Boesor am 10.04.2008 00:45 schrieb:
Also es ging nicht um Stabilität (zumindest nicht in England, in Argentinien schon eher)
Es ging schlicht um Patriotismus.
Die Britische Bevölkerung wollte sich von den Argentiniern nicht auf der Nase herumtanzen lassen und forderte schlicht Vergeltung.
Thatcher ging es gerade eh nicht so gut und da ist die natürlich freudig eingestiegen, ..so schlicht und einfach und ganz ohne komplizierte Wirtschaftsverflechtungen....
Klar hast du das beispiel gezielt gewählt, denn es sieht so einfach und sinnlos aus... richtig ist, das beide länder die „chance“ nutzten von innenpolitischen abzulenken, klar spielt partiotismus eine rolle, dass ist immer und überall ein teil der offiziellen kriegsbegründung.
aber fragts du nicht, ob der patriotismus für 1800 leute ausreicht um die kriegskosten zu rechtfertigen, die toten soldaten? es muss schon einen nutzen haben. und welchen nutzen hatte der krieg?
die militörjunta in argentinien, war ja durch die usa (eingesetzt) und absgesichert, und war sich sicher das die usa keinesfalls eingreifen werden ! und dachten sich england ist allein zu schwach um die inseln zu verteidigen. und das dachten sich auch einige andere länder der welt. england hatte keinen leichten stand in der weltpolitik und galt maximal als anhängsel der usa. so kann man einfluss verlieren.
england hat einfluss gewonnen, als sie mit dem sieg in falkland klar machten
1. wir sind gewillt unsere interessen durchzusetzen,
2. wir sind in der lage dies auch ohne hilfe anderer zu machen
3. der universelle anspruch des empire gilt noch und ist zur not durchsetzbar.
die politik hat ihren einfluss auf die welt gesichert und gestärkt. und das es gerade thatcher auch darum geht die eigene wirtschaft zu stärken, sollte auch dir klar sein und jetzt kann man 1 und 1 zusammenzählen oder einfach behaupten,
a) england setzt milliarden pfund ein um ein paar schafsbauern ihren stolz zu erhalten (die kriegskosten betrugen mehr als eine million pfund pro englischen staatsbürger auf falkland, danach jahrelang gut eine mio pfund pro kopf und jahr zur „verteidigung der festung“) –
b) da falkland wertlos ist, aber der einfluss der regierung und der einfluss von england auf die welt gestärkt wird, lohnt sich dieser einsatz für die britische vormachtstellung
beides absurd, aber was klingt absurder?
Großbritannien hat dank falkland zu sich selbst gefunden. bilanzierte thatcher und überraschte nach dem krieg das ausland mit dem neuen selbstbewussten auftreten. es spielten viele dinge eine rolle, aber zu behaupten, die wirtschaftlichen interessen seien unwesentlich, kann man nicht (und wenn es nur der punkt ist, dass vor falkland die britische seeflotte drastisch verkleinert werden sollte, was dann nie passierte)
Boesor am 10.04.2008 11:00 schrieb:
Das tolle an Verschwörungstheorien ist ja, auch wenn man unterwegs 20 mal abbiegen muss, man kommt immer ans Ziel, nicht wahr....
nichts für ungut, aber das tolle an naivität, ist dass es so einfach ist alles zu glauben, was keine kopfschmerzen macht (ich denk da an die schöne verschwörungstheorie, das der irak gar keine massenvernichtungswaffen hat) – es ist erklärtes ziel der waffenindustrie durch beteiligungen einfluss auf die berichterstattung zu gewinnen – und das sagen die offiziell, was schwer zu ignorieren sein sollte – und was die bertelsmann stiftung mit rüstung und medien zu tun hat ... ach... aber ich bild mir sicher alles nur ein
Winslow Wheeler „Center for Defense Information“ schrieb:
Die Kriege und die Angst vor neuen Anschlägen sind der Motor unserer Wirtschaft“
Chester Ward „council of foreign relations“ schrieb:
Ebenso bedeutend ist der Einfluss des CFR auf die Massenmedien. Sie kontrollieren unsere großen Zeitungen, Zeitschriften, den Rundfunk und das Fernsehen.