, der ebenso inflationär Verwendung findet, wie Begriffe wie "mansplaining".

Dass das Äußern von Meinungen oder Aussagen auch mal Konsequenzen mit sich bringen kann, ist nur logisch. Worte können auch Schaden anrichten und damit sind sie eine Handlung, auf die eine Konsequenz folgt. Die reichen eben von Kritik bis hin zu Ablehnung. Und das ist völlig legitim. Auch das ist Teil der der Meinungsfreiheit.

Die Leute haben im Endeffekt einfach nur verlernt, in den Diskurs zu gehen. Das betrifft so ziemlich jede soziale Schicht, unabhängig politischer Einstellungen. Hier spielt aber die Unfähigkeit, Konflikte zu lösen, und die mangelnde Medienkompetenz mit rein. Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und kein durch irgendeine politische Narrative hervorgerufenes.

Natürlich gibt es bekloppte Leute, die tatsächlich zensieren und schlimmeres wollen, aber auch die gibt es in jeder sozialen Schicht und in jedem politischen Spektrum. Und auch wenn die oft medial präsent sind, sollte man nicht den Fehler begehen zu glauben, diese Leute stellen eine Mehrheit dar.

Und auch die Meinungsfreiheit hat Grenzen. Die eigene Freiheit endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt.
Nein, es spielt faktisch keine Rolle ob jemand wirklich gecancelt wird oder nur die Drohkulisse existiert. Das Endergebnis ist die Einschüchterung von Menschen, die sich zurücknehmen und in ihrer Freiheit eingeschränkt werden. Es ist egal, ob jemand in Wahrheit ja nichts zu befürchten hat, wenn eine Kultur existiert, in der dennoch eine Bedrohung wahrgenommen wird, ist das ein Problem. Vor allem weil diese Wahrnehmung ja nicht völlig eingebildet ist, sondern eine reale Basis hat. Ohne könnte man immer noch sagen, dass es halt einfach nur mehr Ermutigung braucht aber mit ihr, haben wir faktisch und reell Individuen und Gruppierungen, die aktiv daran wirken Menschen abseits staatlicher Institutionen in ihren Freiheitsrechten einzuschränken. Gesellschaft und Staat sind nicht ident aber der Staat muss darauf schauen, dass die Gesellschaft sich nicht zu weit von den Grundsätzrn entfernt.

Nur Mal ein Beispiel. Es gibt kein Gesetz gegen das Tragen der Kippa. Es ist aber mehrfach vorgekommen, dass Kippa Träger attackiert wurden. Wenn das häufiger vorkommt, sorgt das für eine antisemitische Stimmung, ein Gefühl der Bedrohung die für den Einzelnen sogar irrational sein mag, weil die Person sich weit weg von den Tatorten befinden. Nichts desto trotz ist es ein Problem, wenn nicht gegengesteuert wird und diese Bedrohungslage abgebaut wird.

Jetzt haben wir die Situation, dass die halbe Bevölkerung in ihrem Freiheitsrecht eingeschränkt fühlt. Niemand kann mir erzählen, das wäre ein normaler Zustand, der komplett unerheblich wäre und gegen den man nichts zutun bräuchte.

Hat die Meinungsfreiheit Grenzen? Ja hat sie, da hast du völlig Recht. Können Worte eben auch Konsequenzen haben? Ja natürlich, das können sie. Meinungsfreiheit ist keine Einbahnstraße.
Das Problem entsteht, wenn das Meinungsbild verzerrt wird und wenn unverhältnismäßige Konsequenzen entstehen. Das hier, Rowling und Hogwarts Legacy ist ein gutes Beispiel. Es gibt keinen nennenswerten Boykott. Es gibt keinen nennenswerten Konflikt. Es ist eine Fantasie der Medienwelt, dass die Menschen große Probleme mit Rowling hätten oder dass es eine nennenswerte Auseinandersetzung um das Spiel gäbe.

Und das ist einer der Faktoren in dieser ganzen Kultur-Geschichte. Tagein/Tagaus liest man über zwei Fraktionen, die Guten und die Bösen, die Moralisten und die Amoralischen, Queerfeeunde und Transphobe aber das Ganze gibt es so nicht. Es gibt eine kleine Gruppe Empörter, die zu Elefanten gemacht wird und über die sich dann eine gewaltige Mehrheit aufregt oder die Augen verdreht. Und jeden Tag wird der deutlichen Mehrheit weiß gemacht, dass ihre Position die Negative und Falsche sei, weil es ja ein Gut-Böse Konflikt ist.

Natürlich ist das nur ein einziger Baustein aber wir haben das tagtäglich in x-unterschiedlichen Bereichen. Und natürlich ist es auch nicht so neu. Wir erinnern uns vielleicht an die Satanismus Geschichte in den 80ern und in welchem Moralismus-Konglomerat die eingebettet war.

@LOX-TT
Ja die Hälfte der Menschen, siehe die gepostet Quelle.
Zwischen behauptet Diskriminierung und tatsächlicher Diskriminierung besteht ein ziemlich großer Unterschied. Einfach zu behaupten, jeder der gecancelt wird oder sich fühlt und seine Meinung nicht offen sagt, der würde ja in Wahrheit nur diskriminieren also gibt es in Wahrheit gar keine Einschränkung der Meinungsfreiheit ist... tja, eine Behauptung, die man als einen quasi Fakt vor sich herschiebt, ohne tatsächlich einer zusein.
 
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Nein, es spielt faktisch keine Rolle ob jemand wirklich gecancelt wird oder nur die Drohkulisse existiert. Das Endergebnis ist die Einschüchterung von Menschen, die sich zurücknehmen und in ihrer Freiheit eingeschränkt werden. Es ist egal, ob jemand in Wahrheit ja nichts zu befürchten hat, wenn eine Kultur existiert, in der dennoch eine Bedrohung wahrgenommen wird, ist das ein Problem.
Damit nimmst du automatisch die "Betroffenen" aus der Verantwortung. Und das ist falsch.
Vor allem weil diese Wahrnehmung ja nicht völlig eingebildet ist, sondern eine reale Basis hat. Ohne könnte man immer noch sagen, dass es halt einfach nur mehr Ermutigung braucht aber mit ihr, haben wir faktisch und reell Individuen und Gruppierungen, die aktiv daran wirken Menschen abseits staatlicher Institutionen in ihren Freiheitsrechten einzuschränken. Gesellschaft und Staat sind nicht ident aber der Staat muss darauf schauen, dass die Gesellschaft sich nicht zu weit von den Grundsätzrn entfernt.
Welche Basis ist das denn? Dass Personen der Öffentlichkeit sich mit Kritik und auch mal Ausladungen von Veranstaltungen auseinandersetzen müssen, weil sie sexistische oder gar rassistische Kommentare von sich geben, ist jetzt auch nichts neues und gab es schon vor Jahrzehnten. Und das ist auch okay so, weil Personen der Öffentlichkeit eine Vorbildwirkung auf die Menschen haben. Ihr Handeln wird dadurch ganz simpel anders bewertet.

Aber Günther, der Abends aufm Sofa Instagram durchguckt und hier und dort mal n blöden Kommentar von sich gibt, hat - bis auf Widerspruch - faktisch nichts zu befürchten. Außer, es wird tatsächlich strafrechtlich relevant. Und hier gilt es einfach mal zwischen Privatperson und Personen der Öffentlichkeit zu differenzieren. Für erstere existiert schlicht keine solch große Bedrohung, wie hier suggeriert wird.

Und der Begriff "Cancel Culture" wird so abartig inflationär verwendet, dass er total verwässert ist und schon simpler Widerspruch und einfaches "Keine Lust mehr, mit mir darüber zu labern" als Cancel Culture bezeichnet wird.
Nur Mal ein Beispiel. Es gibt kein Gesetz gegen das Tragen der Kippa. Es ist aber mehrfach vorgekommen, dass Kippa Träger attackiert wurden. Wenn das häufiger vorkommt, sorgt das für eine antisemitische Stimmung, ein Gefühl der Bedrohung die für den Einzelnen sogar irrational sein mag, weil die Person sich weit weg von den Tatorten befinden. Nichts desto trotz ist es ein Problem, wenn nicht gegengesteuert wird und diese Bedrohungslage abgebaut wird.
Da hast du dir nun aber ein sehr extremes Beispiel raus gesucht. Antisemitismus ist natürlich nach wie vor ein großes Problem, aber ich ging jetzt mehr davon aus, dass wir nicht auf dieser Ebene diskutieren. Antisemitismus ist ein Fall für sich und existiert leider schon seit vielen Jahrhunderten, hat aber mit dem Begriff "Cancel Culture", der erst seit einigen Jahren geprägt wurde, wenig zu tun.
Jetzt haben wir die Situation, dass die halbe Bevölkerung in ihrem Freiheitsrecht eingeschränkt fühlt. Niemand kann mir erzählen, das wäre ein normaler Zustand, der komplett unerheblich wäre und gegen den man nichts zutun bräuchte.
Es hat ja auch keiner gesagt, dass man dagegen nichts tun bräuchte.
Hat die Meinungsfreiheit Grenzen? Ja hat sie, da hast du völlig Recht. Können Worte eben auch Konsequenzen haben? Ja natürlich, das können sie. Meinungsfreiheit ist keine Einbahnstraße.
Und jeder darf auch Konsequenzen aus dem ziehen, was
Das Problem entsteht, wenn das Meinungsbild verzerrt wird und wenn unverhältnismäßige Konsequenzen entstehen. Das hier, Rowling und Hogwarts Legacy ist ein gutes Beispiel. Es gibt keinen nennenswerten Boykott. Es gibt keinen nennenswerten Konflikt. Es ist eine Fantasie der Medienwelt, dass die Menschen große Probleme mit Rowling hätten oder dass es eine nennenswerte Auseinandersetzung um das Spiel gäbe.
Erstens Mal stelle ich mir gerade die Frage, ob du wirklich sehr viel mehr weißt, als die Redakteure. Wenn ja, dann sei frei, neue Informationen raus zu geben. Ein Konflikt besteht hier definitiv. Und der ist aufgrund von Rowlings purer Existenz nennenswert genug, um darüber zu berichten. Die Frau ist immerhin eine dieser besagten Personen der Öffentlichkeit. Inwiefern das jetzt hochgepusht wird, werden wir beide wohl kaum sagen können. Fakt ist aber, dass ein Konflikt besteht.

Aber wenn es nur eine Fantasie der Medienwelt ist, dann kann hier auch keine unverhältnismäßige Konsequenz entstehen. Wie denn auch? Und von welchen "unverhältnismäßigen Konsequenzen" redest du überhaupt? Hat Rowling Todesdrohungen erhalten? Muss sie um ihre Sicherheit fürchten oder so? Das wären entsprechende Konsequenzen. Davon hab ich bisher nichts gehört und ist auch nie passiert. Hier geht es um einen Boykott und ob der erfolgreich sein wird, ist eindeutig infrage zu stellen. Im Endeffekt muss sich Rowling, wie gehabt, einfach nur mit Kritik auseinandersetzen. Eine echte Konsequenz entsteht für sie nicht.
Und das ist einer der Faktoren in dieser ganzen Kultur-Geschichte. Tagein/Tagaus liest man über zwei Fraktionen, die Guten und die Bösen, die Moralisten und die Amoralischen, Queerfeeunde und Transphobe aber das Ganze gibt es so nicht. Es gibt eine kleine Gruppe Empörter, die zu Elefanten gemacht wird und über die sich dann eine gewaltige Mehrheit aufregt oder die Augen verdreht. Und jeden Tag wird der deutlichen Mehrheit weiß gemacht, dass ihre Position die Negative und Falsche sei, weil es ja ein Gut-Böse Konflikt ist.
Es geht da nicht um Gut gegen Böse, sondern ganz einfach um gesunden Menschenverstand und Toleranz. Wenn sich aber nun jemand über X und Y aufregt, obwohl A und B einfach nur gesellschaftliche Anerkennung wünschen und diese auch (rechtlich absolut legitim) einfordern wollen, dann sollte man durchaus mal hinterfragen, ob die "gewaltige Mehrheit" nicht doch einen Fehler begeht.

Allerdings denke ich auch, dass die Mehrheit doch ein wenig anders aussieht und wir uns gerade in einem großen gesellschaftlichen Wandel befinden, in dem progressives Denken und Handeln einfach bitter nötig sind.

Kleine Gruppen Empörter gibt es auf allen Seiten, in allen Parteien.Fakt ist vor allem, dass unsere Gesellschaft nicht bereit ist, die Konsequenzen für das eigene Handeln zu tragen.
 
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Damit nimmst du automatisch die "Betroffenen" aus der Verantwortung. Und das ist falsch.
Aus welcher Verantwortung nehme ich hier wen? Menschen äußern ihre Meinung. Kann das verantwortungslos sein? Sicher. Muss es das? Nein. Ich kann nicht grundsätzlich von einer Verantwortung sprechen als ob jede Aussage eine potentielle Gefahr beinhalten würde. Menschen haben ein Recht auf die Entfaltung ihrer Persönlichkeit und falsch ist es, wenn ein Umgebung entsteht, in der diese Entfaltung zunehmend unmöglich scheint. Wie gesagt, das heißt nicht, dass keine Regulierung existieren dürfte aber sie muss Grenzen haben, sonst bekommen wir die Probleme wie wir sie aktuell haben.

Welche Basis ist das denn? Dass Personen der Öffentlichkeit sich mit Kritik und auch mal Ausladungen von Veranstaltungen auseinandersetzen müssen, weil sie sexistische oder gar rassistische Kommentare von sich geben, ist jetzt auch nichts neues und gab es schon vor Jahrzehnten. Und das ist auch okay so, weil Personen der Öffentlichkeit eine Vorbildwirkung auf die Menschen haben. Ihr Handeln wird dadurch ganz simpel anders bewertet.
Nicht alles was man behauptet was rassistisch oder sexistisch sei ist es auch. Da sind wir wieder bei dem Punkt den ich wieder unten bespreche. Kontinuierlich zu behaupten dieses und jenes sei verwerflich, nicht mehr zu differenzieren, ist das Problem um das es geht.

Aber Günther, der Abends aufm Sofa Instagram durchguckt und hier und dort mal n blöden Kommentar von sich gibt, hat - bis auf Widerspruch - faktisch nichts zu befürchten. Außer, es wird tatsächlich strafrechtlich relevant. Und hier gilt es einfach mal zwischen Privatperson und Personen der Öffentlichkeit zu differenzieren. Für erstere existiert schlicht keine solch große Bedrohung, wie hier suggeriert wird.
Günther hat es nicht nur mit Widerspruch zutun. Günther hat es mit Meldungen, Blockierungen, Algorithmen und Co. zutun. Nur Mal zur Erinnerung, YouTube war zuletzt in den Nachrichten, weil YouTube neue Regeln schaffen wollte in Bezug auf die Verwendung von Fluchworten. Überall um ins herum gibt es Regularien, zunehmend mehr davon. Zu dem geht es nicht nur um Bedrohung, sondern das Bedrohungsgefühl, ausgelöst durch sehr reale Repressalien und Reaktionen. Das führte mich auch zu dem Kippa-Beispiel, wieder unten.

Und der Begriff "Cancel Culture" wird so abartig inflationär verwendet, dass er total verwässert ist und schon simpler Widerspruch und einfaches "Keine Lust mehr, mit mir darüber zu labern" als Cancel Culture bezeichnet wird.
Sorry aber das habe ich noch nie irgendwo gesehen, dass jemand den Begriff derart verwendet hat. Hier geht es aufjedenfall nicht darum, das wäre absurd.

Da hast du dir nun aber ein sehr extremes Beispiel raus gesucht. Antisemitismus ist natürlich nach wie vor ein großes Problem, aber ich ging jetzt mehr davon aus, dass wir nicht auf dieser Ebene diskutieren. Antisemitismus ist ein Fall für sich und existiert leider schon seit vielen Jahrhunderten, hat aber mit dem Begriff "Cancel Culture", der erst seit einigen Jahren geprägt wurde, wenig zu tun.

Das Beispiel ist nicht extrem. Es geht nicht um Antisemitismus, sondern um die Entstehung von Kulissen der Bedrohung und damit verbunden dem Bedrohungsgefühl. Das Beispiel verdeutlicht die Entwicklung. Cancel Culture ist uralt und kennt die verschiedensten Ausprägungen. Eine Gruppe sucht sich ein Thema oder mehrere und agitiert dagegen, sei das Ziel nun der Kippa-Träger, der Hippie mit den langen Haaren, der Schwarze oder Türke oder die Frau mit zu wenig Stoff am Leib. Religion, Sexualität, Subkulturen, Hobbies. Cancel Culture ist ein neuer Begriff aber er bezeichnet etwas sehr altes, das es in jeder Generation aufs neue gibt.

Es hat ja auch keiner gesagt, dass man dagegen nichts tun bräuchte.
Aber genausowenig gesagt, dass man etwas dagegen tun sollte. Dass es bedenklich ist, wenn die Hälfte der Bevölkerung denkt sich nicht mehr frei ausdrücken zu können. Stattdessen kommt Relativierung und Rechtfertigung.

Und jeder darf auch Konsequenzen aus dem ziehen, was

Erstens Mal stelle ich mir gerade die Frage, ob du wirklich sehr viel mehr weißt, als die Redakteure. Wenn ja, dann sei frei, neue Informationen raus zu geben. Ein Konflikt besteht hier definitiv. Und der ist aufgrund von Rowlings purer Existenz nennenswert genug, um darüber zu berichten. Die Frau ist immerhin eine dieser besagten Personen der Öffentlichkeit. Inwiefern das jetzt hochgepusht wird, werden wir beide wohl kaum sagen können. Fakt ist aber, dass ein Konflikt besteht.
Ich beziehe mich ja auf das was aus den Redaktionen selbst kommt. Also nicht mehr wissen, sondern dasselbe wissen. Nur ist meine Reaktion eine andere. Ich kritisiere, dass man Verhältnisse nicht abbildet und falsche Eindrücke schafft. Natütlich wird es hochgepuscht, wenn über Boykotte gesprochen wird, die gar nicht existieren. Welcher Konflikt besteht denn definitiv? Inwiefern ist es ein Fakt?

Ich bezweifle sicher nicht, dass es einen Konflikt in einer bestimmten Form gibt aber das hier ist eine Newsseite. PCGames, GameStar, IGN und Co., das alles sind Newsseiten. Ist es ein Konflikt wenn irgendwo, irgendjemand, ein Problem mit irgendwas hat? Keine Frage. Aber das ist mikroskopisch. Warum lesen wir hier nicht über andere auseinandersetzen? Vielleicht in diesem Forum hier? Weil man an der Stelle seine Arbeit macht. Ein mikroskopischer Konflikt ist nicht das worüber diese Portale zu berichten haben, sondern makroskopische. Das Problem besteht, wenn ein makroskopischer herbeigeredet wird um Klicks zu generieren.

Aber wenn es nur eine Fantasie der Medienwelt ist, dann kann hier auch keine unverhältnismäßige Konsequenz entstehen. Wie denn auch? Und von welchen "unverhältnismäßigen Konsequenzen" redest du überhaupt? Hat Rowling Todesdrohungen erhalten? Muss sie um ihre Sicherheit fürchten oder so? Das wären entsprechende Konsequenzen. Davon hab ich bisher nichts gehört und ist auch nie passiert. Hier geht es um einen Boykott und ob der erfolgreich sein wird, ist eindeutig infrage zu stellen. Im Endeffekt muss sich Rowling, wie gehabt, einfach nur mit Kritik auseinandersetzen. Eine echte Konsequenz entsteht für sie nicht.
Nicht? Wenn Menschen sie als etwas sehen, sagen wir Transphobe, obwohl sie es nicht ist, nur weil sie eine Überschrift lesen, ist das keine Konsequenz für sie? Oder was ist damit, wenn sich Menschen genötigt fühlen sich zu distanzieren? Oder wenn Projekte gestoppt werden? Und was ist mit den Konsequenzen außerhalb von ihr?

Wenn Medien manipulieren und das ein Faktor in der Entstehung einer Cancel Culture ist, ist das wohl eine erhebliche Konsequenz.

Es geht da nicht um Gut gegen Böse, sondern ganz einfach um gesunden Menschenverstand und Toleranz. Wenn sich aber nun jemand über X und Y aufregt, obwohl A und B einfach nur gesellschaftliche Anerkennung wünschen und diese auch (rechtlich absolut legitim) einfordern wollen, dann sollte man durchaus mal hinterfragen, ob die "gewaltige Mehrheit" nicht doch einen Fehler begeht.

Allerdings denke ich auch, dass die Mehrheit doch ein wenig anders aussieht und wir uns gerade in einem großen gesellschaftlichen Wandel befinden, in dem progressives Denken und Handeln einfach bitter nötig sind.

Kleine Gruppen Empörter gibt es auf allen Seiten, in allen Parteien.Fakt ist vor allem, dass unsere Gesellschaft nicht bereit ist, die Konsequenzen für das eigene Handeln zu tragen.
Es geht hier nicht um Progressivität. Das behauptet man gern und da sind wir wieder bei Gut und Böse. Progressiv ist gut, Konservativ ist Böse. Und das wofür man selber ist, ist dann natürlich progressiv, man will ja zu den Guten gehören. Das worüber du sprichst sind Narrativen, nichts weiter und du bedienst die Narrative, dass diejenigen die sich eingeschränkt fühlen und werden, es nicht anders verdient hätten. Sie sind intolerant, sie sind nicht progressiv, nutzen ihren gesunden Menschenverstand nicht.

Kurzum: Es geht darum eine Gruppe persönlich zu diffamieren. Bewerten auf Basis der Position, nicht der Inhalte. Und genau das ist der Grund warum es diese Cancel Kultur gibt.
Was ist die letzte News zu dem Thema? Das Forum ResetEra verbietet sich nun komplett Hogwarts Legacy Themen. Mir ist ehrlich nicht begreiflich wie man noch immer versucht diese Narrativen zu erzählen und damit diese Kultur zu rechtfertigen und weiter zu festigen.

EDIT:
Hatte gerade lang und breit zum Rest Stellung bezogen, leider dann auf abbrechen gekommen, werde das also später irgendwann nachholen, sorry. Handy hatte nur einen Teil des Kommentars angezeigt gehabt.
EDIT 2:
So, habe jetzt noch Mal auf den gesamten Kommentar reagiert. Sorry für die eventuelle Verwirrung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hier passt gut rein:

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Nein, es spielt faktisch keine Rolle ob jemand wirklich gecancelt wird oder nur die Drohkulisse existiert. Das Endergebnis ist die Einschüchterung von Menschen, die sich zurücknehmen und in ihrer Freiheit eingeschränkt werden. Es ist egal, ob jemand in Wahrheit ja nichts zu befürchten hat, wenn eine Kultur existiert, in der dennoch eine Bedrohung wahrgenommen wird, ist das ein Problem. Vor allem weil diese Wahrnehmung ja nicht völlig eingebildet ist, sondern eine reale Basis hat. Ohne könnte man immer noch sagen, dass es halt einfach nur mehr Ermutigung braucht aber mit ihr, haben wir faktisch und reell Individuen und Gruppierungen, die aktiv daran wirken Menschen abseits staatlicher Institutionen in ihren Freiheitsrechten einzuschränken. Gesellschaft und Staat sind nicht ident aber der Staat muss darauf schauen, dass die Gesellschaft sich nicht zu weit von den Grundsätzrn entfernt.

Nur Mal ein Beispiel. Es gibt kein Gesetz gegen das Tragen der Kippa. Es ist aber mehrfach vorgekommen, dass Kippa Träger attackiert wurden. Wenn das häufiger vorkommt, sorgt das für eine antisemitische Stimmung, ein Gefühl der Bedrohung die für den Einzelnen sogar irrational sein mag, weil die Person sich weit weg von den Tatorten befinden. Nichts desto trotz ist es ein Problem, wenn nicht gegengesteuert wird und diese Bedrohungslage abgebaut wird.

Jetzt haben wir die Situation, dass die halbe Bevölkerung in ihrem Freiheitsrecht eingeschränkt fühlt. Niemand kann mir erzählen, das wäre ein normaler Zustand, der komplett unerheblich wäre und gegen den man nichts zutun bräuchte.

Hat die Meinungsfreiheit Grenzen? Ja hat sie, da hast du völlig Recht. Können Worte eben auch Konsequenzen haben? Ja natürlich, das können sie. Meinungsfreiheit ist keine Einbahnstraße.
Das Problem entsteht, wenn das Meinungsbild verzerrt wird und wenn unverhältnismäßige Konsequenzen entstehen. Das hier, Rowling und Hogwarts Legacy ist ein gutes Beispiel. Es gibt keinen nennenswerten Boykott. Es gibt keinen nennenswerten Konflikt. Es ist eine Fantasie der Medienwelt, dass die Menschen große Probleme mit Rowling hätten oder dass es eine nennenswerte Auseinandersetzung um das Spiel gäbe.

Und das ist einer der Faktoren in dieser ganzen Kultur-Geschichte. Tagein/Tagaus liest man über zwei Fraktionen, die Guten und die Bösen, die Moralisten und die Amoralischen, Queerfeeunde und Transphobe aber das Ganze gibt es so nicht. Es gibt eine kleine Gruppe Empörter, die zu Elefanten gemacht wird und über die sich dann eine gewaltige Mehrheit aufregt oder die Augen verdreht. Und jeden Tag wird der deutlichen Mehrheit weiß gemacht, dass ihre Position die Negative und Falsche sei, weil es ja ein Gut-Böse Konflikt ist.

Natürlich ist das nur ein einziger Baustein aber wir haben das tagtäglich in x-unterschiedlichen Bereichen. Und natürlich ist es auch nicht so neu. Wir erinnern uns vielleicht an die Satanismus Geschichte in den 80ern und in welchem Moralismus-Konglomerat die eingebettet war.

@LOX-TT
Ja die Hälfte der Menschen, siehe die gepostet Quelle.
Zwischen behauptet Diskriminierung und tatsächlicher Diskriminierung besteht ein ziemlich großer Unterschied. Einfach zu behaupten, jeder der gecancelt wird oder sich fühlt und seine Meinung nicht offen sagt, der würde ja in Wahrheit nur diskriminieren also gibt es in Wahrheit gar keine Einschränkung der Meinungsfreiheit ist... tja, eine Behauptung, die man als einen quasi Fakt vor sich herschiebt, ohne tatsächlich einer zusein.
Du hast einfach so recht.
Und obwohl du eine Statistik einer seriösen Quelle benutzt spielen es hier immer noch einige Leute herunter (immer dieselben).
Sie wollen es einfach nicht wahrhaben, obwohl es eigentlich sehr logisch ist.

Naja ich schätze manche merken es erst wenn sie selbst davon betroffen sind.
Solange man "zufällig" dieselbe Meinung hat als die Gedankenpolizei kann man ja große Töne spuken.

Rowling war auch immer auf der LGBT Seite und jetzt wird sie bedroht.
Ob sie das vorhergesehen hat?

@LOX-TT
Menschen werden bedroht für Ihre Meinung oder müssen harsche Konseqenzen fürchten.
Siehe der Eishockes Spieler (Post über mir). Hat er irgendjemanden diskriminiert? Er wollte einfach kein dummes Rainbow T-Shirt anziehen und es fordern einflussreiche Leute öffentlich im TV das er aus dem Land verschwinden soll .
Das ist Hetze.
Hetze weil er kein kack Rainbow Shirt tragen will.
Das hat doch schon lange nichts mehr mit "Widerworten" zu tun.
Wie kannst du das nicht sehen?

"Und wenn man sich normal verhält und nicht von oben herab eine Gruppe beleidigt oder diskriminiert, wird da auch nix eingeschränkt."
Da fällt einem echt nichts mehr ein. Wie du sowas ernsthaft schreiben kannst.... komplett realitätsfremd :(
 
Das Problem hier sind für mich nicht Transmenschen. Den Schritt zu wagen, als Trans herauszukommen und anders zu leben als von einem erwartet wird, ist immer noch schwierig und führt zu viel Ablehnung. Das Ganze bis zum tatsächlichen Wandel ist ein harter und langwieriger Prozess.
So etwas macht man nicht einfach mal so. Daher haben diese Menschen meinen Respekt und meine Anerkennung.

Es gibt aber leider eine kleine Gruppe UNTER den Transmenschen, die online viel Theater machen, und wo man den Eindruck bekommen könnte, es gebe nichts Schlimmeres als deadnaming (ich finde es falsch, wenn es gewollt geschieht, wenn es aber einfach durch Unachtsamkeit oder nicht genug Nachdenken geschieht, sollte es verzeihlich sein) oder einen Unterschied zwischen biologischem und gewähltem/gefundenem Geschlecht zu sehen.
Und das wo es noch soviel handfeste Diskriminierung gibt, im Job, in der Gesellschaft, wo Gewalt gegen Transmenschen sogar zunimmt. Ehrlich gesagt, das ist zum einen lächerlich und zum anderen geht man schlicht vielen Menschen mittlerweile damit unglaublich auf die Nerven, was wiederum dazu führt, dass Menschen, die neutral oder leicht wohlwollend zu der Thematik standen, Sympathie dafür verlieren und ärgerlich werden.
Bedauerlicherweise kommt zu dieser kleinen Gruppe von Hyper-empfindlichen dann auch immer gleich noch die Fraktion der Sesselpupper dazu, die wohl ihre ganze Freizeit damit verbringen, online nach Gründen zu suchen, sich zu empören.
Und dann wird das ganze von der sogenannten "woken" Linken aufgegriffen (wobei sich das sogenannt auf Links bezieht, wer so auf Mundtotmachen und Zensur steht ist für mich nicht links oder liberal, man hält sich nur dafür) und die Bescherung ist angerichtet.
Interessanterweise läuft das dann immer darauf hinaus, dass man Menschen das Recht nehmen will, ihre Meinung zu äußern, oft auch den Lebensunterhalt zu verdienen, am besten gleich alles, was mit diesen "Feinden" zu tun hat, verschwinden zu lassen, als hätten sie und ihre Meinung nie existiert.
Dafür ist jedes Mittel recht, doxxing, persönliche Angriffe, Beleidigungen, Drohungen, Boykottaufrufe, Druck auf Verlage, Arbeitgeber, Herausgeber, Entwickler etc..
Klingt das für irgendjemand noch links oder liberal? Das ist eher das Gegenteil.
Dann schon lieber wie hier, ein Zeichen gegen die Meinung setzen, die man ablehnt, indem man etwas Positives macht.
In gewisser Weise wird dadurch sogar die Diskussion angeregt, anstatt alle Meinungen, die man nicht mag, verschwinden zu lassen.
Letztendlich ist es doch so, mit Hetzkampagnen und Boykotten, überzeugt man absolut niemanden, dass sie falsch liegen, im Gegenteil, das bestärkt eigentlich nur die negativen Meinungen.
Führt man aber eine offene, ehrliche Diskussion, mit Argumenten und nicht nur dem Versuch sich gegenseitig niederzubrüllen, dann kann man zumindest manchmal jemanden überzeugen oder zumindest zum Denken anregen.


Um das klarzumachen, ich finde, dass oft gerade die Rechten und Konservativen, die am lautesten Cancel-Culture brüllen, sich genau des gleichen Verhaltens schuldig machen, nur eben von der anderen politischen Seite kommend.
Wie überhaupt scheinbar niemand mehr erkennt, wenn man selbst das macht, was man den anderen vorwirft.

Mir würde es aber eben zu denken geben, dass immer mehr sich selbst als Links einordnende, liberale Menschen ebenfalls mit Ablehnung auf dieses Verhalten reagieren. Natürlich sind die meisten der Betroffenen dann schnell dabei, diese Menschen als heimliche Rechte und Faschisten hinzustellen.
Wobei ich es immer besonders komisch finde, wenn man jemanden, der zu 95 % mit einem übereinstimmt, und nur die Methoden oder einige extremen Positionen ablehnt, gleich zum absoluten Feind abstempelt.
 
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